Vorspeise: Flädlesuppe
Hauptgang: Schwäbische Rolle mit handgeschabten Spätzle
Nachtisch: Klassiker aus dem Schwarzwald
Eine kleine Aufregung zwischendurch macht den grauen Alltag bunt.
© Thomas Holtbernd (*1959)
© Thomas Holtbernd (*1959)
Wenn es wie hier um die Herzensangelegenheit bezüglich des Kochens, Essens und vielleicht auch um die, mal ins Fernsehen "zu kommen" geht, darf die Pulsfrequenz schon mal auf ein höheres Niveau ansteigen.
Melanies Smart-Watch registriert 114 Pulsschläge pro Minute, als sie ihre Gäste empfängt.
Das technisierte Leben schreitet stetig voran, denn diese Smart-Watches können nicht nur den Puls messen, der früher mit Zeige- und Mittelfinger an der Innenseite des Handgelenks und mit Blick auf den Sekundenzeiger der Uhr in 15 Sekunden gemessen und dann mit 4 multipliziert wurde. Diese Handhabung kann auch heute noch in Notfällen und bei smartuhrlosen Menschen sinnvoll sein ...
Der Exkurs in vom Dinner abseitige Gefilde zeigt, dass ich selber nicht an der kleinsten Aufregung leide und mein Puls sicherlich irgendwo zwischen 60 und 80 Schlägen/Minute liegt.
Mir fehlt Ulrich aus der vergangenen Woche, der zwar den letzten Platz belegt, mich aber gut unterhalten hat. Ums Kochen ... geht es mir sowieso nur zweit- oder drittrangig ...
Die 48jährige Melanie empfängt das Dreh-Team gemeinsam mit ihrem Mann Hubert, der ein bisschen verloren herumsteht, sich aber später beim Schnibbeln nützlich macht.
Mehr durch ein Zufallsgeschehen ist Melanie vor vielen Jahren auf andere nützliche Lebewesen gestoßen: Bienen! Heute lebt ein Bienenvolk in ihrem Garten, andere hat sie anderswo angesiedelt, und die Imkerei ist eines ihrer größten Hobbys.
"Ich bin immer voller verrückter Ideen", erzählt Melanie.
Natürlich kann man die Bewerbung für eine TV-Sendung zu den "Verrücktheiten" zählen, wenn man will ... aber rein gefühlsmäßig war bereits jeder schon einmal in irgendeiner Fernseh-Show zu sehen ... so dass die Verrücktheit Risse bekommen hat.
Das Menü
Marc, der Kandidat der am Finaltag kochen wird, legt großen Wert auf selbst gekochte Brühe ... in einer kurzen Vorschau kippt er allerdings Industrie-Brühpulver ans Schmorgericht ...
Melanies Flädlesuppe ist sehr gehaltvoll, denn es ist alles drin, was man sich nur wünschen kann, und genau wie Marc es möchte, ist kein Brühpulver beteiligt.
Allerdings sind die Pfannkuchenstücke in der Suppe ziemlich reichlich bemessen, so dass sie kaum einen Blick auf die Flüssigkeit freigeben.
Zum Hauptgang gibt es Rinderrouladen - es kann sein, dass sie sehr trocken geraten sind, wie es die eine oder der andere erwähnt. Handgeschabte Spätzle und Rotkohl runden die
Hausmannskost ab. Genderbegeisterte dürfen gern auch Hausfrauenkost sagen ... obwohl das wahrscheinlich kein beliebter Begriff sein dürfte.
Aber was ist "bockelndes" Blaukraut, wie es eine der Kandidatinnen beschreibt?
Bodenständig bleibt es zum Nachtisch: Schwarzwälder Kirsch!
Genau das, was ich nach dem Lesen der Vorspeise und des Hauptganges erwartet habe ...
Fazit
Schon früh - wie immer - werden die ersten Stimmen laut (oder eher hoffnungsvoll?), dass sie gemeinsam eine gute und harmonische Gruppe bilden. Konkurrenz-Denken anzusprechen, ist scheinbar völlig verpönt ... obwohl das möglicherweise in jedem Hinterkopf nicht nur schlummert ...
Die Punkte: je 7 geben Liana und Joan, je 8 Ganbold und Marc.
Summe: 30 Zähler.
Unterhaltungswert: niedrig.
Ich schalte zu Barnabys "Toter Königin" um. Dort findet gerade die Eichapfelwoche statt, und ein u. a. als Bienenkönigin verkleidetes Kind bekommt einen Preis.
"In Midsomer-Barton versteht man, sich zu amüsieren." meint Ben Jones, Barnabys Kollege, mit ironischem Unterton ... und der Zuschauer wartet lieber auf den nächsten schrägen Mord, der mit Sicherheit mehr Unterhaltungswert als ein Eichapfelfest ... oder manches "perfektes Dinner" hat.
Der menschliche Widerspruch: Ich verabscheue jede Art von Gewalt - aber diese fiktive, geschichtenerzählende darf sogar gern in Morden enden.
Guten Morgen, Gruß Silvia
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