Vorspeise: Soufflé au Comté: Käsesoufflé mit Trüffeln
Hauptspeise: Filet Mignon en croute aux morilles (Schweinefilet im Teig mit Pilzen und Kartoffeln und Karotten)
Nachspeise: Tarte Tatin mit Vanilleeis
Die französische Lebensart
soll uns in dieser Woche nahe, wenn nicht sogar beigebracht werden. Ob der ewige Konkurrent der italienischen und hier sehr beliebten Küche dies schaffen kann, ist die Frage,
aber immerhin treffen drei französisch-stämmige Hobby-Köche auf zwei frankophile deutsche. Das könnte durchaus zu Konflikten führen.
Hélène ist Französin, mit einem Tunesier verheiratet und Mutter von niedlichen Zwillingsmädchen. Diese sind völlig baff und ängstlich, als sie, aus dem Hort heimkommend, eine ganze Meute von Leuten vorfinden, die sie überhaupt nicht kennen.
Doch von ihrer redegewandten Mutter werden die Kleinen sich irgendwann etwas abgucken und -hören - und dann können sie locker jedem in drei möglichen Sprachen antworten: Französisch, Arabisch und Deutsch.
Maulfaul sind auch Hélènes Gäste nicht gerade:
Pascaline ist stolz, eine Pariserin zu sein. Und vergeblich suche ich nach Wörtern, warum ich stolz sein könnte, eine Dortmunderin zu sein. Ich finde jetzt ad hoc keine.
Nachdem - angezettelt von Jutta - die französische Nationalhymne angestimmt wird, kommt mir jedoch in den Sinn, dass manche Leute seltsamen Gepflogenheiten frönen. Aber die haben vermutlich einfach bessere Ideen als ich,
die ich mich prompt ein bisschen fremdschäme. Zum Glück dreht Vox Melodie und Text schnell das Bild ab.
Später sprechen sie über Bann-Meilen in Paris, die man zwar in jeder großen Stadt finden kann, aber die Jutta erstmals vor kurzem dort gesehen hat - und es nicht glauben wollte.
Wenigstens wird das Soufflé überhaupt nicht verbannt, sondern kommt sehr gut an. Rémy meint gar, es sei besser als jenes, das er zwei Jahre zuvor bei Bocuse gegessen habe ...
Der Hauptgang hätte auch in einer rein deutschen Runde serviert werden können, und die Tarte Tatin haben wir beim "Dinner" schon öfter gesehen,
ohne dass die Marseillaise angestimmt wurde.
Hélène bekommt neutrale 28 Punkte, von jedem Gast eine 7. So landen wir glatt noch bei Einigkeit und ... nein, die Hymne wird nicht dazu gesungen.
Und ich muss mich erst mal von dem Redeschwall erholen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Hélène - umgekehrter Apfelkuchen!
AntwortenLöschenVOX geht mal wieder auf die Reise! Schnell sind wir unterwegs und lassen das Rheinufer hinter uns. Der Landschaft verändert sich, in der Ferne sieht man die Spitze des Straßburger Münsters und die ersten kleinen Weindörfer laden zu einer Rast ein. Die Vogesen bremsen uns kaum, wir durchqueren weite Ebenen und dunkle Wälder. Aus dem nahen Häusermeer schaut ein großer Eisenturm hervor, wir lassen die Stadt links liegen, wollen wir jetzt eher an die Küste des Atlantiks oder doch lieber an die Gestade des Mittelmeers? Sehe wir da bereits am Ende der Allee die Pyrenäen und warum haben wir keinen Champagner an Bord?
Ach nö, VOX muss sparen und wir tuckern nur runter nach München! Um die Woche etwas aufzuhübschen wird die Woche unter das Motto "französische Küche" gestellt. Die heutigen Zutaten kommen daher eher vom Viktualienmarkt und das Schweinefleisch aus Thüringen. Ein Hauch Enttäuschung schwingt da schon mit, als wir bei der heutigen Gastgeberin an der Türe klingeln und die Reise endgültig zu Ende ist. Nett ist es da bei Hélène und die Köchin kann viele Anekdoten aus ihrem Leben erzählen. Zwischendurch wird auch noch gekocht, wenig aufregend, wenig innovativ und eher wie bei Muttern! So groß scheint der Unterschied in der gutbürgerlichen Küche gar nicht zu sein. Nette Kleinigkeit am Rande: die Herzogin der 80er-Jahre, die Kartoffel in Tupfenform, scheint auch in der französischen Küche überlebt zu haben!
Kaum sind die Vorbereitungen in der Küche erledigt, klingelt es auch schon an der Türe. Eine gemischte Truppe steht vor der Tür und hat eine große Gemeinsamkeit: sie erwarten einen französischen Abend!
Apero: Schampus mit einer größeren Anzahl von Häppchen!
VS: mutig, ein Käse Soufflé zu servieren! Nicht weil es geschmacklich nicht ankommen könnte, sondern eher weil das Timing, auch noch mit TV-Team im Nacken, doch eher schwierig ist! Es hat geklappt und sieht sehr appetitlich aus!
HG: ein wenig langweilig wirkt das Schweinefilet, die Blätterteigkruste ein wenig bockig und auch die einzelnen Herzoginnkartoffeln wirken etwas verloren. Wie soll man sagen: der ganz große Wurf ist dieser Hauptgang nicht.
Dessert: ein leckerer, saftiger Apfelkuchen trifft sich mit frischem Eis!
Die Gäste sind recht angetan vom ersten Dinnerabend in dieser Woche, dennoch es gibt ein eher grundsolides Ergebnis mit 28 Punkten!