Freitag, 23. Dezember 2022

22. Dezember 2022 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi? - Donnerstag in Olching/OBB bei Mercedes



“Fall" in Love
Vorspeise: Kürbis - Shiitake / Graupen
Hauptgang: Rehfilet - Sellerie / Spitzkohl / Vintage-Zwetschgen
Nachtisch: Topfennockerl-Marillen / Tonka / Cashew


Nachtschicht

... denn Mercedes bevorzugt den Schleichweg durch diese Sendung, als gelte es, die Zeit derart in die Länge zu ziehen, dass die Gäste darüber müde oder zumindest schläfrig werden. Vielleicht hat der eine oder andere Gast geplant, in Olching noch eine Sause durch die nächtliche Gemeinde einzulegen (falls dieser Ort überhaupt ein Nachtleben hat) - und muss stattdessen quälende und ermüdende Stunden bei Mercedes verbringen.

Die Ungarin kam mit 21 Jahren nach Deutschland und offenbar liebt sie die deutsche Sprache so sehr, dass sie ihr gerne eigenkreierte Wörter hinzufügt, was die Langeweile keineswegs auflockert. Auf jeden Fall liebt sie es, zu schwätzen - und auch das geschwollene Reden ist genau ihr Ding. Auf den Punkt kommt sie eher nicht.

Beruflich ist sie "Internationale Weinexpertin", und ich wundere mich, dass sie sich im Weinhandel für die Beratung und nicht nur für den Verkauf bedankt. Das kann natürlich reine Höflichkeit oder auch vornehme Zurückhaltung sein oder sie liebt die Kommunikation mit anderen Menschen so sehr, dass sie darauf verzichtet, mit einem feststehenden Plan in den Laden zu gehen und zielgerecht nach diesem und jenem Wein zu fragen.


Das Menü

Dachte ich zunächst, ihr Motto hieße "Fall in Love", heißt es allerdings "Fall" in Love: also Herbst zum Verlieben. So langsam wie sie zu Potte kommt, könnte man denken, dass der Herbst ewig dauert.

Zur Vorspeise kreiert sie ein Graupen-Risotto mit der Standfestigkeit einer Betonmauer (sollte auch dieses Risotto nicht schlotzig sein? Ich weiß es nicht, ich esse niemals Graupen.).

Um 23.01 Uhr ist es Zeit für den Hauptgang. Ihre sogenannten Vintage-Zwetschgen in diesem gelingen ihr nicht so, wie sie es sich vorstellt - und daher werden sie aus dem Programm geschmissen. Hätte sie die Pflaumen noch "repariert", es hätte gut noch eine Stunde länger bis zum Hauptgang dauern können. - Das Vintage bezieht sich auf den 10 Jahre alten Portwein, in dem die Pflaumen gebadet haben.

Um 00.24 kommt der Nachtisch, dem es zumindest an Schönheit mangelt. Wie er schmeckt, weiß ich natürlich nicht.

Inzwischen sind die Gäste müde und ihnen fehlt es lt. Tomek an überbrückenden Gesprächsthemen, aber Mercedes hat noch ein Ass in der Hand: eine Käseplatte muss noch auf den Tisch und müde Mägen schließen.

Soll guter Käse richten, was ihre Kochkünste nicht vollbracht haben?


Fazit

Egal, wie lange bei manchen vollkommen entschleunigten Dinner-Teilnehmern gedreht werden muss, die Sendung dauert stets 75 Minuten. Aber auch in diesen kommt Langeweile für den Zuschauer auf. Ich fühle mich, als wäre ich an einem ihrer Stühle festgeklebt und müsste nun für immer hier bleiben ... und ihre ausufernden Erklärungen samt Lobeshymnen auf sich selber ertragen, ohne dass mein Gaumen sich besonders freut.

Hierzu ein kleiner Weihnachtswunsch und schon oft geäußerter Appell, der aber so kurz vor Weihnachten vielleicht endlich Gehör findet:

Kürzt die Sendezeit auf höchstens 60 Minuten!

Die Punkte: je 8 geben Matthias und Alexandra, 7 gibt Justyna, 6 gibt Tomek.

Das sind 29 Punkte und der bislang vorletzte Platz, den sie sich hart erkämpft hat.

Traurig ist, dass Justyna am Vortag Tomek ebenfalls 7 Punkte gegeben hat - obwohl zwischen gestern und heute Welten aufeinanderprallen, die keine Berührungspunkte haben.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


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