Es ist alles nur ein Traum ...
Luxus-Labels
(anhand der ZDF-Reportage "Die Tricks der Luxusmarken")
Grundsätzlich hat Werbung das hohe Potenzial, Leute zu verärgern, wenn dadurch TV-Sendungen und -Filme permanent unterbrochen werden, ohne dass man dem entgehen kann. Ganz anders verhält es sich für viele,
die für ihr Leben gerne selber als Werbefläche durch die Gegend laufen, als hätten sie einen dicken Vertrag mit der einen oder anderen Luxusmarke, der so handfest ist, dass man gar nicht anders kann und wie ein lebendiges, bewegliches Werbeobjekt durch die Gegend wandelt - um seine Botschaft so oft wie möglich unter die Leute zu bringen. Natürlich geht es dabei vorrangig darum, den eigenen Status mit Luxusartikeln zu erhöhen, um nicht als finanzieller Versager in einer Wunschwelt auf der Strecke zu bleiben.
Wie mit Pflastern aufgeklebte Markennamen auf T-Shirts, Kleider, Taschen werden gern spazieren geführt, aber es muss eben der "richtige" Name draufstehen - ein ähnliches Kleid, auf dem
ALDI
platziert wäre, würde vermutlich nur ein kopfschüttelndes Nicht-Begehren verursachen (außer vielleicht bei sehr selbstbewussten Zynikern) - selbst, wenn die Stoffqualität eine bessere wäre (nur mal angenommen natürlich). Niemand würde sich eben gern mit dem Billigen schmücken oder dafür sogar noch Geld ausgeben.
W a s jedoch billig ist oder nicht, entscheidet am Ende, so glaubt er, der Käufer, und der hält grundsätzlich teuer für teuer und billig für billig. Denn die wirkliche Entscheidung hat er nicht in seiner Hand, weil die ihm durch Suggestion abgenommen wird.
Einige Tricks, die in der Sendung ans Licht des Tages geholt werden, sind:
1. Promis bewerben Produkte - und erwecken Begehrlichkeiten.
2. Der Logo-Trick: jeder sieht, was der Kunde, die Kundin sich leisten kann ...
3. Der Verknappungs-Trick: z. B. anhand der Birkin-Bag (Einstiegspreis 9.000 Euro): eine Warteliste macht das Produkt erhöht begehrter.
4. Der Made-in-Italy-Trick: hier jedoch geht es auch ins Underground-Milieu, in dem die Luxus-Artikel wirklich hergestellt werden - und am Ende kommt in Italien ein Schildchen mit Made in Italy rein.
2 Test-Personen (beide heißen Pia)
betreten jeweils in Abständen zueinander mehrere Läden namhafter Luxusartikel: Pia Nr. 1 trägt ein Outfit samt Accessoires für insgesamt
20.000 Euro,
während Pia Nr. 2s Kleidungsstil in Summe nur 200 Euro gekostet hat.
Im übrigen sehen beide recht gut aus, wenn man mal davon absieht, dass Pia Nr. 1 nicht mehr als sie selber
herumläuft, sondern als die Idee von Designern, die gern ihre eigenen Namen auf allen Teilen zeigen. Fast so
wie Narzissten eben.
Pia Nr. 1 wird in allen Läden außerordentlich freundlich und mit Champagner samt Häppchen empfangen.
Pia Nr. 2 wird eher wortlos wieder aus den Läden katapultiert, weil sie dort völlig ignoriert wird. Von Champagner kann gar keine Rede sein, höchstens von einem schweigsamen Missfallen, am falschen Ort zu sein.
Fazit
Manche tragen die Luxus-Labels dezent, andere wiederum nur Fakes. Und wieder andere laufen durch die Gegend, als
wären sie in einem Designer-Laden verunfallt und man hätte sie notdürftig mit allem versorgt, damit die Wunden nicht bluten.
Jeder soll tragen, was er möchte - aber möchte man es wirklich, sich vor den Karren von Luxusmarken spannen zu lassen,
deren Produktionskosten oftmals überhaupt nicht wirklichem Luxus entsprechen?
Die Reportage
Die Tricks der Luxusmarken
ist in der ZDF-Mediathek abrufbar - und enthält weitere Tests und Tricks.
Guten Tag, Gruß Silvia
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