Vorspeise: Gebeizter Saibling und gebratenes Saiblingsfilet auf Erbsen-Avocado-Püree mit gepufftem Amarant und gerösteten Pinienkernen
Hauptgang: Rinderfilet an Jus auf Süßkartoffel-Kartoffelstampf, dazu Pak Choi, Karotten-Würfel, Zuckerschoten und Süßkartoffelchip
Nachtisch: Warmes Schokoladenküchle auf gegrillter Ananas mit Vanilleeis aus Allgäuer Heumilch
Der Bruch mit der Tradition ist der Verzicht auf eine Rückendeckung.
© Stefan Fleischer (*1938)
© Stefan Fleischer (*1938)
Im Vorfeld hat mich der Titel von Lenas Menü irritiert, aber dieser Schlagzeilen-Begriff findet seine Begründung in der Geschichte ihres
Wohnortes Memmingen im Allgäu, aber weit darüber hinaus hat er Bedeutung: ich musste googlen ... und mich ein wenig wundern, dass es mir nicht vorher bekannt war (oder ich es schlicht und einfach vergessen hatte),
denn das Freiheitsfest in Memmingen ist ein bedeutendes historisches Ereignis, das 1525 stattfand und als erste Formulierung von Grund- und Menschenrechten in Europa gilt.
In diesem Jahr wird die "Freiheit" traditionell zum 500. Mal in übers Jahr verteilten Gedenkveranstaltungen gefeiert.
Die 36jährige Krankenschwester Lena nimmt also die Gelegenheit ihrer Teilnahme an dieser Sendung auch als
Geschichtsauffrischung für die Zuschauer wahr - schön.
Sie ist Kind 1, 2 oder 3 von Drillingen ... und ein Foto ihrer Geschwister wird nur so kurz eingeblendet, dass ich nicht mitbekomme, ob es mehr Mädchen oder Jungs sind. In Deutschland liegt die Häufigkeit von Drillingsgeburten bei etwa 1 von 852. Natürlich auch ein Google-Ergebnis.
Völlig unaufgeregt, freundlich, verbindlich und erst der TV-Crew, später auch den Gästen zugewandt, geht sie an die Arbeit, ein möglichst perfektes Dinner zu servieren,
und am Ende wird die Schöffin des lokalen Amtsgerichts von ihren Gästen mit positiven Urteilen belohnt.
Das Menü
Schnibbelhilfe ist ihre Kollegin und Freundin Chrissi, die die völlig bekloppte Arbeit, jede einzelne Erbse von ihrer Schale zu befreien, ohne Murren, sondern mit Freude verrichtet. Lena meint selber, sie könnte die Erbsen auch pürieren ... aber Schälen sei besser.
Während manche Dinner-Kandidaten völlig schludrig sind und lieber zu Fertigprodukten greifen als Mühe zu investieren ... nimmt Lena es offenbar sehr, sehr genau. Aber
sie muss die Erbsen schließlich nicht selber schälen.
Die Erbsen werden mit Avocado zusammen zu einem Püree, auf das sie gebeizten und frisch gebratenen Saibling setzt. Der
gebeizte Fisch ist zu salzig, stellt sie selber fest. - Vielleicht hat sie einfaches Speisesalz zum Beizen genommen, wo grobes z. B. Meersalz das Übersalzen verhindert.
Hübsch sieht die Vorspeise jedoch aus, und die Gäste schwärmen ... allen voran Peter, der das Leben, die Sendung und auch alles andere feiert.
Das Rinderfilet sieht nach dem Sous-vide-Garen und dem darauf folgenden Anbraten gut und gelungen aus, und die Jus phantastisch.
Mich irritiert die gegrillte Ananas im Nachtisch, als sei diese Frucht die optimale Wahl für den Abschluss eines Abends ...
und dann merke ich, dass ich hier nur von mir selber ausgehe: ich mag keine Ananas, weder gegrillt noch sonstwie erhitzt, sondern höchstens als abwesenden Bestandteil ...
Die Gäste mögen sowohl die Ananas als auch die Schokoküchlein. Beim Eis sind sie sich uneins.
Fazit
Natürlich sollen die Gäste, die ja auch Kandidaten sind, die Speisen nicht nach ihrem eigenen Geschmack beurteilen, sondern nach einer gelungenen, halbwegs gelungenen oder misslungenen Zubereitungsart.
Heute wird gut bewertet, sehr gut: 10 Punkte gibt Julian, je 9 Peter und Lilly (eigentlich Waltraud?), 8 steuert Carmen hinzu.
Mit 36 Umdrehungen übernimmt Lena am 3. Tag die bisherige Führung. Einverstanden.
Schon längere Zeit habe ich über mein nicht vergessenes Anliegen geschrieben, diese Sendereihe endlich einmal um mindestens 15 Minuten zu kürzen ...
Guten Morgen, Gruß Silvia
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