Donnerstag, 21. August 2025

20. August 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Krefeld bei Jenny




"Jennys schlesische favourites"
Vorspeise: Erbsensuppe im Brotbettchen
Hauptgang: Schlesische „czorne kluski“ mit fleischiger Beilage und Rotkohl – Klöße /​ Schweineschulter /​ Apfelrotkohl
Nachtisch: Streusel-Käsekuchen mit Mandarinen


Glitzer ohne Glamour

In der kleinen Vorschau auf den Dinner-Abend bei Steffen prustet es laut und lustig und wohl ernstgemeint aus Jenny heraus: "Und ich habe gedacht, ich könnte gewinnen ..."

Vielleicht liefert Steffen den Ausgleich zu dieser schrägen Vorstellung bei Jenny, die trotzdem einigen Unterhaltungswert hat, wenn auch keinen mit einem hohen Anspruch? Eine Stunde über jemand anderen schmunzeln ist schließlich nicht zu unterschätzen - und besser, als sich über Fremde fremdzuschämen. Letzteres passiert mir nämlich nicht, denn jeder ist für sich selber verantwortlich, auch Leute, die sich vor TV-Kameras stellen und wie in diesem Fall glauben, dass sie vor allem die Kochwelt begeistern.

Vermutlich möchte die 35jährige Jenny mit den polnischen Wurzeln nebenbei noch ein wenig Werbung für ihre Boutique machen ... und gibt dafür klamottenmäßig einfach alles ... Zunächst ist sie gut, alltagstauglich und in Hose und Shirt unaufdringlich gewandet ... und entzaubert sich zu Beginn der Abendvorstellung in eine

Pailletten-Queen.

Sehr, sehr selten stürze ich mich auf die Kleidung der Kandidaten, aber hier ist es unerlässlich, weil dieses Kleidchen mit den großzügigen Armausschnitten, die dazu geeignet sind, den Busen freizulegen, und dem kurzen Röckchen eine Hauptzutat für ihre beginnende oder auch gleich wieder endende TV-Karriere ist.

Permanent ist Jenny damit beschäftigt, den "zupf-mich-tiefer-Rock" auch wirklich so zurechtzurücken, dass diese Sendung noch so eben ins Vorabend- und nicht erst ins Nachtprogramm passt.

Immerhin ist sie lustig, fröhlich und wenn alles gut läuft, im Nachhinein auch selbstkritisch.

"Glamour pur", meint Thomas zu diesem schrillen und lauten Kleidchen und evtl. auch zu dem Rotkäppchen-Sekt im Aperitif - wenn er das ernstmeint, würde es erklären, warum es solche Klamotten überhaupt zu kaufen gibt: über Geschmack lässt sich eben nicht leicht streiten, obwohl es durchaus Ansätze zum Zanken gibt.

Ich warte also auf den Freitag, an dem Thomas uns sein Zuhause zeigt, um im Nachhinein zu beurteilen, wie ehrlich seine "Glamour"-Aussage von heute ist.


Das Essen

hat nicht einmal die Tür zur Online-Seite "Chefkoch.de" gefunden, denn im Gegensatz zu den Menüs der anderen ist es dort überhaupt nicht gelistet. Jennys Essen fällt stattdessen "unter den Tisch" oder auch durch den Mindest-Qualitäts-Check.

Ein paar Eckpunkte hier erklären das vielleicht: die betonharten Brote als gedachte Bettchen für die Erbsensuppe misslingen, so dass sie in diese nur die polnische Wurst hineinblättert. Verfeinert ist die Suppe nicht nur mit einem Esslöffel Salz - ja, der eine Esslöffel gehört in das Rezept -, sondern mit Industriepulver für den verdorbenen Geschmack und

sicher als Premiere beim "perfekten Dinner": mit Maggi querdrüber.

Es handelt sich hier übrigens um einen Kochwettbewerb und um kein Essenmampfen hinter verschlossenen Türen.

Graue, wirklich graue Kartoffelklöße und zerrupftes Schweinefleisch erhöhen nicht den Standard.

Und der kleine, schmucklos servierte Käsekuchen zum Nachtisch reißt rein gar nichts raus. Alle drei Gänge sehen sich ähnlich in ihrer lieblosen Anrichteweise.


Fazit

Während Jennys Outfit eher zu einem aphrodisierendem Essen gepasst hätte, kommt die Hauptzutat dieser Sendung - das Essen - wie ein "höchstens, wenn überhaupt treibt der Hunger es rein" auf den Tisch.

Axel und Thomas übernehmen den Part der Verteidiger, die sich für die "Angeklagte" ins Zeug legen, aber auch ihnen gehen die Argumente irgendwann aus.

Die Punkte: Thomas und Carolin geben je 8, Axel 7 und Steffen 6.

Die Summe von 29 Zählern könnte Jenny durchaus ermutigen, auch weiterhin zu kochen ...

Immerhin ist diese TV-Stunde ziemlich kurzweilig. Das kann ich von vielen Sendungen mit besseren oder sogar besten Kochergebnissen nicht sagen.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 20. August 2025

19. August 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Krefeld bei Carolin



"ZU VIEL KANN NICHT ZU WENIG SEIN"

Vorspeise: BETE /​ NEKTARINE /​ ZIEGENKÄSE /​ FELDSALAT
Hauptgang: PASTA /​ ZITRONE /​ RICOTTA /​ SPARGEL
Nachtisch: MÜRBETEIG /​ ZITRONE /​ MERINGUE /​ IRISH CREAM


Zu viel Großschreibung stört allerdings das Gesamtbild ... und ist dann viel zu viel. Aber die Vorlage zum Menü gibt es nur in dieser Groß(kotz)form, und ich bleibe gern beim "Original".


Ein vegetarisches Kocherlebnis

Da diese Sendewoche unter dem Label "Krefeld" firmiert, gefällt es der "Stimme des Dinners", zu erzählen, dass Krefeld das Paris des Niederrheins ist. Das habe ich noch nie gehört, und vor allem kam mir nie bei meinen Krefeld-Besuchen ausgerechnet Paris in den Sinn. Kurz nach diesem aus der Luft gegriffenen Statement erfahren wir jedoch, dass

Carolin in Willich wohnt und kocht. Willich kenne ich nicht, Willich begegne ich neutral - und neutral begegne ich auch der heutigen Hobby-Köchin,

deren Kochergebnisse sehenswert sind und vermutlich die Klicks auf ihre Rezepte auf der Plattform "Chefkoch.de" immens erhöhen.

Die 27jährige Carolin wird von ihrer langjährigen Freundin Theresa in der Küche unterstützt. Im Gegensatz zu Carolin ist Theresa Vegetarierin - so erklärt Carolin ihr Menü in seiner fleischlosen Form. Also ... so wirklich ... erklärt ... es das ... nicht. Aber ich freue mich stets über vegetarische

Anreize. Auf Anhieb kann ich mich an kein vegetarisches Menü dieser Sendung erinnern, das auch nur annähernd so geschmackvoll ansehnlich übern Schirm gekommen ist.


Das Menü

In maschinengeschnittene Streifen Gelber Bete wickelt sie Ziegenfrischkäse, Basilikum und mehr und drapiert es über Feldsalat auf die Teller. Frittierte Ziegenkäsebällchen

verursachen die einzige kleine Katastrophe eines Dinners, das ansonsten reibungslos (zumindest wie wir es zu sehen bekommen) wie ein Schweizer Uhrwerk läuft:

Der Topf mit Öl kocht über und verursacht eine große Sauerei auf dem Herd. Zum Glück verhindert sie mit sämtlichen zur Verfügung stehenden Tüchern, dass das Öl

sich auf den Küchenboden ergießt ... auf dem man sonst überm Boden hätte schlittern können, um eine Kür hinzulegen.

Carolin lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. - Als Highlight der Vorspeise sehe ich das knusprig und schmackhaft aussehende Brot, das sie selber gebacken hat.

Zum Hauptgang gibt es mit Zitrone, Basilikum und Ricotta gefüllte Pasta - und von hier gibt es nichts auszusetzen.

Das Nachtisch-Zitronen-Küchlein sieht zum Anbeißen aus - auch, wenn ich Kuchen nicht als Dessert einordne. Vor allem sind die Baiser-Tupfen selber gemacht, während Axel am Vortag auf gekaufte Törtchen-Schablonen zurückgegriffen hat.


Fazit

Ausgerechnet Axel ... oder logischerweise Axel? kann mit dem Begriff Meringue nichts anfangen, obwohl es nur ein anderes Wort für Baiser ist. Vielleicht hat er beim Bäcker einfach mit den Fingern auf "diese weißen Dinger, die man so schön füllen kann" gezeigt.

Von Carolins Menü ist nicht nur Axel rundum begeistert, und daher

stapeln sich die Punkte:

je 10 geben Axel und Jenny, 9 Steffen und Thomas.

Mit satten 38 Punkten liegt Carolin am 2. Tag auf dem bislang 1. Platz, den die anderen ihr nur schwer streitig machen kann.

Trotz der Anerkennung für ihr wunderbares Menü ... kann ich mit Carolin nicht "warm" werden. Irgendwas ist ja immer ...


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 19. August 2025

18. August 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Krefeld bei Axel



„Essen wie ein Krefelder in Frankreich“

Vorspeise: „Mord im französischen Gemüsebeet“ – Eine Terrine kommt selten allein: Gemüse /​ Tapenade /​ Rouille
Hauptgang: „Da biste böff!“ – Böfflamott mit Gedöns: Falsches Filet /​ Porree /​ Kartoffel
Nachtisch: „Es gibt was auf die Nuss“ – Merveilleux /​ Mango-Mousse /​ süße Briouat


"Mord" gibt es erst nach dem "perfekten Dinner"

... denn wie meistens freue ich mich an Montagabenden auf "Inspektor Barnaby", der direkt im Anschluss an diese Sendung auf einem anderen Programm seine Ermittlungen, heute in "Mord - nur für Mitglieder", aufnimmt.

Die dieswöchigen Dinner-Kandidaten sind noch keine Mitglieder in einem Verein, allenfalls und vielleicht wachsen sie zusammen, was ich heute noch gar nicht beurteilen kann - und vielleicht nicht einmal am Freitag wissen werde.

Zwei Ähnlichkeiten und eventuelle Gemeinsamkeiten im Denken kann man allerdings in den Menübeschreibungen entdecken: Axel hat sich für einen

"Mord im Gemüsebeet" entschieden, während Steffen am Donnerstag "Die Henkersmahlzeit" zubereitet.

Diese Beschreibungen sind recht abenteuerlich, als handele es sich um den Wettbewerb, wer den größten Unsinn ins Spiel bringen kann. Eine Erläuterung zu dem heutigen "Mord" gibt es nicht, aber vermutlich basiert er auf einer Schnaps-Idee.

Bevor der 49jährige Axel sich an die Arbeit macht, seine Küche zu verwüsten, verrät er uns ein paar Eckdaten aus seinem Leben und stellt seinen 55jährigen Ehemann Uli vor, mit dem er seit 28 Jahren zusammen ist. Hündin "Finja" und Kater "Balou" sowie Katze "Gini" sind Familienmitglieder (das provokative Vox-Foto einer Katze in einem Kochtopf - ist sicher eine Fotomontage oder ein KI-Produkt). Helfen muss allerdings nur Uli - und schon schneidet er die Zucchini-Scheiben zu dick ... insgesamt macht das Paar trotzdem einen harmonischen Eindruck.

Doch wer präsentiert im TV schon in den ersten Momenten "Eingemachtes"? Machen nur sogenannte Promis, die statusmäßig aus dem Alphabet rausfallen ...


Das Menü

Die Vorspeisen-Terrine sieht - trotz der angeblich zu dick geschnittenen Zucchinischeiben - gelungen aus. Die übrigen Zutaten machen ein Gesamtkonzept aus der Terrine und erfreuen die Gäste.

Allerdings spaltet der Hauptgang sie gleich wieder: der Rinderbraten kommt zerfleddert auf die Teller, und das nicht zu jedermanns Freude.

Fürs Püree gart er die Kartoffeln im Ofen und presst sie dann halbiert, aber mitsamt der Schale durch die Kartoffelpresse: das

klappt tatsächlich, denn die Schale bleibt in der Presse hängen. Das habe ich selber schon für Kartoffelklöße genau so gemacht.

Der Nachtisch enttäuscht mich, denn für die Baisertörtchen nutzt er gekaufte Baiserschablonen, die er dann noch mit viel Süßem füllt. Baiser ist einfach zu backen, macht keine großen Zicken - und schmeckt um viel besser als gekauftes.


Fazit

Jenny redet viel, und anfangs erinnert sie Axel daran, dass er seine Gäste nicht auf dem Trockenen sitzen lassen sollte. Es ist natürlich nicht

schön, wenn ein Gastgeber über dem ganzen Küchenkram und eigenen Befindlichkeiten seine Gäste vergisst ...

Immerhin ist Jenny froh, dass es in dieser Runde keine "komischen" Menschen gibt. Komisch ist ein komisches Wort, um etwas zu beschreiben, was man nicht näher erläutern kann.

Ich kann ihre Menschenkenntnis nur bewundern, mit der sie bereits nach kürzester Zeit ein Urteil fällt ...

Die Punkte für Axel: je 9 geben Thomas und Jenny, 8 Caro und 7 Steffen.

Das ergibt sie Summe von 33 Zählern. Eine etwas zu hohe Bewertung, wie ich finde.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Samstag, 16. August 2025

16. August 2025 - Berühmte Kneipen - Neuveröffentlichung aus 2019

Pioneer Inn/Maui


Berühmte Kneipen

Die Beschäftigung mit etwas Leichtem, Unverfänglichen ist so erfrischend wie ein Glas Bier, ein Glas Champagner oder ein Cocktail in irgendeiner der berühmten Kneipen dieser Welt. Bekannt geworden sind sie meistens durch Filme, die zum Teil schon uralt sind, aber die dennoch fast jeder kennt. In manchen trank man in der Tat lieber ein deftiges Bier als einen süffigen Champagner, und in einem anderen durfte es auch mal Whisky sein.


Pioneer Inn

Obwohl sie sicher auch in Filmen verbraten wurde, ist das Pioneer-Inn auf Maui nicht die typische Film-Kulisse , aber die über 100 Jahre alte Kneipe ist ein Muss für jeden Maui-Besucher. Hang Loose auf Hawaiianisch wird hier groß geschrieben.

Ein bisschen Klaviermusik als Untermalung und von 18.00 bis 18.30 Uhr am Abend vor Sonnenuntergang das kostenlose Vogelkonzert vom direkt angrenzenden Banyan Tree:

Hörenswert. Hitverdächtig,

ohne je ein Hit gewesen zu sein. Schade drum. Man glaubt, eine Millionen Vögel auf einmal singen zu hören. Und vielleicht sind es auch so viele, denn der Banyan Tree ist riesig groß und weit verzweigt. In meinem Leben habe ich niemals ein schöneres Konzert gehört. Zumindest ganz viele davon, denn ich war an jedem Abend pünktlich vor Ort. Wochenlang.



Krauses Gasthof

Gibt es eigentlich Krauses Kneipe, jenes Horst Krause, der den gemütlichen Polizisten im "Polizeiruf 110" gegeben hat - wirklich? Und wäre die eine Reise ins Brandenburgische wert, wo es doch in vielen Orten solch alte Pinten gibt, die langsam aber sicher eher schickeren Orten zum gepflegten Chillen weichen?



Schimis Kneipe

Ganz anders ist es mit Schimis Kneipe in Duisburg. Die liegt in der Horst-Schimanski-Gasse und heißt "Zum Anker". Drin war ich noch nicht, aber von außen gesehen habe ich sie. Ich war eben nie eine Schimanski-Fanin. Viele Jahre nach dem Ende der Dreharbeiten gibt es noch die einzelnen Erinnerungs-Stücke an die Zeit, die der Hau-Drauf-Kommissar hier für wohl ewig etabliert hat. Ich lese noch heute Kommentare wie:

Schimanski fehlt ...

Zum Glück fehlt er mir nicht.





Sloppy Joes

Schöne Erinnerungen habe ich jedoch an "Sloppy Joes" - eine der Stammkneipen von Ernest Hemingway in Key West. In anderen Teilen der USA oder Kuba hatte er andere Stammlokale. Er war schließlich ein "begnadeter" Trinker. Wenn man denkt, man sitzt genau dort wo Hemingway gesessen hat ... das hat was. Auch, wenn man nicht so viel schlucken kann wie der berühmte Schriftsteller, der - hier im Sloppy - im Anschluss an jedes Saufgelage nur noch einen kurzem Heimweg hatte.

Sein spartanisch eingerichtetes Haus darf man besichtigen. Als Beigabe gibt es die vielen Nachfahren seiner geliebten Katzen.´, von denen sich einige kuschelnd auf die Schöße der Besucher setzen. Auch mich haben die Katzen schnurrend begleitet.



Key Largo

Meine Mutter war ein großer Fan von Humphrey Bogart, und so habe ich damals auch unbedingt in Key Largo Halt machen müssen. Und zwar in einer Kneipe, von der wir angenommen haben, dass sie irgendwas mit dem Film zu tun hat. Das wurde uns zumindest suggeriert, aber ob es ein echter Drehort war ... keine Ahnung. Das Ambiente hatte etwas von einem Film noir, war düster und man glaubte, trotz des äußeren Sonnenscheins, in einer Schwarz-Weiß-Welt zu sein.


Rick's Cafe

und Casablanca darf natürlich nicht vergessen werden. Auch ein Film mit Bogart. Eigentlich ist es ein fiktiver Name, ein fiktiver Ort. Doch eine Nachbildung des Cafes gibt es inzwischen in Casablanca. Vielleicht aufgrund "I must remember this"? Und wer hört nicht die Worte:

"Ich schau dir in die Augen, Kleines." "Kleines" darf man übrigens heute nicht mehr zu jeder Frau sagen, höchstens zu einer ganz nahestehenden.



Wo ich nun am liebsten sitzen würde?

Eindeutig im Pioneer-Inn auf Maui, und zwar ab 18.00 Uhr zum Vogel-Konzert. Immerhin ist es gut möglich,

dass Ernest Hemingway auch schon mal dort gesessen und sich den Whisky hat schmecken lassen. Wenn er je auf Maui war, dann auf jeden Fall ...


Guten Tag, Gruß Silvia




15. August 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Graz bei Birgit

Foto: Silke B.


"Zwischen Waldesrauschen und Wasserklang - Kernölcity trifft auf Landleben"
Vorspeise: „Goldene Flussperle im Safran-Meer“ - Lachsforellen-Tatar und Safran-Fischsüppchen
Hauptgang: „Wanderung durch orientalische Täler mit kalter weißer Brise“ - Lammeintopf in der Tajine mit Curry aus Sri Lanka
Nachtisch: „Süße Waldgeheimnisse unter Kastanienhauch“ - Dreierlei von der Kastanie


Dialekt:
…wenn die Sprache barfuß geht.

© KarlHeinz Karius (*1935)

Es gibt Dialekte, die ich gern höre - und es gibt die anderen, und beides werde ich nicht gegeneinander ausspielen, sondern für mich behalten. Wir im

Ruhrgebiet sprechen hochdeutsch, allenfalls fließt der

Regiolekt

dazwischen, denn einen wirklichen Dialekt gibt es hier nicht, sondern nur eine bestimmte Art und Weise, Wörter in die Welt hinauszustoßen ... Unser Regiolekt ist übrigens im alltäglichen Sprachgebrauch selten geworden.

In dieser Grazer Woche habe ich alle Kandidaten gut verstanden - außer, sie haben sich am Tisch unterhalten und mir neben ein paar Wortfetzen nichts gelassen, was ich zu einem Text zusammenfügen konnte.

Auch Birgit habe ich in Einzel-Interviews gut verstanden. Heute habe ich Mühe, ihr inhaltlich folgen zu können. Vielleicht hat sie einfach nur vergessen, dass dies eine Sendung ist, in der alle Deutschsprachigen alles verstehen sollten ... vielleicht ist sie nervös an ihrem Kochabend und vergisst das beste Hochdeutsch, das ihr möglich ist. Das mögliche, nicht einmal das unbedingte.

Vielleicht pflegt Birgit auch nur eine "schlamperte Aussprache" - sage ich, ohne in ihrem Dialekt drin zu sein.

Mich freut allerdings etwas, das keiner Worte bedarf: ihre innige Beziehung zu Labrador-Hündin "Amy". Und als Birgits Mutter Antonia, 73 Jahre alt, kurz vorbeischaut (um Amy abzuholen?), sagt diese schlicht:

"Ich bin die Oma von der Amy."


Das Menü

ist unübersichtlich für mich - wie die gesamte Karte. Allerdings kippt sie - und das leider - zu diversen Bestandteilen der Vorspeise eine Fertig-Soße drüber ... so kann man unter Umständen etwas Gutes vermasseln.

Auf Chefkoch.de gibt es Fotos ihres gesamten Dinners.

Als Hauptgang gibt es Lamm-Eintopf - und ich sehe nur das obige Lämmchen auf dem Foto. Der Eintopf sieht leider aus wie einer aus dem Buch "Wer einmal aus dem Blechnapf frisst". Schmecken kann die Speise natürlich trotzdem.

Maronen satt sind im Nachtisch: sie nimmt eine Dose aus dem Supermarkt mit Maronen-Creme. Ich kenne Maronen nur

eingeschweißt oder sogar frisch aus dem herbstlichen Wald.



Fazit

Lady Maria erzählt von einem Dinner in ihren Räumen, das nur 10 Euro pro Person gekostet hat ... leider verstehe ich auch hier nicht die gesamte Story hinter der Low-Budget-Geschichte.

An Christians Geschichte verstehe ich rein akustisch - wohl zum Glück - nicht mehr als den Begriff "Karnickel". Hätte mir vermutlich auch nicht gefallen.

Arminas schmutziges Lachen - die Ursache hierfür bleibt mir wegen Sprachschwierigkeiten ebenfalls verborgen.


Die Punkte für Birgit: je 8 von Christian und Armina, 7 von Maria und 6 von Armin.

Zwar hätte sie sich selber nur 6 bis 7 Zähler gegeben, falls sie das ehrlich meint und nicht nur tiefstapelt, um am Ende nicht tiefer zu fallen als sie selber zulässt ... aber 6 von Armin

sind sehr dürftig und knauserig.

Es gewinnt Armin: genau so, wie er das geplant hat. Da bin ich sicher. Ich hätte vielleicht sogar Maria vor ihm durchs Ziel laufen sehen ...


Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Wir erwarten heute maximal 23 Grad mit nur 2 Sonnenstunden, und das ist nach extremen Hitzetagen mit sehr tropischen Nächten wunderbar.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Freitag, 15. August 2025

14. August 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Graz bei Armin



Vorspeise
: Raviolo all‘uovo - Ricotta / Eidotter / Spinat / Nussbutter

Hauptgang: Gerollt & Geschmort - Sauerkraut / Duxelles / Paprikacreme / Nackenstück vom Rind
Nachtisch: Lemon & Basil Harmony - Zitrone / Pâte Brisée / Baiser / Basilikum


Ein perfektes Paar - dank Tinder

Armin und seine Freundin Laura haben sich vor 6 Jahren über "Tinder" kennengelernt, eine Dating-Plattform für Gelüste, zeitweilige Genüsse, schnelles Kennenlernen ohne lange Strecken zum Date zurücklegen zu müssen - und wie hier: für langjährige Partnerschaften. "Die beiden streiten sich nie", weiß Armina zu berichten. Und natürlich läuft ihre Zusammenarbeit auch vor den

Kameras vollkommen reibungslos ab: hier greift ein Rädchen ins andere und jeder sieht, wer heute der Chef in der Küche ist:

der 29jährige Armin, der von Maria als ein Mann des umfangreichen Allgemeinwissens bezeichnet wird - und dessen Eltern aus Bosnien-Herzegowina stammen. Dem Herkunftsland seiner Eltern zollt er auch Tribut, denn wem verdankt man im allgemeinen

die Anfänge seiner Hobby-Koch-Karrieren? Genau: Eltern oder Großeltern!

Armin und Laura leben in einer netten Wohnung in einem oberen, ziemlich hohen Stockwerk, und als Clou geht es vom Balkon auf eine offene Wendeltreppe, die direkt ... nach so einigen Höhenmetern - auf eine schicke Dachterrasse führt.

Nix für Leute mit Höhenangst!

Am Rande des Hauptspielfeldes Küche macht Maria einen übermüdeten Eindruck - und Christian, der vielleicht in Anbetracht eigener "Kochkünste" bereits zur Drehzeit eine Ahnung davon hat, was an seinem Dinner-Ausstrahlungs-Tag zuschauermäßig abgehen könnte,

trägt vorausschauend ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Ich hasse Menschen".

Armina hingegen ist voll des Lobes ... für sich selber: ein kleiner Handgriff als Unterstützung für Armin reicht aus, ausführlich über ihre stetige Hilfsbereitschaft zu referieren.


Das Menü

Für jeden Gast gibt es auf einem Spinat-Pesto einen Raviolo, der eine raffinierte Füllung enthält: in einem Nest aus Ricotta und Spinat sitzt ein Eidotter. Bestenfalls soll das Eigelb beim Anstechen des Raviolo flüssig austreten ... das klappt wohl nicht ganz. Vor dem Bildschirm sehe ich überhaupt kein Eigelb, was aber natürlich keine Wichtigkeit hat.

"Balkan-Gold", nennt Armin eine Zutat, die er bekennend an alles kippt, was Würze verträgt. Hier erfährt die Perfektion einen

tiefen Fall.

Das "Gold" ist eigentlich Vegeta und tummelt sich bei uns unter Maggi oder sonst einem Label in den Supermarktregalen.

Diese Zutat würde mir persönlich jeden Genuss nehmen.

Sauerkrautrollen, gefüllt mit Pilzen und Reis bilden die Grundlage für den Hauptgang und die Hommage an seine Mutter. Obenauf liegt wie auf einer Streuwiese

gezupftes Rindfleisch.

Kann man servieren. Die Gäste sind begeistert. Mir gefällt das nicht besonders.

Der Nachtisch ist eine Zitronen-Tarte: Kuchen eben! Wenn auch einer, den ich heute am Nachmittag sehr gern essen würde, weil er nicht nur zitronig, sondern auch mit Baiserpünktchen getoppt ist.


Fazit

Armin kann kochen und serviert vielleicht sogar noch nie Gesehenes in dieser Sendereihe. Das ist ein großer Pluspunkt gegenüber dem Üblichen.

Nur die Sache mit dem "Balkan-Gold" sollte er überdenken ... braucht nämlich niemand.

Die Punkte: je 9 geben Armina und Maria, je 10 Christian und Birgit.

Mit 38 Zählern überholt er am 4. Tag die bislang führende Maria.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 14. August 2025

13. August 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Graz bei Christian



"A guade Runde braucht a guads Essen"

Vorspeise: „wos Fruchtig-Bodnständigs zum Start“ - Zwaralei Tatar von Fleisch und Frucht: Beef / Mango / Fisch / Brot / Zwiebeln
Hauptgang: „wos Uandliches zum vui mochn“ - Rindsfleisch / Nudln / Trüffl / Buanschoten
Nachtisch: „des geht imma zum Schluss“ - Birn / Rum / Schoklad / Pistazie


... Heiratsantrag: "Ich glaube, ich könnte mit dir nach mir verrückt werden …"
© Elmar Kupke (1942 - 2018)

Der 37jährige Christian hat einen deutlichen Anspruch an sich selber, denn er "möchte eine coole Show bieten und im Fernsehen lustig rüberkommen" - und schon hier fällt völlig raus, dass er Kochkünste zeigen möchte. Aber man kann eben nicht zeigen, was nicht vorhanden ist ...

Selbst sein Heiratsantrag an seine kurz vor der Entbindung stehenden Freundin Sarah gerät holprig und unbeholfen, aber die Hauptsache ist schließlich, dass sie ihn annimmt und vor Glück strahlt. Im Endeffekt hätte er den Antrag auch in einem Supermarkt machen können ... zwischen Fertignudeln und Reis, den er sogleich in den Einkaufswagen hätte packen können, damit er am Hochzeitstag als Glücksbringer über beide herabregnen kann. Doch auch die

Nudeln hätte er fürs "Dinner" einpacken können, denn sie wären ehrlicher gewesen, als die von Sarah rundum zubereiteten.

Und die Sache mit dem lustigen und coolem Rüberkommen hätte er ebenso üben sollen wie die beinahe "gekonnte" Verschleierung der Tatsachen, dass er kaum eigene Handgriffe ins Kochgeschehen einbringt.


Das Menü

Freundin Sigrid schnibbelt, während er überflüssige Worte ausstößt, an deren Inhalt ich mich überhaupt nicht erinnere, weil sie inhaltslos gewesen sind.

Seine baldige Ehefrau Sarah bereitet den Nudelteig allein zu.
Von der angeblich vorbereiteten Soße hat er null Plan: 14 !!! Liter sollen es anfangs gewesen sein ... die Inhaltsstoffe kann er nur im Groben widergeben ...

und am Ende muss er sie - nun auf sich alleingestellt - andicken und benutzt dazu auch irgendwas aus dem Schrank, von dem wir nicht erfahren, was das ist. Speisestärke findet er schließlich auch noch - und man könnte fast denken,

er hat einen Knopf im Ohr mit der direkten Verbindung zu Sarah, hört aber nicht immer wirklich zu.

Wer hat wann den Teig fürs Brot hergestellt, das er nur in den Ofen schieben muss? Es ist kaum anzunehmen, dass er auch nur einen Finger selber dafür gerührt hat.

Vorbereitetes Eis ist wie ein Betonblock, für den man ein Sprengkommando bräuchte. Aber irgendwie gelingt es ihm, den Block aufzubröseln und seinen

Gästen nicht nur das Eis, sondern alles unterzujubeln, was zubereitungstechnisch nicht auf ihn selber zurückzuführen ist.

Das Roastbeef gart er sous-vide, brät es dann in der Pfanne ... und heraus kommen graue Fleischstücke.

Ein grauer Tag für alle Hobby-Köchinnen, die vor den Bildschirmen auf neue Ideen warten.


Fazit

Womöglich versteht Christian unter "cool und lustig" Gäste- und Zuschauer-Verarsche.

Lustig soll es vermutlich auch sein, dass er seinen Gästen jeweils ein vermeintlich auf sie passendes Paar Socken als Gastgeschenk an ihre Plätze legt. Vielleicht wird er eine oder die andere

diese bunten Schrecken in heimeliger Umgebung auch tragen - aber niemals sehe ich Maria in solchen Strümpfen.

Mir ist es mehr als recht, als es 20.15 Uhr wird, denn da kann ich mich auf die Socken machen ... und Vox verlassen.

Nur noch die Punkte fehlen: 7 gibt Armina, je 8 Maria und Armin, 9 Birgit.

Diese 32 Zähler sagen rein gar nichts über den Abend bei Christian aus - noch nicht einmal über die vielen Fremdergebnisse, die in sein Essen geflossen sind ... man kann sie lediglich unter falscher Freundlichkeit verbuchen.

Nur Armina scheint es wirklich zu schmecken: sie spachtelt wie eine Schwerstarbeiterin in ihrer eng bemessenen Mittagspause, die seit dem 2. Frühstück nichts mehr gegessen hat.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 13. August 2025

12. August 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag bei Maria in Graz



Vorspeise
: Symphonie aus Pilzen und Reispapier - Bouillon Zézette mit Champignons / Erbsenschoten

Hauptgang: Harmonie von Kalb und "Oscar"-Gebirgsgarnele mit Vanille - Kalbsfilet mit Lauchpüree, Vanillekarotten, schwarzen Nüssen und Gebirgsgarnelen, dazu Jus und Morchelschaum
Nachtisch: Süße Kuppel der Verführung mit Himbeeren - Schokomousse-Kuppel / Himbeeren / Sauerrahmeis


Lady Maria

Eigentlich kann man gar nicht anders, als von der 60jährigen Maria fasziniert zu sein und sowohl ihren Auftritt in dieser Sendung als auch ihr persönliches Umfeld mit einem positiven Gefühl wahrzunehmen.

Nein, da kommt jetzt kein Aber.

Sehr ruhig, in sich ruhend, wie es aussieht, und eher eine Frau der leisen Töne ist Maria - und ich sehe sie, obwohl das heute nicht passiert, in einem schmeichelnden Gewand die

"Showtreppe" in ihrem Haus hinuntergleiten.

Stattdessen erzählt sie ein wenig von ihren Hobbys, nicht viel über sich selbst, führt die Crew und somit auch die Zuschauer durch einen Teil ihres Hauses

und macht sich dann sehr konzentriert und akribisch an die Küchenarbeit, bei der sie von ihrer 14jährigen Enkelin Julia unterstützt wird.

Armin spekuliert im Vorab-Interview: "Die Suppe klingt nach Oma ...". Dem kann Armina, die mir bereits durch kräftiges Spachteln von Speisen - und anstößigen Bemerkungen über Deutsche - aufgefallen ist, nur zustimmen.

"Sie ist eine feine Oma", spuckt Armina später aus. Und zu Recht untertitelt Vox hier: "Armina redet sich um Kopf und Kragen."

Warum soll eine Suppe nach "Oma" klingen? Essen jüngere Leute keine Suppen?

Überhaupt sollte man den Begriff "Oma" ausschließlich für die eigene Oma verwenden - und nicht fremde Leute oder Mitstreiter mit dieser Bezeichnung absegnen!


Das Menü

zeigt Marias enormen Ehrgeiz am Herd. Bereits vorbereitet sind so einige Bestandteile des Menüs, wie zum Beispiel die

Reispapierblüten, die die Suppentassen abdecken und bei deren Durchstechen die Gäste auf eine Champignonsuppe stoßen.

Als Einlage gibt es Zuckerschoten, die Julia vorab in exakt 4 cm-Streifen schneiden musste. Da die Schoten in der

Suppe liegen, hat diese Akribie schon etwas Sonderliches: es hätte gereicht, sie ohne Lineal nach Augenmaß kleinzuschneiden.

Der Hauptgang ist ein Beispiel für Surf & Turf: auf die Gebirgsgarnelen aus der Steiermark ist Maria gekommen, weil der Koch der Oscar-Verleihung, Wolfgang Puck, in diesem Jahr diese Garnelen hollywoodtauglich gemacht hat. Ich sehe Maria,

wie sie fein gewandet vorm Fernseher die Oscar-Verleihungen ansieht ... in einer Jogginghose auf der Couch lümmelnd kann ich sie mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Der Nachtisch ist zum größten Teil vorbereitet - und sieht am Ende einfach nur entzückend und zum Reinbeißen aus.

Ich bezweifle keinen Moment, dass Maria alles Vorbereitete selber zubereitet hat ... aber: fair ist das anderen gegenüber nicht, die live an ihren Dinner-Tagen alles erledigen, was zu erledigen ist. Allerdings ist Maria nicht die einzige und vor allem nicht die Erste in dieser Sendereihe, die recht großzügig die schwierigsten Dinge vorbereitet hat, um es am Ende einfacher zu haben - und eventuelle "Unfälle" vor laufenden Kameras zu vermeiden.


Fazit

Auch Marias Ehemann Harry hat einen sehr kurzen Auftritt in der Sendung, der natürlich mit einer Aufgabe - dem Fleischparieren - verbunden ist. Auf die Frage, ob Maria wohl gewinnen könnte, antwortet er diplomatisch u. a. "Der Bessere soll gewinnen."

In messbaren Disziplinen - wie einem Marathonlauf - wäre dies auch so, aber in dieser Sendung ist es leider nicht konsequenterweise genau so, denn es spielen bei der Punktevergabe viele Faktoren eine Rolle, die nur die Bewerter erklären könnten.

Die Punkte: 10 gibt Birgit, je 9 Christian und Armin, 8 zückt Armina.

Mit 36 Zählern ist Maria am 2. Tag auf dem bislang 1. Platz.

Leise - wie Maria - verabschiede ich mich zu "München Mord".


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 12. August 2025

11. August 2025 - Vox - Das perfekte Dinner: Montag in Graz bei Armina



Vorspeise: Tierischer Spaß am Knusperbogen - Käferbohne / Rind / Bagel
Hauptgang: PPP - Pipperl / Paprika / Parpadelle
Nachtisch: Steirisches Gold - Kürbiskernöl / Eis / Marille




Einer hat keinen Appetit zum Essen,
der andere hat kein Essen zum Appetit.

- Jüdisches Sprichwort

Es geht frech und überheblich los, denn Armina meint, die Österreicher hätten das "bessere Essen". Wir in Deutschland haben in etwa die gleichen Lebensmittel, aber es kommt

nicht darauf an, welche Zutaten man zur Verfügung hat, sondern

was man koch- oder meinetwegen auch zusammenrührtechnisch aus ihnen macht.

Ich sage schließlich auch nicht, dass wir Deutschen das bessere Deutsch sprechen ...

Aber um die Sache rund zu machen, lässt Armina sich nicht lumpen und setzt obendrauf: "Die Österreicher sind oft viel herzlicher als die Deutschen."

Und beides klingt keineswegs, als meine sie es als einen augenzwinkernden Seitenhieb aufs Nachbarland ...

und aus dem Mund einer 32jährigen psychologischen Beraterin dröhnt das zugleich wie ein pauschales Urteil, um die Guten von den nicht so Guten unterscheiden zu können und dies festzutackern.

Die Grundlage der Tätigkeit einer psychologischen Beraterin ist allerdings kein Studium, sondern ein 12monatiger Lehrgang.

Immerhin nennt sie ihren und den Ablaufplan ihrer Schnibbelhilfe Blanca "Zur Freude-Liste", obwohl das rein gar nichts daran ändert, dass es ein Plan fürs Tagespensum ist. Es sind nur hohle Worte, aber ich erkenne, dass die beiden

Frauen Spaß haben, von einem TV-Team begleitet zu werden.


Das Menü

In der Vorspeise und beim "tierischen Spaß" (ich mag solche Menü-Beschreibungen überhaupt nicht) handelt es sich um einen Tafelspitz, den sie nach der Garung in ichweißnichtwas einlegt - und der auf den Tellern reichlich bemessen rüberkommt. Vielleicht ein bisschen zu sehr für einen 1. Gang in einem 3-Gang-Menü.

Pipperl gleich Hühnchen. Ich bekenne, dass wir in Deutschland nicht solche niedlichen Namen verwenden. Was mir recht ist.

Die Nudeln bereitet sie von Hand zu - aber insgesamt sieht jeder tiefe Teller nicht nur farblos gefüllt aus, sondern macht es auch schwer, aus ihm zu essen. Aber auf einem flachen Teller wäre die Paprikasoße, die eher wie eine Suppe rüberkommt, vermutlich über den Rand geschwappt.

Auch wenn ich rezeptemäßig und lebensmitteltechnisch Zugang zu Kürbiskernen und Zucchini habe - werde ich einen Kuchen aus beidem sicher nicht nachbacken. Und einer der Kandidaten hat Recht: ein Schokoladen-Eis passt nicht zu diesem Kuchen.


Fazit

Bislang sehe ich am Tisch keine einander herzlich zugewandte Runde, was sich natürlich noch ändern kann. Alle lernen sich gerade erst kennen, auch unter der Voraussetzung, dass es sich um einen Wettbewerb handelt.

Arminas Fazit zu ihrem Dinner und allem Drumherum: "Mir hats gut geschmeckt, und das ist am Wichtigsten."

Sicherlich drückt sie sich hier nur etwas unglücklich aus ...

Die Punkte: je 8 geben Maria, Christian und Armin, 9 gibt Birgit.

Armina darf sich über 33 Zähler freuen.

Ich freue mich, als es 20.15 Uhr schlägt.

Hätte sie sich ein paar Bemerkungen übers Nachbarland gespart, wäre ihr TV-Auftritt nur langweilig gewesen, so ist er überdies ein wenig ärgerlich. Aber am

Ende kann ich alles locker als irrelevant und lachend abhaken.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Samstag, 9. August 2025

9. August 2025 - Alternative Fakten: Die Geschichte vom Schnuppern der Hunde ... und was daraus entstanden ist. Neuveröffentlichung aus April 2022

Bienchen


Alternative Fakten
Die Geschichte vom Schnuppern der Hunde ... und was daraus entstanden ist ...

Es soll gar nicht Mark Zuckerberg gewesen sein, der Facebook "erfunden" hat. Wie wahr das ist, belege ich in diesem Alternative-Fakten-Beitrag. - Denn  es gibt im Prinzip kaum etwas Neues auf der Welt, das es nicht bereits vorher in etwas anderer Form gegeben hat - und das Menschen aufgreifen, um scheinbar absolut Neues aus der Taufe zu heben. Am 4. Februar 2004 startete Facebook -

aber: wer hat es erfunden? Nein, auch nicht die Schweizer!

Irgendwann in den 2000er Jahren ging ein Student mit dem Hund seiner Mutter spazieren. Viel Erfahrung mit Hunden hatte er nicht und keine Ahnung, wie diese "drauf sind"  und was ihnen Spaß macht. Aber dieser Spaziergang veränderte sein Leben - und das von uns am Ende und als Ergebnis eben auch:

Der Hund hieß vielleicht "Bonbon" oder "Candy", denn er hatte für den Studenten ein ganz süßes Bonbon parat, das dieser sofort in seinem Gehirn-Apparat zu einer fixen Idee umarbeitete, die am Ende weltweit Furore machte - und sie ziemlich veränderte.

Seine Mutter hatte dem jungen Mann gesagt, Bonbon gehe gern in einem Wald spazieren. Er war ein braver Sohn und fuhr mit dem ungeduldigen Hund zum nächsten Wald. Dort sprang Bonbon aus dem

Auto, um sich sofort um den ersten Grasbusch ausführlich zu kümmern. Der Hund schnupperte sich die Nase an den Grashalmen wund - und konnte sich überhaupt nicht mehr losreißen. Dann hob er sein linkes Hinterbein und pinkelte ins Gras, und gleich danach hob er sein rechtes Hinterbein und pinkelte auf eine andere Stelle.

"Hunde lesen "Zeitung,", wenn sie schnüffeln", hatte seine Mutter ihm einmal erzählt, und obwohl er ihr selten zuhörte, erinnerte er sich daran, "und dann antworten sie auf Zeitungsberichte, indem sie drüber pinkeln."

Bonbon lief weiter, teilweise auch an vielen Bäumen einfach vorbei - bevor ihn der eine oder andere Baum jedoch besonders zu interessieren schien. Hier verweilte er eine Zeitlang, schnüffelte und schüttelte dann ein paar Pipi-Tropfen aus seiner Blase.

Danach wiederum nahm Bonbon Fahrt auf und lief nur aus lauter Lebensfreude durch den Wald. Bis er einen

Rosenbusch entdeckte. Gehörte der überhaupt in den Wald? Und hatte der Hund ihn gerade eben erst entdeckt und fand ihn so

wunderschön, dass er sich von ihm kaum trennen mochte.

Bonbon schnupperte, Bonbon pinkelte, Bonbon "las" auf Hunde-Art und gab Antworten, die ihm im Urin brannten.

Aha, dachte der junge Mann: so kann man miteinander kommunizieren, ohne sich zu sehen - und das, ohne dass man sich überhaupt jemals persönlich trifft.

Manche Gerüche knurrte Bonbon sogar an - und es war klar, dass man in der übertragenen Form, die ihm gerade in den Sinn kam, auch böse auf Berichte reagieren konnte ... 

Nachdem der junge Mann so viel von dem Hund gelernt hatte, setzte er sich vor seinen Computer und versuchte, das Gesehene und Gelernte in ein Programm umzusetzen ... dass es ihm gelungen ist, weiß man, seitdem es Facebook gibt.

Dort kommunizieren einander völlig unbekannte Leute miteinander, manchmal in tiefer Einigkeit, manchmal mit bösen Unterstellungen. Mal ganz sachlich, mal völlig unsachlich. Mal gelangweilt, mal interessiert. Jede Gefühlsregung ist dort abgelegt.

Der junge Mann und seine Freunde wurden reich durch Facebook ... aber die

Idee

hatte ein Hund.

Gut, dass Hunden Reichtum schnurzpiepegal ist: sie möchten nur ein gutes und behütetes Leben führen.


Guten Tag, Gruß Silvia




Dienstag, 5. August 2025

4. bis 8. August 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Camping-Spezial - Wiederholung aus August 2024


In der vorläufig letzten Wiederholungs-Woche geht es zurück ins Jahr 2024 - und noch einmal hinein ins Camping-Leben,

das ziemlich unterschiedlich sein kann.

Die erste Camping-Köchin heißt Gaby.

Ihr Menü:

"VON ALLEM EBBES!"
Vorspeise: Thunfisch trifft auf Avocado-Gurke-Apfel
Hauptgang: Rind begleitet von Spargel, Speck, Steinpilzen und Reis mit Jus
Nachtisch: Die Vereinigung von Erdbeeren und Sahne, begleitet von einem lauwarmen Spanier mit Schuss


Mein Titel:

Ohne Stress auf engem Raum


Hier der Link zu meinem damaligen Blog-Beitrag:





Am 2. Tag der Camping-Ausgabe langweilt Antonia die Zuschauer ... also ist es gut, dass die Veranstaltung unter freiem Himmel stattfindet und man seine Blicke in die Umgebung schweifen lassen kann.

Antonias Menü:

"Turbo-Tonis tolle Teller"
Vorspeise: Tonis Turbostart - Knoblauchbrot aus dem Moped mit Mango-Avocado-Salat
Hauptgang: Tonis Tauchgang - Zander mit Bandnudeln, Spargel und einer nicen Zitronensoße
Nachtisch: Tonis Traumkombination - Ehrenloses Schokoküchlein mit Kokosschaum und Maracujasoße


Mein Titel:

Turbulenzen toppen Top-Toni


Hier der Link zu meinem damaligen Blog-Beitrag:





Ziemlich großzügig ist Heiko mit der "Zeit" umgegangen. Auch das führte am Ende zu nicht ganz so großzügigen Punkten.


Sein Menü:

Vorspeise: Heimischer Forellen-Zopf in grün und weiß - Forelle / Spargel / Spitzkohl / Soße
Hauptgang: Spanien trifft Eifel mit buntem Abgleich in pfiffiger Sauce - Iberico / Rind / Pilze
Nachtisch: In Blättern verborgene Früchte mit einem Hauch aus Madagaskar - Beeren / Blätterteig /Vanille


Mein Titel:

Alexander (wird Fleischi genannt) hat goldenes Besteck, aber kein goldenes Händchen fürs Kochen. Statt zu kochen redet er, als wolle er den

Sender Vox höchstbietend verkaufen.

Sein Menü:

"Fleischis Aloha-Dad-Vanlife-Dinner"
Vorspeise: Kielifornia Surf & Turf - Bruschetta / Lachs / Zucchini / Karotte / Garnelen
Hauptgang: Smokey Sunburn - Pulled Turkey / Coleslaw / Kartoffeln / Sour Cream
Nachtisch: Hang loose - doux défi - Mascarpone / Joghurt / Beeren / Crumble


Mein Titel:

Aloha! . Aloha? . Hang Loose!


Hier der Link zu meinem Blog-Beitrag:





Vielleicht kocht Tim unter dem Motto "Die Letzten werden die Ersten sein"?

Sein Menü:

"Von meinen Reisen"
Vorspeise: Rote-Bete-CAR-paccio - Rote Bete / Speck / Parmesan
Hauptgang: Fisch auf Obstwiese - Kabeljau / Süßkartoffel / Birne / Rosmarin
Nachtisch: Hopes süße Träume - Apfel & Zimt / Zitrone & Vanille / Quark & Holunder

Mein Titel:

Camper (nicht ganz) unter sich


Hier der Link zu meinem damaligen Blog-Beitrag:



Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Wir erwarten heute - am 9. August 2025 - sommerliche 27 Grad und satte 13 Sonnenstunden.

Tim seinerseits darf nicht nur beim Camping-Spezial als Letzter kochen, er beschließt damit auch die Wiederholungs-Wochen.

Ab der nächsten Woche gibt es Neuausgaben der Sendung, und die beginnen mit Grazer Menüs.



Guten Morgen, Gruß Silvia