Madame Tussauds, London |
Ein Clown wird nie ein König werden,
aber ein König kann zu einem Clown werden.
© Pavel Kosorin (*1964)
aber ein König kann zu einem Clown werden.
© Pavel Kosorin (*1964)
Was überhaupt nicht bedeutet, dass King Charles ein Clown ist ... wenn ihn auch viele belächelt haben, als er bereits vor Jahrzehnten vom dringend notwendigen Schutz der Umwelt gesprochen hat - oder ein Mann ist, der bekanntlich mit seinen Blumen spricht. Er muss erkannt
haben, dass man mit ihnen besser reden kann als mit vielen Menschen.
Es gibt nicht viele Menschen auf der Welt, die mit der Kindheit und Jugend von Charles tauschen möchten. Seine Eltern waren mehr ab- als anwesend und eher lieblos bis gleichgültig ihm gegenüber. Er hat sich aus dem Dickicht der Enttäuschungen seine eigene Welt aufgebaut: die in der Fürsorge der Umwelt und dem Insichtgekehrtsein resultierte. In der Schule gehänselt, vom Vater gegängelt, er solle sich "nicht so anstellen" hat er sich einst zu einem jungen Mann entwickelt, der sich als der
begehrteste Junggeselle der Welt entpuppte. Nicht etwa, weil er schön oder besonders attraktiv war, sondern, weil er der Prinz von Wales war. Mit dieser Tatsache verbrachte er einen großen, den größten Teil, seines Lebens. Beinahe schien seine Mutter unsterblich - aber zumindest hat er im Laufe der Jahre einen Draht zu ihr gefunden, der ihm in seiner Kindheit gefehlt hat.
Doch neben dem Vergnügen, sich auszutoben, kam die ungeliebte Pflicht, die ihn endgültig als Thronerben hätte etablieren sollen. Er sollte heiraten. Möglichst eine Jungfrau, eine ohne Anführungszeichen, eine. die wirklich unberührt gewesen sein sollte.
Das große Unglück seines Lebens brachte ihn nicht mit seiner großen Liebe Camilla zusammen, sondern mit
Diana.
Obwohl seine große Liebe Camilla damals ohnehin als unakzeptabel und königshausunwürdig galt. Doch wie man es auch drehen und wenden will: alte Traditionen im Königshaus haben nicht nur zwei Menschen todunglücklich gemacht, die schließlich heirateten, sondern auch deren Familien - denn es gab von Anfang an Konflikte zwischen Charles und Diana, die
man niemals wieder ausradieren konnte. Und die am Ende Diana das Leben gekostet haben.
Denn: wäre sie nicht Charles Frau geworden, wäre sie niemals infolge eines Unfalls im Alma-Tunnel in Paris so jung verstorben.
Diana hätte irgendeinen anderen Mann, vermutlich auch eine adeligen, geheiratet und könnte heute die Großmutter diverser Enkel sein,
deren Eltern natürlich nicht William und Henry sein würden.
Und Charles hätte vielleicht eine Frau geheiratet, die seiner Institution vertrauter gegenüber gewesen wäre, so dass diese den Ruhm genossen,
aber alle Nachteile gelassen hingenommen hätte.
Diana war vermutlich eher in die Idee verliebt, die Prinzessin von Wales zu sein, als in Charles als Person.
Und Charles?
Er liebte Camilla.
Nach ihr hat er sich gesehnt, während er der Pflicht nachkam, mit Diana zwei Söhne zu zeugen. Von denen ihn der eine - Harry, Henry - heute so enttäuscht, wie er es damals schnell nach der - gezwungenen - Zusage einer
Heirat mit Diana selber empfunden hatte.
Auch unter dem Dach von königlichen Residenzen wohnt ein "Ach".
Heute
Charles ist vielleicht bekannt als der erste "Grüne", der wirklich mit seinen Pflanzen kommunizieren konnte, weil er ihre Welt - die Umwelt - verstanden hat. Auch das kann als ein Aufbegehren alter Traditionen seines hochherschaftlichen Hauses gelten, denn in dem wird nicht mit Umweltsünden gekleckert, sondern geklotzt. Es kann allerdings auch sein,
dass ihn viele einsame Zeiten gelehrt haben, sich auf wesentliche Dinge zu konzentrieren - auch, wenn sie dem Rest seiner Familie fremd sind.
Vor einem Jahr, am 6. Mai 2023, wurden König Charles III und seine Ehefrau Camilla in der Westminster Abbey zu König und Königin des Vereinten Königsreich und weiterer Commonwealth-Länder gekrönt.
Aktuell kämpft König Charles gegen eine Krebserkrankung, nimmt aber einige öffentliche Auftritte wahr.
Guten Tag, Gruß Silvia
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen