Freitag, 31. Mai 2024

31. Mai 2024 - Zur Sendung "Das perfekte Dinner" - Wenn es einmal ganz anders käme ...



Zur Sendung "Das perfekte Dinner" - Wenn es einmal ganz anders käme ...

Eigentlich kann man es nicht mehr hören, wenn an jedem Montag fünf zuvor Unbekannte aufeinander treffen  - und bereits nach ein paar Minuten

Einigkeit darüber  herrscht, dass sie "eine gute Gruppe", abgeben, weil "alle sympathisch sind". Es geht manchmal noch weiter und die Unbekannten werden ungeprüft und unbewiesen als "fair" eingestuft. -  Schnellschüsse, die Menschen mit etwas Menschenkenntnis, so nie treffen würden. Selbst

Papageien

sind oft schlauer, denn sie plappern nicht alles nach, was man ihnen vorbetet.

Was aber wäre, wenn z. B. eine Montags-Gastgeberin erst einmal eine Flunsch ziehen würde, sobald sie ihrer Konkurrenz ansichtig wird? Und dann noch - allein vor einer Kamera äußern würde, dass ihr alle vier Mitstreiter recht unsympathisch sind? Das passiert nicht? Nein, natürlich nicht, aber die Gedanken sind trotzdem frei, auch die von TV-Kandidaten.

Wenn ich auf eine Party mit nur fünf mir unbekannten Leuten eingeladen werde, würde ich die Stimmung und den Eindruck, den einzelne machen, erst einmal auf mich wirken lassen. So wie es die anderen vier ebenfalls handhaben würden.

Wenn dann beim "Dinner" jemand äußert, er wäre der absolute "Familienmensch" - wer würde ihm in aller Öffentlichkeit widersprechen und erwidern Ich kann mit Familie gar nichts anfangen? Immerhin hat ein "Familienmensch" schnell Sympathien auf seiner Seite, denn das klingt empathisch ... sagt aber nicht wirklich viel über ihn aus.

Erschwerend kommt oft hinzu, dass manche Gastgeber Haustiere haben - andere aber damit gar nichts anfangen können. Es ist nicht schlimm, wenn jemand zu Tieren keinen Bezug hat - aber es könnten sich durchaus zwei Lager bilden: die der Tierfreunde und die, die Tiere eben nicht mögen. Obwohl es eher akzeptiert wird, wenn jemand Tiere nicht mag - und dies unter "Allergien" verschleiert, damit es nicht so offensichtlich ist.

Es wird eben viel gelogen, und das nicht nur in dieser Sendung.

Vielleicht testen so manche der Kandidaten im Vorfeld übers Pokern wie man ein Pokerface aufsetzt, ohne enttarnt zu werden?

Obwohl die Enttarnung so manches Mal bereits ab der Wochenmitte und spätestens an Freitagen durchaus sichtbar ist: da fallen kleine Masken von den lächelnden Gesichtern und obwohl alle an Montagen hellauf begeistert sind,

kristallisiert sich am Ende doch heraus, dass man die Zeit vor den Kameras zwar genossen hat - aber mit den anderen nicht weiter in Kontakt bleiben möchte.

Wie viele von den Kandidaten würden mit welchen anderen Kandidaten dann noch ein "2. Date" haben wollen (rein freundschaftlich). Man könnte sie einzeln am Ende einer jeden Sendefolge danach befragen ... das wäre interessant ...

Vielleicht finden sich hier und da einmal zwei Leute, die danach noch den Kontakt halten ... vielleicht planen auch manchmal alle fünf Kandidaten ein gemeinsames Event,

aber spätestens bei der Ausstrahlung ihrer Sendungen

könnten ihre Meinungen zu "der guten Gruppe" zusammenbrechen wie ein Kartenhaus - und so manch einer muss zugeben,

dass er eben nicht so glücklich mit seiner Gruppe gewesen ist.

Man sollte derartige Fragen an die Kandidaten ganz weglassen, denn ehrlich beantwortet werden sie ohnehin nie: dem einen gefällt die Nase eines anderen nicht, dem anderen der Beruf oder auch nur die Kleidung oder das Zuhause oder das aufdringlich laute Lachen. Und ein in den Vordergrund drängen, wie es viele draufhaben, gefällt auch nicht jedem.

Aber bereits in der nächsten Woche erwarte ich wieder nach fünf Minuten des Kennenlernens die papageienartige Bekenntnis, wie toll doch diese Gruppe ist.


Guten Tag, Gruß Silvia



30. Mai 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Leipzig bei Lisa




"Pflanzlich glücklich"
Vorspeise: Rotkohl auf Joghurtcreme
Hauptgang: Erdling gesellt sich zu Erdling
Nachtisch: Cremig, krümelig und leicht warmer Apfel


Psychologie: Selbst im Flachen Tiefe suchen.
© Lothar Peppel (*1964)

Die 22jährige Psychologie-Studentin Lisa fischt heute im Flachen nicht nach Tiefe, sondern nach neuen Followern für ihren Food-Blog auf Instagram. Das wird schon klappen: davon bin ich überzeugt, und natürlich ist es legitim, sich für diese Sendung zu bewerben, um sein Sendungsbewusstsein für selbst hergestellte Speisen in die Welt zu tragen.

Als Zuschauerin ihres Dinner-Tages fühle ich mich einerseits genervt und andererseits glaube ich, dass hier der schöne Schein mehr zählt als eine zugrundeliegende stabile Kenntnis übers Kochen.

Genervt bin ich von ihrem Dauergebrauch der Wörter "tatsächlich" und "genau" sowie dem nichtssagenden ständigen "Ähm". Allesamt sind das Vokabeln, die keinen einzigen Satz bereichern, aber das Gesamtbild jeden Redeflusses zerstören.

Was sagen eigentlich Psychologen zu dem Dauergebrauch von Unnütz-Wörtern?

Aber Lisa studiert erst im 3. Semester diese Wissenschaft und könnte ihre Kenntnisse durch ein Rhetorik-Studium erweitern: denn wer nimmt einen Psychologen ernst, der ein Problem mit seinen Satzbildungen hat?


Das Menü

Hier tritt der schöne Schein in den Vordergrund - und ihr selbstgebasteltes Kochbüchlein spielt ebenfalls eine kleine Rolle. Auf englisch verfasst, begeistert es ihre Mitstreiter - und sie wird dafür über den grünen Klee gelobt, noch bevor der 1. Gang auf den Tisch kommt.

Die Vorspeise besteht aus im Ofen gegartem Rotkohl, Joghurt und jeder Menge Gedöns: aber genau die letzten Zutaten sind wichtig, denn sie entscheiden über das Bild dieser Speise, die einen sehr guten optischen Eindruck hinterlässt.

Ob der Tofu selbst geräuchert wurde, interessiert hier niemanden (wie es beispielsweise am Montag bei Vicky der Fall war, als sie geräucherten Fisch serviert hat).

Ganz kann Lisa das Versprechen einer guten Optik nicht halten: schon der Hauptgang fällt weniger attraktiv aus, was sein Aussehen anbelangt. Auch geschmacklich lässt er zu wünschen übrig - lt. ihrer Mit-Kandidaten. Süßkartoffeln

und Kräuterseitlinge, Fertigbrühe samt erneutem Gedöns: Überzeugte Gäste sähen anders aus.

Äpfel, Kuchenstreusel (Crumble genannt) und eine Kardamom-Creme runden das Menü ab. Na gut, denn gleich ist

ihre Sendung zum Glück zu Ende.


Fazit

Wenn Lisa alle Zutaten ihres 3-Gänge-Menüs einmal mischen und anders wieder zusammensetzen würde, gäbe das Ganze ein neues Bild ab: und das wäre dann genau so uninteressant wie das heute gesehene.

Nach wie vor bewundere ich ihre vegane Lebensweise, obwohl sie ihre Kenntnisse darüber durchaus vertiefen könnte, denn eine Expertin ist sie noch lange nicht.

Wie also hätten es die anderen Kandidaten sein können, die ihretwegen ein paar Purzelbäume in ihnen fremde Ernährungswelten schlagen mussten?

Sie zeigen sich also begeistert über ein Dinner, das in dieser Woche der "Köchin" die wenigste Arbeit gemacht hat:

8 Punkte gibt Ute, je 9 geben Jens, Vicky und Paul.

Zu meiner großen Überraschung greift Lisa 35 Zähler ab: bislang führt sie folglich. Der schöne Schein könnte am Ende gewinnen.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 30. Mai 2024

29. Mai 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Dresden bei Ute

Ein Wald, in dem es Hirsche gibt


"In Sachsen gewachsen"
Vorspeise: Auf dem Feld - Pastinaken / Linsen / Portulak
Hauptgang: Aus dem Wald - Hirsch / Flower Sprouts
Nachtisch: Auf dem Baum - Pfirsich


Luxus-Hotels: Aufsteiger unter den Absteigen.
- KarlHeinz Karius (1935)

Das ist natürlich etwas flapsig formuliert und der Begriff "Absteige" trifft sicher nicht auf das Hotel zu, in dem die 54jährige Ute als Hausdame arbeitet. Die akkurate Ordnung liegt ihr auch im Häuslichen nahe - und jeder Gast bekommt einen Speise-Spielraum von 70 Zentimetern. Im Buckingham-Palast und zu offiziellen Empfängen sieht es sicherlich nicht anders aus. Oder im Schloss Bellevue.

Ute lebt in einem schönen schlossähnlich verwinkeltem Haus in Heidenau in der Nähe von Dresden gemeinsam mit ihrem Mann Dirk. Zwei Söhne sind bereits ausgezogen, aber ihre Schwiegertochter Leila schneit ins Haus, um ihr die Schnibbelarbeiten abzunehmen. Eine

noch wichtigere Aufgabe erledigt Dirk (gleich mehr darüber).

Kann Ute heute im Ranking Vicky übertreffen? Ihre taffe Herangehensweise an die Zutaten, die sie miteinander verwebt, einander zuordnet und serviert, könnte dies vermuten lassen.


Das Menü

Auf dem Feld, sorry, in ihrem Garten steht ein Räucherofen - und ein Fisch macht offenbar einen Abstecher vom Feld (so sieht es zumindest in der Speisekarte) ins häusliche Umfeld.

Es gibt eine Pastinaken-Suppe (sollte eine Suppe werden, ist aber ein Brei), und der Linsensalat wird mit "selbst"-geräuchertem Fisch getoppt.

Selbst geräuchert? Bei Vicky hat Ute reklamiert, dass ihr verwendeter Fisch n i c h t selbst geräuchert war. Aber

auch Utes Fisch ist kein selbst geräucherter, denn diese Aufgabe übernimmt Dirk. Während Ute

dies offenbar nicht erwähnt, redet sie ihren Hauptgang in einem unnötigen Anflug von Selbstkritik ins Negative:

Neben einerseits ziemlich rohem und andererseits auch zu sehr durchgegarten Hirschfleischstücken gibt es ein optisch misslungenes Kartoffel-Gratin.

Hier vermisst Vicky den Käse ... ein gutes Gratin benötigt allerdings keinen Käse.

Zum Nachtisch benötigt Ute die Hilfe von dem unsäglichen "Milchmädchen"-Produkt (natürlich nicht für die vegan lebende Lisa), damit das Vanille-Pistazien-Eis ohne Maschine in der Kühltruhe cremig wird. Beilagen sind Feigen und Pfirsich-Likör.

Prompt bemängelt Lisa auch ihr veganes Eis, während die anderen ihres loben. Seit 4 Jahren lebt Lisa vegan, zum Wohle der Tiere, und sie weiß nicht,

dass Feigen keineswegs vegan sind: sie beherbergen tote Wespen, die die Blüten bestäubt haben.

Generell sollte sich Lisa eher den Meinungen der anderen über diverse Speisen anschließen, denn ihre Extraportionen waren ursprünglich nicht wirklich vorgesehen - und machen sicherlich allen Gastgebern mehr Umstände als Freude.


Fazit

Die Punkte für Ute: je 8 geben Jens, Vicky, Lisa und Paul.

Mit 32 Zählern kann sie die bislang führende Vicky nicht überholen.

Ich wünsche allen Lesern einen schönen Fronleichnam-Feiertag (oder ganz ohne Anlass zum Feiern einen schönen Donnerstag) mit hoffentlich mehr Sonne als Regen und vor allem guter Laune.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Mittwoch, 29. Mai 2024

28. Mai 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Dresden bei Jens

 


Vorspeise: Geflügel im Gemüsenest trifft auf Wein
Hauptgang: Weiderind-Trilogie trifft auf des Gärtners Lieblinge
Nachtisch: Kokos trifft auf Tonkabohne


Manche Menschen sprühen so vor Temperament, die ziehen sich schon am frühen Morgen Windhosen an.
- Wolfang J. Reus (1959-2004)

Der 41jährige Grafikdesigner Jens hat ein eher heruntergedimmtes Temperament, was sicherlich den einen Zuschauer erfreuen kann, während es einen anderen langweilt, seinen Ausführungen aufmerksam zu lauschen. Wer jedoch bereits an diesem frühen Abend todmüde vor dem Bildschirm sitzt, hat beste Chancen, bald einzuschlafen und

vielleicht im Traum unter anderem seinen Hühnern Roberta und Roadrunner zu begegnen. Auch, wenn Jens über sein Haus spricht, könnten sich die Träumer ihr eigenes Traumhaus vorstellen.

Und wenn er dann von glücklichen Tieren spricht und das wie eine Parole klingt, sieht man im Traum freilebende Tiere, die sich vor ihren Schlachtern erfolgreich verstecken, denn

Zitat: "Es gibt kein Fleisch von glücklichen Tieren, nur von toten."


Das Menü

Zum Aperitif serviert Jens seinen Gästen Gin-Tonic. Lisa, die Veganerin, stimmt ihm zu, dass Gin vegan hergestellt ist. Nun ja, mir hat ein Schlagwort gereicht, damit Google mir etwas anderes ausspuckt:

Viele Gins enthalten Honig, Milch oder Gelatine, die als Klärungsmittel eingesetzt werden, um den Gin klar und glänzend zu machen.

Wie ich schon gestern geschrieben habe: die vegane Ernährungsweise ist eben eine sehr komplizierte. Man meint es gut mit allen Tieren - und flugs wird man übern Tisch gezogen.

Der Hauptgang ist ziemlich umfangreich: Kalbsbäckchen, Filet vom Weiderind und Koberind. Hätte er vor dem Essen weniger doziert, wären die einzelnen Zutaten vielleicht noch warm ...

Lisa mit ihrer veganen Alternative hätte es nach mehr Salz verlangt: da sind sich beim ersten Treffen alle einig über eine sooo schöne Gruppe - und dann traut sie sich nicht, nach Salz zu fragen. Oder erfreut es sie mehr, den Salzmangel am Ende kritisieren zu können?


Fazit

Einst hat Jens in einer lokalen Kochshow im Dresdner-TV als Sieger einen Stabmixer mit nach Hause nehmen dürfen.

In dieser Show muss er sich mit dem Restgeld der Aufwandsentschädigung und ohne einen Sachwert zufriedengeben. Denn

mit 31 Punkten liegt er am 2. Tag bereits auf dem vorerst 2. Platz:

je 8 Zähler geben Vicky, Ute und Paul, während Lisa die 7 zückt.

Heute möchte ich wieder einmal erwähnen, dass die Sendung insgesamt zu lang ist. Sie um eine Viertelstunde zu kürzen

würde sie ziemlich aufwerten.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Dienstag, 28. Mai 2024

27. Mai 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Dresden bei Vicky

Foto: Silke B.


Vorspeise: Rote Bete /​ Forelle /​ Meerrettich
Hauptgang: Lamm /​ Petersilienwurzel /​ Zwiebel
Nachtisch: Quark /​ Nougat /​ Beeren


Lächeln, die leichteste Rüstung
- Vytautas Karalius (1931 - 2019)

Dass Vicky von ihrem Naturell her sehr gerne lacht und lächelt, kommt ihr heute ziemlich zugute, denn nicht gerade recht ist ihr sicherlich das Problem, neben dem von ihr ausgesuchtem Menü noch eine vegane Variante zubereiten zu müssen. Selber bewundere ich

Veganer für ihre Lebensweise, aber in einer gerechten Challenge, in der alle die einigermaßen gleiche Ausgangsposition haben sollten, sind sie fehl am Platze. Viel einfacher und auch zumutbarer wäre es,

ein paar Extras für Vegetarier zu kochen. Das wäre allerdings genug an Zusatz-Herausforderungen.

Zumindest erfährt Vicky im Vorfeld, dass eine Veganerin teilnimmt: und auch, wenn sie keinerlei Scheu zeigt, Alufolie geradezu verschwenderisch zu gebrauchen - gibt sie sich jede Menge Mühe, vegane Alternativen oder abweichend von "normalen" Zutaten vegane Lebensmittel zu verwenden.

Lisa, deren Speiseplan in dieser Woche für alle eine Herausforderung darstellt,

erwartet einerseits gar keine Extras, andererseits würde sie sich jedoch darüber freuen:

Was aber wäre ohne diese Sonderzuwendung für sie übriggeblieben?

Das Menü

Der Aperitif, in dem Rotkäppchen-Sekt (würde ich allerdings auch nicht gern trinken) eine Zutat ist, ist nicht vegan, wie Lisa weiß. Vicky

verliert ihr Lächeln nicht ... Sie hat sich die Materie "Veganismus" recht gut erarbeitet - aber beinahe jeder Neuling im Lieblingsfach von Vox, Zwietracht zu säen, hätte hier am Ende etwas übersehen. Da haben die kommenden Hobby-Köche es ein wenig einfacher ... aber sie könnten andere Fehler begehen ...

Zur Vorspeise bemängeln einige Gäste, dass die Forelle nicht von Vicky selber geräuchert worden ist. Manchmal komme ich auf den Gedanken, dass Crew-Mitarbeiter hin und wieder die Kandidaten beeinflussen bis negativ aufstacheln. Und dieser Gedanke kommt mir auch, als Jens bemängelt (weil er das rausschmecken will), dass sie die Rote Bete nicht selber gekocht ... sondern bereits gekocht gekauft hat.

Zum Hauptgang bekommt Lisa als Alternative zum Lamm gefüllte Pilze. Sie ist glücklich darüber und will das demnächst nachgestalten. Allerdings verzichtet sie auf die Rotwein-Schalotten ... denn der hierfür genommene Wein ist vielleicht nicht vegan ...

Vicky richtet besonders hübsch an. Und verliert niemals ihr Lächeln.


Fazit

Die Punkte für Vicky: je 9 geben Ute und Lisa, 8 gibt Paul und 7 Jens.

Mit 33 Punkten beginnt diese Dresden-Woche, von der ich noch nicht weiß, ob sie mir wirklich gefallen wird.

Durch diesen ersten Tag musste ich mich ein wenig durchkämpfen.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Samstag, 25. Mai 2024

25. Mai 2024 - Wut im Bauch



Wut im Bauch

Langsam kriecht sie hinauf vom Bauch zum Mund, der Wörter formt ... oder sie krabbelt und trommelt so lange gegen die Bauchwände, dass sie sich in Fäusten wiederfindet und entlädt.

Wut kennt jeder. Wut entsteht, wenn uns etwas tief im Innern bewegt. Und sie soll sich bestenfalls entladen, um uns selber von ihr zu entlasten.

Wut kreiert Negativ-Beiträge in Social Media-Kommentarspalten - und wenn sie sich damit erledigt, hat man für eine Weile Ruhe - oder es entsteht neue Wut über sich selber, weil man sich hat fallen lassen.

Also: man muss seinen Ärger und seine Wut gut dosiert in die Umwelt raushauen, denn sonst könnte die Wut am Ende auf einen selber zurückfallen.

Aber: Wut im Bauch ist gar nicht einfach zu kontrollieren und in Höflichkeiten zu dosieren. Eine in eher harmlos erscheinenden Worten ausgedrückte Wut kann einem anderen, dem Gegenüber, zeigen, dass er einem ebenso wenig gleichgültig ist wie es der Anlass war, der die Wut entfacht hat:

Eine in langen Übungen dressierte Wut wäre das Beste. Doch allein das Wort

Wut

besagt, dass alles außer Kontrolle geraten könnte.

Wut findet vor allem seinen Ausdruck in zugefügten Ungerechtigkeiten - ob sie einem selbst oder anderen zugefügt werden, spielt eine untergeordnete Rolle.

Die Wut muss raus. Denn wer sie frisst und in sich reinstopft,

wird an ihr erkranken.

Da es jedoch keine gerechte Weltordnung gibt, wird die Wut oft wie ein Tsunami die Gedanken überfluten und keine Ruhe geben ...

bis man sie rauslässt oder besser vielleicht eine Art "Ohrwurm" drüber stülpt.

Ein Ohrwurm in der Form, dass ich mich zwar über die ganze Welt ärgere und an ihr verzweifle,

aber mich darüber aufrege,

dass mein Internet-Zugang an diesem Tag nicht funktioniert.

Das lenkt von der wirklichen Wut ab ... ohne sie zu vergessen. 

Und morgen ist auch noch ein Tag, um wütend zu werden ... oder übermorgen ... oder an dem Tag danach. Vielleicht ist es aber auch die Zeit, kontrollierte Wut zu erlernen.


Guten Tag, Gruß Silvia




  

Freitag, 24. Mai 2024

24. Mai 2024 - Geldmaschine Hundevermehrung - nach einem wahren Fall

 

Das Foto zeigt mein Bienchen - und dient nur als Beispiel, sie war nicht betroffen.

Geldmaschine Hundevermehrung - nach einem wahren Fall

Wenn man durch diesen Ort läuft, den ich hier nicht nenne, bemerkt man zunächst die Sauberkeit auf den Straßen, in den Gassen und das Adrette an Häusern und Fassaden. Nie würde man denken, dass hier überhaupt etwas Böses geschehen könnte ... bis man

durch die Allgegenwärtigkeit des Bösen eines Besseren belehrt wird.

Ob alles wirklich für alle Nachbarn und Kunden verborgen blieb, wer weiß das schon genau? Vor

einigen Jahren trat in dem schönen, so idyllisch aussehenden Ort  Grauenvolles zutage: eine Frau und ihre Tochter haben

270 Hunde,

die meisten waren Malteser, zum Zwecke des Gewinns vermehrt. Vielmehr haben die die zügellose Vermehrung den Hunden selbst überlassen, und man möchte sich das Furchtbare, das diese Tiere durchleiden mussten, überhaupt nicht bildlich vorstellen.

Käufer der Hunde sahen wohl nur eine Auswahl der Geschöpfe, die anderen waren vor den Kunden-Augen verborgen. Zwar ist das für mich nicht ganz schlüssig, denn Hunde bellen schließlich auch - und in dieser Größenordnung sowieso ... aber ich lasse das jetzt einfach mal so stehen. Möglich, dass auch durch potenzielle Käufer Anzeigen erstellt worden sind ...

Nach diversen Anzeigen wurden die Hunde von der öffentlichen Hand durchs zuständige Veterinär-Amt beschlagnahmt.

Sie wurden auf einige Tierheime verteilt - und diese erfuhren sogleich die andere, wirklich tierliebe Seite:

viele Menschen wollten nur noch helfen, um dem erlittenen Grauen etwas Gutes entgegenzusetzen. Ehrenamtliche haben die völlig verfilzten Hunde zum Beispiel geschoren. Aber die seelischen und natürlich körperlichen sichtbaren oder auch unsichtbaren Haltungsbedingungen blieben vielen der sensiblen

Maltesern sicherlich lange im Fell stecken.

Ich hoffe, dass am Ende alle 270 Hunde (die das Grauen überlebt haben) ein gutes Zuhause gefunden haben - und ihr Leben endlich genießen konnten.


Mein Facebook-Post

Damals habe ich aus vollem Herzen und voller Mitgefühl für diese Hunde dazu etwas auf Facebook geschrieben.

Daraufhin hat sich eine junge Frau per Messenger bei mir gemeldet

(wir waren und sind auf Facebook nicht "befreundet", aber sie hat meinen Beitrag trotzdem gefunden),

deren Namen ich selbstverständlich ebenfalls nicht veröffentliche, und die

die Enkelin und Nichte der beiden Frauen ist.

Gleich den üblichen ländlichen Erntehelfern hatten die beiden Frauen offenbar Helfer bei der desaströsen Hundehaltung: diese Helfer sollen die Hunde misshandelt haben. Obwohl

die eigentliche Misshandlung allein durch die Anzahl der Hunde kaum zu übertreffen ist, wurde sie dann noch potenziert.

Sie wollte mir sogar die Adresse ihrer Oma geben - was ich abgelehnt habe. Denn danach fiel es mir ohnehin schwer,

unbelastet durch diesen Ort zu gehen. Und ganz sicher gehe ich nicht hin und übe irgendeine Art von Selbstjustiz aus. Kurze Zeit danach habe ich diesen Landstrich ohnehin bis heute gemieden. Ich würde nicht mehr

die penible Sauberkeit dort sehen, sondern nur den Dreck.

Und offenbar waren die beiden "Hunde-Vermehrerinnen" - lt. Aussage ihrer Enkelin und Nichte - auch nach der Beschlagnahmung nicht geläutert.

Wie und ob das Verbrechen auch strafrechtliche Konsequenzen hatte - weiß ich nicht. Solche Verbrechen verlaufen ja für die Öffentlichkeit oft im Sande.

An die Enkelin und Nichte wollte ich mich später bezüglich einer Nachfrage nicht wenden - denn ihre Antworten hätten mich nur trauriger gemacht,

ohne dass ich selber etwas hätte ändern können.

Ich weiß nur von ihr, dass es lange, zu lange gedauert hat, bis das Veterinär-Amt hier eingeschritten ist, weil es zuvor vorher bereits Hinweise auf diesen Tier-Missbrauch gegeben hat, auch aus der eigenen Familie der beiden Frauen.

Ich hoffe, dass alle 270 Hunde endlich in ein schönes Leben starten konnten - und es noch immer genießen. Alle werden nicht mehr leben, denn ich weiß nicht, wie viele der Hunde die Tortur trotz der Rettung überlebt haben ... und viele, denen dies gelungen ist, sind inzwischen vielleicht auf natürlichem Wege verstorben. Aber die Jüngsten unter den Hunden könnten durchaus noch leben.


Guten Tag, Gruß Silvia 


Mittwoch, 22. Mai 2024

21. bis 25. Mai 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Wiederholungen vom 11. bis 14. April 2022



Was damals (2022) direkt vor Ostern in der Karwoche von Vox aufgetischt worden ist, wird in diesem Jahr nach Pfingsten erneut ins Programm geschoben: vier Teilnehmer aus dem

Siegerland kochen um 3.000 Euro:

Am 1. Tag kocht Lisa. Ihrem Auftritt habe ich den Titel

Im Siegerland - ein Filou, wer Falsches denkt

gegeben. Hier der

Link zu ihrem Koch-Beitrag:






Am 2. Tag kocht Oliver. Seinem Auftritt habe ich den Titel

Klischees sind die Lautsprecher des Mundfunks
© Justus Vogt (*1958)

gegeben.

Link zu seinem Koch-Tag.





Am 3. Tag redet Karin sich in einen Rausch hinein. Ihrem
lauten Auftritt habe ich den Titel

Es kommt niemals ein Pilger nach Hause, ohne ein Vorurteil weniger und eine neue Idee mehr zu haben.
- Thomas Morus (1478 - 1535 (enthauptet))

gegeben.

Hier der Link zu ihrem Kochtag.







Am 4. und finalen Tag dieser wiederholt gesendeten Dinner-Ausgabe fischt Meik im eigenen Gewässer. Seinem Auftritt habe ich den Titel

Tod am Weiher

gegeben.

Hier der Link dazu:



Ich wünsche allen Lesern ein schönes Wochenende.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Sonntag, 19. Mai 2024

19. Mai 2024 - Pfingsten - Neuveröffentlichung

 


Pfingsten 

wird in der christlichen Tradition als Gründung der noch heute amtierenden katholischen Kirche verstanden. Pfingsten wird erstmals im Jahre 130 n. Chr. erwähnt.

Und Pfingsten bedeutet die Entsendung des Heiligen Geistes.

Einem Orkan ähnlich kam plötzlich über die Jünger Jesu vom Himmel her ein Wind und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt.

Fragt man heutzutage Schüler und Schülerinnen, was dieser freie Tag - der Sonntag ist ohnehin frei, aber der Montag ein Zugewinn - bedeutet, wird wohl kaum einer oder eine wissen, was geschehen sein soll.

Man kann gläubig sein oder auch nicht, aber man sollte immerhin eine kleine Ahnung davon haben, warum manche Feiertage begangen werden.

Allgemeinbildung lässt grüßen. Und die ist immer wieder erstaunt, wie wenig Grüße zurück kommen.

Zwar ist Religion auch und nicht zuletzt Opium für das Volk (altbekannte und immer aufs Neue bewiesene Weisheit), aber das Volk sollte zumindest wissen, was ihnen hier und da und immer öfter Kopfschmerzen bereitet.

Es gab Religionskriege und es gibt sie noch.

Man versteht einander nicht.

Und ganz offensichtlich hört bei der Religion die Toleranz auf.

Möge der Heilige Geist uns daran erinnern, dass wir Toleranz üben müssen.

Aber wem sage ich das.

Frohe Pfingsten. Gruß Silvia



Samstag, 18. Mai 2024

18. Mai 2024 - Animal Hoarding ... anhand eines speziellen Falles

 



Animal Hoarding  ... anhand eines speziellen Falles

Es gibt Abgründe, in die man nicht hineintauchen will. Die sind menschlicher Natur und stürzen sich auf die schützenswertesten Mit-Geschöpfe überhaupt: Tiere. Sie können sich nicht wehren, sie sind diesen Menschen völlig hilflos ausgeliefert, oft bis zu ihrem leidvoll erlebten Tod, der kein leichter, sondern ein ausgesprochen schmerzhafter gewesen ist - oder noch sein wird.

Verständnis für Beweggründe fehlen mir total, weil ich jedes Verständnis und alles Mitgefühl für deren gesammelte Tiere benötige. Für diese Leute bleibt kein Funken Mitleid übrig. -  Mir ist es nur wichtig, dass man ihnen das Handwerk legt.

Vor einigen Jahren gab es in unserer Stadt einen dramatischen Fall von Animal Hoarding - einen, der zum Glück nicht nur entdeckt worden ist, sondern in dem vor allem gehandelt wurde. Ein Fall, für den es zuvor Anzeichen gegeben haben soll, die aber von entscheidenden Stellen nicht ernstgenug genommen worden sein sollen. So geschah es, dass eine Frau, die ein Haus und ein relativ kleines Grundstück von höchstens 1.000 qm hatte,

152 Hunde "gesammelt" hat.

Die Frau war vielen Leuten als kompetente Hundetrainerin bekannt und wurde in u. a. einem Zeitungs-Artikel aus dem Jahr  20.. (ich halte die Frau hier natürlich anonym, aber, wer googlet, wird sie sicher finden)  lobend erwähnt. Da ich nicht mehr genau weiß, wann sie diese

Verbrechen an Tierseelen begangen hat, gehe ich davon aus, dass dieser Artikel von einem Journalisten im besten damaligen Wissen geschrieben worden ist.

Die dann geretteten Hunde waren verwahrlost, krank, hatten Bisswunden - und ich weiß nicht, wie viele von ihnen überhaupt überlebt haben.

Da sind schließlich die Bekenntnisse für die Öffentlichkeit über furchtbare Tatsachen recht zurückhaltend. Wir sollen nicht alles erfahren.


Ursprung?

Wie alles angefangen hat? Darüber kann ich lediglich spekulieren. Vielleicht hatte sie Mitleid mit dem einen oder anderen Hund - und hat ihn aus diesem Grund bei sich aufgenommen. Bis das Mitleid stetig größer - und das

Leid der Hunde extrem schlimm und von ihr missachtet wurde, denn sie empfand sich schließlich als großartige Retterin vernachlässigter Geschöpfe.

Es ist schwierig , mich in solche Situationen wirklich hineindenken zu können. Ich bin nämlich in der Lage, zu erkennen, dass ich mich nicht allein um 152 Hunde kümmern könnte.

Animal Hoarding ist eine der schlimmsten psychischen Ausnahmesituationen, wenn es überhaupt eine wirkliche Erkrankung sein sollte - es könnte auch eine entsetzliche psychische Überheblichkeit gegenüber eigenen Kompetenzen sein. Denn die Täter und Täterinnen haben schließlich täglich ihre "Schützlinge" vor Augen und könnten sehen, was sie anrichten. 

Und sicher und hier und da möchten solche Leute auch andere Lebewesen einfach leiden sehen ... es gibt so viele Möglichkeiten.

Ich kenne die Hintergründe des in unserer Stadt passierten Falls überhaupt nicht, aber ich

weiß ...


Kurze Zeit danach

ging ich - wie immer - mit Robin und Bienchen durch den Wald spazieren. Drei flüchtige Bekannte haben mir unabhängig voneinander

von dieser Animal Hoarderin vorgeschwärmt: sie sei die beste Hundetrainerin überhaupt.

Eine von ihnen hat mir noch etwas anderes erzählt: nach der Beschlagnahmung aller armen Hunde-Geschöpfe hatte die tiersammelwütige Person

zur damaligen Zeit bereits wieder

11 Hunde.


Ich bin gegen Denunzierung - aber in diesem Fall habe ich die zuständige Behörde kontaktiert und von meiner Kenntnis erzählt:

Mir wurde wortwörtlich erwidert:

"Das geht Sie gar nichts an."

Auch meine Erwiderung, dass dies jeden Tierfreund und jede Tierfreundin etwas anginge, hat nicht geholfen ... Hörer aufgelegt, Problem erledigt!

Ich denke, besonders Behörden-Mühlen mahlen sehr, sehr langsam ... oder auch sehr, sehr vorsichtig.


Fazit

Vielleicht haben die Behörden auf die Kenntnis, dass die sich 11 neue Hunde angeschafft hat, reagiert, vielleicht auch nicht.

Das Facebook-Profil dieser Frau habe ich vor vielen Jahren zum letzten Mal angesehen - und da hat sie

gerade über den Tod eines ihrer (wie viele es zu der Zeit waren, habe ich mir nicht genauer angesehen) Hunde wie tränenerstickt gejammert.

Seit sicher 8 Jahren habe ich dort nicht mehr nachgesehen. Und ich werde es auch in Zukunft nicht tun, weil ich den Hunden ohnehin nicht helfen kann - denn das könnte nur das Veterinär-Amt - und die haben ebenfalls Zugriff auf ihr Profil - falls sie es denn wollen.

Ob sich etwas geändert hat, weiß ich nicht. Ich will es auch nicht wissen,

denn es würde mich nur krank machen.

Bis ein zuständiges Amt eingrifft, müssen offenbar viele tierische Opfer still weiterleiden. Doch, ich bezweifele nicht einen Moment, dass, wenn die Behörden einmal eingreifen,

es beinahe schon zu spät oder zumindest Höchste Eisenbahn ist.

Seitdem und davor gab und gibt es viele Fälle von Animal Hoarding - und bei jedem einzelnen fühle ich mich persönlich betroffen. Es bricht doch allen

Tierfreunden das Herz.

Jedes einzelne Tier ist wichtig. Und jedem einzelnen Tier, der einem solchen Unmenschen in die Hände fällt, muss gedacht werden. Sie alle hatten Namen (vielleicht der 89. Hund  dann nicht mehr?)  ... aber wurden behandelt als seien sie nur Nummern in der Sammelwut dieser Leute.

Und während ihr dieses lest, leiden irgendwo im Verborgenen oder auch im nur nicht Sichtbaren oder Vermuteten viele, viele Tiere ...

Ich knuddele jetzt erst einmal meine Hündin Momo ... um wieder auf den Boden der Träume zu landen, in denen so etwas nicht passiert.

"Wehe dem Menschen, wenn nur ein einziges Tier im Weltgericht sitzt."
- Christian Morgenstern.


Nachtrag

Gerade habe ich eine Nachricht per Messenger bekommen, dass diese Frau wieder als Hundetrainerin arbeitet - und auf Fotos ist sie mit vielen eigenen Hunden zu sehen.

Ein Desaster ...


Guten Tag, Gruß Silvia



17. Mai 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag im Sauerland (Arnsberg) bei Cosimo



"Buongiorno und herzlich willkommen in Minos Cucina"
Vorspeise: Surf ‘n‘ Turf
Hauptgang: Sauerländer Knolle trifft auf knöchrigen Italiener mit Wildgemüse
Nachtisch: Panna Cotta


"Sing meinen Song"
- eine andere Vox-Sendung

"ich war dabei, ich hatte Lust, ich hatte Frust ..." fasst Relindis diese Dinner-Woche in einem selbst getexteten und mit dem Mut zur
Peinlichkeit (Bravo dafür) vorgetragenen Lied zusammen. Mutig, da Singen nicht unbedingt zu ihren Talenten gehört. Ein bisschen Fremdschämen schwingt mit, wenn man ihren Auftritt vor dem TV verfolgt. Darf man "Hottentotten" - wie es in dem Lied vorkommt - heute noch sagen, nur singen oder überhaupt nicht mehr gebrauchen? Das ist aber eine Frage, die mich nicht weiter umtreibt.

Überdies ist das kein wirkliches Tauschkonzert, denn die anderen nehmen zum Glück Abstand von diversen Ständchen und begnügen sich mit dem applausklatschenden Zuspruch für Relindis.

Der Hauptdarsteller ist heute allerdings der 43jährige Cosimo, der gebürtiger Italiener ist, beruflich in einer Wohngruppe für geistig beeinträchtigte Menschen arbeitet - und dem seine Geburts-Staatsangehörigkeit auch als Erstes einfällt, wenn er nach seiner Herkunft gefragt wird. Will er "provozieren", sagt er, er sei Deutscher.

Na ja, solch eine Provokation ist das jetzt nicht: da fällt ungeschickterweise und unbeabsichtigt Bernd etwas Besseres ein:

"Jung und strahlendes Weib", betitelt er Nicole. - Hier kommt der Brückenschlag zu meinem Bernd-Vergleich von vor ein paar Tagen mit einem katholischen Pfarrer: schon in der Bibel gibt es "Weiber". Und Bernd könnte zusätzlich eingefallen sein "Wein, Weib und Gesang".

Generell ist es aus Frauensicht nicht einfach, Bernd ins Herz zu schließen.


Das Menü

Die Vorspeise kann man auch Vitello Tonnato nennen: das Kalbfleisch kocht er in viel Flüssigkeit und setzt Fertigbrühe als I-Tüpfelchen hinzu. Seinen Mit-Streitern mache das angeblich nichts aus ... Allerdings stören sich einige daran, dass das Kalbfleisch zu dick aufgeschnitten worden ist.

Cosimo beherrscht generell das Schwafeln, als wolle er sich selber von sich überzeugen.

Ossobuco, Kartoffel-Stampf und Möhren nebst Brokkoli erfreuen die Gäste.


Fazit

Übrigens war ich ein paar Jahre und als Schülerin sozusagen im Sauerland stationiert: in einem Internat in Brilon Stadt. Leider fehlt Brilon im Hochsauerland in dieser Woche: leider, weil ich mich gern an diese Zeit erinnere. Ich war schon lange nicht mehr dort - ein paar Bilder des Städtchens hätten mir gefallen.

Aber auch ohne Film-Bilder von Brilon habe ich mich in dieser Woche gut unterhalten gefühlt. Es gibt keinen Teilnehmer, den ich wirklich unsympathisch finde ... was ja so übern Bildschirm betrachtet sehr einfach ist. In Natura sähe das sicher anders aus.

Die Punkte: je 8 von Franzi, Nicole, Relindis und Bernd.

Das ergibt die Summe von 32 Zählern.

Es gewinnen im Trio: Bernd, Nicole und Franzi, die sich 3.000 Euro teilen dürfen/müssen.

Das wirklich beste Dinner gab es wohl bei Nicole. Die sympathischste Teilnehmerin war für mich Franzi.

Zum Abschluss schwafelt Cosimo noch immer: jetzt ein paar liebevolle und sicher ehrliche Worte zu seinen Gästen und schließt mit der Erkenntnis:

"Vom ersten Tag an haben wir uns gut verstanden. Das gibt es wohl nur im Sauerland."

Nein! Korrektur von mir: das gibt es allwöchentlich in der Sendung "Das perfekte Dinner".

In der nächsten Woche wird eine Wiederholung gesendet.

Mir bleibt, allen Lesern nicht nur ein schönes Wochenende, sondern auch frohe Pfingsten zu wünschen. Damit können ja besonders die Sauerländer jede Menge anfangen ... eine sehr katholische Gegend. Vielleicht heute nicht mehr so wirklich ... ich weiß das aber nicht so genau.

Wir erwarten heute bis zu 20 Grad bei 11 Sonnenstunden und einem bisschen Regen am Abend.


Guten Morgen, Gruß Silvia