Fernweh
Ähnlich wie Heimweh ist auch Fernweh ein starkes Gefühl. Ist draußen alles Grau in Grau, möchten viele dieser Farbe zugunsten der eines blauen Meeres und greller Sonne entgehen. Nur zu, die Ferne braucht Touristen. Die Daheimgebliebenen hüten derweil das Regenwetter und warten darauf, dass sie bald ebenfalls ihrem Fernweh nachgeben dürfen.
Weihnachtsmuffel können zumindest dem dazu passenden Wetter (vielerorts trüb und dunkel) entkommen, wenn auch nicht überall dem Weihnachtsfest. Das wird ebenfalls dort gefeiert, wo gerade Sommer oder immer Sommer ist. Da fehlt uns hiesig Tief-Verwurzelten jedoch etwas Wesentliches zum Fest:
Der Schnee.
Der ist jedoch schon in Nachbarländern wie Österreich oder der Schweiz oder auch im Süden Deutschlands wiederum die perfekte Beigabe zum Fest der Liebe.
Wer also Fernweh mit Weihnachtsliebe zusammen gehen lassen möchte, kann beides dort stillen.
Fernweh ist jedoch an keine Jahreszeit gebunden und schon gar nicht an ein Fest, sondern allgemein verbreitet. Manchmal möchte man einfach etwas völlig anderes sehen als das, was man täglich vor Augen hat.
Wie viele Menschen Fernweh zelebrieren, sieht man unter anderem an den Einschaltquoten der Reihe "Das Traumschiff" - denn um besonders interessante Inhalte kann es nicht gehen, wenn die Zuschauer wie gebannt vor den Filmchen sitzen und träumen ...
Den einen zieht das Fernweh nach Süden, andere nach Norden. Einige wollen so weit wie möglich weg, weitere nur so oft es eben geht. Im Laufe der Zeit findet vielleicht jeder seinen Lieblingsort auf dieser Welt, der nicht mit dem Wohnort identisch ist.
Doch manchmal passiert es in der Ferne ... dass man unerwartet in einem anderen Gefühl landet und darin feststeckt:
Dem Heimweh.
Andererseits ist es für jeden Fernweh-Getriebenen wunderbar, wenn er gerne nach Hause zurück kehrt.
Und gerade diese Jahreszeit ist wie gemacht fürs Fernweh ... Oder auch fürs Daheimbleiben.
Guten Tag, Gruß Silvia
Freitag, 30. November 2018
29. November 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag auf Fehmarn bei Heike
Anstelle des echten Meeres ... muss dieses Foto reichen
Vorspeise: Scharf geschossen: Karamellisierter Schafskäse an Rucola mit dreierlei Melone, Granatapfelkernen und Balsamico-Dressing
Hauptgang: Ins Netz geraten: Gebratener Lachs mit Thaicurry-Sauce auf Mango-Sahne-Wirsing an Rosmarinkartoffeln
Nachtisch: Blutrotes Finale: Mascarpone-Minze-Creme auf Hafercrumble mit frischen Himbeeren
Kriminelle Aspekte
sucht man in diesem Dinner vergeblich. Weder wird in der Vorspeise scharf geschossen - denn mit einem Miniklecks an Chili bleibt niemandem die Luft weg. Der gebratene Lachs ist auch keinem Kommissar ins Netz gegangen, sondern, wenn überhaupt, einem Fischer. Und Mascarpone-Creme ist so weit von einem kriminellen Straftatbestand entfernt wie das echte Meer von dem Autokennzeichen auf meinem Foto - es sei denn, man hat einen Anschlag auf die Hüften der Gäste geplant. Am Ende ist es ein Verlegenheits-Schicht-Dessert.
Allenfalls der misslungene Crumble - den sie einfach um die verbrannten Stellen herum schneidet (denkt sie) - ist ein wenig kriminell - doch ausgerechnet der von diesen Gästen stark gebeutelte Mario ist ein Opfer des Verbrannten.
Die Pensions-Wirtin, ehemalige Friseur-Laden-Inhaberin (jetzt hat sie keine Lust mehr auf eine eigene Frisur - und trägt die Haare einfach so wie sie wachsen) und vor allem Krimi-Autorin, die sich als Literatin sieht (Literatur ist ein dehnbarer und weiter Begriff)
war am Vortag bei Mario eine der spontan schwer erkrankten Gäste. Heute findet selbst die gewiefteste Spurensicherung davon nicht mehr den kleinsten Rest. Alles gut, sie ist geheilt.
Ebenso geheilt sind Frank und Renate. Renate ist sogar top-gesundet! Demnächst, so munkelt man, wird Fehmarn als Magen-Heilkur-Ort ausgewiesen.
Heute wird erst einmal Werbung gemacht, und zwar nicht für die Insel, sondern für die Bücher von Heike - nun ja, in denen spielt die Insel immerhin eine Hauptrolle.
Als Produkt-Platzierung hält ein Vox-Mitarbeiter mehrmals ihr vielleicht letztes Werk in die Kamera, während Heike an dem Preis, den sie für diese Reklame zahlen muss - einem selbst zubereiteten Dinner - arbeitet.
Das ist ihren Gästen am Ende 27 Punkte wert - und der gute Frank hat sicherlich recht, wenn er preisgibt, dass es Heike nicht darum geht, die Dinner-Chose unbedingt gewinnen zu wollen ...
Worum es ihr geht, kann jeder selber sehen.
Unterdessen schweigen sich die Gäste bei Tisch an - eine gute, aber verpasste Gelegenheit, ein paar Insel-Impressionen zu zeigen! So toll ist es nämlich nicht, anderen Leuten dabei zuzusehen, wie sie sich langweilen.
Nur Frank liefert täglich meine kurze Abwechslung von dieser Öde: Er feiert immerhin an jedem der Dinner-Tage mindestens eine Premiere:
Heute gilt die der Melone. Nie zuvor hat er sie gegessen ... so wie einige andere, profane Lebensmittel auch nicht.
Endlich ist der Schmarrn vorbei, und nach der Tagesschau gucke ich den Münsteraner Tatort "Hinkebein".
Das passt. Hier auf Fehmarn hinkt es auch hier und da und gewaltig.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Vorspeise: Scharf geschossen: Karamellisierter Schafskäse an Rucola mit dreierlei Melone, Granatapfelkernen und Balsamico-Dressing
Hauptgang: Ins Netz geraten: Gebratener Lachs mit Thaicurry-Sauce auf Mango-Sahne-Wirsing an Rosmarinkartoffeln
Nachtisch: Blutrotes Finale: Mascarpone-Minze-Creme auf Hafercrumble mit frischen Himbeeren
Kriminelle Aspekte
sucht man in diesem Dinner vergeblich. Weder wird in der Vorspeise scharf geschossen - denn mit einem Miniklecks an Chili bleibt niemandem die Luft weg. Der gebratene Lachs ist auch keinem Kommissar ins Netz gegangen, sondern, wenn überhaupt, einem Fischer. Und Mascarpone-Creme ist so weit von einem kriminellen Straftatbestand entfernt wie das echte Meer von dem Autokennzeichen auf meinem Foto - es sei denn, man hat einen Anschlag auf die Hüften der Gäste geplant. Am Ende ist es ein Verlegenheits-Schicht-Dessert.
Allenfalls der misslungene Crumble - den sie einfach um die verbrannten Stellen herum schneidet (denkt sie) - ist ein wenig kriminell - doch ausgerechnet der von diesen Gästen stark gebeutelte Mario ist ein Opfer des Verbrannten.
Die Pensions-Wirtin, ehemalige Friseur-Laden-Inhaberin (jetzt hat sie keine Lust mehr auf eine eigene Frisur - und trägt die Haare einfach so wie sie wachsen) und vor allem Krimi-Autorin, die sich als Literatin sieht (Literatur ist ein dehnbarer und weiter Begriff)
war am Vortag bei Mario eine der spontan schwer erkrankten Gäste. Heute findet selbst die gewiefteste Spurensicherung davon nicht mehr den kleinsten Rest. Alles gut, sie ist geheilt.
Ebenso geheilt sind Frank und Renate. Renate ist sogar top-gesundet! Demnächst, so munkelt man, wird Fehmarn als Magen-Heilkur-Ort ausgewiesen.
Heute wird erst einmal Werbung gemacht, und zwar nicht für die Insel, sondern für die Bücher von Heike - nun ja, in denen spielt die Insel immerhin eine Hauptrolle.
Als Produkt-Platzierung hält ein Vox-Mitarbeiter mehrmals ihr vielleicht letztes Werk in die Kamera, während Heike an dem Preis, den sie für diese Reklame zahlen muss - einem selbst zubereiteten Dinner - arbeitet.
Das ist ihren Gästen am Ende 27 Punkte wert - und der gute Frank hat sicherlich recht, wenn er preisgibt, dass es Heike nicht darum geht, die Dinner-Chose unbedingt gewinnen zu wollen ...
Worum es ihr geht, kann jeder selber sehen.
Unterdessen schweigen sich die Gäste bei Tisch an - eine gute, aber verpasste Gelegenheit, ein paar Insel-Impressionen zu zeigen! So toll ist es nämlich nicht, anderen Leuten dabei zuzusehen, wie sie sich langweilen.
Nur Frank liefert täglich meine kurze Abwechslung von dieser Öde: Er feiert immerhin an jedem der Dinner-Tage mindestens eine Premiere:
Heute gilt die der Melone. Nie zuvor hat er sie gegessen ... so wie einige andere, profane Lebensmittel auch nicht.
Endlich ist der Schmarrn vorbei, und nach der Tagesschau gucke ich den Münsteraner Tatort "Hinkebein".
Das passt. Hier auf Fehmarn hinkt es auch hier und da und gewaltig.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Donnerstag, 29. November 2018
29. November 2018 - Mein Hunde-Sohn Robin - 39. Teil
Fortsetzung der Geschichte um
Hanna und Max, Folge 38
Die "Besitzerin" will Max zurück haben
Nachdem Hanna den kleinen Yorkie Max erst aus den Klauen seiner "Besitzerin" gerettet und im Anschluss daran den langen Aufenthalt in der Tierklinik begleitet hatte - und er vermutlich so gesund wie nie zuvor war,
wollte seine Halterin ihn zurück. Sie brauchte wieder Volumen für ihre teuren Taschen, in denen sie Max der Welt präsentiert hatte.
Hanna ist von Natur aus eine sehr sanfte Person, die keinerlei Ambitionen zur Streitsucht hat, aber dieses Ansinnen brachte selbst sie auf den Plan, zu kämpfen:
Ich weiß nicht genau, wie dieser Kampf vonstatten ging, denn Näheres wollte Hanna mir nicht erzählen - obwohl ich am Ende (das behalte ich aber für mich) dann doch noch alles erfahren habe. Damals zog ich so einiges in Betracht:
1. Hanna ließ es einfach drauf ankommen, wie weit die Frau gehen würde, um ihren Hund wieder zu bekommen - und hoffte, sie würde schließlich aufgeben.
2. Sogar eine kleine Erpressung - falls sie etwas über diese Dame wusste, was andere zwar brennend interessieren könnte, aber diese durchaus nicht verbreitet sehen wollte - zog ich in Betracht.
3. Sie bot der Frau simpel und schlicht Geld an.
Eine von diesen drei Möglichkeiten traf zu, aber man verzeihe mir, wenn ich jetzt nicht schreibe, welche. (Das Foto zeigt Max)
Langsam konnte sie den gesunden Max, der immer noch spindeldürr war, wieder aufpäppeln. Das war jedoch die geringste Schwierigkeit,
denn er schlang runter, was immer man ihm hinhielt. Ich kenne keinen anderen Hund, der derart gierig nach Futter und Leckerchen war.
Ich kenne viele Hunde, die fressgierig sind ... in Bienchen habe ich selber solch eine Hündin, aber Max toppte alle.
Vermutlich musste er nachholen, was an ihm sträflich versäumt worden war?
Im Laufe der Zeit wurde zudem aus einem kleinen verschreckten Hund ein wahrer Draufgänger, der vor Selbstbewusstsein nur so strotzte. Er fürchtete sich vor nichts, und schon gar nicht vor anderen Hunden: Die konnten nicht groß genug sein: Er forderte sie zum Duell! Fünftel Statur Hund gegen ganze Statur Hund! Kein Problem für Max.
Das machte die langen Spaziergänge mit ihm nicht immer einfach ... Man musste Max oft vor sich selber schützen.
Menschen gegenüber hatte er allerdings nie sein Vertrauen verloren (oder es auch nur zurück gewonnen): Er liebte alle Menschen!
Auch das Herz meines Mannes eroberte er im Sturm (meines sowieso): Für ihn stand fest, dass wir Max aufnehmen würden, falls seinem Frauchen etwas zustoßen sollte ...
Das ist nun nicht mehr nötig. Hanna musste aus privaten Gründen in ihre Heimat Österreich zurück kehren, und natürlich nahm sie Max mit.
Hanna ist noch immer vom Heimweh ins Ruhrgebiet geplagt.
Max ging im September 2018 über die Regenbogenbrücke. Er wurde 16 Jahre und 3 Monate alt, und er hat die ausgleichende Gerechtigkeit erfahren, dass er nach schlimmen 5 Jahren
am Ende noch mehr als doppelt so viele gute Jahre hatte.
Doch ganz am Ende - und nur vermutet - wurde auch er vom Heimweh geplagt ...
Guten Tag, Gruß Silvia
28. November 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch auf Fehmarn bei Mario
Vorspeise: Selbstgebackenes Walnuss-Dattel-Brot mit Tapas
Hauptgang: Dorschfilet auf Mangold mit Süßkartoffelstampf
Nachtisch: Schokoladensoufflée mit Beeren
Die Kranken-Speisung
Mario ist weder zu beneiden noch hat er diesen Abend wirklich verdient (in seiner Sprache würde es heißen: tatsächlich (sein Lieblingswort) nicht verdient): Nachdem Havaneser-Hündchen Lilli ihm zunächst überall hin folgt, verkriecht es sich zu seinem Gesang in ihrer überdachten Schutzhülle Hundehütte.
Doch es kommt noch viel schlimmer:
Von seinen vier Gästen sind drei heute schwer leidend, und der vierte - Eva - reißt selbstverständlich die Stimmung auch nicht in schwindelerregende Höhen.
Frank und Heike haben "Magen" (ich sag das mal so platt, denn eine vernünftige Ausdrucksweise fällt mir hierzu und heute nicht ein), während Frank später zusätzlich (oder die erste Erkrankung vergessend?) über eine im Anmarsch befindliche Erkältung klagt.
Renate leidet an Erschöpfung und hat ebenfalls "Magen".
Zusätzlich zu diesen Malässen gesellt sich eine allgemein um sich greifende Krankheit: Das schlechte Benehmen!
Renate sitzt beinahe wie kurz vor dem Exitus am Tisch und ihre Worte während des Essens:
"Wenn ich das Essen sehe, möchte ich ..."
schreien nach einem Notarzt. Oder nach einem "Knigge".
Immerhin vertragen allesamt den Alkohol: Allheilmittel bei jeglicher Art von Spontan-Erkrankungen!
Niemand hat den Informatiker Mario vorab darüber informiert, wie schwierig das doch so leichte Fernseh-Leben sein kann. Er bemüht sich, ein Gespräch in Gang zu bringen -
doch Renates Leiden ist dominanter.
Warum nur glaube ich nach diesen Abrupt-Erkrankungen an ebenso abrupten Blitz-Heilungen am nächsten Tag?
Zumindest Mario findet sowohl für seine Frau Judith liebevolle wie für die Gäste mitleidige (und ehrlich klingende) Worte. Seine geplante Gesangseinlage darf er auf Freitag vertagen ... falls da nicht plötzlich diverse Gehörschäden auftreten.
Da Judith und Mario jeden Rosenmontag in Köln verbringen - könnten sie diese Gäste im nächsten Jahr einfach mal mitnehmen:
Als Rache sozusagen!
Er bekommt nur 30 Punkte. Renate liegt weiterhin an der Spitze, und ich frage mich: Warum?
Guten Morgen, Gruß Silvia
Mittwoch, 28. November 2018
28. November 2018 - Mein Hunde-Sohn Robin - 38. Teil
Max, die Kämpfernatur
Hanna und Max
Ein anderer, ganz besonderer Mensch, den ich durch Robin kennen lernte, ist Hanna. Sie hatte in ihrem Leben viele Hunde gehabt, und konnte sich eigentlich nicht vorstellen, jemals ohne durch die Welt zu gehen. Dennoch hatte sie sich mit etwa 60 Jahren entschieden, dass ihre zwei Pudel ihre letzten Hunde sein würden. Zu der gleichen Zeit hatte sie übrigens auch zum ersten Mal geheiratet, und ihr Mann war noch um einige Jahre älter. Sie war fit, und bis sie 70 Jahre alt war, auch selbstständig berufstätig - sie fürchtete dennoch, dass sie keinen Hund mehr bis zu seinem Lebensende begleiten würde.
Ein vernünftige Entscheidung. Aber diese hier wurde durch eine Notlage und Notwendigkeit durchkreuzt.
Eine ihrer Angestellten rief sie eines Tages voller Verzweiflung an und bat sie, zu ihr zu kommen. In der Wohnung fand Hanna ein Bündel Hund vor,
das gerade verzweifelt um sein Leben kämpfte: Der Yorkie Max war bis auf die Knochen abgemagert und todkrank.
Dieser Zustand war der dummen Person erst viel zu spät aufgefallen. Ohnehin hatte sie ihn stets eher als Accessoire missbraucht und in ihren schicken Taschen durch die Gegend getragen - falls sie sich überhaupt um ihn kümmerte.
Max - so hieß er damals noch nicht - konnte mit seinen damals fünf Jahren neben allen anderen äußeren Krankheitsanzeichen nicht mehr laufen. Er war einfach zu schwach.
Es gibt Leute, die glauben, dass ein Tier von gelegentlichen Zuwendungen an Fressen lebt - und ansonsten froh darüber ist, anderen Leuten vorgeführt zu werden. Hanna hat mir nie den Namen der Frau verraten ...
Franz B. sah diesen Hund als erster von uns beiden - und er erzählte mir von ihm. Zu diesem Zeitpunkt sah Max immer noch wie ein lebender Toter aus - aber er war auf dem Weg der Besserung.
Hanna brachte den Hund damals umgehend in die Tierklinik - und geriet dort an einen sehr verantwortungsvollen Arzt, der vor allem das noch junge Alter des Hundes als Rettungs-Motiv ansah:
Denn eigentlich war Max bereits auf dem Weg über den Regenbogen ...
Doch in diesem Mini-Körper schlug ein Kämpferherz. - Um es nur nebenbei zu erwähnen: Die Rettungsmaßnahmen des Kleinen kosteten mehrere tausend Euro.
Anhand der Summe kann man sich in etwa vorstellen, wie viel es an ärztlicher Behandlung und Medikamenten bedurfte, Max zurück ins Leben zu holen.
Ein paar Wochen stand er auf der Kippe. Aber: Er schaffte es!
Wir sahen Max zum ersten Mal, als er bereits auf dem Hügel, aber noch nicht ganz über dem Berg war.
Er mochte Robin sofort, und mich auch. Er war ein herzallerliebster Bursche - der es fünf Jahre seines Lebens nicht einfach gehabt hatte. Eine Spalte an seiner Lippe sprach davon, dass die vorherige "Besitzerin" ihn vielleicht auch körperlich misshandelt hatte - denn die sah eher nicht wie eine Geburts-Anomalie aus.
Nun profitierte Max - so hatte sein behandelnder Arzt ihn schließlich genannt (kurz, bündig, lebensmutig) - von Robins Erfahrungen, denn er selber hatte keine hündischen Erfahrungen. Immer, wenn die beiden sich sahen, gab es erst einmal Zungenküsse - wahre Freundschaft und so ...
Und er war Hannas großer Trost, als ihr Mann im Jahre 2010 starb.
Fortsetzung folgt: Die "Besitzerin" will ihren Hund zurück haben ...
Copyright Silvia Gehrmann
Hanna und Max
Ein anderer, ganz besonderer Mensch, den ich durch Robin kennen lernte, ist Hanna. Sie hatte in ihrem Leben viele Hunde gehabt, und konnte sich eigentlich nicht vorstellen, jemals ohne durch die Welt zu gehen. Dennoch hatte sie sich mit etwa 60 Jahren entschieden, dass ihre zwei Pudel ihre letzten Hunde sein würden. Zu der gleichen Zeit hatte sie übrigens auch zum ersten Mal geheiratet, und ihr Mann war noch um einige Jahre älter. Sie war fit, und bis sie 70 Jahre alt war, auch selbstständig berufstätig - sie fürchtete dennoch, dass sie keinen Hund mehr bis zu seinem Lebensende begleiten würde.
Ein vernünftige Entscheidung. Aber diese hier wurde durch eine Notlage und Notwendigkeit durchkreuzt.
Eine ihrer Angestellten rief sie eines Tages voller Verzweiflung an und bat sie, zu ihr zu kommen. In der Wohnung fand Hanna ein Bündel Hund vor,
das gerade verzweifelt um sein Leben kämpfte: Der Yorkie Max war bis auf die Knochen abgemagert und todkrank.
Dieser Zustand war der dummen Person erst viel zu spät aufgefallen. Ohnehin hatte sie ihn stets eher als Accessoire missbraucht und in ihren schicken Taschen durch die Gegend getragen - falls sie sich überhaupt um ihn kümmerte.
Max - so hieß er damals noch nicht - konnte mit seinen damals fünf Jahren neben allen anderen äußeren Krankheitsanzeichen nicht mehr laufen. Er war einfach zu schwach.
Es gibt Leute, die glauben, dass ein Tier von gelegentlichen Zuwendungen an Fressen lebt - und ansonsten froh darüber ist, anderen Leuten vorgeführt zu werden. Hanna hat mir nie den Namen der Frau verraten ...
Franz B. sah diesen Hund als erster von uns beiden - und er erzählte mir von ihm. Zu diesem Zeitpunkt sah Max immer noch wie ein lebender Toter aus - aber er war auf dem Weg der Besserung.
Hanna brachte den Hund damals umgehend in die Tierklinik - und geriet dort an einen sehr verantwortungsvollen Arzt, der vor allem das noch junge Alter des Hundes als Rettungs-Motiv ansah:
Denn eigentlich war Max bereits auf dem Weg über den Regenbogen ...
Doch in diesem Mini-Körper schlug ein Kämpferherz. - Um es nur nebenbei zu erwähnen: Die Rettungsmaßnahmen des Kleinen kosteten mehrere tausend Euro.
Anhand der Summe kann man sich in etwa vorstellen, wie viel es an ärztlicher Behandlung und Medikamenten bedurfte, Max zurück ins Leben zu holen.
Ein paar Wochen stand er auf der Kippe. Aber: Er schaffte es!
Wir sahen Max zum ersten Mal, als er bereits auf dem Hügel, aber noch nicht ganz über dem Berg war.
Er mochte Robin sofort, und mich auch. Er war ein herzallerliebster Bursche - der es fünf Jahre seines Lebens nicht einfach gehabt hatte. Eine Spalte an seiner Lippe sprach davon, dass die vorherige "Besitzerin" ihn vielleicht auch körperlich misshandelt hatte - denn die sah eher nicht wie eine Geburts-Anomalie aus.
Nun profitierte Max - so hatte sein behandelnder Arzt ihn schließlich genannt (kurz, bündig, lebensmutig) - von Robins Erfahrungen, denn er selber hatte keine hündischen Erfahrungen. Immer, wenn die beiden sich sahen, gab es erst einmal Zungenküsse - wahre Freundschaft und so ...
Und er war Hannas großer Trost, als ihr Mann im Jahre 2010 starb.
Fortsetzung folgt: Die "Besitzerin" will ihren Hund zurück haben ...
Copyright Silvia Gehrmann
27. November 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag auf Fehmarn bei Renate
Foto: Marianne Mossel
Vorspeise: Papaya-Salat mit Parmaschinken und selbst gebackenem Pizzabrot
Hauptsgang: Hirschrücken im Speck-Marzipanmantel mit Brombeer-Soße, Wirsingkohl und Trüffelöl, sowie Stampf aus Kartoffeln, Sellerie & Kürbis
Nachtisch: Mango-Maracuja-Traum, ein Schoko-Eiskonfekt sowie ein Schokotörtchen
Renates schönste Rolle
ist die der Großmutter von den 11- und 13jährigen Enkelkindern. Heute - und in der ganzen Woche - kann sie ihnen beweisen, wie cool ihre Oma ist, denn sie hat eine Fernseh-Rolle ergattert.
Zwar darf sie nicht als Politesse durch einen Tatort laufen, um den Kommissaren für ihr Zivil-Auto ein Knöllchen zu verpassen,
aber sie darf das tun, was Enkelkinder neben dem mit-ihnen-spielen vielleicht am liebsten haben: Sie darf kochen!
Im übrigen hat sie ihre Zeit als 1. Politesse auf Fehmarn zugunsten der Altersrente bereits abgelegt. Und falls sie sich damals hier und da unbeliebt gemacht hat - kann sie das heute ausbügeln. Knöllchen-Verteiler gehören nun mal nicht zu den gefragtesten Leuten, die man unterwegs antrifft. Jetzt ist hier Weihnachtsmarkt, und anstatt die vielen kostenpflichtigen Parkhäuser in Anspruch zu nehmen, parken die Auswärtigen unsere Plätze dicht. Und das ziemlich oft, ohne ein Ticket zu ziehen. Da gönnt man es ihnen schon mal, dass sie sich an dem Auffüllen der städtischen Haushaltskasse beteiligen müssen ...
Renates Gäste füllen indes ihr Punkte-Konto gehörig auf. Nach einem Salat als Vorspeise (da stimme ich trotz selbstgebackenem Pizza-Brot Mario zu, der bemerkt "ein Salat ist auch nur ein Salat") kommt der Hirschrücken mit einem Speck-Marzipanmantel recht gut an. Als Marzipan-Liebhaberin stelle ich mir das interessant vor.
Auch der Nachtisch toppt den vom Vortag.
Mit 35 Punkten marschiert Renate der Konkurrentin Eva davon.
Frank, ein Freund von Renates Sohn, vergibt sogar 10 Zähler - die vielleicht etwas hoch gegriffen, aber wegen der Nähe zur Familie nachvollziehbar sind. Mal sehen, wie viel Bonus Renate am Freitag für ihn übrig hat.
Ansonsten plätschert der Abend vor sich hin. Als Gegenentwurf zur vergangenen lauten und schrillen Grazer Woche (laut und schrill, ohne lustig zu sein) ist hier Erholung angesagt. Muss auch mal sein - trotzdem dürfen die Teilnehmer sich noch ein bisschen mehr darum bemühen,
den Zuschauern Unterhaltung zu bieten.
Ist schließlich keine (reine) Kochsendung.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Vorspeise: Papaya-Salat mit Parmaschinken und selbst gebackenem Pizzabrot
Hauptsgang: Hirschrücken im Speck-Marzipanmantel mit Brombeer-Soße, Wirsingkohl und Trüffelöl, sowie Stampf aus Kartoffeln, Sellerie & Kürbis
Nachtisch: Mango-Maracuja-Traum, ein Schoko-Eiskonfekt sowie ein Schokotörtchen
Renates schönste Rolle
ist die der Großmutter von den 11- und 13jährigen Enkelkindern. Heute - und in der ganzen Woche - kann sie ihnen beweisen, wie cool ihre Oma ist, denn sie hat eine Fernseh-Rolle ergattert.
Zwar darf sie nicht als Politesse durch einen Tatort laufen, um den Kommissaren für ihr Zivil-Auto ein Knöllchen zu verpassen,
aber sie darf das tun, was Enkelkinder neben dem mit-ihnen-spielen vielleicht am liebsten haben: Sie darf kochen!
Im übrigen hat sie ihre Zeit als 1. Politesse auf Fehmarn zugunsten der Altersrente bereits abgelegt. Und falls sie sich damals hier und da unbeliebt gemacht hat - kann sie das heute ausbügeln. Knöllchen-Verteiler gehören nun mal nicht zu den gefragtesten Leuten, die man unterwegs antrifft. Jetzt ist hier Weihnachtsmarkt, und anstatt die vielen kostenpflichtigen Parkhäuser in Anspruch zu nehmen, parken die Auswärtigen unsere Plätze dicht. Und das ziemlich oft, ohne ein Ticket zu ziehen. Da gönnt man es ihnen schon mal, dass sie sich an dem Auffüllen der städtischen Haushaltskasse beteiligen müssen ...
Renates Gäste füllen indes ihr Punkte-Konto gehörig auf. Nach einem Salat als Vorspeise (da stimme ich trotz selbstgebackenem Pizza-Brot Mario zu, der bemerkt "ein Salat ist auch nur ein Salat") kommt der Hirschrücken mit einem Speck-Marzipanmantel recht gut an. Als Marzipan-Liebhaberin stelle ich mir das interessant vor.
Auch der Nachtisch toppt den vom Vortag.
Mit 35 Punkten marschiert Renate der Konkurrentin Eva davon.
Frank, ein Freund von Renates Sohn, vergibt sogar 10 Zähler - die vielleicht etwas hoch gegriffen, aber wegen der Nähe zur Familie nachvollziehbar sind. Mal sehen, wie viel Bonus Renate am Freitag für ihn übrig hat.
Ansonsten plätschert der Abend vor sich hin. Als Gegenentwurf zur vergangenen lauten und schrillen Grazer Woche (laut und schrill, ohne lustig zu sein) ist hier Erholung angesagt. Muss auch mal sein - trotzdem dürfen die Teilnehmer sich noch ein bisschen mehr darum bemühen,
den Zuschauern Unterhaltung zu bieten.
Ist schließlich keine (reine) Kochsendung.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Dienstag, 27. November 2018
26. November 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag auf Fehmarn bei Eva
Vorspeise: Sommerrollen mit Erdnusssoße
Hauptgang: Damwildrücken mit bayrischen Semmelknödeln
Nachtisch: Brownie, Mango-Ziegenkäse-Joghurt-Eis und gebackene Ananas
Adagio
Auf ihrem verstimmten Klavier schlägt Eva die paar Tasten für den "Flohwalzer" an und rückt somit das einzige sichtbare Deko-Stück des Hauses ins Bild. Denn mehr ist das Klavier nicht, und wenn es sich auch noch so dringend danach sehnt, kunstvoll bespielt zu werden.
Zu ihrem Menü hegt Eva die durchaus nicht unberechtigte Sorge, dass die einzelnen Bestandteile nicht wirklich zusammen passen. Doch was nicht passt, wird so gut wie möglich passend gemacht. Sie nennt es
g e n a u (furchtbare Inflation des Wortes am heutigen Tag):
Fünf Kontinente.
Die Vorspeise bekommt das Prädikat "Asien" verliehen, während der Hauptgang für "Europa" steht - und der Rest der Welt im Nachtisch berücksichtigt wird.
Vermutlich ist für Hoeneß Bayern die europäische Metropole schlechthin, wenn nicht sogar die weltweite,
aber ob es auch in Portugal die Kombination Damwild mit bayrischen Semmelknödeln auf den Karten gibt - ich erinnere mich nicht und sage mal: Eher nicht!
Doch so eng will ich das globale Durcheinander heute gar nicht sehen - und schaue der Gastgeberin und den Gästen beim
bequemen, behaglichen (Adagio) Ankommen in dieser Fehmarn-Woche zu.
Die beginnt zwar nicht auf Fehmarn - aber was soll es? Grubenhagen ist immerhin in der Nähe der Insel auf dem Festland.
Frank isst zum ersten Mal Ananas - er war vermutlich noch nie in Mittelamerika, wo sie herkommt. Oder auf Hawaii, wo sie üppig wächst.
Und wenn der Brownie dann auch noch aus Amerika stammt - ja, kommt dann das Mango-Ziegenkäse-Joghurt-Eis aus Afrika? Wo bleibt Australien?
Eva bekommt 30 Umdrehungen für den Flohwalzer (ach nein, den hören die Gäste überhaupt nicht) und ihr Drehen und Wenden der Geografie. Je 7 Zähler von drei Gästen und eine super 9 von Mario, die kaum zu glauben ist.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Sonntag, 25. November 2018
25. November 2018 - Mein Hunde-Sohn Robin - 37. Teil
Zwei ganz besondere
Menschen
Zunächst musste ich Franz davon überzeugen, mehr Vertrauen in seinen Boomer zu haben - und ihn nach etlichen Jahren endlich mal abzuleinen. Im hiesigen Park fiel ihm das wahrlich nicht leicht, denn wurde man mit einem Hund ohne Leine erwischt ... kassierte die Stadt damals 35 Euro, inzwischen ist das Ableinen mit 45 Euro ein bisschen wertvoller geworden.
Da ich täglich zum Wald fuhr, konnte ich Franz auch schnell von den Vorteilen, die dieser für den Hund bot, überzeugen - und er kam an den Wochenenden und später auch mit Freuden mit in den Wald. Immerhin fand er auch ein paar geschichtsträchtige Stellen in unserem Wald.
Boomer blühte sichtlich auf. Er liebte die vielen Abenteuer, die ein Wald für einen Hund bereit hält.
Franz sah, dass sein Hund ihm auch ohne Leine nicht von der Seite wich - und diese Liebe und Hingabe überzeugte ihn mehr und mehr.
Die erweiterte Beschäftigung mit Boomer auf unseren langen Ausgängen - wir fuhren auch öfter in andere Städte - hatte einen für Franz sehr positiven Nebeneffekt:
Er musste nicht bei seiner Frau zu Hause sitzen ...
Diese war krank. Er wusste nur von einer Osteoporose (viel geredet haben die beiden offenbar nicht miteinander), aber sie bekam sehr starke Schmerzmittel, die sie nur persönlich in der Apotheke abholen durfte.
Den Haushalt hatte sie komplett ihrem Mann überlassen. Obwohl sie durchaus in der Lage gewesen wäre, zumindest Schnibbelarbeiten fürs Essen zu erledigen. Nein, die wollte lieber den lieben langen Tag gar nichts tun.
Boomer seinerseits konnte schon recht bald mit dem Wort "Leckerchen" endlich jede Menge anfangen. Für mich war das Zauberwort im Zusammenhang mit dem Zaubermittel die einzige Möglichkeit, seine Aufmerksamkeit zu erlangen - denn große Beachtung schenkte er mir nicht.
Dafür himmelte Boomer den unabhängigen Robin geradezu an - und lernte von ihm, was er eigentlich schon in seiner Welpenzeit hätte erlernen sollen.
Bedingt lernte er auch, dass Hunde durchaus spielen - denn Herrchen-wider-Willen-Franz hatte früher nie mit ihm die üblichen Spiele veranstaltet.
Dann schlug das Schicksal zu:
Franz B. bekam Darmkrebs - und er machte sich große Gedanken, wie es mit Boomer und ihm weiter gehen würde. Doch er überstand die Krankheit
und konnte weiter hoffen, dass er nicht vor Boomer sterben würde. Denn seine bewegungsunfähige Frau wäre kaum in der Lage gewesen, dem Hund regelmäßigen Freilauf zu gewährleisten.
Es folgten noch einige Jahre, und Boomer und Franz wurden zu einem ausgesprochen guten Team.
Franz musste Boomer kurz vor dessen 16. Geburtstag gehen lassen - mit tierärztlicher Hilfe.
Im selben Jahr, ein paar Monate später, starb er - und wiederum etwas später auch seine Frau.
Oft und gerne denke ich an Franz und seinen Hund. Franz' Tod kam damals sehr plötzlich, so dass wir keine Gelegenheit hatten, uns zu verabschieden ...
Fortsetzung folgt
Copyright Silvia Gehrmann
Menschen
Zunächst musste ich Franz davon überzeugen, mehr Vertrauen in seinen Boomer zu haben - und ihn nach etlichen Jahren endlich mal abzuleinen. Im hiesigen Park fiel ihm das wahrlich nicht leicht, denn wurde man mit einem Hund ohne Leine erwischt ... kassierte die Stadt damals 35 Euro, inzwischen ist das Ableinen mit 45 Euro ein bisschen wertvoller geworden.
Da ich täglich zum Wald fuhr, konnte ich Franz auch schnell von den Vorteilen, die dieser für den Hund bot, überzeugen - und er kam an den Wochenenden und später auch mit Freuden mit in den Wald. Immerhin fand er auch ein paar geschichtsträchtige Stellen in unserem Wald.
Boomer blühte sichtlich auf. Er liebte die vielen Abenteuer, die ein Wald für einen Hund bereit hält.
Franz sah, dass sein Hund ihm auch ohne Leine nicht von der Seite wich - und diese Liebe und Hingabe überzeugte ihn mehr und mehr.
Die erweiterte Beschäftigung mit Boomer auf unseren langen Ausgängen - wir fuhren auch öfter in andere Städte - hatte einen für Franz sehr positiven Nebeneffekt:
Er musste nicht bei seiner Frau zu Hause sitzen ...
Diese war krank. Er wusste nur von einer Osteoporose (viel geredet haben die beiden offenbar nicht miteinander), aber sie bekam sehr starke Schmerzmittel, die sie nur persönlich in der Apotheke abholen durfte.
Den Haushalt hatte sie komplett ihrem Mann überlassen. Obwohl sie durchaus in der Lage gewesen wäre, zumindest Schnibbelarbeiten fürs Essen zu erledigen. Nein, die wollte lieber den lieben langen Tag gar nichts tun.
Boomer seinerseits konnte schon recht bald mit dem Wort "Leckerchen" endlich jede Menge anfangen. Für mich war das Zauberwort im Zusammenhang mit dem Zaubermittel die einzige Möglichkeit, seine Aufmerksamkeit zu erlangen - denn große Beachtung schenkte er mir nicht.
Dafür himmelte Boomer den unabhängigen Robin geradezu an - und lernte von ihm, was er eigentlich schon in seiner Welpenzeit hätte erlernen sollen.
Bedingt lernte er auch, dass Hunde durchaus spielen - denn Herrchen-wider-Willen-Franz hatte früher nie mit ihm die üblichen Spiele veranstaltet.
Dann schlug das Schicksal zu:
Franz B. bekam Darmkrebs - und er machte sich große Gedanken, wie es mit Boomer und ihm weiter gehen würde. Doch er überstand die Krankheit
und konnte weiter hoffen, dass er nicht vor Boomer sterben würde. Denn seine bewegungsunfähige Frau wäre kaum in der Lage gewesen, dem Hund regelmäßigen Freilauf zu gewährleisten.
Es folgten noch einige Jahre, und Boomer und Franz wurden zu einem ausgesprochen guten Team.
Franz musste Boomer kurz vor dessen 16. Geburtstag gehen lassen - mit tierärztlicher Hilfe.
Im selben Jahr, ein paar Monate später, starb er - und wiederum etwas später auch seine Frau.
Oft und gerne denke ich an Franz und seinen Hund. Franz' Tod kam damals sehr plötzlich, so dass wir keine Gelegenheit hatten, uns zu verabschieden ...
Fortsetzung folgt
Copyright Silvia Gehrmann
Samstag, 24. November 2018
24. November 2018 - Tief drinnen denke ich rosa
Foto: Marianne Mossel
Tief drinnen denke ich rosa
... und möchte mich wie das Kätzchen Jollie auf dem Foto in eine rosa Decke wickeln, auf ein rosafarbenes Sofa begeben und den Fernseher anstellen, der mir nur rosa Nachrichten vermittelt. Dann lasse ich mir einen rosa Kuchen servieren, und muss bemerken,
dass der nur von außen rosa ist, und innen ist er schwarz wie die Nacht oder wie die Schokolade, aus der er gebacken wurde.
Okay, ganz in Rosa ist die Welt dann doch nicht. Ich streife meine rosa Decke ab und ein rosafarbenes Sofa besitze ich gar nicht. Und selbstverständlich sind die Nachrichten überhaupt nicht rosa, sondern schlimm. Hat "Schlimm" einen Farbton?
Ich gehe zum Weihnachtsmarkt und hoffe auf rosa Erlebnisse: Glockenläuten und den Duft von Mandeln. Stattdessen Gedränge, Anti-Terror-Hindernisse, Enge, der Glühwein (auch nicht in rosa, aber beinahe) schmeckt wie Plörre - und ich bezahle mit harter, ebenfalls nicht rosa Währung.
Wo ist die Welt überhaupt noch rosa?
Tief in mir drinnen - oder wenn meine Hündin mir beim Leben zuguckt, einfach nur so, und mit abgründig-dunklen Augen, die mir dennoch rosa erscheinen.
Es gibt viele rosa Momente.
Wenn ein Fremder auf der Straße grüßt, einfach nur so, dann wird es rosa. Wenn endlich ein Brief kommt, auf den man lange gewartet hat (nein, keine schnelle Mail), dann ist das rosa.
Wenn jemand etwas Freundliches sagt - und es zudem auch noch wirklich so meint, dann ist das rosa.
Man muss diese rosa Momente nur erkennen - und das ist manchmal nicht so einfach.
Doch tief drinnen denke ich rosa - und lasse es mir nicht nehmen.
Draußen ist es grau in grau? Egal, es kann trotzdem einer der schönsten Tage überhaupt sein.
Schwarzmalen kann jeder, ich male heute mal rosa.
Allen ein rosa Wochenende, Gruß Silvia
Tief drinnen denke ich rosa
... und möchte mich wie das Kätzchen Jollie auf dem Foto in eine rosa Decke wickeln, auf ein rosafarbenes Sofa begeben und den Fernseher anstellen, der mir nur rosa Nachrichten vermittelt. Dann lasse ich mir einen rosa Kuchen servieren, und muss bemerken,
dass der nur von außen rosa ist, und innen ist er schwarz wie die Nacht oder wie die Schokolade, aus der er gebacken wurde.
Okay, ganz in Rosa ist die Welt dann doch nicht. Ich streife meine rosa Decke ab und ein rosafarbenes Sofa besitze ich gar nicht. Und selbstverständlich sind die Nachrichten überhaupt nicht rosa, sondern schlimm. Hat "Schlimm" einen Farbton?
Ich gehe zum Weihnachtsmarkt und hoffe auf rosa Erlebnisse: Glockenläuten und den Duft von Mandeln. Stattdessen Gedränge, Anti-Terror-Hindernisse, Enge, der Glühwein (auch nicht in rosa, aber beinahe) schmeckt wie Plörre - und ich bezahle mit harter, ebenfalls nicht rosa Währung.
Wo ist die Welt überhaupt noch rosa?
Tief in mir drinnen - oder wenn meine Hündin mir beim Leben zuguckt, einfach nur so, und mit abgründig-dunklen Augen, die mir dennoch rosa erscheinen.
Es gibt viele rosa Momente.
Wenn ein Fremder auf der Straße grüßt, einfach nur so, dann wird es rosa. Wenn endlich ein Brief kommt, auf den man lange gewartet hat (nein, keine schnelle Mail), dann ist das rosa.
Wenn jemand etwas Freundliches sagt - und es zudem auch noch wirklich so meint, dann ist das rosa.
Man muss diese rosa Momente nur erkennen - und das ist manchmal nicht so einfach.
Doch tief drinnen denke ich rosa - und lasse es mir nicht nehmen.
Draußen ist es grau in grau? Egal, es kann trotzdem einer der schönsten Tage überhaupt sein.
Schwarzmalen kann jeder, ich male heute mal rosa.
Allen ein rosa Wochenende, Gruß Silvia
24. November 2018 - Mein Hunde-Sohn Robin - 36. Teil
Boomer
Zwei ganz besondere
Menschen
und sie möchte ich gesondert erwähnen, denn der eine war mir so ans Herz gewachsen wie die andere. Und beide haben mich verlassen:
Franz B. ist verstorben, und meine Freundin Hanna ist nach Österreich, in ihre Heimat, zurück gekehrt.
Ich hatte Franz B. schon öfter mit seinem Hund gesehen - und eines Tages, ich saß auf einer Bank, denn es war heiß und Robin wollte lieber öfter eine Pause einlegen, da gesellte er sich zu mir, und wir kamen ins Gespräch, das bis zu seinem Tod nicht mehr abreißen sollte.
Sein Hund hieß Boomer, war ein verwegen aussehender Mischling - und als Hund ein ziemlich ungelernter Kamerad.
Seine Frau hatte sich einen Hund gewünscht - und egoistisch wie sie war, schenkte sie Franz diesen Fratz zu einem seiner Geburtstage.
Franz, im Alter meiner Mutter, kannte noch das Wort Pflichtbewusstsein - und ergab sich in sein Schicksal, nun einen Hund an der Backe zu haben. Er führte ihn regelmäßig aus, gab ihm zu Fressen und streichelte ihn auch. Aber von Hundeerziehung hatte er keinen Plan und auch das Interesse daran fehlte.
Und ... Boomer war der erste Hund, den ich kennen lernte, der das Wort "Leckerchen" nicht kannte. Zwar bekam er auch von seinem Herrchen hin und wieder etwas Leckeres zwischendurch, aber wortlos.
Inzwischen erfuhr ich mehr über Franz B. Wie siezten uns meistens, außer manchmal zwischendurch, ... da rutschte uns auch mal das "Du" heraus.
Wie ich war er viel in der Welt herum gekommen. So hatten wir schon mal Gemeinsamkeiten und gemeinsame Gesprächsthemen. Die vielen Reisen machte er mit seiner ersten Ehefrau, die mit 56 Jahren und plötzlich in der Wohnung verstorben war, während er arbeitete. Sie hatten noch am Vortag irgendein Fußball-Europa- oder Weltmeisterschaftsspiel gemeinsam angesehen ...
und es war der Schock seines Lebens, sie nach Feierabend tot im Badezimmer aufzufinden.
Inzwischen waren einige Jahre ins Land gezogen. Irgendwann hatte er gedacht, dass er nicht allein bleiben wollte ... gab eine Annonce auf, und fand seine damalige Frau.
Diese hatte Haare auf den Zähnen. Ich habe sie natürlich auch bald kennen gelernt, aber warm werden konnte ich nie mit ihr. Ich glaube,
Franz B. auch nicht. Aber einmal eine Entscheidung getroffen, machte er sie nicht wieder rückgängig.
Wie meine Mutter stammte auch er aus Ostpreußen. Irgendwann waren wir so gut miteinander befreundet, dass wir uns auch zu Weihnachten eine Kleinigkeit schenkten - und zu den Geburtstagen.
Da er seine Ursprungsheimat so sehr vermisste, erstand ich zu einem Weihnachtsfest einen bebilderten Kalender über Ostpreußen. Natürlich freute er sich darüber sehr (war mir klar), aber die Freude wurde noch viel größer als er sich die Kalenderblätter näher ansah:
Auf einem der Fotos war das Haus zu sehen, in dem er aufgewachsen war. Wer konnte schon mit solch einem Zufall rechnen?
Vielleicht wollte der Himmel diesem guten Menschen auch nur eine Freude bereiten? Wer weiß schon, wie es um Zufälle wirklich bestellt ist?
Doch kleine Streitigkeiten blieben ebenfalls nicht aus: Er erzählte gerne aus der Vergangenheit, von seinen Eltern und sogar von seiner Oma ... und erwähnte er "meine Frau" ... meinte er immer die erste, nie die jetzige (zumindest nicht, wenn es um positive Dinge ging).
Manchmal ging mir dieses Leben in der Vergangenheit schon ziemlich auf den Senkel, und ich sagte nicht nur einmal:
"Wenn ich heute eine Geschichte höre, die älter als 7 Jahre ist, dann ... explodiere ich"
Er hielt sich dann eine Weile daran, er war mir nicht böse oder zumindest zeigte er es nicht.
Doch mein Hauptbestreben war es, ihn seinem Hund ein bisschen näher zu bringen, denn so ganz hatte er diesen nie angenommen, sondern nur die Verantwortung übernommen (wie schon gesagt).
Es sollte mir am Ende gelingen, diese schwierige Aufgabe zu bewältigen. Denn das hinter ihm liegende nicht gerade einfache Leben hatte ihn recht hart werden lassen.
Fortsetzung folgt - denn über Franz gibt es noch mehr zu erzählen.
Copyright Silvia Gehrmann
Zwei ganz besondere
Menschen
und sie möchte ich gesondert erwähnen, denn der eine war mir so ans Herz gewachsen wie die andere. Und beide haben mich verlassen:
Franz B. ist verstorben, und meine Freundin Hanna ist nach Österreich, in ihre Heimat, zurück gekehrt.
Ich hatte Franz B. schon öfter mit seinem Hund gesehen - und eines Tages, ich saß auf einer Bank, denn es war heiß und Robin wollte lieber öfter eine Pause einlegen, da gesellte er sich zu mir, und wir kamen ins Gespräch, das bis zu seinem Tod nicht mehr abreißen sollte.
Sein Hund hieß Boomer, war ein verwegen aussehender Mischling - und als Hund ein ziemlich ungelernter Kamerad.
Seine Frau hatte sich einen Hund gewünscht - und egoistisch wie sie war, schenkte sie Franz diesen Fratz zu einem seiner Geburtstage.
Franz, im Alter meiner Mutter, kannte noch das Wort Pflichtbewusstsein - und ergab sich in sein Schicksal, nun einen Hund an der Backe zu haben. Er führte ihn regelmäßig aus, gab ihm zu Fressen und streichelte ihn auch. Aber von Hundeerziehung hatte er keinen Plan und auch das Interesse daran fehlte.
Und ... Boomer war der erste Hund, den ich kennen lernte, der das Wort "Leckerchen" nicht kannte. Zwar bekam er auch von seinem Herrchen hin und wieder etwas Leckeres zwischendurch, aber wortlos.
Inzwischen erfuhr ich mehr über Franz B. Wie siezten uns meistens, außer manchmal zwischendurch, ... da rutschte uns auch mal das "Du" heraus.
Wie ich war er viel in der Welt herum gekommen. So hatten wir schon mal Gemeinsamkeiten und gemeinsame Gesprächsthemen. Die vielen Reisen machte er mit seiner ersten Ehefrau, die mit 56 Jahren und plötzlich in der Wohnung verstorben war, während er arbeitete. Sie hatten noch am Vortag irgendein Fußball-Europa- oder Weltmeisterschaftsspiel gemeinsam angesehen ...
und es war der Schock seines Lebens, sie nach Feierabend tot im Badezimmer aufzufinden.
Inzwischen waren einige Jahre ins Land gezogen. Irgendwann hatte er gedacht, dass er nicht allein bleiben wollte ... gab eine Annonce auf, und fand seine damalige Frau.
Diese hatte Haare auf den Zähnen. Ich habe sie natürlich auch bald kennen gelernt, aber warm werden konnte ich nie mit ihr. Ich glaube,
Franz B. auch nicht. Aber einmal eine Entscheidung getroffen, machte er sie nicht wieder rückgängig.
Wie meine Mutter stammte auch er aus Ostpreußen. Irgendwann waren wir so gut miteinander befreundet, dass wir uns auch zu Weihnachten eine Kleinigkeit schenkten - und zu den Geburtstagen.
Da er seine Ursprungsheimat so sehr vermisste, erstand ich zu einem Weihnachtsfest einen bebilderten Kalender über Ostpreußen. Natürlich freute er sich darüber sehr (war mir klar), aber die Freude wurde noch viel größer als er sich die Kalenderblätter näher ansah:
Auf einem der Fotos war das Haus zu sehen, in dem er aufgewachsen war. Wer konnte schon mit solch einem Zufall rechnen?
Vielleicht wollte der Himmel diesem guten Menschen auch nur eine Freude bereiten? Wer weiß schon, wie es um Zufälle wirklich bestellt ist?
Doch kleine Streitigkeiten blieben ebenfalls nicht aus: Er erzählte gerne aus der Vergangenheit, von seinen Eltern und sogar von seiner Oma ... und erwähnte er "meine Frau" ... meinte er immer die erste, nie die jetzige (zumindest nicht, wenn es um positive Dinge ging).
Manchmal ging mir dieses Leben in der Vergangenheit schon ziemlich auf den Senkel, und ich sagte nicht nur einmal:
"Wenn ich heute eine Geschichte höre, die älter als 7 Jahre ist, dann ... explodiere ich"
Er hielt sich dann eine Weile daran, er war mir nicht böse oder zumindest zeigte er es nicht.
Doch mein Hauptbestreben war es, ihn seinem Hund ein bisschen näher zu bringen, denn so ganz hatte er diesen nie angenommen, sondern nur die Verantwortung übernommen (wie schon gesagt).
Es sollte mir am Ende gelingen, diese schwierige Aufgabe zu bewältigen. Denn das hinter ihm liegende nicht gerade einfache Leben hatte ihn recht hart werden lassen.
Fortsetzung folgt - denn über Franz gibt es noch mehr zu erzählen.
Copyright Silvia Gehrmann
25. November 2018 - ZDF - Cecelia Ahern: Dich zu lieben ...
Vorab auf Smart-TV gesehen:
Cecelia Ahern
Dich zu lieben ...
Manchmal versuche ich, an Samstagmittagen meine verkümmerte romantische Ader wieder zu erlangen und gucke vorab - und während ich koche - das Herzkino, das vom ZDF am darauf folgenden Abend gesendet wird.
Claire (Jessica Ginkel) steht zwischen zwei Männern, und einer von beiden ist tot. Das bedeutet aber nicht, dass er unsichtbar ist. Mark (Jens Atzorn, der zweite ist Kai Schumann) steht immer auf der Matte, wenn sie von seinem unvollendeten Portrait das Tuch abnimmt - und nervt die Zuschauer.
Manchmal weiß der Tote nicht, wo er sich gerade befindet - denn Claire schleppt das Bild gerne mit sicher herum. Dann wiederum bewundere ich die Treffsicherheit seiner Kommentare, die darin gipfeln, dass er bemerkt:
Meine Witze werden auch nicht besser, seit ich tot bin.
Interessanter werden die Dialoge allerdings nicht.
Cecilia Ahern, nach deren Buch dieser Film entstand, hat 25 Millionen Bücher verkauft - und ich sage mal ganz locker und falls das Buch nicht wesentlich und erheblich besser als der Film ist:
Auch 25 Millionen Leser können irren!
Muss man als SchauspierlerIn eigentlich hungrig und die Miete noch nicht bezahlt haben oder völlig unkritisch sein, um sich durch derartige Rollen zu beißen?
Nach und nach und immer und stetig mehr wird die latente Romantikerin in mir völlig im Kitsch erstickt, aber keineswegs geweckt. Der Film ist noch nicht einmal so schlecht, dass er am Ende wieder gut ist. Es ist von vorne bis hinten ein einziger Schmarrn.
Simple Dialoge werden nur dadurch übertroffen, dass natürlich jeder, dem Claire von dem Geist erzählt, ihr auch Glauben schenkt. Ist ja nicht so selten, dass man mit Geistern lebt - seltener ist es eher, dass man die auch sehen kann.
Natürlich kommt auch noch eine gewisse, aber absehbare Dramatik ins Spiel. Es gibt einen Schnittpunkt zwischen den beiden Männern, von denen der eine natürlich immer noch tot ist.
Die beste Rolle hat Claires Freundin Fiona (Jule Ronstedt), und die allerbeste spielt hinter den Kulissen und gilt der
Kostümbildung. Manche Klamotte ist einfach nur schön ... und mit welchen Sternchen soll ich das nun schönreden?
Ich verzichte auf eine Sternenbewertung.
Auf den Film hätte ich auch verzichten sollen.
Guten Tag, Gruß Silvia
Cecelia Ahern
Dich zu lieben ...
Manchmal versuche ich, an Samstagmittagen meine verkümmerte romantische Ader wieder zu erlangen und gucke vorab - und während ich koche - das Herzkino, das vom ZDF am darauf folgenden Abend gesendet wird.
Claire (Jessica Ginkel) steht zwischen zwei Männern, und einer von beiden ist tot. Das bedeutet aber nicht, dass er unsichtbar ist. Mark (Jens Atzorn, der zweite ist Kai Schumann) steht immer auf der Matte, wenn sie von seinem unvollendeten Portrait das Tuch abnimmt - und nervt die Zuschauer.
Manchmal weiß der Tote nicht, wo er sich gerade befindet - denn Claire schleppt das Bild gerne mit sicher herum. Dann wiederum bewundere ich die Treffsicherheit seiner Kommentare, die darin gipfeln, dass er bemerkt:
Meine Witze werden auch nicht besser, seit ich tot bin.
Interessanter werden die Dialoge allerdings nicht.
Cecilia Ahern, nach deren Buch dieser Film entstand, hat 25 Millionen Bücher verkauft - und ich sage mal ganz locker und falls das Buch nicht wesentlich und erheblich besser als der Film ist:
Auch 25 Millionen Leser können irren!
Muss man als SchauspierlerIn eigentlich hungrig und die Miete noch nicht bezahlt haben oder völlig unkritisch sein, um sich durch derartige Rollen zu beißen?
Nach und nach und immer und stetig mehr wird die latente Romantikerin in mir völlig im Kitsch erstickt, aber keineswegs geweckt. Der Film ist noch nicht einmal so schlecht, dass er am Ende wieder gut ist. Es ist von vorne bis hinten ein einziger Schmarrn.
Simple Dialoge werden nur dadurch übertroffen, dass natürlich jeder, dem Claire von dem Geist erzählt, ihr auch Glauben schenkt. Ist ja nicht so selten, dass man mit Geistern lebt - seltener ist es eher, dass man die auch sehen kann.
Natürlich kommt auch noch eine gewisse, aber absehbare Dramatik ins Spiel. Es gibt einen Schnittpunkt zwischen den beiden Männern, von denen der eine natürlich immer noch tot ist.
Die beste Rolle hat Claires Freundin Fiona (Jule Ronstedt), und die allerbeste spielt hinter den Kulissen und gilt der
Kostümbildung. Manche Klamotte ist einfach nur schön ... und mit welchen Sternchen soll ich das nun schönreden?
Ich verzichte auf eine Sternenbewertung.
Auf den Film hätte ich auch verzichten sollen.
Guten Tag, Gruß Silvia
23. November 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Graz bei Kurt
Vorspeise: Kürbiscrémesuppe mit Orangenspalten und Zimtcroutons
Hauptspeise: Dreierlei Thunfisch auf Limetten/Piment d` Espelette, Kartoffelpüree & Apfel-Radicchio
Nachspeise: Luftige Clafoutis mit Gewürzekumquats auf Espumaschaum
Der Hoch-Stapler
Kurt liebt die Superlative, das Hochpreisige sowieso, seine Kochbücher-Sammlung, nennt sich gastrosexuell und ist dem Buddhismus zugewandt. Seinem vorherigen Leben als Bau-Ingenieur hat er abgeschworen und widmet sich nun dem Tai Chi und Qigong. Dem "Geistesgift" Verblendung aus dem Buddhismus hat er noch nicht völlig den Rücken gekehrt,
aber dieser Dinner-Abend bringt ihn sicher auf den richtigen Pfad. Heute kann er Demut lernen. Denn mit nur 29 Zählern liegt er abgeschlagen auf dem letzten Platz. Das passt nicht in sein ureigenes Weltbild, denn er war im Vorfeld mehr als sicher, auf der Gewinner-Seite zu stehen und alle anderen in Grund und Boden zu kochen.
Klappt nicht.
Die Gäste hingegen sind schon festlich gekleidet, damit am Ende zwei von ihnen den Jackpot abgreifen können. Sie sehen aus, als würden sie einen Casino-Besuch machen wollen - und während Kurt sein Geld (hier: die vielen von ihm vergebenen Punkte) zum Fenster hinauswirft,
vermehrt es sich für Petra und Gerhard, die sich den Gewinn teilen müssen.
Unterdessen lernt Kurt die 1. edle Wahrheit aus dem Buddhismus näher kennen: Das Leid!
Unerleuchtet ist Cornelia, die nur 6 Punkte gibt und überhaupt in dieser Woche sehr knausrig war.
Am Ende ergreift mich ein bisschen Mitleid für Kurt. Und natürlich und vor allen Dingen für den Thunfisch, den er in Gläsern hoch-stapelt.
Einen Sieger der Herzen suche ich in dieser Woche vergeblich, denn so leicht verschenke ich mein Herz nun wieder nicht.
Bleiben ein paar Gedanken:
Gerhard könnte für den nächsten Märchenfilm der ARD entdeckt werden, denn als "Rumpelstilzchen" in einer Neu-Verfilmung wäre er die ideale Besetzung. Dazu muss er sich überhaupt kein bisschen schauspielerisch verstellen.
Kurt fehlen neben den vielen Kochbüchern einige über den Buddhismus. Aber was soll es: Ich war auch mal katholisch und habe die Bibel nie gelesen.
Nicole würde ich täglich eine Schweige-Viertelstunde (mehr schafft sie ohnehin nicht) empfehlen. Sie wird dann merken, dass auch andere durchaus etwas zu erzählen haben.
Ansonsten bleibt mir nur, allen ein schönes Wochenende zu wünschen. Das ist übrigens kostenlos, aber wertvoll.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Hauptspeise: Dreierlei Thunfisch auf Limetten/Piment d` Espelette, Kartoffelpüree & Apfel-Radicchio
Nachspeise: Luftige Clafoutis mit Gewürzekumquats auf Espumaschaum
Der Hoch-Stapler
Kurt liebt die Superlative, das Hochpreisige sowieso, seine Kochbücher-Sammlung, nennt sich gastrosexuell und ist dem Buddhismus zugewandt. Seinem vorherigen Leben als Bau-Ingenieur hat er abgeschworen und widmet sich nun dem Tai Chi und Qigong. Dem "Geistesgift" Verblendung aus dem Buddhismus hat er noch nicht völlig den Rücken gekehrt,
aber dieser Dinner-Abend bringt ihn sicher auf den richtigen Pfad. Heute kann er Demut lernen. Denn mit nur 29 Zählern liegt er abgeschlagen auf dem letzten Platz. Das passt nicht in sein ureigenes Weltbild, denn er war im Vorfeld mehr als sicher, auf der Gewinner-Seite zu stehen und alle anderen in Grund und Boden zu kochen.
Klappt nicht.
Die Gäste hingegen sind schon festlich gekleidet, damit am Ende zwei von ihnen den Jackpot abgreifen können. Sie sehen aus, als würden sie einen Casino-Besuch machen wollen - und während Kurt sein Geld (hier: die vielen von ihm vergebenen Punkte) zum Fenster hinauswirft,
vermehrt es sich für Petra und Gerhard, die sich den Gewinn teilen müssen.
Unterdessen lernt Kurt die 1. edle Wahrheit aus dem Buddhismus näher kennen: Das Leid!
Unerleuchtet ist Cornelia, die nur 6 Punkte gibt und überhaupt in dieser Woche sehr knausrig war.
Am Ende ergreift mich ein bisschen Mitleid für Kurt. Und natürlich und vor allen Dingen für den Thunfisch, den er in Gläsern hoch-stapelt.
Einen Sieger der Herzen suche ich in dieser Woche vergeblich, denn so leicht verschenke ich mein Herz nun wieder nicht.
Bleiben ein paar Gedanken:
Gerhard könnte für den nächsten Märchenfilm der ARD entdeckt werden, denn als "Rumpelstilzchen" in einer Neu-Verfilmung wäre er die ideale Besetzung. Dazu muss er sich überhaupt kein bisschen schauspielerisch verstellen.
Kurt fehlen neben den vielen Kochbüchern einige über den Buddhismus. Aber was soll es: Ich war auch mal katholisch und habe die Bibel nie gelesen.
Nicole würde ich täglich eine Schweige-Viertelstunde (mehr schafft sie ohnehin nicht) empfehlen. Sie wird dann merken, dass auch andere durchaus etwas zu erzählen haben.
Ansonsten bleibt mir nur, allen ein schönes Wochenende zu wünschen. Das ist übrigens kostenlos, aber wertvoll.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Freitag, 23. November 2018
23. November 2018 - Mein Hunde-Sohn Robin - 35. Teil
Viele Menschen
sieht man kommen und gehen, manche immer wieder, andere irgendwann niemals mehr. Manche haben ebenfalls Hunde und andere nicht. Ich erinnere mich an die damals schon sehr alte Frau, die ihren ebenfalls nicht mehr jungen, geistig behinderten Sohn in der Tat hinter sich herzog wie ein Hündchen - wohl auch, weil er sonst einfach mitten im Wald stehen geblieben wäre.
Sie bestand jedoch auf dieses Quentchen frische Luft an jedem Tag und er musste mitziehen. Brav und anhänglich trottete er mit Hilfe dieses Schubses Nachdruck hinter ihr her. Im Winter kurz vor Weihnachten sammelte sie vom Winde abgewehtes Tannengrün, das er dann tragen musste. Über diese Aufgabe schien er stolz zu sein, bedeutete sie doch für ihn eine große Verantwortung. Manchmal gingen wir ein Viertelstündchen gemeinsam durch den Wald, bevor sich unsere Wege trennten - und die Frau erzählte mir von ihrem harten Leben, in dem die geistige Behinderung ihres Sohnes nicht das schlimmste Ereignis war.
Ihre stetige Sorge galt der eigenen Gesundheit, denn nur dann konnte sie ihm ein Leben in ihrem Haushalt gewährleisten.
Und dann sah ich sie ab einem gewissen Tag - und bis heute nicht mehr. Das ist sicher schon fünf Jahre her. (Foto aus unserem Wald)
In 2013 starb nicht nur Nelson Mandela, sondern auch der beliebte Schauspieler Dieter Pfaff und neben der Eisernen Lady Margaret Thatcher ebenfalls Hildegard Krekel, Eddi Arent, Dieter Hildebrandt und Marcel Reich-Ranicki.
Papst Benedikt XVI trat von seinem Amt zurück - eine wohl einmalige Sache im Vatikan. Bundespräsident war Joachim Gauck - und Deutscher Fußballmeister? Na, wer schon? Der reichste Verein der Nation eben!
Robin war nun 9 Jahre alt und mopsfidel, ohne ein Mops zu sein. Bienchen war und ist drei Monate älter als er, aber in 2013 bereits seit drei Jahren bei uns und mir gegenüber anhänglich wie die Kletten, die ständig in ihren Haaren hängenblieben (und immer noch hängenbleiben).
Ich lernte auf einem Hunde-Wald-Gang den Mann kennen, der seinerseits gar nicht mehr jung war - und der sich darüber freute, in seinem hohen Alter noch eine Mutter zu haben. Sie war über 100 Jahre alt (und starb erst in 2017 mit 106 Jahren).
Manchmal treffe ich ihn heute noch - mit seinem Boxer-Hund. Und wir lächeln gemeinsam über seine beinahe rekordverdächtig alt gewordene Mama - in stillem Gedenken, aber voller Fröhlichkeit.
Einen anderen treuen Begleiter fand ich in Helmut - er hatte keinen Hund, war im Vorruhestand und begleitete mich oft durch den Wald. Als er nach zehn Jahren von seiner Freundin verlassen wurde, war er traurig. Dass ich ihn dann auch noch "verlassen" habe, hat ihn sicher nicht gefreut, aber auf Dauer zerrte dieser Kerl an meinen Nerven - und ich ging ihm aus dem Weg. Meinen Vorwarnungen diesbezüglich hatte er keinen Glauben geschenkt ... und somit meine Geduld ziemlich überstrapaziert.
All die Menschen, die ich aufgrund von Hunde-Spaziergängen getroffen habe, kann ich nicht zählen. Es waren zu viele.
Man kann nämlich sagen: Robin ist bekannt wie ein bunter Hund. Und er verwickelte Bienchen mit in diese vielen Bekanntschaften.
Eine Frau - die wir aus den Bussen kannten - war eine von Robins Lieblingen, und umgekehrt strandete er mit seiner Zuneigung auch nicht im Trockendock. Diese erzählte mir von lange zurück liegenden Urlaubsbekannten - eine Frau, ein Mann, ein Schäferhund.
Ich gebe hier nicht wieder, was unsere Bus-Bekanntschaft auch 20 Jahre danach noch entsetzlich traurig und damals rat- und hilflos zurück ließ. Mir hätte sie das besser nicht erzählt, denn Sodomie ist in etwa das Schlimmste, was einem Tier passieren kann.
Fortsetzung folgt
Copyright Silvia Gehrmann
23. November 2018 - Vox - First Dates: Ein Tisch für zwei: Nach der Rechnung kommt die Quittung
First Dates
Nach der Rechnung kommt die Quittung
Die Sendung läuft bereits seit Monaten rauf und runter (mit runter meine ich Wiederholungen am laufenden Band), und ich habe noch nie absichtlich in eine hinein gesehen, aber:
Da mir das "perfekte Dinner" am Schreiberin-Herz liegt, und ich den Fernseher meist überpünktlich (falls ich das Dinner zu keinem anderen Zeitpunkt ansehe) um kurz vor 19.00 Uhr einschalte,
bekomme ich stets das Ende der First-Dates mit.
Es sitzen sich Mann und Frau oder Mann und Mann gegenüber (gab es auch schon mal zwei Frauen, die hier ihr erstes Date hatten?) und plaudern beim Essen über dieses und jenes.
Immer in der Nähe ist der Running-Man Trettl (ist der nicht im Hauptberuf Koch?), der ohne besondere Funktion ausgestattet einfach nur im Raum steht. Er serviert nicht, er kocht nicht, er kassiert nicht, aber er lächelt lieb in die Kameras ... und schätzt ein, wer wohl mit wem und warum und überhaupt ...
und am Ende scheint sich trotzdem kein Herz zum anderen zu gesellen - oder nur vorübergehend.
Trettl hat zumindest die Haare schön - ich tippe auf Minipli.
Es hat nicht gefunkt, es gab keine Schmetterlinge, sind die Kommentare der absagenden Liga, wenn es darum geht, einem zweiten Date zuzustimmen.
Wie häufig ist eigentlich Liebe auf den 1. Blick im wahren Leben? Mir ist das glatt nur ein einziges Mal passiert ... und es ging leider nicht in die ewige Verlängerung.
Sehr niedlich ist es in der Show, dass alle Frauen mehr oder weniger dringend erwarten, dass die Herren die Rechnung begleichen.
Auch dann wird es erwartet, wenn sie dem Kerl am Ende eine Abfuhr - natürlich eine lieb gemeinte - erteilen.
Wie selbstverständlich bleibt hier jede Art von Rechnungs-Emanzipation auf der Strecke, während die Männer sich in der Pflicht sehen, die Rechnungen zu begleichen,
selbst, wenn sie schon vorher wissen, dass sie sogleich die Quittung dafür geben werden und kein 2. Date haben möchten.
Erst recht natürlich, wenn sie sich ein 2. Date erhoffen - und am Ende vielleicht sogar der Sender hinter den Kulissen die Rechnungen übernimmt ... ?
Doch vorher kommt dieser unangenehme Moment, in dem man manchen Mann auch zögern sieht und die eine oder andere Frau vor Verlegenheit hofft, dass das Gegenüber
rasant und ohne Umschweife die Geldbörse zückt.
Ein Moment, der den Mann und auch die Frau auf ihre angestammten Plätze verdammt. Verdammt noch mal!
Guten Tag, Gruß Silvia
22. November 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Graz bei Petra
Vorspeise: Zweierlei Süppchen: Kürbissuppe, Schilcherrahmsuppe mit Eierschwammerlsülzchen und Vogerl und Käfer (Käferbohnen und Feldsalat) sowie Kernöl, dazu steirisches Jourgebäck
Hauptgang: Zwiebelrostbraten vom Almo, gedünstet mit Erdapfelbuchteln und Gemüse
Nachtisch: Käferbohnen-Maroni-Eis, Weingartenpfirsich, Haselnuss-Nougat, gesalzene Pistazie
Die 5-Tage-Sause
Jeden Tag Gaudi, Augenschmaus und Gaumenfreuden - und den Ohrenschmaus für die Zuschauer nicht zu vergessen. Hierin treten Nicole und Gerhard in einer persönlichen Battle und gegen die Zuschauer-Ohren an. Für den Gewinner oder die Siegerin darf jetzt abgestimmt werden!
Man lernt sich täglich besser kennen, meint dazu Gerhard - und am Freitag weiß er sicherlich auch endlich, dass Jenny eigentlich Cornelia heißt. Oberste Regel: Alles darf falsch sein - aber niemals darf man einen relevanten Namen vergessen oder ihn auch noch falsch schreiben!
Die primäre Regel für Petra lautet: Werbung für ihren Eis-Laden! So muss Andreolli (wer das ist, keine Ahnung, aber er ist männlich) her, um den Oldtimer zu kutschieren, der mit Werbung bepflastert ist. Angeblich kann sie keinen Oldtimer lenken.
Und so ganz allein schafft sie es auch (zeitmäßig) nicht, drei Sorten Eis in ihrem Laden herzustellen. Da hat sie tatkräftige Unterstützung von einem Eis-Macher (Name unbekannt) - obwohl man sieht, dass auch sie es beherrscht, ein Eis herzustellen. Wäre es anders, wäre es schließlich kaum zu glauben.
Eher nicht glauben will ich, dass sie die drei Eissorten in der Tat als Nachtisch serviert: Bei anderen Teilnehmern in anderen Dinner-Wochen würde man glatt sagen:
Gekauft! Punktabzug!
Das wird hier überhaupt nicht thematisiert. Nicole und Kurt geben je 9 Zähler, und auch Gerhard lässt sich nicht lumpen und verteilt 8, während Cornelia 7 Punkte gibt.
Die 33 Punkte ergeben einen Gleichstand mit Gerhards Zählern - und entstehen in einem Kauderwelsch aus Lob (für die Vorspeise) und Tadel (für den Hauptgang).
Am Ende und nach den Punkte-Geschenken gibt es die Zugabe eines männlichen Duos, das die Schönheit der Steiermark besingt (glaube ich),
und die Zuschauer müssen sich die Ohren zuhalten, als auch noch die Gäste fröhlich in das Lied einstimmen.
Ein paar heiße Krapfen runden den Abend ab - die Begeisterung ist riesengroß. Spaß an der Freude haben sie - die Gäste, die Gastgeberin
und alle, die sich sonst noch nach dem Dinner dort tummeln. Manche stehen im Dunkeln ... die sieht man nicht.
Und sobald Gerhard sich alle Namen gemerkt hat, können sie Freunde fürs Leben werden. Alle anderen dürfen dann die Eisdiele von Petra stürmen. Oder sich in Cornelias Reitschule anmelden.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Donnerstag, 22. November 2018
21. November 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Graz bei Cornelia
Vorspeise: Maronisuppe mit Zwetschken im Speckmantel
Hauptgang: Rindsroulade mit gratinierten Kartoffeln und Kürbis aus dem Ofen
Nachtisch: Beeren-Nougat-Quartett
Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde
Cornelia lebt und arbeitet auf einem Reiterhof, den sie zusammen mit ihren Eltern betreibt. 40 Pferde werden flankiert von Ponys, Hühnern, Hunden, Katzen und
Hängebauch-Schwein Sibylle. Der Name Sibylle bedeutet: Die Prophetin. Und so liegt sie gemütlich zwischen Stall und Wiese und prophezeit, dass der Ansturm dieser Fernseh-Leute, die irgendwelche Apparate auf sie halten und zur Bewegung animieren möchten, vorbei gehen wird. Sibylle, die allePfunde Last der Welt zu tragen scheint, ist hier nicht bedroht, in einer Pfanne zu landen. Eine gute Nachricht.
Gibt es auch eine schlechte? Nun ja, könnte man meinen, wenn man Nicole und Gerhard im Vorab-Interview hört: Die messen sich darin, wer von beiden lauter schreien kann ... Dass soviel Volumen im mageren Körper von Gerhard steckt, dass er sogar mit Nicole mithalten kann, hätte man nicht gedacht.
Unterdessen führt Cornelia diverse Sammelgegenstände ihrer Mutter vor - von Kunst bis Krempel ist sicher alles dabei, aber auf die Schnelle betrachtet, mag ich das nicht in die eine oder andere Schiene stecken. Offenbar putzt Mutter Susanne für ihr Leben gern - obwohl das große Haus und das Anwesen und die Tiere allein schon Arbeit genug sind.
In ihrem Zimmer bewahrt Cornelia all die Pokale und Trophäen auf, die sie beim Voltigieren gewonnen hat. Voltigieren findet sie interessanter und nicht so langweilig wie Reiten. Ob die Pferde das auch so sehen, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass Pferde gerne weit und weiter laufen, aber ewig im Kreis drehen vermutlich nicht bevorzugen.
Selbstbewusst präsentiert Cornelia ihr Menü - und jeder Gang wird von einem Pony zuvor mittels eines umgehängten beschriebenen Tuches angekündigt. Als Dank äpfelt das müde Pony am Ende ins Wohnzimmer.
Mit einem bisschen Phantasie kann man die Kritik der Gäste ebenfalls "äpfeln" nennen. Obwohl Cornelia
sich einen Punkt mehr geben würde, als sie selber an zwei vorangegangenen Tagen verteilt hat,
kommen am Ende nur 31 Punkte (Platz 3 bisher) zusammen. Findet sie ihr Menü wirklich besser als die der zwei Plaudertaschen?
Die Vorspeise sieht auf jeden Fall lecker aus - ist aber keine Zauberei. Der Hauptgang stürzt trocken ab, während die Nachspeise ganz nett aussieht.
Insgesamt ist es eine lustige Folge, in denen die Tiere des Hofes die Hauptrolle spielen. Und ich bin ganz vernarrt in Sibylle. Sie guckt mit soviel Gleichmut und Gleichgültigkeit in die Welt, dass man das beinahe
philosophisch nennen kann.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Hauptgang: Rindsroulade mit gratinierten Kartoffeln und Kürbis aus dem Ofen
Nachtisch: Beeren-Nougat-Quartett
Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde
Cornelia lebt und arbeitet auf einem Reiterhof, den sie zusammen mit ihren Eltern betreibt. 40 Pferde werden flankiert von Ponys, Hühnern, Hunden, Katzen und
Hängebauch-Schwein Sibylle. Der Name Sibylle bedeutet: Die Prophetin. Und so liegt sie gemütlich zwischen Stall und Wiese und prophezeit, dass der Ansturm dieser Fernseh-Leute, die irgendwelche Apparate auf sie halten und zur Bewegung animieren möchten, vorbei gehen wird. Sibylle, die alle
Gibt es auch eine schlechte? Nun ja, könnte man meinen, wenn man Nicole und Gerhard im Vorab-Interview hört: Die messen sich darin, wer von beiden lauter schreien kann ... Dass soviel Volumen im mageren Körper von Gerhard steckt, dass er sogar mit Nicole mithalten kann, hätte man nicht gedacht.
Unterdessen führt Cornelia diverse Sammelgegenstände ihrer Mutter vor - von Kunst bis Krempel ist sicher alles dabei, aber auf die Schnelle betrachtet, mag ich das nicht in die eine oder andere Schiene stecken. Offenbar putzt Mutter Susanne für ihr Leben gern - obwohl das große Haus und das Anwesen und die Tiere allein schon Arbeit genug sind.
In ihrem Zimmer bewahrt Cornelia all die Pokale und Trophäen auf, die sie beim Voltigieren gewonnen hat. Voltigieren findet sie interessanter und nicht so langweilig wie Reiten. Ob die Pferde das auch so sehen, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass Pferde gerne weit und weiter laufen, aber ewig im Kreis drehen vermutlich nicht bevorzugen.
Selbstbewusst präsentiert Cornelia ihr Menü - und jeder Gang wird von einem Pony zuvor mittels eines umgehängten beschriebenen Tuches angekündigt. Als Dank äpfelt das müde Pony am Ende ins Wohnzimmer.
Mit einem bisschen Phantasie kann man die Kritik der Gäste ebenfalls "äpfeln" nennen. Obwohl Cornelia
sich einen Punkt mehr geben würde, als sie selber an zwei vorangegangenen Tagen verteilt hat,
kommen am Ende nur 31 Punkte (Platz 3 bisher) zusammen. Findet sie ihr Menü wirklich besser als die der zwei Plaudertaschen?
Die Vorspeise sieht auf jeden Fall lecker aus - ist aber keine Zauberei. Der Hauptgang stürzt trocken ab, während die Nachspeise ganz nett aussieht.
Insgesamt ist es eine lustige Folge, in denen die Tiere des Hofes die Hauptrolle spielen. Und ich bin ganz vernarrt in Sibylle. Sie guckt mit soviel Gleichmut und Gleichgültigkeit in die Welt, dass man das beinahe
philosophisch nennen kann.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Mittwoch, 21. November 2018
20. November 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Graz bei Gerhard
Vorspeise: Steirisches Kuchlkastl: A Steirische Piadina (italienisches Fladenbrot) mit Herrnpüz (Steinpilz) und Trüffel
Hauptgang: Rehfilet mit Keitln an Saftl und an Grammlrisotto (Speck-Risotto)
Nachtisch: Zwetschkenknödl an Röster
Dress-Code: Trachten
Alle halten sich daran und laufen trachtenmäßig gekleidet in ländlicher Idylle in dem Ort nahe Graz ein. Ein Ort, wie er in jedem Heimatfilm Karriere machen würde. Hier könnte die Geschichte von dem Hasen und dem Igel erfunden worden sein oder auch das Sprichwort von den Pflaumen in Nachbars Garten. Sorry, sind ja eigentlich Kirschen - aber als Gerhard telegen in den Pflaumenbaum steigt, um die letzten Früchte abzugreifen, fällt mir der Spruch ein. Nebenbei sehe ich das Dinner gefährdet, denn die wackelige Leiter und die dünnen Äste, über die er klettert ... aber Gerhard ist ja nur ein Hänfling, so schlank, dass man ihm sein Hobby,
die Harley-Davidson, kaum zutraut.
Die wird auch das maximale Geräusch machen, sobald er damit durch die stille Gegend brettert.
Doch heute kommt unter anderem Nicole - und sie ist noch einen Ticken lauter als ein Motorrad. Ihr Mundwerk steht kaum jemals still, und am Freitag müssen sich alle Zuschauer von diesem Redeschwall ausgiebig erholen.
Was kann man über Gerhard sagen? Er ist vor acht Jahren auf den elterlichen Hof zurückgezogen und lebt dort jetzt als Pensionär und früherer Lederer mit seiner Mutter zusammen. Diese möchte nicht ins Fernsehen und hat vor den Dreharbeiten die Flucht ergriffen. Sicher nicht, weil sie so scheu ist - sondern - auch wenn es die Voxschen Daniels kaum glauben wollen - nicht alle Menschen ins Fernsehen möchten.
Immerhin muss jeder, der sich in die Fänge des Senders begibt, damit rechnen, dass er als Trash-Star am Ende noch weltberühmt wird. Hier in dieser Sendung geht es jedoch
auch ums Kochen und nicht nur um die talentfreie Darstellung der eigenen Person.
Kochen beherrscht Gerhard. Ebenso die Steigerung eines Menüs, denn kommt die Vorspeise noch ziemlich simpel rüber,
steigert er sich im Hauptgang, um den Konkurrenten mit dem tollen Nachtisch sogleich auch Kindheitserinnerungen zu schenken.
Begleitet wird die Chose von einem Durcheinander-Gequatsche. Gerhard, Petra, Kurt und Conny bleibt wohl auch gar nichts anderes übrig,
denn sonst würde Nicole die gesamte Show verbal an sich reißen.
Es gibt so viele Leute, die sich nur selber gern reden hören ...
Gerhard sammelt 33 Punkte ein, und somit liegt er am Dienstag auf dem vorläufig 1. Platz. Verlieren ist nicht in seinem Sinne, er hat auch noch nie verloren (seine Aussage) - die nächsten Tage werden zeigen, ob das so bleibt.
Unterdessen gucken alle Grazer nun, was Nicole in der Innenstadt so hoch angepriesen und beworben hat: Das perfekte Dinner mit ihr persönlich.
Wehe, einer schaltet nicht ein!
Guten Morgen, Gruß Silvia
Dienstag, 20. November 2018
19. November 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Graz bei Nicole
Vorspeise: Gruß aus dem Wok-Brenner: Garnelen an saisonalem Gemüse
Hauptspeise: Saltimbocca mit einer Kartoffelbeilage
Nachspeise: Kürbiskernroulade mit Käferbohnenfüllung und Kernöl
Reden ist Silber ...
Wo Sprichwörter passen, da passen sie einfach, denn Nicoles Redeschwall ist kaum zu bremsen und macht - und das an einem solch traurigen Tag für Vox-Goodbye Deutschland (fehlt nur der Trauerflor überm Schirm) - ihren Dinner-Tag zu einer lauten Veranstaltung. Redepausen sind bis zum Ende nicht vorgesehen. Die 43jährige ist seit 18 Jahren verlobt - und schnell wird klar, dass eine so lange Verlobungszeit zustande kommen kann,
wenn der Liebste niemals zu Worte kommt, um die entscheidende Frage stellen zu können.
Hinzu kommt eine Herausforderung für die Ton-Technik - und in diesem Fall ist es nicht der Dialekt, denn den verstehe ich gut -
um die Sendung bei all dem Durcheinander-Gebrabbel teilweise zu einer Anhäufung von wildem Gerede zu machen, für die Zuschauer oft ohne Sinn.
Gefühlte 134 Mal erinnert Nicole an ihre Aufregung - und ich, gar nicht mit einem schlechten Gedächtnis ausgestattet, habe es längst mitbekommen, dass sie gerne redet und redet und redet ... und das in Höchstgeschwindigkeit.
Um mehr Redezeit zu haben, benutzt sie dann auch eine Fertigpaste und ein schäbiges Pülverchen für die Soße, steckt den immer selben Löffel in die Speisen (keine Zeit, einen neuen aus der Schublade zu holen), schleckt ihn ab und wieder juppeidi rein damit ins Essen.
Gerhard gefällt am Ende so einiges am Dinner nicht, doch das geht für mich im Echo der miesen Tontechnik unter,
während ich hinzufügen möchte, dass die auch schwierig zu bändigen ist ... in ihrer großen Wohnung.
32 Punkte bekommt Nicole für ihre Dinner-Show, die mit einem eindrucksvollen Feuer unter freiem Himmel und per Wok anfing. Das gleiche, womöglich gleichzeitig in zwei Pfannen auf dem Herd zubereitet, wäre am Ende
womöglich noch warm gewesen - aber die Show hätte definitiv gefehlt.
Und auch die anderen Teilnehmer reden gerne und viel ... das könnte eine wortreiche Woche werden, während ich auf eine inhaltsreiche eher Lust habe.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Hauptspeise: Saltimbocca mit einer Kartoffelbeilage
Nachspeise: Kürbiskernroulade mit Käferbohnenfüllung und Kernöl
Reden ist Silber ...
Wo Sprichwörter passen, da passen sie einfach, denn Nicoles Redeschwall ist kaum zu bremsen und macht - und das an einem solch traurigen Tag für Vox-Goodbye Deutschland (fehlt nur der Trauerflor überm Schirm) - ihren Dinner-Tag zu einer lauten Veranstaltung. Redepausen sind bis zum Ende nicht vorgesehen. Die 43jährige ist seit 18 Jahren verlobt - und schnell wird klar, dass eine so lange Verlobungszeit zustande kommen kann,
wenn der Liebste niemals zu Worte kommt, um die entscheidende Frage stellen zu können.
Hinzu kommt eine Herausforderung für die Ton-Technik - und in diesem Fall ist es nicht der Dialekt, denn den verstehe ich gut -
um die Sendung bei all dem Durcheinander-Gebrabbel teilweise zu einer Anhäufung von wildem Gerede zu machen, für die Zuschauer oft ohne Sinn.
Gefühlte 134 Mal erinnert Nicole an ihre Aufregung - und ich, gar nicht mit einem schlechten Gedächtnis ausgestattet, habe es längst mitbekommen, dass sie gerne redet und redet und redet ... und das in Höchstgeschwindigkeit.
Um mehr Redezeit zu haben, benutzt sie dann auch eine Fertigpaste und ein schäbiges Pülverchen für die Soße, steckt den immer selben Löffel in die Speisen (keine Zeit, einen neuen aus der Schublade zu holen), schleckt ihn ab und wieder juppeidi rein damit ins Essen.
Gerhard gefällt am Ende so einiges am Dinner nicht, doch das geht für mich im Echo der miesen Tontechnik unter,
während ich hinzufügen möchte, dass die auch schwierig zu bändigen ist ... in ihrer großen Wohnung.
32 Punkte bekommt Nicole für ihre Dinner-Show, die mit einem eindrucksvollen Feuer unter freiem Himmel und per Wok anfing. Das gleiche, womöglich gleichzeitig in zwei Pfannen auf dem Herd zubereitet, wäre am Ende
womöglich noch warm gewesen - aber die Show hätte definitiv gefehlt.
Und auch die anderen Teilnehmer reden gerne und viel ... das könnte eine wortreiche Woche werden, während ich auf eine inhaltsreiche eher Lust habe.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Montag, 19. November 2018
19. November 2018 - Ein Wochenende ...
Ein Wochenende
... fließt stets, mal mehr, mal weniger sanft, in den Montag hinein. Die neue Woche beginnt, neue Nachrichten werden entstehen, während alte noch gar nicht verarbeitet sind: Eine Fernseh-Serie wird eingestampft, und treibt die Fans auf die Barrikaden. Mir fallen nur ein paar ganz wenige Beispiele ein, gegen die man eher demonstrieren könnte.
Den lachenden Smiley verkneife ich mir, denn
trauriger Weise ist ein Mensch mit nur 49 Jahren am Wochenende gestorben, der auch in den Medien präsent war. Nun drückt jeder, der ihm vielleicht mal die Hand geschüttelt hat, seine Trauer aus -
während sämtliche Zeitungen mit dem Schreiben nicht mehr hinterherkommen. Die Tagesschau hat trotzdem auf eine Sondersendung verzichtet,
aber sicher schweren Herzens.
Ich würde mich freuen, wenn es sich in NRW durchsetzen lässt, in Schlachthöfen Videokontrollen einzuführen. Auch eine Nachricht vom Wochenende.
Unterdessen läuten hier bereits seit letztem Donnerstag die Weihnachtsmarkt-Glöckchen - und die Verantwortlichen regen sich auf,
dass der Betreiber des Riesenrades sich für einen anderen Markt entschieden hat. Ein Skandal könnte sich anbahnen,
und die Frage, ob der sich lohnen würde, stelle ich mir nicht.
Die Temperaturen sind gefallen, aber im November darf man das getrost als eine gute Nachricht hinnehmen.
Eine Neu-Herzogin soll sich wie ein Berserker im Palast benehmen und die dort Angestellten stressen.
Es ist also so wie es immer ist: Wichtiges und Trauriges. Unwichtiges und Nichtiges.
Ich hoffe, mir gelingt die Unterscheidung.
Aber etwas sehr Wichtiges ist, allen eine schöne Woche zu wünschen und einen
guten Morgen, Gruß Silvia
Samstag, 17. November 2018
17. November 2018 - Das Ende der Lindenstraße
Das Ende der Lindenstraße - doch das Leben geht weiter
Bislang konnte man getrost denken: Alles hat ein Ende, nur die Lindenstraße nicht. Konsequent hat der Sender dieses Ende nun bekannt gegeben, denn in Wirklichkeit hat schließlich wirklich alles ein Ende - aber der Schmerzens-Aufschrei geht bis nach Griechenland, wo Mutter Beimer gerade als Marieluise Marjan Urlaub macht. Joachim Luger hat sich vor kurzem bereits verabschiedet, und bei Bill Mockridge ist es bereits drei Jahre her, dass er aus der Langzeit-Serie ausgestiegen ist. Das waren die zwei Männer im Leben von Mutter Beimer.
Das große Problem der Lindenstraße scheint zu sein, dass man für Mutter Beimer einfach keinen neuen Mann finden kann!
Oder bringe ich hier etwas durcheinander, und das Problem ist eher, dass die Serie der ARD zu teuer wurde - und im Gegensatz zu wenige Zuschauer Interesse an ihr haben? Ehrlich, dass jede Folge teuer gewesen sein soll, kann ich nicht verstehen - denn man sieht einfach nichts davon. Understatement?
Als eine Rettungsmaßnahme wäre denkbar, alle Autoren in den Ruhestand zu schicken - und die Akteure ihre Rollen selber gestalten zu lassen. Schlimmer kann es nicht, eher könnte es lustiger werden. Es ergäben sich völlig neue Dimensionen.
Es ist natürlich beschämend für den Sender, die Schauspieler mit dieser Nachricht (Ende im März 2020) ohne Vorwarnung zu überfallen? Aber hätten sie an Sonntagen mal selber eingeschaltet,
wäre ihnen aufgefallen, dass das Ende naht.
Kult hin oder her - die kultigsten Stars sterben übrigens mit 27, und nicht erst mit 35 Jahren, die diese Straße im März 2020 auf dem Buckel haben wird.
Leider sieht man ihr das Alter auch an.
Was Geißendörfer als Statement zu aktuellen Ereignissen oder Themen sieht - kommt eher als Belehrung für die Zuschauer über den Schirm.
Dazu zähle ich nicht den damals längst fälligen ersten Fernseh-Kuss zwischen zwei Männern - das war ein Highlight und hat viel getan für die Schwulenbewegung.
Aber da war die Lindenstraße auch noch jung und flott ...
Jetzt ist sie nur noch flott. Nämlich bald flott weg vom Schirm.
Für die nächsten eineinhalb Jahre haben die Drehbuch-Autoren jedoch eine kreative und märchenhafte Zeit vor sich, denn sie können endlich
Geschichten erfinden, für deren Ende ihnen die Ideen ausgehen. Ach, das haben sie schon getan?
Sorry, habe ich nicht mitbekommen, denn ich habe schon vor geraumer Zeit die Lindenstraße in meinem Fernsehgerät abgeschafft. Der Fernseher hat es übrigens überlebt - ganz ohne Entzugserscheinungen.
Wie könnte ich nun die verärgerten Fans trösten, die sogar auf die Barrikaden gehen wollen und Petitionen lostreten möchten?
Vielleicht damit: Schließt sich eine Tür, öffnet sich ein Fenster!
Dass mir aber bitte niemand aus dem Fenster springt. Ist doch nur eine Fernseh-Serie - und wenn man dann in 2025 von ihr spricht, wird man sagen:
Weißt du noch? So toll war die Lindenstraße!
Das kann man im Moment leider nicht gerade sagen, aber in der Vergangenheit verklärt sich schließlich so einiges.
Kopf hoch, ihr treuen Fans! Das Leben geht weiter.
Guten Tag, Gruß Silvia
17. November 2018 - Zerstörerisches Feuer
Wenn ein Feuer alles zerstört
Ich weiß, wie es ist, wenn ein Feuer zerstörerisch wirkt und Menschen alles nimmt - auch, wenn das Feuer, von dem ich persönlich betroffen war, kein derart flächendeckendes und infanales gewesen ist wie das, das nun in Kalifornien wütet:
Wir haben in einem Feuer meinen Bruder verloren.
Im Gegensatz von dem jetzt wütenden Feuer hat es nicht eine gesamte Region, sondern nur eine kleine Familie getroffen.
Was gilt, wenn sich jene Zerstörungen summieren - und der Mensch, fern von diesem Feuer kaum Worte dafür finden kann?
Einfach weitermachen wie bisher und froh sein, dass hier so etwas nicht oder zumindest nicht in dem Ausmaß nicht passieren kann?
Kalifornien ist weit weg - doch die Bilder, die von dort aus um die Welt gehen, bringen es uns allen nahe:
Dieses Feuer hat bereits über 70 Todesopfer gefordert, und es werden mehr als 1.000 Menschen vermisst (Stand: 17. November 2018).
Andere haben - manchmal um Haaresbreite - ihr Leben gerettet, aber in den Flammen alles verloren: Auch Erinnerungs-Stücke, die unersetzlich sind und Papiere, denn was ist der Mensch ohne die dazu passenden Papiere?
Ein Ort namens "Paradise" ist nahezu völlig nieder gebrannt.
Hunderte von Helfern suchen mit Spürhunden nach Vermissten. In den Auffang-Lagern finden Menschen und auch ihre Tiere Zuflucht.
Was in einem Song "It never rains in Southern California" so schön und verheißungsvoll für Urlaube klingt, ist eigentlich ein Verhängnis für die Region: Die Trockenheit ist ein Grund für die Brände, von denen dies nicht der erste, aber wohl der verheerendste bisher ist.
Ein weiterer Grund soll die Klimaveränderung sein.
Aber was nützt es den Menschen, die alles verloren haben, wenn sie die Gründe dafür kennen? Die kann man nur in Zukunft ins Leben integrieren und vieles besser machen.
Schwer zu ertragen sind die Fotos von verbrannten Tieren - und manche leben sogar noch, trotz riesiger Verbrennungen.
Es muss Menschen an einen Krieg erinnern, auch, wenn sie noch niemals einen erlebt haben - aber die Auswirkungen sind ähnlich.
Ich weiß, wie es ist, wenn ein Feuer einem etwas sehr Wertvolles nimmt: Meine Mutter konnte ewig lange nicht mal eine Kerze anzünden ... ohne Bilder in den Kopf zu bekommen.
Ich weiß, wovon ich schreibe - und doch kann ich mir ein Feuer in dieser Dimension nicht vorstellen. Da nützen auch die vielen Fotos nichts, es ist ein unerhört großes Drama,
in dem vor allem jedes Leid gleich groß ist - und auch prominente Menschen nicht minder trifft wie unbekannte.
Vor allem trifft es jedoch die Tiere. Und das brennt sich in meine Seele.
Guten Tag, Gruß Silvia - traurig
16. November 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Stuttgart bei Daniel
Vorspeise: Lachs aus dem heißen Rauch, dazu Avocado, Tomate und Limette
Hauptspeise: Roastbeef aus dem Eitorfer Stall, dazu Kartoffel, Safran und Karotte
Nachspeise: Birne aus dem Eiskeller, dazu Ingwer, Riesling und Honig
Architektur auf den Tellern
Daniel, der Architekt, ist am Ende des Abends sicher, dass er seinen Gästen das beinahe perfekte Dinner serviert hat. Das ist sein eigenes selbstbewusstes Fazit am Ende dieser harmonischen Woche. Ein bisschen muss er noch zittern, denn diese Gruppe beinhaltet auch den Unsicherheitsfaktor Franziska: Ihr schmeckt vieles einfach nicht, da kann man nichts machen. Zumindest fügt sie stets ein "leider" hinzu, was jedoch nichts besser macht, sondern nur zeigt, dass sie den Sinn der Bepunktung überhaupt nicht verstanden hat:
Es geht weniger um den eigenen Geschmack, sondern vielmehr darum, ob die einzelnen Menü-Bestandteile ordentlich oder sogar außerordentlich gut zubereitet sind.
Ohne mit der Wimper zu zucken zückt sie für Daniels Menü die neutrale 7. Durch Philip wird eine 10 hinzuaddiert, während Astrid die 9 ins Geschehen schiebt. Bleibt noch Kim, der heute mit einer 8 in der Hand votet.
Insgesamt bekommt Daniel 34 Zähler und - Schreck, lass nach - marschiert somit Franziska und Kim mit nur einem Punkt Vorsprung davon in Richtung Jackpot, gefüllt mit 3.000 Euro:
Daniels Lohn für viel Kleinkunst auf den Tellern, denn offenbar liebt er es, alles klitzeklein zu schnibbeln.
Mit Kleinigkeiten gibt Frau Professor Astrid sich nicht zufrieden: Sie schiebt selbstbewusst bis zum Anschlag ihren Bauch wie eine Trophäe vor sich her, der zuvor in ihr vermutlich engstes Kleid gepackt wurde. Ist das ein Statement gegen den um sich greifenden Wahn, alles korrektur-operieren zu lassen, was nicht der Schönheit entspricht? Oder hat sie schlicht vergessen, einen Blick in den Spiegel zu werfen?
Auch ihre Coolness lässt nach - ein Zeichen, dass die Woche insgesamt anstrengender war als gedacht?
Immer gleich bleibt Philip: Wenn jemand der Sieger meines Herzens wäre, dann er. Seine wohlwollende Art den anderen gegenüber und die liebenswerte subjektive Erkenntnis darüber, dass sein Dinner nicht perfekt war - sind ein Garant für einen Herzenssieger.
In der Hoffnung, dass niemand Kim auf der Autobahn begegnet - obwohl der ja schneller vorbei fliegt als man gucken kann,
wünsche ich allen ein schönes Wochenende.
Doch eines habe ich noch: 5 Punkte für Franziska! Leider! Tut mir wirklich leid, aber zu mehr kann ich mich nicht hinreißen lassen, um sie abschließend zu beschreiben.
Guten Morgen Gruß Silvia
Freitag, 16. November 2018
16. November 2018 - Alle Jahre wieder: Die wunderbare Lindt-Familie
Anhand der Lindt-Broschüre
Die wunderbare Lindt-Familie
Das ist jene, bei der sich Schokolade nicht profan und wie für alle anderen mit "Sch" schreibt, sondern ganz schick und weltgewandt nur mit "Ch". Vielleicht steht das "CH" auch nur für Schweiz - denn wer hat sie erfunden, diese tolle Familie ohne Fehl und irgendeinen Bezug zur Wirklichkeit: Die Schweizer!
Selbst Roger Federer hilft in diesem Jahr mit, die Schokolade voller Begeisterung beinahe zu probieren. Aber er hat nicht etwa eine schokoladige Schnute auf dem gefälligen Foto, sondern hält ein Kügelchen derselben in die Kamera und hat ein Lächeln drauf, als wolle er dem Fotografen zurufen:
Möchtest du nicht dieses Schoko-Kügelchen essen?
Advent im Wald heißt es dann sogleich im nächsten Kapitel, und wer nun denkt, die süßen Eulen seien im Wald für die Kinder versteckt (ist ja immerhin nicht die Ostern-, sondern die Weihnachtsausgabe), den muss ich leider enttäuschen:
Sie sind lediglich auf ein paar Holzklötzen aus dem Wald drapiert. Auf jeden Fall findet die Firma Lindt sogar Hilfe in oder vielmehr aus der Natur,
um ihre Produkte zu vermarkten. Nett von der Natur. Aber gefragt wurde sie mal wieder nicht.
Dafür machen die Lindt-Kinder vermutlich freiwillig und gerne den Spaß mit, sich von ihren Eltern auf einem Schlitten durch den Schnee ziehen zu lassen -
natürlich trägt das süße Mädchen einen echten Pelzbommel an seiner Mütze - und der Junge einen eben solchen an seinem Kragen. Auch die Frau Mutter lässt man pelzmäßig nicht unedel allein: Hauptsache, die Familie hat ihren Spaß. Der geht ohnehin über alles.
Spaß hat das Töchterlein auch, als sie am Morgen nicht aufstehen will - und als Belohnung dafür den Lindt-Schoko-Teddy ans Bett gebracht bekommt:
Für den Lindt-Genuss ist die Tageszeit nie zu früh! Aber? Kinder morgens bereits mit Schokolade ruhig zu stellen - ist das eigentlich erlaubt?
Obwohl diese beiden Kinder der Lindt-Familie so brav aussehen, dass man ihnen keinerlei dumme Taten unterstellen kann. Sie sind herzallerliebst. Wären alle Kinder so, könnte die Welt geradezu in Langeweile ersticken.
Mama Lindt flirtet derweil mit Papa Lindt im Schnee - und natürlich mit Hilfe eines Lindt-Produktes, denn wie sonst ginge das mit dem Flirten?
Oma und Opa der Familie sitzen derweil am offenen Kamin und gucken verzückt ein Lind-Pralinee an, dass man
sofort käuflich erwerben möchte. Sofort! Dann kommt vielleicht ganz von selber der Kamin ins eigene Haus und ins Spiel?
Es werden noch fünf Dinge empfohlen, die wir an Weihnachten unbedingt tun sollten:
Mit Schneeschuhen raus in die Wildnis ... ist eines und das Beste davon. Denn ausnahmsweise ist auf dem Foto mal keine Schokolade.
Für die finalen "Glücksmomente" sorgt wie immer der fest in der Familie etablierte Johann Lafer:
Jetzt kann Weihnachten kommen!
Endlich weiß ich genau, wie ich Weihnachten feiern soll - und was ich dafür alles kaufen muss. Ich mach mich dann mal auf die Socken.
Guten Tag, Gruß Silvia
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