"Jennys schlesische favourites"
Vorspeise: Erbsensuppe im Brotbettchen
Hauptgang: Schlesische „czorne kluski“ mit fleischiger Beilage und Rotkohl – Klöße / Schweineschulter / Apfelrotkohl
Nachtisch: Streusel-Käsekuchen mit Mandarinen
Vorspeise: Erbsensuppe im Brotbettchen
Hauptgang: Schlesische „czorne kluski“ mit fleischiger Beilage und Rotkohl – Klöße / Schweineschulter / Apfelrotkohl
Nachtisch: Streusel-Käsekuchen mit Mandarinen
Glitzer ohne Glamour
In der kleinen Vorschau auf den Dinner-Abend bei Steffen prustet es laut und lustig und wohl ernstgemeint aus Jenny heraus: "Und ich habe gedacht, ich könnte gewinnen ..."
Vielleicht liefert Steffen den Ausgleich zu dieser schrägen Vorstellung bei Jenny, die trotzdem einigen Unterhaltungswert hat, wenn auch keinen mit einem hohen Anspruch? Eine Stunde über jemand anderen schmunzeln ist schließlich nicht zu unterschätzen - und besser, als sich über Fremde fremdzuschämen. Letzteres passiert mir nämlich nicht, denn jeder ist für sich selber verantwortlich, auch Leute, die sich vor TV-Kameras stellen und wie in diesem Fall glauben, dass sie vor allem die Kochwelt begeistern.
Vermutlich möchte die 35jährige Jenny mit den polnischen Wurzeln nebenbei noch ein wenig Werbung für ihre Boutique machen ... und gibt dafür klamottenmäßig einfach alles ... Zunächst ist sie gut, alltagstauglich und in Hose und Shirt unaufdringlich gewandet ... und entzaubert sich zu Beginn der Abendvorstellung in eine
Pailletten-Queen.
Sehr, sehr selten stürze ich mich auf die Kleidung der Kandidaten, aber hier ist es unerlässlich, weil dieses Kleidchen mit den großzügigen Armausschnitten, die dazu geeignet sind, den Busen freizulegen, und dem kurzen Röckchen eine Hauptzutat für ihre beginnende oder auch gleich wieder endende TV-Karriere ist.
Permanent ist Jenny damit beschäftigt, den "zupf-mich-tiefer-Rock" auch wirklich so zurechtzurücken, dass diese Sendung noch so eben ins Vorabend- und nicht erst ins Nachtprogramm passt.
Immerhin ist sie lustig, fröhlich und wenn alles gut läuft, im Nachhinein auch selbstkritisch.
"Glamour pur", meint Thomas zu diesem schrillen und lauten Kleidchen und evtl. auch zu dem Rotkäppchen-Sekt im Aperitif - wenn er das ernstmeint, würde es erklären, warum es solche Klamotten überhaupt zu kaufen gibt: über Geschmack lässt sich eben nicht leicht streiten, obwohl es durchaus Ansätze zum Zanken gibt.
Ich warte also auf den Freitag, an dem Thomas uns sein Zuhause zeigt, um im Nachhinein zu beurteilen, wie ehrlich seine "Glamour"-Aussage von heute ist.
Das Essen
hat nicht einmal die Tür zur Online-Seite "Chefkoch.de" gefunden, denn im Gegensatz zu den Menüs der anderen ist es dort überhaupt nicht gelistet. Jennys Essen fällt stattdessen "unter den Tisch" oder auch durch den Mindest-Qualitäts-Check.
Ein paar Eckpunkte hier erklären das vielleicht: die betonharten Brote als gedachte Bettchen für die Erbsensuppe misslingen, so dass sie in diese nur die polnische Wurst hineinblättert. Verfeinert ist die Suppe nicht nur mit einem Esslöffel Salz - ja, der eine Esslöffel gehört in das Rezept -, sondern mit Industriepulver für den verdorbenen Geschmack und
sicher als Premiere beim "perfekten Dinner": mit Maggi querdrüber.
Es handelt sich hier übrigens um einen Kochwettbewerb und um kein Essenmampfen hinter verschlossenen Türen.
Graue, wirklich graue Kartoffelklöße und zerrupftes Schweinefleisch erhöhen nicht den Standard.
Und der kleine, schmucklos servierte Käsekuchen zum Nachtisch reißt rein gar nichts raus. Alle drei Gänge sehen sich ähnlich in ihrer lieblosen Anrichteweise.
Fazit
Während Jennys Outfit eher zu einem aphrodisierendem Essen gepasst hätte, kommt die Hauptzutat dieser Sendung - das Essen - wie ein "höchstens, wenn überhaupt treibt der Hunger es rein" auf den Tisch.
Axel und Thomas übernehmen den Part der Verteidiger, die sich für die "Angeklagte" ins Zeug legen, aber auch ihnen gehen die Argumente irgendwann aus.
Die Punkte: Thomas und Carolin geben je 8, Axel 7 und Steffen 6.
Die Summe von 29 Zählern könnte Jenny durchaus ermutigen, auch weiterhin zu kochen ...
Immerhin ist diese TV-Stunde ziemlich kurzweilig. Das kann ich von vielen Sendungen mit besseren oder sogar besten Kochergebnissen nicht sagen.
Guten Morgen, Gruß Silvia