Freitag, 23. Februar 2018

22. Februar 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Düsseldorf bei Sanja

Vorspeise: Pastinaken-Birnen-Suppe mit Cranberries und Walnüssen
Hauptspeise: Foie Gras auf Txogitxu-Rinderfilet, mit Kartoffel-Knoblauch-Stampf, Quitten-Konfit, Blauschimmelkäse und Macadamianüssen
Nachspeise: Blattgold auf Crème Brulée mit frischen Himbeeren


Pfui Gras

und herzlichen Dank an Sanja für die treffende Umschreibung der Gänsestopfleber, von der sie selber (halb so wild) weder weiß, wie man den französischen Begriff für "fette Leber" ausspricht, noch hat sie die geringste Ahnung, wie Foie Gras in Bild und Ton und mit absoluter Tier-Qual entsteht.

"Dummheit, die man bei anderen sieht,
wirkt meist erheiternd aufs Gemüt" - Wilhelm Busch

Von Heiterkeit kann in diesem Fall keine Rede sein. Doch eine Tendenz zum Lügen scheint vorhanden zu sein, denn auf Nachfrage, was Foie Gras eigentlich ist und wie der Entstehungs-Prozess abläuft,

greift sie kurzerhand in die Luft und erfindet eine Story, die so hanebüchen wie die der meisten Lügner ist.

Hauptsache, Sanja kann von etwas Besonderem reden ... wenn es auch noch so ohne Plan, Sinn und Hintergrundwissen passiert. Der Schwerpunkt liegt auf: Es ist so besonders, dass man es nur in sehr, sehr guten Restaurants bestellen kann ...

... Sanja dies jedoch ihren Gästen, die allesamt keine Innereien mögen,

unbestellt und absolut ungewollt vorsetzt.

"So ist es in alter Zeit gewesen,
so ist es, fürcht' ich, auch noch heut:
Wer nicht besonders auserlesen,
dem macht die Tugend Schwierigkeit" - Wilhelm Busch

Folglich kommt es nach einer breiigen Vorspeisen-"Suppe", die noch ihre Fans sucht, beim Hauptgang beinahe zu einer

Ethik-Debatte, die dann doch nicht öffentlich geführt wird. Sanja, immer noch im Tal der Ignoranten, die dem Besonderen frönen,

würde sich selber für diesen zudem entsetzlich langweiligen Abend 8,5 bis 9 Punkte geben und sieht sich auf dem 1. oder zumindest auf dem 2. Platz der Gesamt-Wertung.

Doch dann geschieht das wirklich Besondere:

Chris ist angewidert von Foie Gras und zückt 5 Punkte, während es in der Summe

27 Umdrehungen sind, mit deren gedrosselter Geschwindigkeit Sanja nun zufrieden sein muss. Sie wird bei der Bekanntgabe vermutlich die Welt nicht mehr verstehen, andere für Banausen halten

anstatt sich selber zu hinterfragen:

Schließlich dekoriert sie noch mit Blattgold - und all das soll nix genützt haben? Obwohl doch Blattgold allemal schöner ist als ein bisschen

Bildung, Wahrheit und Denkvermögen?


Guten Morgen, Gruß Silvia

1 Kommentar:

  1. Sanja - wenn eine alte Kuh zum Grillen vorbeischaut!

    Sanja freut sich auf ihren Abend, denn sie möchte ihren Gästen etwas Besonderes bieten. Es soll besonders leckeres Fleisch, eine besonders köstliche Suppe und ein besonders schöner Abend präsentiert werden. Nachdem damit die ersten Eckpunkte für das Dinner geklärt sind, kann entspannt zur Einkaufstour ins befreundete Restaurant gestartet werden. Hochwertige Zutaten sind in Düsseldorf sonst besonders schwierig zu bekommen. Blöd, in München geht man halt zum "Käfer", in Berlin ins "KaDeWe".....

    Sanja entscheidet sich für hippes Fleisch aus dem Baskenland und für Gänsestopfleder, eine leicht umstrittene Zutat, mit der sie später am Abend kein Glück haben wird. Selbst hat sie sich an den letzten Tagen ein wenig Rücksicht auf ihrer Essgewohnheiten gewünscht, an ihrem Kochtag wird sie weniger Rücksicht nehmen, was ihr insbesondere Chris nicht verzeihen wird. Süß, dass sie Cashew-Nüsse für Chris entfernt (wobei sie eh Macadamia serviert), wobei er niemals erwähnt hat, dass er diese Zutat nicht mag!

    Die Gäste nahen und man kann nicht sagen, dass Sanja besonders aufgeregt ist!

    Apero: aufgeschüttet mit Prickelbrause. Schaumig, rot und lecker! Ein Glück, die Flasche lässt sich noch rechtzeitig öffnen!

    VS: dicklich, braun und stückig ist sie geworden die besondere Suppe, die kräftig mit Balsamicocreme geschmückt wird. Chris findet Holz, die restlichen Gäste finden nicht den richtigen Gefallen an der Vorspeise.
    HG: wer hat jetzt eigentlich das Fleisch zubereitet: der Börsenmakler am Grill oder Sanja in der Küche? Die Gäste finden das Fleisch etwas zäh und hatten doch butterweich erwartet! Warum? Es geht um den Rindergeschmack von älteren Milchkühen, warum sollte dieses Fleisch besonders zart sein? Dazu gereicht wird gehäckselte Bratkartoffeln mit reichlich Stängeln von Trockenkräutern und eine fruchtig-süße Soße! Die Gäste sind nicht wirklich zufrieden und versuchen um die dicke Scheibe "Stopfleber" herum zu essen!
    Dessert: Creme mit Zuckerkruste! Lecker und so edel, es flockt Blattgold auf der Oberfläche herum!

    Viel hatte sich die Sanja für ihren Abend vorgenommen, vielleicht einfach mehr als ihre Kochkunst erfüllen konnte?!?

    Die Gäste empfanden den Abend sehr unrund und hatten wenig Spaß!

    Mich hat besonders aufgeregt, dass die Gastgeberin zwar vorgibt sich mit guter Küche und guten Produkten auseinander zu setzen aber es mit absoluter Sicherheit nicht wirklich tut! Doch wenn man ehrlich ist, solche Kunden braucht der Lebensmittelhandel der gerne mal Schnickschnack für extra viel Geld verkauft!

    Ob Sanja inzwischen verstanden hat, dass die Gänsestopfleber zu den Innereien gehört?

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