Freitag, 6. Mai 2022

6. Mai 2022 - Eine "kriminelle" Ablenkung ...


Eine "kriminelle" Ablenkung

Natürlich ist das Wort "kriminell" nicht richtig, denn es ist ja nicht kriminell, sich abzulenken, selbst, wenn man dieses mittels Krimis versucht. Es ist vielmehr der Versuch, in eine andere Welt einzutauchen, ohne selbst mit ihr in Berührung kommen zu müssen - und sich von bösen Jungs und Mädels inspirieren zu lassen, die sich nicht davor scheuen, auch zum brutalsten Mittel, einem Mord, zu greifen.

Von sich selber kann man sich das natürlich überhaupt nicht vorstellen - es sei denn, man wäre eine Orchideen-Liebhaberin - und neide den anderen die viel schöneren und kostbareren Objekte der tiefen Begierde. Oder man fühlt sich beflissen,

in seiner Umgebung Frieden zu schaffen mit Hilfe von Mistgabeln. Oder weiteren obskuren Waffen, mit denen man Menschen vom Leben zum Tod bringen kann.

Das alles und vieles Weitere spielt sich natürlich überhaupt nicht auf der ernsten Schiene der TV-Krimis ab, sondern auf der trotz

Mord- und Totschlag humorvollen bis skurrilen Darstellung menschlicher Abgründe.

Die Freunde und Freundinnen der Reihe werden längst wissen, worüber ich schreibe: wer jetzt noch rätselt, soll nicht länger im Unklaren bleiben:

ich schreibe über die ZDF-Serie

Midsomer Murders oder wie sie im deutschen Fernsehen heißt: Inspector Barnaby.

Man munkelt, selbst die Queen soll Fan dieser Reihe sein.

Vielleicht sitzt sie bei jeder neuen Folge mit einem Gin vor dem Fernseher und findet die Wirklichkeit - genau wie ich - im allgemeinen viel, viel grausamer

als manche Mord-Serien in Midsomer. Zudem ist ihrem Königreich eine ganze Landschaft hinzugedichtet worden: Midsomer-County.

Besonders an Montagen (ansonsten auch in der Mediathek des ZDF) kann man sich auf zwei Folgen aus dieser mörderisch schönen Landschaft einstellen. Auf ZDFneo werden die vielen Folgen in Dauerschleife wiederholt.

Es streiten sich die Gemüter, welcher Barnaby der Beliebtere ist: Tom Barnaby, der I. (John Nettles) oder doch John Barnaby (Neil Dudgeon), der filmtechnisch sein Cousin ist, dessen Nachfolge er im County angetreten hat.

Wie die Zeiten sich ändern, kann man auch an dieser Reihe sehen: begonnen wurde sie in 1997 - und natürlich wurde sie seitdem aufgemotzt, um moderner und der Zeit angepasst zu bleiben.

Jeder der beiden Inspektoren hat seine eigenen Vorzüge aufzuweisen - aber beiden zu eigen ist, dass sie jeden einzelnen Mord in Midsomer aufklären.

Keine Tat bleibt ungesühnt, kein Verbrechen wird geduldet. So muss das sein!


Fazit

Und an vielen Montagabenden sitze ich voller Lust auf ein bisschen Gemetzel vor dem Bildschirm und genieße es, dass es keinem der Mörder gelingen wird, unbestraft zu entkommen. Ich trinke ein Tässchen englischen Tee, entspanne mich, und lasse John oder Tom ihre Arbeit verrichten. Manchmal schlafe ich

darüber ein, aber das ändert nichts am Ergebnis: am Ende siegt die Gerechtigkeit.

Das Leben in Midsomer ist nur auf den 1. Blick schwer, auf den 2. ist es schwer

sehenswert.


Guten Tag, Gruß Silvia 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen