Freitag, 16. Dezember 2022

16. Dezember 2022 - Abschied von Charlie, dem liebsten Hund der Welt



Charlie: geboren im Jahr 2010,
gestorben am 12.12.2022

Abschied von Charlie, dem liebsten Hund der Welt 

Ausgerechnet am 12. Dezember schien nach vielen trüben Tagen herrlich die Sonne vom Himmel, was bereits in der Dunkelheit fühlbar wurde. Ins Weltbild hätte besser ein regnerischer, düsterer Tag, an dem es überhaupt nicht hell wird, gepasst.

Genau zwei Wochen zuvor waren wir zu einem erneuten Herz-Ultraschall in der Tierklinik gewesen, und die Diagnose war niederschmetternd. Aber ganz hoffnungslos war die Situation nicht. Ich erinnere mich, wie ich voller Freude die Klinik verlassen habe und meinen Schatz wieder nach Hause gebracht habe. Ein Zuhause, das er liebte. Das spürte man, daran gab es keinen Zweifel.

Vier Monate zuvor waren wir auch zum Herzultraschall in der Klinik: da war die Diagnose noch eine bessere.

Nach wie vor war Charlie aufmerksam und meldete sich (besonders gern) zu seiner täglichen Tablettengabe. Natürlich dachte er, er bekäme Leber- oder Schmierwurst - dass in dieser Wurst die Tabletten versteckt waren, wusste er natürlich nicht (und hat es zum Glück auch nie bemerkt).

Ansonsten litt er seit einiger Zeit an Appetitlosigkeit.

In einem der Waschzettel seiner Medis stand als mögliche Nebenwirkung: Anorexie. - Das schloss der Arzt als Ursache für die Fressunlust jedoch aus. Er meinte, es läge daran, dass Charlie mit einem maximal kranken Herzen leben musste und sich nicht besonders gut fühlte.

In den zwei Wochen bis zu dem verhängnisvollen 12.12.2022 haben wir noch einiges erlebt (über ein für Charlie besonderes Erlebnis werde ich im Laufe der Zeit noch einen Blog-Beitrag schreiben). Draußen wollte er nur wenig laufen, aber er lief noch, und ich fuhr ihn in seinem Buggy gerne und oft und lange durch seine geliebte Natur. Zuhause lief er allerdings besser und vorrangig hinter mir her.


Das vorstehende Foto zeigt ihn auf unserem letzten langen Spaziergang: wir sind in Richtung Innenhafen gelaufen. Ich bin gelaufen, Charlie wurde komfortabel gefahren. Man erkennt, wie interessiert er seine Umgebung beobachtet. Damit er alles gut sehen konnte, habe ich seinen Wagen sehr langsam geschoben. In dem neuen Charlie-Tempo eben.

Viel hatte sich in den fast 17 Monaten, seitdem wir zusammen waren, geändert:


Der quirlige Charlie wurde in den letzten - vielleicht zwei Monaten - stiller und in sich gekehrter. Manchmal schien es, als grübele er. Aber das sind menschliche Empfindungen. Er spürte einfach seine Krankheit stärker als zuvor und liebte das Leben nur noch im Schongang, der ihm selbstverständlich zustand und den ich ihm geboten habe.


Die letzten Stunden ...

waren für Charlie nicht einfach. Er versuchte, zu schlafen, war dann wieder unruhig. Am Morgen des 12. Dezembers bettete ich ihn von seinem Bettchen in meinem Schlafzimmer auf sein Wohnzimmer-Bettchen, streichelte ihn immer wieder unaufdringlich. Und es war klar ...

ich brauchte Hilfe, damit sein Leiden verkürzt werden könnte.

In der Tierklinik kamen wir - wie versprochen - unverzüglich in einen Behandlungsraum zu einer Ärztin, die sehr empathisch war. Sie stellte fest, dass seine Herzgeräusche bereits sehr schwach waren. Vorher oder eher früher hatte man sie durch leichte Handauflegung stets deutlich gefühlt. Sie waren immer zu stark.

Als die Ärztin ihm eine Braunüle legen wollte, kollabierte mein kleiner Kerl - so dass es unmöglich war, eine Vene für die traurige finale Spritze zu finden.

Er bekam ersatzweise ein anderes Mittel intramuskulär gespritzt. Sehr ruhig ist er nach ca. 20 bis 30 Minuten um 9.25 Uhr für immer und in seinem Buggy eingeschlafen.

Seit dem 18. Juli 2021(als er zu mir kam)  bis zu diesem 12. Dezember  war er an keinem einzigen ohne mich. Und natürlich habe ich ihn auf seinem letzten Weg auch nicht allein gelassen.


Er war mein größter Schatz, und ich werde ihn und die wundervollen Erinnerungen an ihn bis zu meinem Lebensende nicht vergessen.

Niemand auf dieser Welt hat je einen lieberen Hund "besessen".


Charlies allerletzter Weg

führte ihn in den Rosengarten, einem Institut für die Kremierung von Tieren.


Das war am 13. Dezember 2022, denn einen Tag wollte ich ihn noch in meiner Nähe behalten. Ich habe ihn in meinem kühlen Schlafzimmer aufgebahrt -

und auch in der Nacht noch einmal seine Nähe gespürt.

Am 14. Dezember 2022 ist er kremiert worden.

Es ist unendlich schmerzhaft.

Vor einer Woche hat er noch mehr schlecht als recht am Futter genippt, und nun muss ich sehen, wie ich ohne ihn weiterlebe. Obwohl ich an mich zuletzt denke.

Hauptsache, der süßeste und friedvollste Hund der Welt hat seinen Frieden und wieder ein gesundes Herz. - Und wenn es gut und gerecht ist, kann er nun wieder über Wiesen springen und genussvoll fressen wie ein Profi.



Guten Tag, Gruß Silvia 

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