Samstag, 30. August 2025

29. August 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in München bei Pau



„El Pe cado Original“

Vorspeise: Pintxossortiment: Kabeljau / Edel-Reizker-Tortilla / Spargel / Sardellen
Hauptgang: Meeresfrüchte-Paella über Holzfeuer gekocht
Nachtisch: Crema-Catalana-Eis im Brandteig-Nest


Feuer und Flamme

Offenes und "lautes" Feuer anzusehen, fällt mir immer noch nicht wirklich leicht, aber es verursacht keine seelischen Schmerzen mehr ... der Tod meines Bruders durch einen Hotelbrand ist auch schon ein paar Jahrzehnte her. Und da ich ohnehin jeden Tag an Heinz denke, ändert sich nichts, wenn ich ein Feuer sehe. Das obige habe ich sogar selber fotografiert. Geblieben ist mein ausgesprochener Respekt vor Feuer.

Pau hat sein Feuer, das er unter der Paella angeworfen hat, schließlich unter Kontrolle - oder hat das Feuer ihn im Griff und macht ihm einen Strich durch die angedachte Zeitrechnung,

die er bei anderen gern kritisiert hat?

Den 48jährigen Spanier Pau, der mit seinem Sohn Marti aus 1. Ehe kocht, der durchaus als Beikoch durchgeht,

verstehe ich heute weniger, viel weniger, als an den vergangenen Tagen.

Sein Sing-Sang ohne Hit-Verdacht bringt mich aus dem Konzept, wichtige Aussagen von unwichtigen zu unterscheiden - weil ich kaum etwas verstehe. Im Fokus der Kameras und des Interesses zu stehen, ist vermutlich auch nicht einfach.

Dass er jedoch in bayrischer Tracht auftritt, erfreut mich: es spricht die Sprache der gelungenen Integration - und hat rein gar nichts mit der so oft erwähnten

"kulturellen Aneignung" zu tun. - Die im übrigen wohl eher für uns Deutsche gilt, wenn wir uns wie in anderen Kulturen frisieren oder kleiden.


Das Menü

Als Aperitif gibt es heute kein "Verlegenheits-und-mir-fällt-nix-anderes-ein"-Champagner, aber leider bekomme ich nicht wirklich mit, um welches Mixgetränk es sich handelt: irgendwas mit Wermuth.

Die Vorspeise besteht aus Tapas, wobei besonders der Kabeljau eine immens lange Vorbereitungszeit benötigt hat. Pau

legt sich wirklich ins Zeug.

Eine Paella soll die Gäste, das Kamerateam und die Zuschauer erfreuen:

fürs Kamerateam ist das offene Feuer schon mal eine Offenbarung: mit der Linse hinein in die Flammen filmt sich so schön.

Während u. a. die Paprika in der Brühe lange, lange vor sich hin schmurgeln, benötigt der Reis mehr Zeit, als Pau erlaubt hätte, hätte er andernorts gegessen.

Vielleicht hätte er

tricksen - und den Reis einfach zuvor in einem Topf zubereiten sollen.


Fazit

Eine schöne Woche geht zu Ende, in der es sich fünf Münchner zur Aufgabe gemacht haben, ein jeweils möglichst perfektes Dinner zuzubereiten. Vieles war sehr gut, manches durchschnittlich, manches auch überbewertet.

Süß ist die "Suche-Frau-Wäscheklammer", die Timo? Lars überreicht, damit er sie an seine Tracht klemmen kann - denn nicht nur der Gastgeber trägt Tracht, sondern auch seine neuen Freunde.

Die Klammer ist wohl das Gegenstück für die Dirndl, die mittels Schleifen anzeigen, ob die Trägerin vergeben oder auf der Suche ist.

Die Punkte für Pau, der seinen stressigen Tag überstanden hat: je 8 von Timo, Bastian, Marco und Lars.

Mit 32 Zählern kann er nur dem

Gewinner Timo unterliegen. Die Männer führen einen Freudentanz auf als wäre es der neue bayrische Nationalwalz für eine immerwährende gute Laune ... und mir

bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Wir erwarten heute maximal 22 Grad bei 7 Sonnenstunden.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Freitag, 29. August 2025

28. August 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in München bei Timo


„Reise durch meine kulinarische Welt“
Vorspeise: „Versauter“ Loup de mer / Selleriepüree / Nussbutter
Hauptgang: Filet vom bayerischen Jungbullen / Petersilienwurzelpüree / weiße Schokolade / wilder Brokkoli / Pilze / Mais
Nachtisch: Rosmarin-Vanille-Creme / Schoko-Crumble / geeiste Beeren / Pistazie


"Das ganze Leben ist ein Quiz
Und wir sind nur die Kandidaten ..."
- Claudio Mattone, Lorenzo Arbore

Gibt es eigentlich mehr Quiz- oder Kochsendungen? Meine gefühlte Tendenz liegt auf den Kochsendungen, denn irgendwann hat ein ganz Schlauer entdeckt, dass jeder Mensch jeden Tag essen muss - und hat das Geschäft mit dem Kochen angekurbelt. Alle anderen (Sender) haben nachgezogen und retten sich somit über die Tage und Jahre und Jahrzehnte.

Einer der Urväter dieser Kochevents im öffentlichen Rahmen könnte Alfred Biolek gewesen sein, wenn ich mal den Schauspieler Clemens Wilmenrod, der einen Koch gespielt und vorgegaukelt hat, außen vor lasse. Immerhin kann er den Toast Hawaii auf seine Fahne schreiben, und bereits in den Anfängen des Fernsehens hat er auf das heutige Ergebnis hingewiesen hat: Vorkochen-lassen begeistert! - #FilmmitJanJosefLiefers .

Heute kocht der 38jährige Timo, der in früheren Jahren Food-Management und Kulinaristik studiert hat, allerdings heute in einem anderen Bereich arbeitet. Was genau er beruflich macht, habe ich nicht mitbekommen oder konnte ich so schnell nicht von einem englischen Spezialausdruck ins Deutsche übersetzen. Immerhin

gefällt es Timo, eine "Koch"-Sendung mit einer Quiz-Sendung zu kombinieren, wenn es in dem Fragebogen auch nur um seine eigene Person geht:

die Kandidaten, die heute Timos Gäste sind, dürfen Vorlieben aus seinem Leben erraten.

Und da die vier Gäste sich in bester Schulzeit-Erinnerungs-Manier untereinander austauschen und die Chose ohnehin nicht ernstgemeint ist, gewinnen alle

einen Gutschein für ein Kart-Coaching beim heutigen Gastgeber.

Jetzt wissen endlich auch die Zuschauer, welcher Leidenschaft Timo nebenberuflich nachgeht ...


Das Menü

Timo beschreibt sich selber als "ehrgeizig" und bezeichnet sich als "einen schlechten Verlierer". Vermutlich werden wir jedoch am Ende der Woche keinen schlechten Verlierer sehen können - denn mit 37 Zählern liegt er am 4. Tag auf dem bislang 1. Platz.

Dabei hätte ich so gerne einmal einen wirklich schlechten Verlierer gesehen ... angedeutet sieht man das öfter.

Als Aperitif gibt es schon wieder Münchner-Schlabberbrause (Champagner): einfallslos!

Der "versaute" Loup de Mer ist ein Fisch auf Selleriepüree und Nussbutter, der durch popcornartige frittierte Schweinehaut getoppt wird.

Warum er über das Jungbullenfleisch mit all seinen Zutaten weiße Schokolade reibt ... keine Ahnung, könnte etwas mit einem Show-Effekt zu tun haben. Zum Glück scheint das nicht wirklich ins Gewicht zu fallen, weil man es wohl nicht durchschmeckt.

Die Rosmarin-Vanille-Creme erfreut seine Gäste.


Fazit

Die Männer haben untereinander Spaß, und ob der Spaß auch nach den TV-Auftritten anhält, könnte gut sein. Aber ebenso könnte auch das Gegenteil der Fall sein - und sie verlieren sich im großen München aus den Augen. Auf jeden Fall findet heute nicht nur das Essen, sondern auch der Quiz die volle Zustimmung der Gäste,

die man auf ihren Punkte-Tafeln ablesen kann: 10 gibt Bastian, je 9 Marco, Lars und Pau.

In Summe sind das 37 Zähler, die Timo den bislang 1. Platz bescheren.

Am letzten Tag darf Pau beweisen, was er kann - und wie das, was er zubereitet, bei seinen Gästen Anklang findet.

Eine insgesamt nette Runde. Besonders Lars bekommt für seine Begeisterungsfähigkeit von mir schon mal 10 satte, glatte, unumstößliche Punkte.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 28. August 2025

27. August 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in München bei Bastian

Foto: S. B.

"TV Dinner"
Vorspeise: GORDON: Pasta / Garnele / Muschel / Bisque
Hauptgang: CHRISTOPH: Ente / Pastinake / Brokkoli / Orange
Nachtisch: REYNOLD: Pistazie / Sahne / Schokolade / Limette / Baiser


Der Griff nach den Sternen ...

Inspiration für sein ambitioniertes Menü hat der 33jährige Bastian sich zuvor von seinen Gästen und den Zuschauern mehr oder weniger bekannten TV- und/oder Sterneköchen geholt, deren Kreationen er heute ebenso in die Tat umsetzen will wie er dafür Sternchen in Form von Punkten absahnen möchte. Am liebsten ist ihm natürlich die einzige zweistellige Bewertung im Rahmen dieses Programms´- und das gleich vierfach.

Allen Gästen bekannt ist Gordon Ramsey, und seine berühmte und vielleicht auch berüchtigte Sendung heißt im Original "Hell's Kitchen", in der der Koch und Entertainer Schwung, Enthusiasmus, Leidenschaft und Power, Power, Power beweist.

Bastian hingegen ist - ich würde fast sagen - bierernst, obwohl ich mir beinahe sicher bin, dass er "schnödes" Bier nicht trinkt, sondern mehr dem Champagner zugeneigt ist, weil der viel teurer prickelt ... und den trinkt man in keinem Keller, der bekannterweise fürs Lachen vorgesehen ist.

Er ist ein Langweiler mit einem gewissen Tick für exakt kalkulierte Farbzusammenstellungen, und so sind nicht nur die Esstischstühle der grünen Wand farblich gleichgestellt, sondern auch auf seinem Hemd erscheint in Segmenten genau dieses Grün. In einer Sendung wie "Shopping Queen" (King) täte er sich schwer, mit der begrenzten Einkaufszeit klarzukommen ...

Und auch hier passt nicht alles zueinander und zu seinem Vorhaben: "Ich will ein wunderbares, tolles Menü zaubern."

Sind das Zauberhände, von denen er gern und oft die einzelnen Finger abschleckt - und danach direkt die Speisen anfasst? Kaum von Löffeln zu reden, die er öfter als einmal abschleckt, alles für gut befindet, um dann eine weitere Probe zu schaufeln?

Über sich selber spricht er beinahe nur im Plural, als hätte er ein paar Heinzelmännchen als kleine Helferlein in Küche oder Kopf, obwohl er sein Dinner völlig allein wuppt.

Er hat es offenbar schwer, denn beim Essen muss er beide Arme auf dem Tisch abstützen, als trügen sie eine riesige Last, die er in den Armen verteilen muss.


Das Menü

Selbstgemachte Teigtaschen und Jakobsmuscheln fügt er sternenförmig über einer Bisque an. Eine Anrichteweise wie eine Suggestion ...

Die Entenbrust des Hauptganges hat viel zu viel Hitze abbekommen, aber Bastian redet sie sich "rosa".

Ein richtiger Knaller ist jedoch der Nachtisch. Dessert-Begeisterte sollten auf Chefkoch.de nach den Rezepten suchen.


Fazit

Am Ende der Veranstaltung gibt Bastian sich leicht demütig, indem er einerseits zugibt, dass er das Sterne-Niveau nicht erreicht hat,

andererseits offenbart, dass er sich seinen Gästen "verkauft" hat, als würden sie Sterneküche genießen.

Die Punkte: je 8 geben Marco und Timo, 9 Pan, 10 Lars (obwohl er meint, es sei kein perfektes, aber ein unperfektes perfektes Dinner gewesen).

Mit 35 Zählern liegt Bastian gemeinsam mit Marco auf dem bislang 1. Platz.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 27. August 2025

26. August 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in München bei Marco



"Bavaria meets Südtirol"

Vorspeise: Knödeltris: Rote Bete / Grünkohl / Südtiroler Speck
Hauptgang: Kalbsfilet mit hausgemachten Knöpfle und Speckbohnen
Nachtisch: Südtiroler Apfelstrudel im Glas


Gewitter ist auch nur Wetter, halt etwas erregt.
© Manfred Hinrich (1926 - 2015)

Es ist nicht so, dass hier und heute bei Marco in München ein Gewitter stattfindet, weder im negativen noch im positiven Sinne - aber seine

Beiköchin und Freundin Katharina ist ihm mindestens schon einmal zur Seite gesprungen: als es gewittert und seine Angst davor zum Vorschein gekommen ist, hat sie ihn getröstet. So hat ihre Liebe begonnen. Ein Gewitter hat sie zusammengebracht, Potzblitz sozusagen. Nun haben sie das gemeinsame Baby Sophie und heute das gemeinsame Projekt "Das perfekte Dinner".

Bevor es für beide ans Kochen geht, muss der 38jährige Marco ein paar Fragen über die Münchner Mentalität beantworten, die dem Team immer auf der Zunge brennen, sobald sie in München eingereist sind - aber ich

habe es immer vermisst, dass es solch eine Frage auch in Gelsenkirchen gegeben hat.

Marco beschließt für sich, dass die Münchner nicht arrogant, sondern selbstbewusst sind.

Selbstbewusst serviert Marco dann auch Champagner als Aperitif und damit das Vorgeplänkel zu einer Challenge reift, gibt es als "Gegner" seinen Lieblingssekt aus Italien. Die Gäste sollen entscheiden, welches Getränk ihnen besser schmeckt - ein Ergebnis wird uns Zuschauern nicht bekanntgegeben.

Möchte Vox vielleicht keine Werbepartner vergraulen?

Andernorts hätte ich - besonders für eine reine Männerrunde - keinen Champagner oder Sekt serviert, aber für München scheint das zu passen.

Selber mag ich weder Champagner noch Sekt gerne, aber das ist hier von nur geringem bis keinem Interesse.


Das Menü

Ohne tatkräftige Hilfe seiner Freundin Katharina wäre es vielleicht ein bisschen eng geworden, all seine Pläne in die Tat umzusetzen.

Aber am Ende gelingt die Vorspeise vorzüglich: drei verschiedene Knödel mit diversen Salat- oder Soßenbeilagen. Leider vergisst Vox

einmal, das Filmmaterial zu kürzen: beherzt nutzt er denselben Löffel mehrmals, um die Zitronen-Parmesan-Soße für den Grünkohlknödel zu probieren. Das kennt er vermutlich gar nicht anders ...

Das sous-vide gegarte Kalbsfilet für den Hauptgang sieht nicht so gut aus. Die "Knöpfle" kann ich überhaupt nicht beurteilen, ich wohne eher in der Nähe von Gelsenkirchen als in der von München.

Insgesamt jedoch macht der Teller einen traurigen Eindruck. Zum Erhellen des Gesamtbildes gibt es allerdings goldenes Besteck.

Der Apfelstrudel im Glas ... gefällt mir.


Fazit

Kater Milow erfreut die Gäste und den Gastgeber erfreut es, dass sie sich nicht an dem Kater stören. Es gibt eine weitere Katze namens Milky, die allerdings zu scheu ist - und heute wegen der vielen Menschen und lauten Geräusche vielleicht die gleiche Qual durchlebt wie

Marco damals bei jenem Gewitter - und vermutlich auch heute noch bei jedem.

Die Punkte: je 9 geben Lars, Timo und Pau, 8 Bastian.

Mit 35 Umdrehungen liegt Marco am 2. Tag auf dem bislang 1. Platz.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Dienstag, 26. August 2025

25. August 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in München bei Lars


"Das kleine 3x3 des Lars"
Vorspeise: „Wenn der Oktopus auf dem Markt Salsa tanzt“: Pulpo mit Knoblauch, Orzo-Rucola-Salat mit Vinaigrette, Mango-Salsa mit Chili
Hauptgang: „Wenn das Rindvieh im Strandurlaub flirtet“: Rinderfilet mit Rotwein-Jus, Limetten-Kokos-Risotto
Nachtisch: „Wenn die Süße ans Meer First Class fliegt“: Vanilleeis, Kaviar, Trüffel, Schokoladentarte


Kommen Männer, kommen Geschichten.
© Manfred Hinrich (1926 - 2015)

Die erste Geschichte liefert sogleich Gastgeber Nr. 1 dieser Münchner Runde, der sich wie eine Ente sieht, die laufen, schwimmen und fliegen kann - aber nichts von alledem richtig. Natürlich können Enten richtig schwimmen und laufen und auch fliegen - außer, es handelt sich um Laufenten, die können sehr gut laufen, aber nicht fliegen. Vor allem aber nennt man die männlichen Tiere Erpel. Diese

Entengeschichte und dem "nichts richtigem Können" bezieht Lars auf seine berufliche Tätigkeit:

in seiner Firma erstellt er Risikovorhersage-Modelle für u. a. Banken. - Oh je!

Immerhin scheint es mir, als seien auch Wettervorhersagen zuverlässiger geworden ...

Der 32jährige Lars, der eine philippinische Mutter und einen deutschen Vater hat, führt das TV-Team durch seine Wohnung und palavert:

"Ich und meine multiple Persönlichkeitsstörung leben allein in der Wohnung." Soll das witzig sein?

Seine vier männlichen Gäste nehmen ziemlich unsportlich den Aufzug, um in die 1. Etage zur Wohnung zu gelangen - und ausgeruht Lars' Essen genießen zu können.


Das Menü

Weitere Geschichten erzählt er mit Hilfe seiner Speisekarte, aber der Oktopus tanzt keine Salsa auf einem Markt, er ist tot - und wurde ihm gefroren verkauft. Das Gefrorene taut er auf und schwenkt es in der Pfanne.

Ein großer Haufen Nudelsalat landet auf den Tellern und direkt daneben die kleingeschnittenen Tintenfisch-Stücke.

Dem Rindvieh ist auch nicht nach Flirten zumute; es kann gar nicht mehr flirten. Aus Gründen. Wirklich gut sieht auch die Risotto-Beilage nicht aus.

First Class-Flug hört sich gut an, irgendwie auch nach Münchnern (Jedes Vorurteil hat eine Vorgeschichte. - Ernst Ferstl, *1955), aber jetzt geht es um einen Nachtisch und nicht um einen Urlaub: obwohl Lars es selber noch nie probiert hat,

kleckst er nicht zu wenig, sondern recht viel Kaviar vom Stör und Sommer-Trüffel übers Vanille-Eis. Auffallen um jeden Preis? Um jeden Preis anders sein?

Ich weiß, wie echter Kaviar und Trüffel schmecken, und meine Vorstellungskraft reicht aus, um mir beides in Kombination mit Eis nicht schönzureden. Nein Danke!


Fazit

Ich bin noch nicht in der dieswöchigen Geschichte übers Essenkochen angekommen, kann den einen Kandidaten kaum vom andern unterscheiden und mein Interesse an dieser Dinner-Ausgabe ist auf einem sehr niedrigen Level. - Das kann sich

selbstverständlich und hoffentlich noch ändern - mehr Männer, noch mehr Geschichten eben.

Die Punkte für Lars: 9 gibt Marco, 8 Pau, je 7 Bastian und Timo.

Ich bin der Meinung, Lars kann mit 31 Zählern sehr zufrieden sein.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Samstag, 23. August 2025

22. August 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Krefeld bei Thomas



Vorspeise
: Zwiebel trifft Zwiebel – Kräftige Zwiebelsuppe im eigenen Mantel serviert

Hauptgang: Alt-Willicher-Rinderbraten mit Portweinjus an Prinzessbohnen und Spiralkartoffeln
Nachtisch: Duett feiner Mousses – Ein süßes Zusammenspiel auf Schiefer: Rotwein /​ Schokolade /​ Himbeeren


Aller Anfang ist schwer, doch noch schwerer ist das Ende.
© Thomas Holtbernd (*1959)

Zumindest in diesem Fall ist das Ende sehr schwer, denn Thomas muss nicht nur gegen Carolin und ihre 38 Zähler, sondern vor allem gegen Steffen und seine Höchstbewertung von 40 Punkten antreten. Natürlich weiß Thomas das noch nicht, als er sich daran begibt, sein Dinner zu bestreiten. Aber er kann es sich denken ... hat er selber Steffen doch auch die volle Punktzahl gegeben.

Zum Glück sind die Decken in Thomas' Haus höher als in dem von Steffen, so dass der Gewinner

Steffen

am Ende ohne Probleme einen Luftsprung machen könnte. - Macht er nicht. Der Sieg kommt für ihn ja nicht völlig unerwartet.

Mit seiner Frau Isabel ist Thomas seit über 25 Jahren verheiratet, und es scheint ihm ein wenig schwer zu fallen, diese

Zeit in Verbindung mit seiner Person zu bringen. Ich sage es dennoch: Thomas ist 60 Jahre alt.

Isabel kann ihn direkt in dieser Sendung erden: "Er hält sich für einen 6-Sterne-Koch ... vielleicht zeigt ihm mal jemand seine Grenzen."

Liebesbekundungen auf Art eines langjährigen Ehepaares?


Das Menü

Große Zwiebeln muss Isabel aushöhlen, damit er später für seine Gäste die Zwiebelsuppe darin präsentieren kann. Es fließen Tränen seitens Isabel, doch der Unternehmer Thomas unternimmt nichts dagegen, sondern sieht sich als Motivator, der selbst beim Schneiden von Zwiebeln alles abverlangt. Er lobt

in engem Rahmen. Hat sie gut gemacht.

Wie klingt das wohl nach den nächsten 25 Ehejahren?  - Hauptsache am Ende noch irgendwie liebevoll!


Als Ergebnis der tränenreichen Arbeit an den Zwiebeln kommt eine Zwiebelsuppe auf den Tisch.

Steffen moniert: Es gehört nichts auf den Teller, was man nicht essen kann" - und meint damit die Fake-Klunker. Das Salzbett für die Zwiebeln samt Suppe  kann man im übrigen auch nur unter erschwerten Bedingungen essen und mit der Option auf einen Krankentransport.

Doch dann schmeckt Steffen diese Suppe "affengeil".

Auch mir gefällt die Ansicht, ohne leider die Aussicht zu haben, die Suppe zu probieren. Es gab nicht oft - glaube ich - Zwiebelsuppe zum "perfekten Dinner".

Steffen hatte als "Deko" sein gesamtes geschichtsträchtiges Haus, in dem der Keller geradezu zum Darin-Lachen einlädt, weil er vermutlich schalldicht ist -

 da hätte er die paar nicht essbaren Klunker auf seinem Teller verbal runterschlucken können.


Rindernackenbraten - angeblich von einem in Willich aufgewachsenem Tier - kommt als Hauptgang auf den Tisch - zwar ziemlich verzögert, doch in aller Ruhe angerichtet. Vermutlich wäre der gesamte

Hauptgang mit Isabels Hilfe zügiger auf den Tisch gekommen.

Kartoffelspieße kenne ich von unseren Weihnachtsmärkten. Nie probiert, nur und vor allem halb weggeworfen gesehen - denn ich gebe kein "Vermögen" für Kartoffeln aus. - Obwohl selbst diese Knolle in Supermärkten schon mal alle Grenzen überschreitet. Sich dann wieder im normalen Preissegment befindet, um in der nächsten Woche Höhenklimmzüge zu machen ...

Böhnchen zum Rindfleisch gehen ja immer, als hätten beide eine enge Verbindung zueinander.

Endlich gibt es einen richtigen Nachtisch und keinen Kuchen. Mousses! 


Fazit

Eine schöne Woche für die Zuschauer geht heute zu Ende: es war und ist wie immer: man freut sich, man lästert, man ärgert sich ein klein wenig -

und am Ende bleibt die Freude: wenn nicht über die Dinner, dann wenigstens über das Läster-Potenzial. Davon hat auch jeder Kandidat eine

Ahnung, denn irgendwann sind alle auf diese Sendung gestoßen, haben mitgelästert, einige im stillen Kämmerchen oder im Mini-Wohnmodell oder in einem Palast, da

unterscheidet sich nicht wirklich der eine von dem anderen.

Die Punkte für Thomas: je 7 geben Jenny (anhand ihres eigenen Kochvermögens müsste sie jedem 10 Punkte geben) und Axel, je 8 Carolin (leider hat sie den Sieg knapp verpasst) und Steffen.

Mit beinahe einmaligen 40 Zählern gewinnt Steffen den Topf mit 3.000 Euro Inhalt.

Nur vor mit den noch zögerlichen und zurückgehaltenen Bewerbungen guter Hobby-Köche und -Köchinnen, denn auch Steffen wird irgendwann seinen Meister finden! Ich würde mich freuen.

Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Wir erwarten heute maximal 19 Grad, 5 Sonnenstunden - und starten mit etwas Nieselregen und bescheidenen 13 Grad.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Freitag, 22. August 2025

21. August 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Krefeld bei Steffen



"Die Henkersmahlzeit"

Vorspeise: Ich mag’s gern roh – Rind /​ Rucola /​ Teig
Hauptgang: Ich steh’ nicht so auf Blut – Trüffel /​ Filet /​ Wilder Brokkoli
Nachtisch: Ist doch alles Schmarrn – Apfel /​ Rum /​ Tonkabohne


Spooky House?

Der 31jährige Steffen lebt in einem geschichts- und geschichtenträchtigen 1648 erbauten Haus in Kempen, in dem die Henker ihr Zuhause hatten. Natürlich ist nicht davon auszugehen, dass die Henker damals bereits in einer Art

Homeoffice

ihrem Beruf nachgegangen sind, aber sicherlich haben sie so manche Geschichten von Hingerichteten mit nach Hause gebracht, sich an sie erinnert oder von ihnen geträumt, sie Familienmitgliedern erzählt oder einsam und allein, weil sie keine Frau gefunden haben, darüber nachgedacht, welches Werk sie heute vollbracht hatten - und welches noch auf sie wartete.

Solch eine Arbeit war sicherlich nichts für sanftmütige Seelen.

Sehr groß waren die Leute damals sicher nicht, denn die Decken in Steffens Wohnung sind so niedrig, dass sie von noch geringerer Höhe wirken als sie eigentlich sind, und der Keller mit seinem Gewölbe sieht richtig spooky aus. Interessant,

visuell dabei sein zu dürfen. Wäre ich Casterin für diese Sendereihe, ich hätte seine Bewerbung sofort angenommen. So hat Vox es schließlich auch getan. Jegliche

Luftsprünge - ob aus Freude, am "Dinner" teilnehmen zu dürfen oder anderem - sollte man in Steffens Haus allerdings konsequent vermeiden. Er erzählt von Deckenhöhen zwischen 195 und 150 cm, wobei letztere Höhe schon ein Kriechen verlangt und es sich vielleicht um Abstellkammern handelt.


Steffen

Der 31jährige Steffen lebt in diesem kleinen, verwinkelten und "man-muss-es-schon-mögen"-Haus mit seiner Frau Jenny und Mischlingshund "Anton". Jenny hat er über eine Ebay-Kleinanzeige gefunden, in der er eigentlich auf der Suche nach einem Nachmieter war. Sie hilft ihm heute ein wenig, Dinner-Zutaten zurechtzuschnibbeln.

Üblicherweise arbeitet Steffen vier Tage in der Woche in Tübingen, und das liegt nicht mal eben um die Ecke von Kempen. Das schreit nach einem Plan!


Das Menü

Den Aperitif serviert Steffen seinen Gästen vor dem Haus in einer kleinen Gasse. Während sie gemütliche Sitzplätze haben und volle Gläser in den Händen halten, sitzen sie auf einem

Präsentierteller. Es wird vermieden, Passanten zu filmen - oder gefilmte werden später rausgeschnitten.

Die Begeisterung der Gäste nimmt ihren Anfang und hält an bis zur Punktevergabe - und darüber hinaus kann jeder noch jahrelang darüber erzählen.

Die "schicke" Vorspeise besteht aus Carpaccio vom Rind zwischen Brick-Teigplättchen und Salaten.

Sous-vide-gegartes Rinderfilet gibt es neben Risotto und Gemüse zum Hauptgang.

Kaiserschmarrn bestimmt den Nachtisch und die Frage "mit oder ohne Rosinen". Er bereitet beide Arten zu - und kann auch hier als Gastgeber punkten.

Zusätzlich punktet er mit einer Käseplatte als abschließendes Highlight.


Fazit

Heute liefert der Sender mit tatkräftiger Unterstützung von Steffen ein passendes Rundum-Paket, in dem alles stimmt:

eine Kulisse wie aus einem Film und interessanter zum Anschauen als jeder Hochglanz-Palast, gutes Essen, beste Laune auf allen Seiten - und obendrein ist Steffen ein guter Gastgeber, der die Fäden in der Hand hält und dem seine Gäste rettungslos "verfallen".

Nun kann es passieren, dass sich einige Touristen mehr als üblich auf die Socken machen, um Kempen zu stürmen - und in einer zauberhaften Gasse dieses "Henkerhaus" zu finden.

Bei der Punktevergabe sind sich die Gäste einig und Jenny, Carolin, Axel und Thomas geben jeweils 10 Zähler.

Er erreicht also die Höchstpunktzahl. Vielleicht sieht man Steffen einmal in einer Runde "Die Besten" wieder, obwohl es solch eine Dinner-Veranstaltung schon lange nicht mehr gegeben hat, was wohl auch daran liegt,

dass die 40 Punkte selten vergeben und verdient werden.

Eigene Erkenntnis: Wohnen wollte ich nicht in diesem Haus.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 21. August 2025

20. August 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Krefeld bei Jenny




"Jennys schlesische favourites"
Vorspeise: Erbsensuppe im Brotbettchen
Hauptgang: Schlesische „czorne kluski“ mit fleischiger Beilage und Rotkohl – Klöße /​ Schweineschulter /​ Apfelrotkohl
Nachtisch: Streusel-Käsekuchen mit Mandarinen


Glitzer ohne Glamour

In der kleinen Vorschau auf den Dinner-Abend bei Steffen prustet es laut und lustig und wohl ernstgemeint aus Jenny heraus: "Und ich habe gedacht, ich könnte gewinnen ..."

Vielleicht liefert Steffen den Ausgleich zu dieser schrägen Vorstellung bei Jenny, die trotzdem einigen Unterhaltungswert hat, wenn auch keinen mit einem hohen Anspruch? Eine Stunde über jemand anderen schmunzeln ist schließlich nicht zu unterschätzen - und besser, als sich über Fremde fremdzuschämen. Letzteres passiert mir nämlich nicht, denn jeder ist für sich selber verantwortlich, auch Leute, die sich vor TV-Kameras stellen und wie in diesem Fall glauben, dass sie vor allem die Kochwelt begeistern.

Vermutlich möchte die 35jährige Jenny mit den polnischen Wurzeln nebenbei noch ein wenig Werbung für ihre Boutique machen ... und gibt dafür klamottenmäßig einfach alles ... Zunächst ist sie gut, alltagstauglich und in Hose und Shirt unaufdringlich gewandet ... und entzaubert sich zu Beginn der Abendvorstellung in eine

Pailletten-Queen.

Sehr, sehr selten stürze ich mich auf die Kleidung der Kandidaten, aber hier ist es unerlässlich, weil dieses Kleidchen mit den großzügigen Armausschnitten, die dazu geeignet sind, den Busen freizulegen, und dem kurzen Röckchen eine Hauptzutat für ihre beginnende oder auch gleich wieder endende TV-Karriere ist.

Permanent ist Jenny damit beschäftigt, den "zupf-mich-tiefer-Rock" auch wirklich so zurechtzurücken, dass diese Sendung noch so eben ins Vorabend- und nicht erst ins Nachtprogramm passt.

Immerhin ist sie lustig, fröhlich und wenn alles gut läuft, im Nachhinein auch selbstkritisch.

"Glamour pur", meint Thomas zu diesem schrillen und lauten Kleidchen und evtl. auch zu dem Rotkäppchen-Sekt im Aperitif - wenn er das ernstmeint, würde es erklären, warum es solche Klamotten überhaupt zu kaufen gibt: über Geschmack lässt sich eben nicht leicht streiten, obwohl es durchaus Ansätze zum Zanken gibt.

Ich warte also auf den Freitag, an dem Thomas uns sein Zuhause zeigt, um im Nachhinein zu beurteilen, wie ehrlich seine "Glamour"-Aussage von heute ist.


Das Essen

hat nicht einmal die Tür zur Online-Seite "Chefkoch.de" gefunden, denn im Gegensatz zu den Menüs der anderen ist es dort überhaupt nicht gelistet. Jennys Essen fällt stattdessen "unter den Tisch" oder auch durch den Mindest-Qualitäts-Check.

Ein paar Eckpunkte hier erklären das vielleicht: die betonharten Brote als gedachte Bettchen für die Erbsensuppe misslingen, so dass sie in diese nur die polnische Wurst hineinblättert. Verfeinert ist die Suppe nicht nur mit einem Esslöffel Salz - ja, der eine Esslöffel gehört in das Rezept -, sondern mit Industriepulver für den verdorbenen Geschmack und

sicher als Premiere beim "perfekten Dinner": mit Maggi querdrüber.

Es handelt sich hier übrigens um einen Kochwettbewerb und um kein Essenmampfen hinter verschlossenen Türen.

Graue, wirklich graue Kartoffelklöße und zerrupftes Schweinefleisch erhöhen nicht den Standard.

Und der kleine, schmucklos servierte Käsekuchen zum Nachtisch reißt rein gar nichts raus. Alle drei Gänge sehen sich ähnlich in ihrer lieblosen Anrichteweise.


Fazit

Während Jennys Outfit eher zu einem aphrodisierendem Essen gepasst hätte, kommt die Hauptzutat dieser Sendung - das Essen - wie ein "höchstens, wenn überhaupt treibt der Hunger es rein" auf den Tisch.

Axel und Thomas übernehmen den Part der Verteidiger, die sich für die "Angeklagte" ins Zeug legen, aber auch ihnen gehen die Argumente irgendwann aus.

Die Punkte: Thomas und Carolin geben je 8, Axel 7 und Steffen 6.

Die Summe von 29 Zählern könnte Jenny durchaus ermutigen, auch weiterhin zu kochen ...

Immerhin ist diese TV-Stunde ziemlich kurzweilig. Das kann ich von vielen Sendungen mit besseren oder sogar besten Kochergebnissen nicht sagen.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 20. August 2025

19. August 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Krefeld bei Carolin



"ZU VIEL KANN NICHT ZU WENIG SEIN"

Vorspeise: BETE /​ NEKTARINE /​ ZIEGENKÄSE /​ FELDSALAT
Hauptgang: PASTA /​ ZITRONE /​ RICOTTA /​ SPARGEL
Nachtisch: MÜRBETEIG /​ ZITRONE /​ MERINGUE /​ IRISH CREAM


Zu viel Großschreibung stört allerdings das Gesamtbild ... und ist dann viel zu viel. Aber die Vorlage zum Menü gibt es nur in dieser Groß(kotz)form, und ich bleibe gern beim "Original".


Ein vegetarisches Kocherlebnis

Da diese Sendewoche unter dem Label "Krefeld" firmiert, gefällt es der "Stimme des Dinners", zu erzählen, dass Krefeld das Paris des Niederrheins ist. Das habe ich noch nie gehört, und vor allem kam mir nie bei meinen Krefeld-Besuchen ausgerechnet Paris in den Sinn. Kurz nach diesem aus der Luft gegriffenen Statement erfahren wir jedoch, dass

Carolin in Willich wohnt und kocht. Willich kenne ich nicht, Willich begegne ich neutral - und neutral begegne ich auch der heutigen Hobby-Köchin,

deren Kochergebnisse sehenswert sind und vermutlich die Klicks auf ihre Rezepte auf der Plattform "Chefkoch.de" immens erhöhen.

Die 27jährige Carolin wird von ihrer langjährigen Freundin Theresa in der Küche unterstützt. Im Gegensatz zu Carolin ist Theresa Vegetarierin - so erklärt Carolin ihr Menü in seiner fleischlosen Form. Also ... so wirklich ... erklärt ... es das ... nicht. Aber ich freue mich stets über vegetarische

Anreize. Auf Anhieb kann ich mich an kein vegetarisches Menü dieser Sendung erinnern, das auch nur annähernd so geschmackvoll ansehnlich übern Schirm gekommen ist.


Das Menü

In maschinengeschnittene Streifen Gelber Bete wickelt sie Ziegenfrischkäse, Basilikum und mehr und drapiert es über Feldsalat auf die Teller. Frittierte Ziegenkäsebällchen

verursachen die einzige kleine Katastrophe eines Dinners, das ansonsten reibungslos (zumindest wie wir es zu sehen bekommen) wie ein Schweizer Uhrwerk läuft:

Der Topf mit Öl kocht über und verursacht eine große Sauerei auf dem Herd. Zum Glück verhindert sie mit sämtlichen zur Verfügung stehenden Tüchern, dass das Öl

sich auf den Küchenboden ergießt ... auf dem man sonst überm Boden hätte schlittern können, um eine Kür hinzulegen.

Carolin lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. - Als Highlight der Vorspeise sehe ich das knusprig und schmackhaft aussehende Brot, das sie selber gebacken hat.

Zum Hauptgang gibt es mit Zitrone, Basilikum und Ricotta gefüllte Pasta - und von hier gibt es nichts auszusetzen.

Das Nachtisch-Zitronen-Küchlein sieht zum Anbeißen aus - auch, wenn ich Kuchen nicht als Dessert einordne. Vor allem sind die Baiser-Tupfen selber gemacht, während Axel am Vortag auf gekaufte Törtchen-Schablonen zurückgegriffen hat.


Fazit

Ausgerechnet Axel ... oder logischerweise Axel? kann mit dem Begriff Meringue nichts anfangen, obwohl es nur ein anderes Wort für Baiser ist. Vielleicht hat er beim Bäcker einfach mit den Fingern auf "diese weißen Dinger, die man so schön füllen kann" gezeigt.

Von Carolins Menü ist nicht nur Axel rundum begeistert, und daher

stapeln sich die Punkte:

je 10 geben Axel und Jenny, 9 Steffen und Thomas.

Mit satten 38 Punkten liegt Carolin am 2. Tag auf dem bislang 1. Platz, den die anderen ihr nur schwer streitig machen kann.

Trotz der Anerkennung für ihr wunderbares Menü ... kann ich mit Carolin nicht "warm" werden. Irgendwas ist ja immer ...


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 19. August 2025

18. August 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Krefeld bei Axel



„Essen wie ein Krefelder in Frankreich“

Vorspeise: „Mord im französischen Gemüsebeet“ – Eine Terrine kommt selten allein: Gemüse /​ Tapenade /​ Rouille
Hauptgang: „Da biste böff!“ – Böfflamott mit Gedöns: Falsches Filet /​ Porree /​ Kartoffel
Nachtisch: „Es gibt was auf die Nuss“ – Merveilleux /​ Mango-Mousse /​ süße Briouat


"Mord" gibt es erst nach dem "perfekten Dinner"

... denn wie meistens freue ich mich an Montagabenden auf "Inspektor Barnaby", der direkt im Anschluss an diese Sendung auf einem anderen Programm seine Ermittlungen, heute in "Mord - nur für Mitglieder", aufnimmt.

Die dieswöchigen Dinner-Kandidaten sind noch keine Mitglieder in einem Verein, allenfalls und vielleicht wachsen sie zusammen, was ich heute noch gar nicht beurteilen kann - und vielleicht nicht einmal am Freitag wissen werde.

Zwei Ähnlichkeiten und eventuelle Gemeinsamkeiten im Denken kann man allerdings in den Menübeschreibungen entdecken: Axel hat sich für einen

"Mord im Gemüsebeet" entschieden, während Steffen am Donnerstag "Die Henkersmahlzeit" zubereitet.

Diese Beschreibungen sind recht abenteuerlich, als handele es sich um den Wettbewerb, wer den größten Unsinn ins Spiel bringen kann. Eine Erläuterung zu dem heutigen "Mord" gibt es nicht, aber vermutlich basiert er auf einer Schnaps-Idee.

Bevor der 49jährige Axel sich an die Arbeit macht, seine Küche zu verwüsten, verrät er uns ein paar Eckdaten aus seinem Leben und stellt seinen 55jährigen Ehemann Uli vor, mit dem er seit 28 Jahren zusammen ist. Hündin "Finja" und Kater "Balou" sowie Katze "Gini" sind Familienmitglieder (das provokative Vox-Foto einer Katze in einem Kochtopf - ist sicher eine Fotomontage oder ein KI-Produkt). Helfen muss allerdings nur Uli - und schon schneidet er die Zucchini-Scheiben zu dick ... insgesamt macht das Paar trotzdem einen harmonischen Eindruck.

Doch wer präsentiert im TV schon in den ersten Momenten "Eingemachtes"? Machen nur sogenannte Promis, die statusmäßig aus dem Alphabet rausfallen ...


Das Menü

Die Vorspeisen-Terrine sieht - trotz der angeblich zu dick geschnittenen Zucchinischeiben - gelungen aus. Die übrigen Zutaten machen ein Gesamtkonzept aus der Terrine und erfreuen die Gäste.

Allerdings spaltet der Hauptgang sie gleich wieder: der Rinderbraten kommt zerfleddert auf die Teller, und das nicht zu jedermanns Freude.

Fürs Püree gart er die Kartoffeln im Ofen und presst sie dann halbiert, aber mitsamt der Schale durch die Kartoffelpresse: das

klappt tatsächlich, denn die Schale bleibt in der Presse hängen. Das habe ich selber schon für Kartoffelklöße genau so gemacht.

Der Nachtisch enttäuscht mich, denn für die Baisertörtchen nutzt er gekaufte Baiserschablonen, die er dann noch mit viel Süßem füllt. Baiser ist einfach zu backen, macht keine großen Zicken - und schmeckt um viel besser als gekauftes.


Fazit

Jenny redet viel, und anfangs erinnert sie Axel daran, dass er seine Gäste nicht auf dem Trockenen sitzen lassen sollte. Es ist natürlich nicht

schön, wenn ein Gastgeber über dem ganzen Küchenkram und eigenen Befindlichkeiten seine Gäste vergisst ...

Immerhin ist Jenny froh, dass es in dieser Runde keine "komischen" Menschen gibt. Komisch ist ein komisches Wort, um etwas zu beschreiben, was man nicht näher erläutern kann.

Ich kann ihre Menschenkenntnis nur bewundern, mit der sie bereits nach kürzester Zeit ein Urteil fällt ...

Die Punkte für Axel: je 9 geben Thomas und Jenny, 8 Caro und 7 Steffen.

Das ergibt sie Summe von 33 Zählern. Eine etwas zu hohe Bewertung, wie ich finde.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Samstag, 16. August 2025

16. August 2025 - Berühmte Kneipen - Neuveröffentlichung aus 2019

Pioneer Inn/Maui


Berühmte Kneipen

Die Beschäftigung mit etwas Leichtem, Unverfänglichen ist so erfrischend wie ein Glas Bier, ein Glas Champagner oder ein Cocktail in irgendeiner der berühmten Kneipen dieser Welt. Bekannt geworden sind sie meistens durch Filme, die zum Teil schon uralt sind, aber die dennoch fast jeder kennt. In manchen trank man in der Tat lieber ein deftiges Bier als einen süffigen Champagner, und in einem anderen durfte es auch mal Whisky sein.


Pioneer Inn

Obwohl sie sicher auch in Filmen verbraten wurde, ist das Pioneer-Inn auf Maui nicht die typische Film-Kulisse , aber die über 100 Jahre alte Kneipe ist ein Muss für jeden Maui-Besucher. Hang Loose auf Hawaiianisch wird hier groß geschrieben.

Ein bisschen Klaviermusik als Untermalung und von 18.00 bis 18.30 Uhr am Abend vor Sonnenuntergang das kostenlose Vogelkonzert vom direkt angrenzenden Banyan Tree:

Hörenswert. Hitverdächtig,

ohne je ein Hit gewesen zu sein. Schade drum. Man glaubt, eine Millionen Vögel auf einmal singen zu hören. Und vielleicht sind es auch so viele, denn der Banyan Tree ist riesig groß und weit verzweigt. In meinem Leben habe ich niemals ein schöneres Konzert gehört. Zumindest ganz viele davon, denn ich war an jedem Abend pünktlich vor Ort. Wochenlang.



Krauses Gasthof

Gibt es eigentlich Krauses Kneipe, jenes Horst Krause, der den gemütlichen Polizisten im "Polizeiruf 110" gegeben hat - wirklich? Und wäre die eine Reise ins Brandenburgische wert, wo es doch in vielen Orten solch alte Pinten gibt, die langsam aber sicher eher schickeren Orten zum gepflegten Chillen weichen?



Schimis Kneipe

Ganz anders ist es mit Schimis Kneipe in Duisburg. Die liegt in der Horst-Schimanski-Gasse und heißt "Zum Anker". Drin war ich noch nicht, aber von außen gesehen habe ich sie. Ich war eben nie eine Schimanski-Fanin. Viele Jahre nach dem Ende der Dreharbeiten gibt es noch die einzelnen Erinnerungs-Stücke an die Zeit, die der Hau-Drauf-Kommissar hier für wohl ewig etabliert hat. Ich lese noch heute Kommentare wie:

Schimanski fehlt ...

Zum Glück fehlt er mir nicht.





Sloppy Joes

Schöne Erinnerungen habe ich jedoch an "Sloppy Joes" - eine der Stammkneipen von Ernest Hemingway in Key West. In anderen Teilen der USA oder Kuba hatte er andere Stammlokale. Er war schließlich ein "begnadeter" Trinker. Wenn man denkt, man sitzt genau dort wo Hemingway gesessen hat ... das hat was. Auch, wenn man nicht so viel schlucken kann wie der berühmte Schriftsteller, der - hier im Sloppy - im Anschluss an jedes Saufgelage nur noch einen kurzem Heimweg hatte.

Sein spartanisch eingerichtetes Haus darf man besichtigen. Als Beigabe gibt es die vielen Nachfahren seiner geliebten Katzen.´, von denen sich einige kuschelnd auf die Schöße der Besucher setzen. Auch mich haben die Katzen schnurrend begleitet.



Key Largo

Meine Mutter war ein großer Fan von Humphrey Bogart, und so habe ich damals auch unbedingt in Key Largo Halt machen müssen. Und zwar in einer Kneipe, von der wir angenommen haben, dass sie irgendwas mit dem Film zu tun hat. Das wurde uns zumindest suggeriert, aber ob es ein echter Drehort war ... keine Ahnung. Das Ambiente hatte etwas von einem Film noir, war düster und man glaubte, trotz des äußeren Sonnenscheins, in einer Schwarz-Weiß-Welt zu sein.


Rick's Cafe

und Casablanca darf natürlich nicht vergessen werden. Auch ein Film mit Bogart. Eigentlich ist es ein fiktiver Name, ein fiktiver Ort. Doch eine Nachbildung des Cafes gibt es inzwischen in Casablanca. Vielleicht aufgrund "I must remember this"? Und wer hört nicht die Worte:

"Ich schau dir in die Augen, Kleines." "Kleines" darf man übrigens heute nicht mehr zu jeder Frau sagen, höchstens zu einer ganz nahestehenden.



Wo ich nun am liebsten sitzen würde?

Eindeutig im Pioneer-Inn auf Maui, und zwar ab 18.00 Uhr zum Vogel-Konzert. Immerhin ist es gut möglich,

dass Ernest Hemingway auch schon mal dort gesessen und sich den Whisky hat schmecken lassen. Wenn er je auf Maui war, dann auf jeden Fall ...


Guten Tag, Gruß Silvia