Samstag, 7. April 2018

4. April 2018 - ARD - Das deutsche Kind


Das deutsche Kind


Natalie, Mutter einer etwa 7jährigen Tochter namens Pia, stirbt plötzlich und unerwartet durch einen Unfall. Ihre beste Freundin ist die türkisch-stämmige Nachbarin Sehra, und im Falle eines beinahe unmöglich weiter zu denkenden Falles

hat sie ihre Tochter testamentarisch Sehra und ihrer Kleinfamilie "hinterlassen". Obwohl es noch Großeltern gibt, zu der Natalie den Kontakt abgebrochen hat, spricht das zuständige Gericht Sehra und ihrem Mann Cem das Sorgerecht zu.

Cem stimmt zögerlich zu, unter der Prämisse, dass es in Zukunft keine Weihnachtsbäume geben wird.

Cem will Iman in seiner türkischen Gemeinde werden - doch jetzt erschwert ihm die Aufnahme des Kindes diese Karriere.

Die Oma von Pia vermasselt ihm zusätzlich die Tour, so dass er bei einer weiteren Anhörung vor Gericht erklärt, dass er nichts für das Kind empfindet -

obwohl er es inzwischen beinahe genau so liebt wie die eigene etwas ältere Tochter.

Diese ist zwischendurch mal eifersüchtig und macht Mini-Kid-Terror.

Beinahe am Ende kommt Pia zu den Großeltern - büxt von dort aus und

endlich finden Großeltern und Neu-Eltern zueinander. Pia darf endlich bei Natalies Wunsch-Eltern leben.

Die Hörzu bewirbt den Film mit der Bestnote, und spricht davon, dass man nach diesem Plot (Film) definitiv zu einem anderen Ergebnis kommt, als dem, dass christliche Nächstenliebe und Muslime nicht zusammen passen.

Kritisch, wie ich bereits meiner Oma gegenüber war, die mich unendlich verwöhnt hat - um den nicht zu umgehenden Preis, an jedem Sonntag mit ihr in die Kirche zu gehen -

bewerte ich den Film

eher als sentimentales Gequatsche, das vielleicht wünschenswert ist - aber in der Realität eher selten vorkommt.

Herausragend ist der Darsteller des Cem (Murathan Muslu), der einem Herzensbrecher jederzeit Konkurrenz machen kann

und auch die Liebe zu Pia überragend und mit kleinen, aber beeindruckenden Mitteln rüber bringt.

Religion bleibt nach wie vor Opium für das Volk, und Cems Isis-Vergangenheit im Film trägt nicht dazu bei,

dies zu vergessen.

So ist die Differenz von Natalie zu ihren Eltern auch eher eine harmlose - die Mutter hatte einst auf Abtreibung gedrungen. Das kann man vielleicht sogar verstehen. weil sie sich um die Zukunft der Tochter Gedanken gemacht hat.

Die Frage bleibt:

Wollte ich mein Kind - falls ich eines hätte - im Ernstfall Menschen überlassen, die es religiös auf jeden Fall beeinflussen (ob sie wollen oder nicht) oder doch eher den Großeltern, die mit Religion nicht viel im Sinn haben,

mit denen ich aber einen Disput hatte?

3 von 5 möglichen Sternen für diesen Film, der ein bisschen die Gehirne

waschen möchte.

Ob Cem Pia in Zukunft einen Weihnachtsbaum und das dazugehörige Fest gönnt, bleibt die Frage. Aber ich denke, dass hier die Liebe - und der Weihnachtsbaum - gewinnen werden.


Guten Tag, Gruß Silvia






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