Donnerstag, 29. Dezember 2022

28. Dezember 2022 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch im Westerwald bei Andrej

 


„Der verführerische Wald “
Vorspeise: Gesucht und gefunden
Hauptgang: Wilde Tradition
Nachtisch: Süßes Ende


Der Waldmann

Müsste ich Andrej seinem Erscheinungsbild nach in eine Klischee-Schublade stecken, wäre es eine mit der Aufschrift: Großstadt, Party, Clubs - und damit läge ich ziemlich verkehrt. Er hat Solingen den Rücken gekehrt und ist aufs Land gezogen. Dort lebt er mit Olga und ihren zwei Töchtern zusammen, und auch Katze Nala gehört zur Familie. In diesem Dezember sollte die Hochzeit von Andrej und Olga stattgefunden haben, wenn sie nicht noch in den letzten Tagen des Jahres über die Bühne geht. Kaum vorstellbar, dass es zur Hochzeit keine Steinpilze gegeben hat ...

Andrej liebt den Wald und ist beinahe täglich in ihm unterwegs, besonders zum Pilz-Sammeln. Und es ist nicht denkbar, dass er eines Tages einen Knollenblätterpilz in seinem Korb mit nach Hause bringt. Dieser grobe Fehler sei einst Sandra passiert, wie sie  erzählt. Sie will den hochgiftigen Pilz mit einem Champignon verwechselt haben ... ach nein, ich glaube, so dumm ist nicht einmal sie. Oder doch? Im Wald gilt es, dass Vorsicht vor der Sammelwut herrscht. Und der mörderische Pilz ist nun einmal leicht mit einem Champignon zu verwechseln. Die üblichen Champignons, wie wir sie kennen, sind allerdings Zuchtpilze und tummeln sich nicht in Wäldern.


Das Menü

Andrej serviert ein Pilz-Essen gegen Vertrauen. Mit einer wirklich gut aussehenden Steinpilzcremesuppe beginnt sein Menü.

Zum Hauptgang serviert er sein Mama-Gedächtnis-Essen: Rehgulasch mit Steinpilzen und selbstgemachten Klößen, während der Rotkohl - genau wie bei seiner Mutter - aus dem Glas kommt.

Das Gulasch sieht ziemlich ramponiert aus, man könnte auch sagen: verkocht. Rotkohl aus dem Glas und frischer Rotkohl, selber zubereitet: es liegen Welten dazwischen.

Panna Cotta, Vanillesoße und Himbeeren gibt es zum Nachtisch.


Fazit

Seine Gäste beim "perfekten Dinner" kann sich niemand selber aussuchen - dass sie Kritik üben, ist jedoch Teil dieser Veranstaltung, in der am Ende ein Gewinn steht ... oder eben nicht. Allerdings sollte Kritik sachlich und nicht schadenfroh oder bissig geäußert werden.

Das Sachliche beherrscht Sandra überhaupt nicht, das Bissige schon: sie mault im Vorfeld herum, sie verzieht ihr Gesicht zu Grimassen während des Essens, und sie mault auch noch im Nachhinein.

Sie spürt sofort ihre angebliche Katzenhaarallergie (die dann rasch wieder verschwindet), mag kein Reh, keine Klöße, kein Panna cotta, keine Sahne, keine Milch ... und es bleibt die Frage, was sie überhaupt mag, denn auch Wellensittiche mag sie nicht. Die haben mit einem Dinner nichts zu tun? Oh doch! In diesem Fall leider.

Sandra erzählt lachend über die zwei Wellensittiche ihrer Tochter, die vor einiger Zeit im Winter durch ein geöffnetes Fenster entflogen sind ... Die Tochter hat geweint. Die Mutter war froh, dass die Vögel fort waren ... welch eine Mutter! Von Tierliebe findet man auch keine Spur in Sandras Kopf!

Reh isst sie nicht, weil sie sie wegen ihrer süßen Kulleraugen angeblich lieber knuddeln möchte. Hat sie schon mal gesehen, dass auch Wellensittiche niedliche Kulleraugen haben?

Heute isst sie das Rehfleisch, und zwar bis auf den letzten Bissen - mir steckt ihr dicker Brocken über die armen Wellensittiche und auch über ihre ansonsten unangenehme Art tief im Hals.

Manche Dinner-Kandidaten sind für die Zuschauer eine regelrechte Zumutung.

Die Punkte: je 8 geben Markus und Anni, 7 gibt Sandra.

Mit 23 von 30 möglichen Punkten hat Andrej den Gleichstand mit Sandra erreicht, die gerne direkt vorn am Tisch im besonderen Auge der Kamera sitzt ...


Guten Morgen, Gruß Silvia 


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