Montag, 22. Mai 2023

21. Mai 2023 - ARD - Tatort München - "Game Over"



Franz Leitmayr: Udo Wachtveitl
Ivo Batic: Miroslav Nemec
Kalli Hammermann: Ferdinand Hofer
Oskar Weber: Yuri Völsch
Patrick Weber: Oliver Wnuk
Ursula Weber: Marie Burchard
Torben Seufert: Jan Bülow
Verena Hetsch: Lea van Acken
Lena Wagensonner: Xenia Benevolenskaya
Ritschy Semmler: Stefan Betz


Tatort München
"Game Over"

Ein defektes Bremslicht bringt einen Stein ins Rollen, der durch einen temporeichen Fall der Münchner Kommissare Leitmayr und Batic düst. Eine junge Polizistin will den Fahrer des Wagens kontrollieren - der auf sie schießt. Sofort tot ist sie allerdings nicht ... sie kann in der Notaufnahme einer Klinik noch die Buchstaben "K o ... l" aufschreiben. Schnell kombinieren die altgedienten Polizeibeamten, dass sie sich im Kollegenbereich auf die Tätersuche machen müssen.

Das Auto des Mörders ist schnell gefunden - im Kofferraum liegt eine Leiche, die wohl auch der Grund war, warum die Polizistin, die den Fahrer des Wagens als Kollegen kannte, erschossen wurde. Ich hätte jetzt - so rein aus dem realen Leben abgekupfert - getippt, dass unter Polizei-Kollegen die Versicherung, dass das Bremslicht schnellstens in Ordnung gebracht wird, gereicht hätte ... und es nicht zu einer weiteren Kontrolle vor Ort gekommen wäre ...

Schnell landet die altgediente und erfolgsverwöhnte München Crew in der Gamer-Szene: Spiele im Hochgeschwindigkeitsbereich mit Top-Spielern, die allesamt jung bis sehr jung sind, fliegen uns Zuschauern um die Ohren. Unter den Spielern befinden sich auch Polizisten.

Es geht drunter und drüber. Es gibt keine Chance, bei diesem Krimi einzuschlafen: das nächste Ballerspiel, das abgefilmt wird, ist immer an der nächsten Ecke. Mittendrin der Vater von Oskar Weber, Patrick Weber, der seinen Sohn enthusiastisch auf dessen Weg in die Sucht begleitet. Die Mutter Ursula will ihren Sohn aufhalten. Als Oskar auf Erfolgskurs ist, verweigert sie ihrem minderjährigen Sohn die schriftliche Zustimmung zu diesem Top-Event in einer Szene, in der ich mich

überhaupt nicht auskenne. Nicht einmal für kleine und harmlose Spiele kann man mich begeistern.

Es folgt ein weiterer unnatürlicher Todesfall. Diesmal trifft es den Mörder der Polizistin. Oskar, der so nett aussieht, und der Polizei sogar bei der Identifikation von Avatar-Namen zu Klar-Namen hilft, ist längst nicht nur dem Spiel verfallen, sondern auch den Bitcoins. Zu seinem Bitcoin-Glück fehlt ihm nur noch ein Password ...


Fazit

Ich verfolge den Film, bin aber an einigen Stellen etwas gelangweilt, was auch nicht durch die temporeiche Action abgefangen wird. Oscar bringt auf jeden Fall den Mörder der Polizistin, der ihn selber nun bedroht, zur Strecke. Ich würde sagen: als Polizist war der Mörder eine Niete. Er bedroht jemanden und dreht ihm nicht nur den Rücken zu, sondern ermöglicht ihm auch noch den Zugriff auf seine Pistole, die er sichtbar trägt. In vermutlicher Notwehr erschießt Oskar den Mann.

Die intensivste Szene ist die, in der Oskar seine Mutter bedroht, weil sie ihm ein Weiterspielen verweigert - und seine Sucht glaubwürdig, traurig und offenbar wird.

Und dann ist da noch der Dackel "Ludwig" aus dem München-Tatort "Hackl": der Dackel, der niemandem als nur sich selber gehört, wie Hackl ihn beschrieben hat ... Offenbar möchte er jetzt zu Leitmayr gehören und Leitmayr zu Ludwig. Ein gemütlicher, älterer Dackel passt gut zu ihm,

besser jedenfalls als die abenteuerlichen Kraxeleien eines in die Jahre gekommenen Ermittlers. Der Stunt hinter der einen oder anderen Szene ist gut erkennbar. Was überhaupt nicht negativ ist.

Ich gebe 3 von 5 möglichen Sternen. Ob die Gamer-Szene auf einige Zuschauer eine abschreckende Wirkung hat, hängt vielleicht vom Lebensalter ab. Und während der Tatort läuft,

hängen viele der jüngeren - Nichtzuschauer - lieber vor ihren Bildschirmen ab und ballern drauflos ... wie alt mag eigentlich der durchschnittliche Tatort-Zuschauer sein?


Guten Morgen, Gruß Silvia


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