Dienstag, 31. Juli 2018

30. Juli 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Wien bei Chiara

Vorspeise: Variation von Thunfisch-Avocado-Tatar, dazu ein kaltes Gurkenschaumsüppchen und Zoodles mit Kräuterpesto
Hauptspeise: Rosa gebratenes Jungweiderind in Kräuterkruste mit grünem Spargel und Selleriepüree
Nachspeise: Himbeercreme mit Soufflé


Girlie mit Chihuahua

... und Pferd.

Wobei die Schreibweise "Chihuahua" nicht halb so kompliziert ist wie seine Erziehung. Warum er in einer Hundetragetasche von Chiaras Vater und Mutter aus dem Haus getragen wird, erschließt sich mir nicht. Er ist erst 5 Jahre alt, kann gut laufen und ist kein Accessoire.

Ihr Pferd liebt Chiara über alles - und angeblich verhindert diese tiefe Zuneigung so manche Liebesbeziehung zu einem Mann. So intolerant sind nicht mal Männer - die haben ja oft nicht mal etwas gegen eine beste Freundin, der alle Geheimnisse (auch seine) anvertraut werden.

Chiara lebt noch bei ihren Eltern Isabella und Wolfgang, ist 22 Jahre alt, studiert Jura, und die beste Freundin seit Kindertagen, Birgit, darf ihr eine helfende Hand reichen.

Chiara kauft in einem Restaurant ein, denn um "solch qualitativ hochwertiges Fleisch - und auch Thunfisch - zu bekommen, muss man Beziehungen haben". Meint Chiara.

Als angehende Strafverteidigerin erlernt sie bereits jetzt die Kunst der Lüge - oder sie weiß es einfach nicht besser, weil sie ein bisschen naiv ist.

Was sie jedoch weiß, ist, den Vorteil zu schätzen, noch bei ihren Eltern zu wohnen: Sie muss nicht ständig putzen oder mit dem Hund raus gehen ...

Schlechte Voraussetzungen für Bebo, den Chihuahua, falls sie eines Tages mit ihm umziehen sollte.

Beim Kochen liebt sie es, abgeschleckte Löffel wieder in die Speisen zu stecken und diese damit zu kontaminieren.

Hoffentlich (oder hoffentlich doch) hinterlassen ihre künftigen Klienten keine so eindeutigen DNA-Spuren an Tatorten, denn falls sie als schuldig überführt werden ...

kann auch die beste Verteidigung nur Schadensbegrenzung versuchen.

Hair-Affair - in der tänzelnd und nervös herum hampelnd aufgetragenen Vorspeise befindet sich ein Haar. Zwar wäre es  nach einem solchen Fund für mich der letzte Bissen für die nächsten zwei Stunden,

aber es sind ja nicht alle so empfindlich in dieser Beziehung - und stellen sich einfach nur an.

Auch ich muss erkennen, dass dies keine Staatsaffäre ist.

Es hagelt jedoch noch viel mehr Kritik als diese an jenem offenbar dunklen Haar von einer blonden Köchin.

Damit musste Chiara eigentlich rechnen, denn sie selber beschreibt die Wiener als Leutchen, die an allem herumnörgeln ...

27 Punkte darf sie einstreichen. Da ist noch viel Luft nach oben.

Aber sie wird wissen, dass sie ein eventuelles Unglück beim Dinner mit dem Glück auf dem Rücken ihres Pferdes kompensieren kann.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Montag, 30. Juli 2018

30. Juli 2018 - Die Eisbären trauern.



Die Eisbären von Parryoya trauern

... denn einer der ihren lernte am vergangenen Samstag die Macht kennen, mit denen Menschen ihnen drohende Gefahren,

in die sie überhaupt nicht kommen müssten,

abwenden:

Ein sogenannter Eisbärenwächter hat mit seiner Schusswaffe einen Eisbären getötet.

Es trauert die gesamte Gemeinde der ohnehin schwer ums Überleben kämpfenden Angehörigen und Freunde des tapferen Eisbären -

der sich gegen die ungebetenen und höchst lästigen Eindringlinge so zur Wehr gesetzt hat - wie es auch Menschen gegen Eindringlinge tun würden.

Den Menschen sind ihre Häuser heilig, ihre Grundstücke, ihre ganze Umgebung eben.

Die Eisbären müssen hingegen stetig eindringende

Schaulustige (die sich Touristen nennen), man könnte sie auch

Gaffer

nennen, erdulden.

Denn sie sind vergleichbar mit denen, die Katastrophen-Tourismus begehen oder bei einem Unfall nicht einfach helfen, sondern nur gaffen.

Kreuzfahrtschiffe legen an, und die Passagiere, geschützt durch die Eisbärenwächter dürfen und wollen von Bord gehen,

um Eisbären, aber bitte recht ungefährlich,

aus nächster Nähe betrachten zu dürfen. Dafür haben sie schließlich bezahlt.

Kommt ein Teil des Reisepreises eigentlich den Eisbären zugute? Jeder Schlossbesitzer, der sein Anwesen für die Allgemeinheit öffnet, verlangt Eintrittsgelder.

Die Natur jedoch wird als Untertan angesehen, den man bis zur bitteren Neige ausbeuten darf.

Zur Not wird dann solch ein "renitenter" Eisbär einfach erschossen - obwohl er lediglich sein gutes Recht in Anspruch nimmt, sich und seine Artgenossen zu verteidigen.

Was soll ich zu dem verletzten Eisbärenwächter bemerken? - Gar nichts, ich habe nicht einen Funken Mitleid mit ihm.

Und die Passagiere, die mal eben hier spazieren gehen wollten,  haben hoffentlich wenigstens einen gehörigen Schock erlitten.


Guten Tag, Gruß Silvia




Samstag, 28. Juli 2018

28. Juli 2018 - Erstes Date ... bei 38 Grad im Schatten



Erstes Date - bei 38 Grad im Schatten

Einen Härtetest liefern sich heute bei 38 Grad im Schatten zwei First-Dater, die nicht gewillt sind, ihr erstes Treffen auf den zuverlässigeren und weniger schweißtreibenden Herbst zu verschieben.

Dennis steht vor seinem Kleiderschrank und weiß nicht, wie viel er nicht anziehen soll bei dieser Affenhitze. Gut, erst mal duschen.

Nach 30 Minuten duschen schrillt eine Alarmglocke, die Dennis daran erinnern soll, dass hier die Verschwendung kostbaren Wassers eingesetzt hat. Er dreht den Hahn zu und wirft sich schließlich in Shorts und T-Shirt. Nicht passend für ein erstes Date? Er ist jetzt schon auf Krawall gebürstet!

Marcel muss nicht lange überlegen, was er anzieht. Egal, wie das Wetter ist, er trägt ein Hemd und ein Sakko drüber sowie eine lässige Hose.

Sie treffen sich in einem Biergarten. Erkennungszeichen braucht man in der heutigen Zeit nicht mehr, denn es wurden bereits viele Fotos durch das Internet ausgetauscht. Ob die aber immer die Wahrheit gezeigt haben?

Dennis beäugt sein schniekes Gegenüber kritisch und fragt sich, wann diese Fassade dahinschmilzt. Marcel ist begeistert von Dennis Freigeist, für den offenbar keine Kleider-Regeln bestehen.

Marcel ist der Prosecco-Typ, denkt Dennis - und dann bestellt Marcel zwei große Pötte Bier. "Zur Abkühlung", sagt er.

Das bricht ein wenig das Eis. Obwohl? In Eiswürfeln zu sitzen, wäre gerade auch nicht schlecht!

Zehn Minuten später legt Marcel sein Sakko ab. Erste Schweißflecken im Hemd kann er nicht verbergen,

und der männliche Duft mit Eau Sauvage kontaminiert betört den lässigen Dennis.

Der lässige Dennis jedoch ist geschminkt, und das nicht zu knapp. Das war keine gute Idee. Sein Make-up verläuft ins Irgendwo und hinterlässt hässliche Flecken auf seinem T-Shirt.

Die beiden Männer wissen vor lauter Hitze nicht einmal, worüber sie sich unterhalten sollen. Die dramatische Wärme vernebelt eben alles.

Marcel öffnet ein paar Hemdknöpfe, und Dennis findet ihn durchaus attraktiv. Was aber nützt das, wenn keine Unterhaltung zustande kommt?

Den ersten Bierkrügen folgen weitere, und die Hemmungen fallen ebenso wie die Schweißperlen.

 Wohin und wie tief sie fallen, wird hier nicht verraten.

Ob sie sich wieder getroffen haben?

Zumindest ist es an diesem Tag zu heiß. Zu heiß auch für

Sex.

Guten Tag, Gruß Silvia




27. Juli 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Flensburg bei Frank

Vorspeise: Grüner und weißer Spargel, Spargelmousse, Tatar von der Jakobsmuschel und gebratene Jakobsmuschel
Hauptspeise: Kalbstafelspitz, Apfel-Meerrettich, Sommergemüse und zweierlei Kartoffelpüree
Nachspeise: Trilogie von der Erdbeere: Erdbeeren mit Balsamico, Erdbeersorbet und Erdbeergrütze


Franks Home Is His Castle

Ohne dass sie große Heimwehgefühle bekäme, könnte er die Queen zu einem Tee nebst einem Gläschen Gin einladen und als Historiker mit ihr über die deutsche Verwandtschaft plaudern.

Anstatt der Queen läuft heute jedoch u. a. die dunkelhaarige Anna ein, der nicht wirklich gefällt, was nicht rosa ist. Alternativ stünde in Franks Wohnung der große lila Farbklecks? Wäre der passend?

Zwei Sterne pranken auf einem Schild in Franks Küche. Das Schild haben sein Mann Thomas und er von einem Sternekoch erstanden. Da stellt sich mir die Frage, ob der Koch einen dritten Stern bekommen, seine Sterne abgegeben  - oder sich einfach nur ein neues Schild zugelegt hat.

In seiner Küche kennt Frank sich aus und möchte diesen Abend zu einem kulinarischen machen, der völlig ohne alberne Spiele auskommt,

aber an dem die Gäste kurz bei den fröhlich zusammen sitzenden Nachbarn im Garten vorbeischauen dürfen.

Hier ist die Welt noch in Ordnung.

Bis auf die Tatsache, dass es heute keine Frikadellen gibt - weder aus Fleisch noch aus Fisch.

Und so kommt es, dass Frank in seiner märchenhaften Umgebung ganz knapp, aber so was von knapp

mit 33 Punkten und somit einem Punkt Rückstand

am Jackpot und 3.000 Euro Inhalt vorbeischrammt. Den darf Jürgen mit nach Hause nehmen.

Der dunkelhaarigen Anna kann ich sagen, dass Neid auf keinen Fall Rosa ist, sondern schwarz. Ich wünsche ihr, dass sie den erhofften Mann findet, der gern auf dem Lande und dort in Rosa lebt.

Die blonde Anna gewinnt sicher im Laufe ihres Lebens noch viele "Eltern" hinzu. Sie lässt sich vermutlich allzu gern betüddeln.

Das Betüddeln hat Hella in dieser Woche übernommen. Leider ist es ihr nicht vergönnt (und das zu Recht), dass sie mit der Gewinnsumme schon mal Weihnachtsgeschenke für ihre große Familie einkaufen  - und ihren Sohn in den USA besuchen kann.

Franks Leben benötigt keine weiteren Wünsche - denn durch eine oberflächliche Sichtweise (mehr ist uns ja nicht vergönnt) betrachtet, ist alles in bester Ordnung. Das soll immer so bleiben.

Was Jürgen mit der Geldspritze anstellen wird, weiß ich nicht, aber sinnlos verprassen wird er das Geld wohl kaum.

Allen anderen wünsche ich ein schönes Wochenende - und viele Regenschauer. Das ist das einzige, was wir im Moment wirklich brauchen, womit wir zufrieden wären und wofür wir die volle Punktzahl geben würden.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Freitag, 27. Juli 2018

27. Juli 2018 - Alternative Fakten: Hollywood will die Mesut Özil-Story verfilmen ..




Alternative Fakten
Hollywood will die Mesut Özil-Story verfilmen

So leicht macht dem Jungen aus Gelsenkirchen das niemand nach: Mit einem Fußball-Talent ausgestattet, entdeckt und gefördert worden, beides in Deutschland,  (manche meinen, auf dem absteigenden Erfolgs-Ast, ich kann das aber überhaupt nicht beurteilen),

beeinflusst Mesut Özil nun nachhaltig die deutsche Politik-Szene - und da ist der Weg nicht weit und ein paar Hollywood-Bosse

wittern große Umsätze (mit den bösen Deutschen) und wollen die Geschichte verfilmen.

Es werden nun einige zackige Nazi-Darsteller gesucht, und die Komparsen dürfen gerne auch echte sein.

Auf die Chance, alte Gepflogenheiten der bösen Deutschen wieder hervorzukramen, wartet Hollywood schon lange.

Die nehmen einen Mesut Özil nämlich noch richtig ernst. Was er sagt oder besser schreiben lässt, hat ein massives Gewicht und entspricht Eins zu Eins den Tatsachen.

Einen Darsteller des Özil zu finden, ist ein bisschen schwierig, aber unter Umständen könnte ein Augenarzt, in Verbindung mit einem Radiologen, hilfreich sein,

der eine künstliche Basedow-Erkrankung beim Schauspieler simulieren kann. Hollywood-Schauspieler sind für ihre Rollen ziemlich leidensfähig.

Zur Not muss das ein Maskenbildner richten.

Auch bereits gesucht wird ein Erdogan-Double, das sich nicht scheut, solch eine Rolle zu spielen.

Aber in Hollywood gilt sowieso der Deutsche als das einzig Böse - und somit werden sie fündig werden.


Das Dschungelcamp

Andere Pläne hat RTL mit dem wahren Mesut Özil. Sie möchten ihn unbedingt ins Dschungelcamp holen. Dort soll er seine Leidensfähigkeit mal so richtig unter Beweis stellen.

Man wird ihm gerne auch ein Eckchen Richtung Mekka einrichten (als Luxusgegenstand sozusagen)

und jede Träne für immer festhalten.

Das Problem ist nur die Gage.

Welche wäre hier angemessen oder überhaupt hoch genug, damit der Junge aus

Gelsenkirchen

sich überhaupt für die Show interessiert?

Nach einer Krisensitzung hat man sich entschieden, ihm ordentliche Anteile am Sender selber für eine Teilnahme zu geben.

Es könnte folglich sein, dass Mesut Özil demnächst der Besitzer von Vox ist.

Er muss nur noch zugreifen.


Guten Tag, Gruß Silvia



26. Juli 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Flensburg bei der blonden Anna


Vorspeise: Heringssalat auf Schwarzbrot
Hauptspeise: Lachsfrikadellen mit gestovten Kartoffeln und dänischem Gurkensalat
Nachspeise: Bottermelkdessert als Suppe mit Klümpp oder als Crème-Dessert


Um den Finger wickeln ...

möchte die blonde Anna ihre Gäste mit einem recht simplen Menü, indem sie das Einfache als etwas Besonderes verpackt. Das ist nicht meine, sondern ihre Erklärung. Allerdings spielen die Gäste das (durchschaute) Spiel nicht mit und neben dreimal je 6 Zählern zückt nur Hella die Tafel mit den 8 Punkten. Insgesamt sammeln sich 26 Umdrehungen an,

da beißt die Maus keinen Seemanns-Knoten ab.

Ist Anna auch mit Punkten nicht verwöhnt, so ist sie es mit Eltern: Es gibt ihre leiblichen, in den USA die Gasteltern, ihre Vermieter als Eltern - und nun auch noch in dieser Runde Jürgen als Vater und Hella als Mutter. Bei letzteren Neu-Eltern ist der Vater eben streng - und die Mutter nachsichtig (oder sie weiß es einfach nicht besser). Offenbar sammelt Anna Eltern ...

Ansonsten hat die künftige Grundschullehrerin Anna hat bereits ihren allgemeinen Lehrauftrag verinnerlicht und erklärt, wie man Bierflaschen mit einem Plopp wieder verschließen kann - erzählt über Koordinaten, und am Ende müssen dürfen alle auch noch

irgendeinen speziellen Knoten binden. Wann und zu welchen Gelegenheiten man diesen Knoten im Seil brauchen kann, erschließt sich mir nicht. Lustig ist es ebenfalls nicht. Vielleicht brauchbar für einen Krimi-Autor? Doch was weiß ich im tiefen Westen schon vom hohen Norden?

Der dunkelhaarigen Anna gefallen weder ihre Zwischenbespaßungen noch bekommt ihr Menü besonders gute Noten.

Immerhin hat sie das Brot zur Vorspeise offenbar selber gebacken (ich war da gerade ein wenig unaufmerksam und weiß das nur aus ihren vorherigen Erzählungen), auf das sie Butter schmiert und es mit Heringssalat belegt.

Schon wieder Fisch gibt es im Hauptgang. Diesmal in der in dieser Runde beliebten Frikadellen-Form.

Was Hella am Dessert in Schichtform in Ekstase versetzt - es erschließt sich mir nicht. Aber ich sitze auch vor dem Fernseher -

und bei 38 Grad Außentemperatur erschließt sich mir sowieso nicht mehr viel.

Anna ist sicherlich eine süße Person. Soviel sehe ich auch.

Was ich nach ihrem eigenen Menü nicht verstehen kann, ist, dass sie kein Mensa-Fan ist. Ich hätte glatt gedacht, dass

die Vorlagen zu ihrem Menü aus der Mensa stammen.

Ein trotzdem netter Abend geht zu Ende, und da mich heute hier die Sonne mit 37 Grad im Schatten blenden wird,

weiß ich nicht, ob die zusätzliche Blendung  durch Jürgens prunkvolle Umgebung

nicht des Guten zuviel sein wird oder einfach nur der krönende Abschluss ist.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Donnerstag, 26. Juli 2018

25. Juli 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Flensburg bei der dunkelhaarigen Anna



Vorspeise: Ziegenkäse-Pflaumenspieße im Speckmantel auf Rucola-Tomatenbett mit Walnussdressing
Hauptspeise: Ibérico-Filet-Medaillons mit Kartoffelspalten, Romanesco-Gemüse und Gorgonzolasoße
Nachspeise: Vanille-Marzipan-Eis mit Himbeerfruchtspiegel und Obst


Vorwiegend Rosa

Die dunkelhaarige Anna (es gibt in dieser Woche noch eine blonde Anna) lebt in der Nähe von Flensburg im Dorf Sieverstedt - wie sie sagt, am Arsch der Welt.

Trotzdem finden die Vox-Crew und vier Gäste dort hin, denn man muss schließlich in Erfahrung bringen, wie es am Arsch der Welt zugeht und aussieht:

Vorwiegend Rosa!

Wunderschön das natürliche Rosa der Kirschblüten-Bäume im Garten,

während in einem der Kinderzimmer das künstliche Barbie-Rosa vorherrscht.

Anna ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und Hausfrau aus Leib und Seele. Irgendwann möchte sie wieder einen Mann an ihrer Seite haben -

doch dieser muss das ruhige Leben auf dem Land ebenso lieben

... wie die Farbe Rosa.

Keine Ahnung, worin das größere Problem liegt ...

Es könnten jedoch rosige Zeiten anbrechen, sobald man alles durch die rosa Brille sieht. Die weitere Bedeutung der Farbe ist jedoch:

Unrealistisch, verklärend.

In Nordrhein-Westfalen sollen die Gefängniszellen rosa sein, um Aggressionen zu senken.

Den Wahrheitsgehalt dieser Wikipedia-Aussage kann ich jetzt nicht überprüfen, aber ich stelle mir den härtesten der harten Jungs vor - und dass genau den die Farbe erst recht aggressiv machen könnte ...

Zum Glück findet Rosa keinen Einzug in Operationssäle - da herrscht Blau oder Grün vor - denn sonst könnten manche Patienten, die rein gerollt werden, dies als Spielzimmer ansehen ...

Anna ihrerseits kann sich vermutlich ein Leben ohne die Farbe Rosa überhaupt nicht denken. Hella hasst Rosa, doch sie ist freundlich und wirft sich heute ebenso in eine rosa Schale wie Anna in blond und Frank.

Der Rucola in der Vorspeise ist aber nicht in Rosa gefärbt, jedoch auch nicht entstielt oder nur kleingeschnitten, so dass es

gerade vor einer Kamera

zu esstechnischen Problemen kommt.

Auch der Hauptgang kommt bei den Gästen nicht so gut an wie das frittierte mit Marzipan und Nüssen ummantelte gekaufte Eis.

Das alles zusammen bringt rosige 29 Punkte. Damit liegt am dritten Tag noch immer Jürgen vorne.

Für Frauen ist Rosa die viertschönste, für Männer die achtschönste Farbe - während sie für Männer die

drittunbeliebteste und für Frauen die siebtunbeliebteste ist.

Derzeit ist für mich Gelb die unbeliebteste Farbe, denn gelb ist diese pralle Sonne, die uns unerträgliche Temperaturen beschert und soviel Unheil anrichtet.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 25. Juli 2018

24. Juli 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Dänemark/Tinglev bei Hella

Vorspeise: Lachsroulade und Krabbenbällchen auf Salat mit einem Dill-Dressing
Hauptspeise: Dansk Bof mit gebratenen Zwiebeln, brauner Soße, Hasselbagt kartofler und Bohnen in Speck, dazu Omas Sommersalat
Nachspeise: Selbstgemachtes Herzen-Eis mit Schokolade, mit Schokolade garnierte Erdbeeren und Kalte Schnauze


Das Ohnesorg-Theater

Hella ist Dänin und gehört in der dänischen Kleinstadt Tinglev dem Verein der deutschen Minderheit an. Ziemlich viele Menschen gehören jedoch zu ihrer nächsten Familie: Fünf Kinder, drei Schwiegerkinder und sieben Enkel. Die meisten wohnen in direkter Nähe und warten auf ein erfolgreiches  oder auch nur gut gelungenes Ende von Hellas Fernseh-Auftritt.

Ohne Sorgen und voller Fröhlichkeit und großem Glück präsentiert Hella sich und ihr Leben und lacht alle Bedenken weg. Ihr Leben ist hyggelig (gemütlich), ganz so, wie es die Dänen lt. Hella anscheinend  mögen. Ihre TV-Präsenz ist ungetrübt von Zweifeln oder Aufregung - und man spürt, dass ihr alle Zuschauer-Herzen im Nu zufliegen -

was diese (und auch ihre Gäste) insgesamt ein wenig unkritisch gegenüber der eigentlichen Challenge, dem Kochen, zurück lässt.

Nachdem es ein hochgelobtes Säftchen aus Trauben gab, dürfen die Gäste am Tisch Platz nehmen - und kommen nun in den Genuss des ureigenen

Hella-Ohnesorg-Theater:

Sie trällert ein Lied übers "perfekte Dinner", das nicht schön, aber laut ist. Man kann das niedlich finden, es gibt aber keine Verpflichtung dazu, es zu tun ...

Es wurden schon bessere Zwischen-Bespaßungen von Gästen oder Zuschauern abgelehnt.

Da dies alles noch nicht reicht, kommt es zwischen den Gängen zu einem Spielchen, in dem Hella und die blonde Anna einen Korken in den Mund nehmen -

und irgendeinen Text herunterrasseln, der die Lustigkeit dieser Korken-Aktion unterstreichen soll.

Tut er aber nicht. Ich fühle mich im falschen Film (obwohl ich nie angenommen habe, dass das Dinner eine Kochsendung ist).


Der Schönheitsfleck

... ist das Menü.

Weder bin ich eine hervorragende Köchin noch möchte ich gern ins Fernsehen. Dass ersteres nicht unbedingt nötig ist und man trotz minimaler Kochkünste gewinnen kann, wird immer wieder mal bewiesen. Zweiteres jedoch ist vonnöten:

Man muss gern seine 15 Berühmtheits-Minuten vor der Kamera haben wollen und diese so genießen ... wie es heute Hella macht.

Normaler Weise schreibe ich nie ausführlich über die Menüs, denn jeder Zuschauer sieht selber, was auf die Tische kommt. Und ich bin nicht in der Position, viel korrigieren zu dürfen.

Doch ...
heute mache ich eine Ausnahme.

Und schon kommt die dicke, fette Vorspeise auf den Tisch, die - am Abend aufgetragen - manch anderen bereits derart sättigen würde, dass für den Rest gar kein Platz mehr ist. Heute kann die dunkelhaarige Anna nicht meckern, dass das Entree zu gering ausfällt. Schon mal ein Pluspunkt in meinem Minus-Reigen für Hella.

Der Hauptgang ist ebenso unschön angerichtet wie die Vorspeise und die Frikadellen scheinen ziemlich trocken zu sein. Ein Sonntagessen nennen die Gäste dies - nun ja, selbst für einen Sonntag könnte das zu fad sein,

für ein nach "Perfektion" strebendes Dinner aber gleich dreimal.

Obendrein ist es einfallslos.

Was mir vielfach bei anderen Menüs am besten gefällt, ist heute am allerschlimmsten:

Kalte Schnauze als Nachtisch: Das ist in etwa das Härteste, was man dem Magen am späten Abend antun kann.

Hella bekommt 29 Punkte - obwohl sie selber sich auf der Höhe einer jeweiligen Neun sieht.

Frank zückt die Tafel mit der 6 -

und selbst, wenn er noch weniger gegeben hätte: Von mir überhaupt keine Schelte dafür.

Die vielen Punkte hat Hella ohnehin vermutlich mehr ihrer Beliebtheit bei den Mitstreitern zu verdanken als irgendetwas,

das sich Kochkunst nennt.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 24. Juli 2018

23. Juli 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Flensburg bei Jürgen

Vorspeise: Rote-Bete-Ravioli mit Ziegenkäse und Erbsen- Füllung, Walnuss-Minze-Pesto, russische Borschtscht-Reduktion
Hauptspeise: Flensburger Dorschfilet mit Brotkruste trifft Basmati- und Wildreis und Spinat-Sahnesoße
Nachspeise: Käsekuchen im Weck begegnet selbstgemachter Eiswaffel und Beerensorbet


Punkteregen in Flensburg

Mit für einen Montag, dem Stiefkind-Tag, sagenhaften 34 Punkten positioniert sich Jürgen schon mal ganz gut und ist für die Konkurrenz mit Punkten gut gepolstert.

Umgerechnet auf die Flensburger Kartei würden diese Punkte gleich mehrere Autofahrer stilllegen und ziemlich unglücklich machen.

Doch Jürgen ist glücklich mit Vanessa, die meint, beide hätten bereits viel "miteinander mitgemacht". Das hört sich gar nicht mal so gut an. Aber ich hoffe, sie meint, sie hätten schon viel miteinander erlebt ...

Als ich Vanessa, die ein paar Einkäufe erledigt hat, mit einer Jacke sehe - gucke ich sehnsüchtig zurück zu der Zeit des Drehs,

denn wir machen inzwischen mit dem Wetter jede Menge mit. Die 36 Grad werden wir in dieser Woche noch locker erreichen, und die Nerven liegen hier und da blank.

Bei Jürgen liegen die Nerven zwar auch etwas blank, aber er ruft sich seinen "Gott" Jamie Oliver ins Gedächtnis, dessen Kochkünste er gern besitzen würde.

Jürgen hat jedoch sogar Schlacht-Künste ... seine Eltern in Kasachstan haben ihm früher einen Schlacht-Lehrgang geschenkt. Ach, solche Vorstellungen und dann die Hitze ... das brauche ich jetzt nicht.

Zumindest weiß ich jetzt, dass die dunkelhaarige Anna lt. eigener Aussage eine "geile Alte" ist - und dass ihr

vier Ravioli in der Vorspeise reichlich zu wenig sind. Nebenbei macht sie die Zuschauer noch schlau darüber,

dass es für eine Bewerbung bei "Shopping-Queen" nicht gereicht hat.

Die blonde Anna spricht noch plattdeutsch und bedauert, dass diese Mundart vom Aussterben bedroht ist. Zur Freude der Zuschauer wendet sie heute jedoch Hochdeutsch an.

Hella ist mit 58 Jahren Single geworden - und nun mit 62 hat sie sich längst daran gewöhnt und startet fröhlich beim Dinner durch.

Der dunkelhaarigen Annas Erfahrungen mit Internet-Single-Börsen sind jedoch nicht gerade großartig verlaufen.

Das alles kann sich über die Partner-Börse "Vox" noch ändern, muss es

aber nicht.

Ich wünsche allen genug Wasser für innen und außen.

Da hat Jürgen es gut, der seine Beine in der Flensburger Förde baumeln lassen kann.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Montag, 23. Juli 2018

23. Juli 2018 - Wenn über eine alte Sache ...

Wenn über eine alte Sache 
endlich Gras gewachsen ist,
kommt sicher ein Kamel gelaufen,
das alles wieder runter frißt ...


In der Regel ist jeder froh, wenn eine begangene Dummheit oder Schlimmeres irgendwann von anderen nicht mehr thematisiert wird ... und niemand anderer das Kamel gibt, welches das Gras wieder runter frisst bis

alte Sünden ans Tageslicht kommen.

Mesut Özil gibt hier selber das Kamel.

In einer Jammerlappen-Abrechnung als hätte man ihm bereits als Kind die Nutella vom Brot genommen,

beklagt er sich über alle, die für ihn irgendwie als Sündenböcke in Betracht kommen.

Inklusive ist der Rassismus, den er anderen unterstellt.

Doch Rassismus gibt es auch andersrum, und er geht nicht immer nur von Deutschen aus. Sehr bemerkenswert,

wie man den in seinen drei Statements erkennen kann.

"Wenn wir gewinnen, bin ich Deutscher, wenn wir verlieren bin ich Einwanderer." schreibt Özil.

So viel ich weiß, ist er selber nicht eingewandert, sondern in Deutschland geboren.

Und in Gelsenkirchen aufgewachsen. Die Stadt gehört zu der bodenständigsten Region im Lande, und es ist schon verwunderlich,

wie er sich dort seine türkische Blase derart erhalten konnte - und sich sonstigem Einfluss offenbar völlig entzogen hat.

Von Fußball habe ich keine Ahnung, und ich habe auch nicht ein Spiel der WM gesehen - hier und da habe ich nur etwas gelesen,

und mir ist dabei nicht aufgefallen, dass man ihm allein die Schuld für das frühe Ausscheiden gegeben hat.

Auch da nimmt er sich wohl zu wichtig.

Ich, Mesut, Erste Person Einzahl!

Nun jammert er auf englisch herum - obwohl es schließlich seine deutschen Mitbürger treffen soll. So ignorant muss man erst mal sein.

Man stelle sich diese Sache einmal andersrum vor:

Ein türkischer Fußball-Superstar posiert mit unserem demokratischen Präsidenten Steinmeier und lobt ihn über alle Maßen:

Wenn da mal nicht eine Zeit der Läuterung in einem türkischen Gefängnis die Folge solch einer Begegnung wäre.

Hier hingegen kontert ein türkischer Minister:

"Das schönste Tor gegen das faschistische Virus".

Ist irgendwie ein Eigentor ...


Guten Morgen, Gruß Silvia


Samstag, 21. Juli 2018

21. Juli 2018 - Die Natur goes Fata Morgana



Die Natur goes Fata Morgana

Weinen möchte die Natur,

doch das wenige Wasser braucht sie zum Überleben, obwohl es nur zum Sterben reicht.

- Der Mensch geht in den Biergarten
und erfreut sich an kühlen Köstlichkeiten.

Der letzte Bach im Wald ist längst ausgetrocknet, und die Flüsse ziehen nach.

- Der Mensch geht in die Badeanstalt
oder hat sogar einen eigenen Pool.

In Schweden brennen die Wälder. Solche Temperaturen wie gerade jetzt kennen die Nordlichter nicht - und kommen mit dem Bekämpfen nicht hinterher.

- Der Mensch fliegt dann eben nach Teneriffa oder sonst wo hin.

Wildtiere finden kein Wasser mehr.

- Der Mensch geht ins Restaurant und bestellt Wildbraten.

Die Natur

goes

Fata Morgana,

bevor sie kollabiert -

und stirbt.

Und dann?


Guten Tag, Gruß Silvia

21. Juli 2018 - Sie hieß Annette - und hat etwas Furchtbares getan


Annette

Die Welt hätte reicher sein können, weil es Annette gab.

Doch sie wurde ärmer, dunkler und tränenreich für alle Menschen, die sie liebten.

Ich kannte sie kaum, doch viel von ihr gehört hatte ich bereits, bevor ich sie das erste und einzige Mal traf.

Aus ziemlich allernächster Nähe haben wir später über menschliche Abgründe gehört, ohne Annette je besser kennen gelernt zu haben. Wir wollten jedoch nie urteilen.

Wir werden Annette und ihre kleinen Töchter niemals vergessen - und ich werde hier verständlicherweise nicht alles preisgeben, das mir bekannt ist,

sondern nur das, was am Rande geschehen ist.

Sie war keine Freundin von mir, sondern die Freundin einer Freundin und eine Bekannte meines Mannes,

der damals Musik machte.

Er hatte mit einem ziemlich bekannten Sänger in direkter Nähe zu tun, aber der Name desjenigen spielt hier keine Rolle,

denn er war auch derjenige, den Annette von Herzen verehrte - und dem sie folgte. Nicht wie eine Stalkerin,

sondern wie eine von vielen.

Mein Mann hatte beruflich (und viele, viele Stufen unter ihm) mit dem Superstar zu tun, und daher kannte er Annette.

Vermutlich hätte sie diesen prominenten Mann gerne für sich gehabt, vielleicht hat sie ihn sogar kurzfristig "gehabt", und, was später folgte,

hat auch ihn erreicht und erschüttert.

Dafür achte ich ihn.


Die Einladung

Eine Freundin brachte sie mit zu uns nach Hause.

Annette wurde von einem ihrer beiden kleinen Mädchen begleitet. Das andere war derweil beim Vater oder bei ihren Eltern oder ihrer Schwester.

Mutter und Kind liebten einander ohne Ende - das sah man beiden an und spürte es in jeder Minute. Das Kind, damals vielleicht sechs oder sieben Jahre alt (ich habe es vergessen), hing an ihr wie jedes Wesen an der guten Hoffnung für die Zukunft hängt.

Überdies war ihr Kind sehr angenehm.

Das sind nicht alle Kinder, denn viele nerven nur, wenn Erwachsene zusammen glucken und sich um ihre Themen kümmern. Nun ja, dann nerven die Erwachsenen vermutlich auch die Kinder.


"Auf diesem Klo wird jeder froh"

Niemals werde ich diesen Spruch, geschrieben von Annette in unser Gästebuch, vergessen.

In der Tat hatten wir unser Badezimmer ziemlich hübsch und wohnlich hergerichtet.

Wir haben zwar nicht verstanden, warum sie zu dem Eintrag ein Bild malte,

auf dem zwei Hände (hilflos?!!!) aus dem Klo ragten, aber weiter ernst nahmen wir das auch nicht.

 Ein Gag eben, irgendwas Lustiges.

Denn es war ein ausgesprochen schöner Abend mit nur ein paar Gästen. Es gab Häppchen und viel Spaß.

So dachten wir. So war es an diesem Abend auch.

Dass sich Böses anbahnte, hätten wir im Leben nicht vermutet.

Doch es kam so traurig wie ich es niemals zuvor und auch danach nicht erlebt habe. - Nicht an diesem Abend. Und all das hatte auch nichts mit diesem Abend zu tun.

Den Ursprung und das Motiv kennen wir überhaupt nicht.


Hätten wir nur eine kleine Ahnung gehabt

... viele Menschen hätten versucht, es zu verhindern.

Zumindest für Annettes zwei Töchter, von denen ich diese eine, die Süße, kannte.


Finale

Es geschah am darauf folgenden Silvester/Neujahr.

Viele Leute kennen diese Geschichte.

Und niemand verstand sie damals - oder bis heute.

Nur die Bildzeitung hatte eine Erklärung parat.

Über diese Erklärung sehe ich jetzt mal hinweg, denn sie war so oberflächlich wie man irgendwas nur beurteilen kann.

Annette hat ihre zwei Töchter mit Schlafmitteln getötet.

Im Anschluss daran hat sie sich erhängt.

Es geschieht immer wieder.

Ich kannte Annette nicht gut genug, und ich kann daher nichts weiter berichten, als das, den oberflächlichen Tatsachen einen kleinen Raum zu geben.

Weder Annette noch ihre mir bekannte und die mir unbekannte Tochter habe ich jemals vergessen.

Es geschieht immer wieder ...


Guten Tag, Gruß Silvia







20. Juli 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag am Bodensee bei Sebastian

Vorspeise: Ravioli mit Ricotta-Kräuter-Füllung und ganzem Eigelb, geschwenkt in Salbeibutter, garniert mit Ofentomaten und selbstgemachtem Baguette
Hauptspeise: Schmorfleisch mit lauwarmen Spargel-Erdbeer-Sommersalat, Parmasegel
Nachspeise: Holunderblüten-Parfait mit mariniertem Pfirsich und Haselnuss-Crumble


Rote Soße auf weißem Hemd

So in etwa stelle ich mir Sebastians Berufsleben vor: Er ist Inhaber einer Maßschneiderei und trägt jeden Tag ein blütenweißes Hemd aus eben dieser -

und er hat eine Currywurst-Bude.

Auf die Idee zur Wurst-Bude kam er durch seine Dortmunder Freundin Christina. Und ja, die Curry-Wurst könnte aus dem Ruhrgebiet stammen ... aber ich will mich darüber nicht streiten, falls jemand meint, sie stamme doch eher aus Berlin ... oder von sonstwo.

Seine Curry-Soße wurde von einem 2-Sterne-Koch kreiert, und wer am Bodensee lebt oder urlaubt, kann sie ja mal probieren

oder sich gleich ein Hemd nach Maß schneidern lassen.

So ist der Werbung Rechnung getragen:

Dass Werbung das Wichtigste sei, sagst du, oh Zuschauer, sei Sünde ... doch die Werbung trotzt jedem Winde!

Kochen gelernt hat Sebastian nach dem Prinzip "wer lesen kann, der kann auch kochen" - und er haut heute so richtig ein Menü raus,

von dem Reiner mehr als nur begeistert ist. Er kann sein Glück kaum fassen, bei Sebastian zu essen.

Kritischer ist Koi-Experte Richard. Er sucht verzweifelt nach dem roten Fleck auf weißem Untergrund - und muss sich dennoch zu 8 Punkten hinreißen lassen.

Insgesamt bekommt Sebastian 35 Zähler, nur einen mehr als der bis gestern siegessichere Richard.

Und ja, hätte Reiner nicht zu 10 Umdrehungen, sondern auch zu 8 gegriffen ... hätte es geklappt. Nun muss Richard eben einen Koi mehr verkaufen,

um auf den Konto-Stand von Sebastian zu kommen.

"Den heißen Ritt zwischen Sebastian und mir", wie Richard meint, hat Sebastian für sich entschieden.

Das ist bitter - und Seb hätte dem Konkurrenten gern ein Glas Fernet darauf hin anbieten dürfen ...

Reiner gefällt mir in seiner Begeisterung heute am besten, und ich wünsche ihm den nächsten Bodensee-Hit, auch, wenn Schlager so gar nicht mein Ding sind.

Susanne soll bitte ihren Humor behalten - auch, wenn der beim Publikum nicht nur gut ankommt. Das Publikum mag es eben nicht, wenn ein Dinner-Teilnehmer ihm die Pointen vorwegnimmt.

Katharina wünsche ich, dass sie auf ewig so verliebt in ihren Robert ist wie jetzt - und er in sie.

Richard sollte jeden 2. Satz in seinen langen Reden streichen - dann klappt das schon.

Allen zusammen wünsche ich ein schönes Wochenende, an dem ich persönlich erstmals die

Kois

beneide, die dieses im Wasser verbringen dürfen.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Freitag, 20. Juli 2018

20. Juli 2018 - Einbruch ins Haus = Ein Bruch im Leben



Einbruch ins Haus = Ein Bruch im Leben

Wen man in sein Haus oder seine Wohnung lässt, kann man zumeist selber bestimmen. Es gibt nämlich Ausnahmen zur freiwilligen Selbstbestimmung: Dazu gehören Handwerker, die man ebenso gern kommen sieht wie man sie nach erfolgreich erledigter Arbeit wieder ziehen lässt.

Die Privat-Sphäre ist unser aller Rückzugs- und Entspannungsort. Dort fühlen wir uns sicher und optimal geborgen und lassen die Seelen baumeln.

Doch wenn dann das Prinzip My Home is My Castle mit Gewalt durchbrochen wird und Einbrecher sich mit Brachialgewalt Zutritt verschaffen,

ist plötzlich alles ganz anders:

Es werden Dinge gestohlen, an denen ein kleiner Teil des Herzens hängen könnte, es wird nach Bargeld gesucht - und auf der Suche

wenig Rücksicht auf die Umgebung genommen. Manch einer findet seine Wohnung nach einem Einbruch verwüstet vor.

Und jedes Einbruchs-Opfer empfindet sein Haus als entsetzlich schmutzig, beschmutzt und kann im Anschluss,

nachdem die Polizei (vielleicht) ihre Arbeit erledigt hat,

nicht genug putzen,

um ein Gefühl von Sauberkeit zurück zu bekommen.

Als könne man mit Putzlappen auch die Seele wieder reinigen ...

Ein Bruch im Leben geschieht mit dem Eindringen Fremder in die Privat-Sphäre - und der heilt nicht von heute auf morgen,

sondern hängt den Betroffenen noch lange nach.

Es ist mehr als dass nur eine Tür gewaltsam geöffnet wird, es ist mehr, als Dinge gestohlen zu wissen, die man im Endeffekt ersetzen kann -

es ist das Gefühl, dass irgendjemand, der nicht das Recht hatte, sich im eigenen und für diesen Typen Tabu-Bereich aufgehalten und mit keinerlei Wertschätzung dort breit gemacht hat.

Das ist ein ganz persönlicher Angriff aufs Intimste, auch, wenn der Mensch selber nicht einmal zu Hause war

als das Unheil in Menschengestalt gewütet hat.

Man kann über viele negative Erlebnisse viel später lachen - über einen Einbruch kann man das nicht einmal im Nachhinein.


Guten Tag, Gruß Silvia


19. Juli 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag am Bodensee bei Richard

Vorspeise: Selbstgeräucherte Entenbrust an einer mit Blaubeeren verfeinerten Jus, serviert mit grünem Salat der Saison
Hauptspeise: Trilogie von (selbst gefangenen) räuberischen Süßwasserfischen (Wels, Hecht, Kratzer) mit Belugalinsen und grünem Spargel
Nachspeise: Beschwipste Birnen im Schlafrock mit hausgemachtem Walnusseis und süßem Fruchtregen (aus gekochter Birne und Apfel)


Der Erzähler

In meinen früheren Kurzgeschichten musste ich aufpassen,  nicht jedem "Helden" oder "Hauptdarsteller" den Namen Richard zu geben,

denn da ich keinen Richard kenne, konnte ich mir unter einem Mann dieses Namens jede Menge vorstellen und ihn im Kopf sozusagen selber malen.

Ab sofort ist Schluss mit der Richard-Verherrlichung!

Richard hat nämlich ein eigenes Gesicht bekommen - und vor allem eine

eigene Stimme, die pausenlos im Einsatz ist.

Richard züchtet Kois. Und lt. Susanne bringt er bereits seit Tagen jedes Thema am Ende auf den Koi. Heute wird ausführlich erzählt, was den Koi bewegt und was ihn ausmacht -

und ich frage mich, wie viel Unglück bringt ein orangefarbener Koi, der von links angeschwommen kommt?

Zumindest haben die Bienen und Blümchen nun ausgedient und können durch die Vermehrung der Kois ersetzt werden.

Ich muss zwischendurch den Raum verlassen, um mir eine neue Flasche Wasser zu holen. Denn an diesen heißen Tagen soll man viel trinken,

sonst wird einem nicht nur schwindelig.

Ich komme zurück und werde weiter schwindelig geredet, und dagegen hilft auch kein Wasser.

Mein Fernseher wird zum Fischauge.

Dabei bin gerade ich sehr tierlieb ... aber zu viel ist einfach zu viel. Mir gefällt die Ruhe, die Fische ausstrahlen, aber auf Richard ist die nicht übergegangen. Vielleicht sind seine diversen Becken einfach zu Koi-überbevölkert? Nun ja, er verkauft sie eben auch. Das weiß jetzt auch der letzte Zuschauer, der diese Sendung für eine reine Koch-Veranstaltung hält.

Das Menü veranlasst die Konkurrenz, es mal so richtig auseinander zu nehmen. Damit habe ich - außer bei Susanne - gar nicht gerechnet.

Trotzdem gelangen alle gemeinsam zu dem Ergebnis von 34 Punkten (zweimal 8 von Susanne und Sebastian, zweimal 9 von Reiner und Katharina).

Kalt wie ein Fisch sage ich: Irgendwie gefällt mir dieser Abend überhaupt nicht. Im Trüben fischend gehe ich davon aus, dass

Richard den Jackpot mit 3.000 Euro Inhalt gewinnt. Da ist Richard sicher schlau wie ein Fuchs und weiß, wie man ein bisschen dran dreht.

Allen Kois, die verkauft werden, wünsche ich schöne Teiche und Menschen, die Ahnung von diesen Karpfen haben - und nicht nur das Geld, sich stets neue zu beschaffen, wenn es nicht so gut klappt.


Guten Morgen, Gruß Silvia





Donnerstag, 19. Juli 2018

19. Juli 2018 - Die Broschen der Queen


Die Broschen der Queen


Es gibt keine Gewähr, ob die Queen Humor hat. Allerdings ist ihre ewig lange Ehe mit Philip ein Garant dafür, dass sie nicht alles so ernst nehmen kann wie manche es von ihr vermuten. Wirklich ernst nimmt sie vermutlich ohnehin nur

Pferde und Hunde. Darüber hat Prinz Philip schon mehrmals Witze gemacht, die ebenso gut bei der Familie Flodder in einer Plattenbausiedlung beheimatet sein könnten. Werde ich folglich hier nicht wiederholen.

Nun musste die Queen als leidiges Zwischenspiel ihres Amtes den vetwittertverwitterten Donald Trump empfangen, der jegliches Benehmen gegenüber einer 92jährigen Frau vermissen ließ -

und schon mal probte,

wie er am nächsten Tag den Präsidenten Putin ...

... dann doch nicht behandelte.

Eigentlich hat Trump nur Zweierlei verwechselt:

England mit Russland und die Queen mit Putin.

Die Queen hat vermutlich - mit Prinz Philip als berentetem Ratgeber an ihrer Seite - gar nichts verwechselt,

und so fanden aufmerksame Mit-Menschen heraus, dass sie sich über ihre

Broschen

mitteilt.

So trug sie bei dem ersten Beinahe-Zusammenstoß mit Trump eine Brosche, die ihr die Obamas geschenkt haben.

Das ist ja noch sentimental zu nennen und nur ein Statement dafür, dass die Welt  v o r   Trump ihr irgendwie besser gefallen hat.

Immerhin möchte sie für ihre Kinder und Kindeskinder und deren Kinder eine gute Welt hinterlassen wissen.

Beim nächsten Zusammentreffen wurde es dann

britisch-schwarz-huorig:

Sie trug die Brosche, die Queen Mum bei der Beerdigung ihres Ehemannes, Elizabeths Vater, getragen hat.

Das war - wenn es denn so war - das Husarenstück von Prinz Philip als ihr Berater.

Wäre er auf Facebook und hätte eigene Fotos dazu eingestellt,

würde er erst einmal gesperrt werden. Denn dahinter könnten ganz böse Gedanken stecken.

Aber wenn wir an Trump denken, stecken die ja in uns allen ...

God Save The Queen.


Guten Morgen, Gruß Silvia




18. Juli 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch am Bodensee/Salem bei Susanne

Vorspeise: Frühlingssalat mit Erdbeeren, Schalotten, Parmesan und einem Joghurt-Orangen-Dressing und einer Quiche
Hauptspeise: Safranrisotto und Spargel und einem Zweierlei des Bodensees (Saibling, Eglifilet)
Nachspeise: Himbeerfrozen, Rhabarberkuchen und Panna Cotta mit frischen Erdbeeren garniert


Salem aleikum

Susanne aus dem westfälischen Hagen lebt am Bodensee in Salem. Dort, wo man in eine tägliche Grußformel nicht nur die besten Wünsche für einen friedlichen Tag unterbringen kann, sondern auch sogleich den Ortsnamen integriert. Wo sonst ist das schon möglich?

Das berühmte Internat Schloss Salem ist hier beheimatet, und obwohl die Kosten per anno manch ein jährliches Jahreseinkommen sprengen,

blicken nicht alle Salem-Schüler auf eine unbeschwerte Schulzeit zurück. Sehr froh bin ich um meine nicht so elitäre Internatszeit - denn das Institut wurde irgendwann geschlossen, ohne dass es jemals Skandale gegeben hat. Dort war es einfach nur schön.

Susanne arbeitet nicht im Internat, sondern als Medizinische Assistentin in der Anästhesie. Kaum betreten die bald im Tiefschlaf liegenden Patienten ihr Zimmer, hat sie diese auch schon psychologisch eingeordnet, und ihr Beiname "Sr. Rabiata" kommt wohl eher aus einer lange vergangenen Zeit. Sicherlich ist Susanne im Umgang mit Patienten sehr behutsam.

Auch in ihrer Küche traut sie sich kaum, flott ein paar Eier aufzuschlagen - und so kommt der Kuchen erst einmal völlig ohne diese Zugabe in den Backofen, wird am Ende jedoch noch mit Eiern in Kontakt gebracht und gerettet.

Eigentlich müsste sie permanent an Eier denken, denn sie liebt ihren treuen, freilaufenden Hahn über alles, der die Hühnerschar zum Gackern und Legen bringt. Bevor die Gäste versorgt und bespaßt werden, bekommt die Gacker-Runde ein paar Salatblätter.

Zu gackern haben jedoch am Ende auch ihre Gäste ziemlich ausführlich und negativ: Die Vorspeise wird als nicht innovativ genug angesehen -

während am Vortag bei Katharina der Salat auf einem Schinkenbett höchstes Lob bekam.

Wenn man von Katharinas Eiweiß-Panscherei absieht, so entsteht Susannes Nachtisch in einem größeren Aufwand.

Wir sehen, wie die Konkurrenz ihr nur 25 Zähler verpasst.

Aber zum Glück hören wir, dass Richard ein wenig Japanisch spricht. Die Frage, ob er Japanisch auch schreiben kann,

beantwortet er einerseits mit Nein, entschuldigt dies andererseits damit, dass selbst nicht alle Japaner dies beherrschen, sondern nur die ausgesprochen intellektuellen und klugen.

Demnach müssten soziale Netzwerke in Japan keine große Verbreitung finden ... denn was soll man kommentieren, wenn man die Schriftsprache nicht beherrscht?

An diesem Punkt ist Richard irgendwie raus für mich. Selbst, wenn er ein Super-Dinner hinlegen wird ... Wird er das?

Dass es nicht, wie versehentlich auf Susannes Menü-Karte vermerkt, TriOlogie, sondern Trilogie heißen muss, merkt nicht einmal Richard. Ehrlich gesagt,

hätte ich dies auch nicht sofort bemerkt. Denn die Fehler von anderen interessieren mich nicht besonders.

Salem aleikum.

Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 18. Juli 2018

17. Juli 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag am Bodensee bei Katharina

Foto: M. M.

Vorspeise: Rote-Bete-Apfelsalat an Carpaccio vom Landschwein mit geröstetem Buchweizen
Hauptspeise: Fischfilet (Saibling) an Fenchel-Paprika-Gemüse mit Limetten-Kresse-Sauce
Nachspeise: Himbeercrème mit Baiser und Minz-Soße




Total verliebt in Robert

ist Katharina, und zeigt gleich mehrmals das Hochbeet, das Robert für sie aus lauter Gegenliebe gebaut hat. Vielleicht sehen wir sie demnächst in der Sendung "das perfekte Hoch-Beet" oder, wenn die Liebe eine gefühlvolle Zwangsjacke braucht, in "Vier Hochzeiten und eine Traumreise".

Sehr gediegen kommt auch das Haus über den Schirm, das Robert mit eigenen Händen restauriert hat: Einst war es eine Kapelle, in der sicherlich viele Sünden gebeichtet wurden. Der Beichtstuhl jedoch ist längst Geschichte - und die Sünden natürlich seit Jahrhunderten vergeben.

Diese ehemalige Kapelle könnte genau so gut in Midsomer-County stehen, und Inspektor Barnaby wird wegen eines Todesfalles in die verwinkelten Räume gerufen.

Nach eindringlicher Prüfung muss der Kriminalist am Ende feststellen, dass die Mordwaffe

reinstes Eiweiß

ist.

Gleich acht Eier trennt Katharina recht unbeholfen und versucht, aus dem Weiß eine Baisermasse herzustellen. Unter Zugabe von gefühlt einem Zentner Puderzucker

zieht sich das Spektakel bis 17.09 Uhr hin. Anderes als Eiweiß sehe ich bis dahin kaum, denn Weiteres spielt hier eine Nebenrolle.

Für fünf Personen braucht man keine acht Eiweiß! Desweiteren ist die Herstellung von Baisers eine einfache Kiste (selbst ich mache die öfter - und die gelingen sogar).

Und während Susanne mit Sebastian noch in einem dekorativen Rapsfeld ein Lied zum Besten gibt, erfahren wir, dass sie Gesangsstunden nimmt:

Bislang ohne hörbaren Erfolg. Ohne ein gewisses Grundtalent sind diese eben völlig sinnlos.

So laufen die Gäste gut gelaunt bei Katharina ein und prüfen, wie es mit ihren Koch-Talenten bestellt ist.

Ich denke, Robert würde aus lauter Liebe vermutlich schmecken, was neben den Baiserbrocken den Weg auf die Teller findet ...

Und oh Wunder, was ist passiert? Was habe ich nicht mitbekommen? Woran liegt es? Wer kann es verstehen?

Katharina bekommt vollmundige 31 Punkte! - Warum?

Damit überholt sie den redegewandten Reiner.

Ganz sicher überholt sie damit auch meine Erwartungen.


Guten Morgen, Gruß Silvia 






Dienstag, 17. Juli 2018

17. Juli 2018 - Die Fussbroichs - DVD-Kritik aus aktuellem Anlass (Das Sommerhaus der Stars)



Die Fussbroichs -
DVD-Kritik aus aktuellem Anlass

Das waren noch Zeiten, als es bei Fred Fussbroich darum ging, ob er sich eine Minipli oder eine Sauerwelle (was ist das?) legen lassen wollte -

und mit dem Geschnatter drum herum eine ganze Folge der "einzig wahren Familienserie" mit Plattitüden überfüllte.

Offenporig war hingegen die Haut von Annemie Fussbroich, und der Wert dieser Feststellung wurde in ebenfalls einer Folge für die Nachwelt auf insgesamt vier DVD-Machwerke je 5 Einzel-DVDs erhalten.

Überhaupt waren es die kleinen, winzig kleinen Dinge, die in der Familie groß und breit diskutiert wurden,

und bei einem Talk auf der Leiter

hoffte man, dass Fred endlich runterfällt und wenigstens bis zur nächsten Folge Stille herrscht.

Eigentlich lag der Erfolg der Serie eher in der Einzigartigkeit, denn damals gab es noch keine allumfassenden Bekenntnis-Hochstapelbilder im TV.

Nach und nach schafften es Fred und Annemie, sich von dem ursprünglichen Gelsenkirchener Barock (das offenbar auch in Köln nie unbekannt war)

in ein neueres Barock einzurichten. Urlaubsreisen konnte die Familie nun häufiger verbringen und Annemie war sogar auf einer Schönheitsfarm. Der Sender musste wohl einiges an Gage springen lassen.

Sohn Frank war mehrfach verlobt, und die erste hieß Pia: Die Glückliche hat es längst geschafft und die Familie hinter sich gelassen, dass sie

nun nicht mit ihm ins Sommerhaus der Stars ziehen musste.

Die Sendung heißt Sommerhaus, weil sie im Sommer gedreht wurde. Und die Stars sind die Sterne am nächtlichen Himmel. Nicht, dass da einer auf falsche Ideen kommt und meint, die Bewohner seien Stars.

Zurück zur Fussbroich-DVD-Edition: Die ist nicht völlig vollständig! Eine Folge soll fehlen:

Es ist die Folge, in der Frank Fussbroichs Straffälligkeit thematisiert wird.

Das passte eben nicht zur gemütlichen Redlichkeit von Annemie und Fred, die stets darum bemüht waren, der Jahreszeit entsprechend zu dekorieren

und die Balkonpflanzen zu pflegen,

während sie auf Auslandsreisen schon mal fehlende Deutsch-Kenntnisse der Einheimischen zu bemängeln hatten. Und mehr und mehr ...

Wie sich Fussbroich jun. im Sommerhaus schlägt, weiß ich natürlich nicht - aber man liest, dass er es schätzt, wenn man ihn überall erkennt und für prominent hält.

An der frühen Fussbroich-Serie schätze ich persönlich, dass man sich Fremdschämen definitiv und für alle künftigen Formate im voraus

abgewöhnen konnte.

Da wurde jeder Nonsens derart breitgetreten, dass man nur froh war, diese Leute nicht persönlich zu kennen. Denn auf Dauer ist ein sinnleeres Geplapper eben ziemlich anstrengend.

Dabei haben sich Fred und Annemie sogar über Politik ausgelassen ...  und sozusagen als Stimme des einfachen Volkes fungiert.

Eigentlich war es damals informativer, wenn Annemie ein

Fingernagel abgebrochen war.

Noch interessanter war es immer, den ankommenden und abfahrenden Zügen im Kölner Hauptbahnhof zuzusehen.


Guten Tag, Gruß Silvia


16. Juli 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag am Bodensee bei Reiner

Vorspeise: Törtchen vom geräucherten Bodenseefelchen mit Meerrettich-Mousse und Kräutervinaigrette
Hauptspeise: Geschmorte Rinderbacke auf Karottenpüree und Tafelspätzle
Nachspeise: Vanille-Panna-Cotta auf Erdbeer-Ragout


"Der Junge vom Bodensee"

bzw. einer von Zweien, die, "wenn sie den See sehn, nicht mehr ans Meer müssen". Ob die beiden Männer des Duos gepokert haben,

wer sich beim "perfekten Dinner" bewerben soll, um nicht nur dem Bodensee-Publikum, sondern auch den vielen Fans des Sees

den heimatlichen lokalen Schlager näher zu bringen?

Fernsehen ist einfach genial - in einer Win-Win-Chose dürfen zum Beispiel Kochwillige ihre tatsächlichen Anliegen an die Zuschauer bringen.

Ach nein, Reiner erwartet mit diesen Teilnehmern eine geniale Woche. Doch die erste Lücke klafft bereits zwischen

seiner Selbstwahrnehmung und der Bewertung durch die Konkurrenz:

Er schrammt gerade noch dran vorbei, sich selber eine Zehn zu geben (und begnügt sich mit der nicht viel weniger bescheidenen Neun),

während seine Gäste ihm insgesamt

28 Zähler

gönnen. Sebastian zückt sogar nur die Tafel mit der Ziffer Sechs.

Neben der Schlagerträllerei ist Reiner Redakteur bei einer Wochenzeitung (ist das so eine wie es sie auch hier gibt und die von den meisten ungelesen weg geworfen werden?), Moderator ... und den Rest habe ich vergessen.

Immerhin moderiert er seine eigene Sendung und vergisst auch nicht, den Sternekoch zu erwähnen, mit dem er bereits gekocht hat ...

und der ihm vielleicht ein bisschen Hilfestellung im Vorfeld geliefert hat?

Eigentlich backt Reiner doch viel lieber als dass er kocht ...

Allerdings trifft man bereits früh im Leben jene Leute, die

gut auswendig lernen können - und andere, die den Stoff wirklich verinnerlichen.

Was hier zutrifft, kann ich natürlich nicht mit endgültiger Gewissheit sagen.

Gewiss sagen kann ich jedoch, dass der diensthabende Autor, der dem beliebten Daniel Werner die flotten Wörter in den Mund legt,

ein kleiner Besserwisser ist: Ungenauigkeiten mag er nicht stehen lassen, denn wir Zuschauer sollen schließlich auch noch etwas lernen.

So sehe ich weiteren Korrekturen hier und da entgegen und lasse mich überraschen, ob diese Woche wirklich genial wird.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Montag, 16. Juli 2018

16. Juli 2018 - Die drei Affen


Die drei Affen

Der junge Mann, der mir entgegen kommt, sieht recht gut und gepflegt aus. Obwohl ich mich eine Sekunde später bereits frage, woher er die Zeit für all die Pflege nimmt.

Denn ich denke gleichzeitig an die drei Affen, weil er - mit Kopfhörern um die jungen Ohren nicht hören - und mit dem steten Blick aufs Smart-Phone nichts von seiner Umgebung sehen kann -

während ich den dritten Affen gebe und mal nichts sage.

Ansonsten mache ich mich immer bemerkbar mit den Worten:

Vorsicht Lebewesen! - Denn meistens sind meine beiden Hunde an meiner Seite und einem Zusammenprall stets ausgesetzt.

Eine Ecke weiter blickt ein älterer Mann fasziniert auf seinen Mini-Bildschirm - und ich frage mich, ob er vielleicht Sorge hat,

das nächste Katzenfoto oder gar meinen Blog-Beitrag zu versäumen.

Wenigstens spielen noch ein paar Kinder fröhlich im Sand, die von Buchstaben- und Bildersalat noch keine Ahnung haben,

während Mütter und Väter auf den Bänken in etwas ganz anderem versunken sind als den Anblicken ihrer Kinder.

Doch sie können schnell und zwischendurch ein Foto der Kleinen machen - es in ein soziales Netzwerk einstellen,

wo sie dann mehr Aufmerksamkeit fürs Foto erwarten

als sie selber dem Original zollen.

Der Autofahrer vor uns fährt Schlangenlinie auf der Autobahn, und man denkt wirklich nicht zuerst daran, dass er vielleicht

betrunken ist,

sondern eher, dass er besoffen ist vor lauter Online-Gucken.

Er sieht nichts mehr, weder vor sich noch im Rückspiegel. Er hört nichts mehr, denn der permanente Blick auf das Display blendet Geräusche total aus -

und wenn er Pech hat, sagt er auch bald nichts mehr.

Noch schlimmer ist es, wenn andere seinetwegen bald verstummen.

Allen eine fröhliche Woche mit dem größten Spaß,

jede Menge zu sehen, hier und da zuzuhören

und mit anderen Menschen viele persönliche Worte zu wechseln.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Sonntag, 15. Juli 2018

15. Juli 2018 - Für Heinz



Für Heinz

zu seinem Geburtstag



Du musst das Leben nicht verstehen

Von Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)


Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.




Samstag, 14. Juli 2018

14. Juli 2018 - Ein Leben im Zeitraffer



Ein Leben im Zeitraffer

Gemessen an der Zeit, die uns Menschen gegeben ist, verläuft das Leben eines Hundes im Zeitraffer ab:

Kaum abgenabelt von der Mutter, steht er schon auf seinen eigenen wackeligen Beinen und muss sich den Weg zur Milchquelle oft genug frei kämpfen.

In der Welpenzeit finden ihn alle Menschen ziemlich putzig - und daher kommt so ein Mini-Wesen leider häufig in die falschen Hände, in Hände der Menschen,

die eher mit den Augen als mit dem Herzen sehen - und denen nur die Fassade wichtig ist.

Zumindest genießt der Welpe einen gewissen Schutz der bereits erwachsenen Hunde, die ihn noch nicht als potente Bedrohung ansehen und ihn weitgehend gewähren lassen - höchstens, dass sie ihn mal maßregeln.

Dem folgen Jahre des halbstarken Selbstbewusstseins.

Spätestens jetzt wachsen vielen Leuten die einst so süßen Kleinen über den Kopf, und sie bemerken, dass der Hund nicht immer klein und niedlich bleibt.

Weg damit!

Wofür gibt es den Tierschutz, der sich all dieser armen Wesen annimmt - ohne dass die menschlichen Versager auch nur einen kleinen Beitrag dazu leisten?

Und ist der Hund gerade eben noch

jung und wild und vollgestopft mit

Lebensfreude,

geht es ab dem höheren Lebensalter

gemächlich zu.

Unser menschliches Leben sehen wir hier und anhand unseres Hundes in einer Art Zeitraffer vor uns,

denn die einzelnen Prozesse von der Kindheit über die Jugend bis hin zum Alter

legen Hunde in hoher

Geschwindigkeit zurück, während wir dieselben gemächlich und langsam durchmachen.

Allegro gilt für den Hund, während wir Menschen im Adagio leben. Und sowohl Mensch als auch Tier sind fähig, affettuoso zu sein.




Guten Tag, Gruß Silvia