Freitag, 25. August 2017

25. August 2017 - 14 Engel -

4 von 14 Engeln

Abends, wenn ich schlafen geh,
Vierzehn Engel mit mir gehn:
Zwei zu meinem Kopfe,
Zwei zu meinen Füßen,
Zwei zu meiner Rechten,
Zwei zu meiner Linken,
Zwei, die mich decken,
Zwei, die mich wecken,
Zwei, die mich weisen,
ins himmlische Paradies.  - Engelbert Humperdinck


14 Engel

Als ich ein sehr kleines Mädchen war, war es das Gebet zur Nacht, das meine Oma mit mir zelebrierte. Und so wurde es damals recht eng in meinem Bett mit all den Engeln, die mit ihren diversen Aufgabenstellungen auf mich achtgeben sollten. Nicht selten wollte ich wissen, woher all diese Engel kamen und wohin sie tagsüber gingen und ob jeder Mensch einen Zugang zu solch einer immensen Anzahl an himmlischen Geschöpfen vorweisen konnte.

An die Antworten erinnere ich mich nicht mehr - aber es gab sie, denn ich ließ nie locker, bevor ich eine Antwort hatte.  Generell war mir jedoch klar, dass ich alleine nicht eine ganze Horde von Engeln brauchte,

aber es hörte sich schön an, dieses Gedicht, als Gebet zur Nacht von sanfter Oma-Stimme gesprochen.

Heute spricht niemand mehr ein Gebet für mich, und ich selber schicke höchstens hin und wieder stoßweise eines zum Himmel:

Himmel hilf!

Ach, Herrgott, muss das jetzt sein?

Gottseidank!

So und ähnlich klingt das  - und es hat nichts von Süße, sondern nur von Einfordern - oder Beklagen, manchmal von lässigem, nicht ernst gemeintem Bedanken.

Doch gerade jetzt in diesem Moment - ich weiß nicht, wieso, warum und weshalb mir dieses Gebet wieder einfällt,

denke ich an die 14 Engel, und ich möchte sie gerne neu verteilen, denn in meinem Bett ist wirklich kein Platz mehr für sie, und ich komme auch ohne sie gut zurecht:

Aber wenn 2 Engel sich um gequälte Tiere kümmern und ihre bessere Zukunft,

weitere 2  um misshandelte Kinder und - ich möchte nicht unbescheiden werden -

2 andere himmlische Geschöpfe sich die bösartigen Menschen vornehmen könnten, um sie ein bisschen zu läutern,

und 2 Engel bitte in einer kriegerischen und endgültigen Mission alle Waffen auf der Welt vernichten,

während die nächsten 2 Liebe und Geduld aufrüsten.

Die vorletzten 2 sollten allen Zweiflern an demokratischem Gedankengut bei der Wahl im September eine Leuchte der Erhellung halten,

während die letzten 2 leider

angetreten sind, um mir die Naivität auszutreiben.

Immer kommt einem die Realität dazwischen - Himmelherrgottsakrakruzifix!


Guten Tag, Gruß Silvia


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