Montag, 8. Dezember 2025

7. Dezember 2025 - ARD - Tatort Münster: "Die Erfindung des Rades"



Die Erfindung des Rades

Zu diesem "Tatort" kann ich nicht viel sagen, denn ich bin spätestens auf halber Strecke eingeschlafen - und die vorherige Zeit war ich unaufmerksam. Das sagt allerdings nichts über die

Qualität des "Krimis" aus, denn ein halbes Werk kann ich nicht beurteilen. Und eingeschlafen bin ich vermutlich wegen meiner allgemeinen Müdigkeit, die keine Rückschlüsse auf den Film zulässt.

Zu gegebener Zeit werde ich diese Münster-Ausgabe in der Mediathek ansehen, denn heute möchte ich nur


Danke, Wilhelmine Klemm (Rauchen ist trotzdem tödlich)

sagen.

Danke für herrliche Momente voller Dunst und Nebel in vielen Münsteraner Folgen dieses etwas anderen "Tatorts" - mal absolut gelungen, mal durchschnittlich und oft auch mit überwiegendem Klamauk.

In stetiger Seelenruhe mit dem unvermeidbaren Glimmstengel im Mundwinkel hat Wilhelmine Klemm

- hervorragend gespielt von Mechthild Großmann -

stets die Ruhe bewahrt, sich humorvoll eingebracht, während sie gegen

jeden Kummer - übers Drehbuch, über sonstige mögliche Befindlichkeiten, wer weiß das schon -

ihre besänftigenden Begleiter hatte, sprich: immer genug Zigaretten.

Ob sie im Privatleben auch raucht, weiß ich nicht. - Wenn nicht, gehört sie zu den Schauspielern, die für eine Rolle alles geben, und mehr als nur Schauspielkunst investieren,

sondern auch eine Art von Opferbereitschaft.

Von nun an gehörte sie zu den wenigen, die im TV ein Laster hochgehalten hat, das natürlich diverse spätere und von ihm verursachte Leiden hervorrufen kann.

Aber: es hat einen Touch von Realismus, wenn jemand dieses Laster nicht besiegen kann, weil es ihn längst voll im Griff hat.

Wer raucht jetzt noch im TV?

Es wird ein reines Nichtraucher-TV werden!

Insgesamt bekommen wir in Filmen (auch in Krimis) vorgelebt, wie wir besser durchs Leben kommen - das geht hin bis zu Meinungen und Einstellungen zu vielen Dingen.

Da war mir eine gegen den Plan qualmende Oberstaatsanwältin Wilhelmine Klemm wirklich viel lieber.

Aber im Leben heißt es immer wieder einmal, Abschied nehmen ...


Guten Morgen, Gruß Silvia


Samstag, 6. Dezember 2025

5. Dezember 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag im Allgäu bei Lilly (eigentlich Waltraud)



"Asiatischer Hauch im Allgäu"

Vorspeise: Asiatische Suppe mit Sommerrollen und Dips
Hauptgang: Marinierter Lachs mit Kokos-Limetten-Reis und Mango-Avocado-Salsa
Nachtisch: Pistaziencreme auf Brombeerspiegel mit Granatapfelkernen, dazu eine Überraschung


Witwe Bolte in der Kammer
Hört in den sozialen Medien diesen Jammer
- frei nach Wilhelm Busch

Ich habe nur eine kleine Ahnung, warum mir Wilhelm Buschs Witwe Bolte einfällt, wenn ich Lilly sehe, aber ihr kleiner grauer,

ewig wippender Dutt mitten auf dem Kopf könnte daran schuld sein, dass ich mich in die Kinderzeit zurückversetzt fühle. "Max und Moritz" - wer kennt sie nicht.

Während niemand Witwe Boltes Kleider je kritisiert hat, muss Lilly ihrer knallbunten und weit ausgestellten Gewänder wegen einiges an Hohn in den sozialen Medien wegstecken, als hätte sie nichts Besseres zu tun, als sich um Mode zu kümmern, obwohl sie heute kochen soll.

Kochen, nicht modeln!

Eine bessere Cover-Version seiner geliebten Witwe hätte Wilhelm Busch sich jedenfalls nicht wünschen können.

Im wahren Leben ist Lilly, die eigentlich Waltraud heißt, Lehrerin für Deutsch und katholische Religion. Sie ist verheiratet und hat 3 Töchter. Und ...

es ist nicht überliefert, ob ihre Töchter ihrer Frisuren-Vorlage gerecht werden.

Im Garten leben andere Wesen, nämlich Hasen, die ein großzügiges Außengehege für sich in Anspruch nehmen dürfen - mit liebevoll gebauter Mümmel-Fraktion-Immobilie.

Ich mag Lilly, die meint: "Andere in dieser Woche waren kochmäßig besser als ich."

Ein wenig Bescheidenheit kann nie verkehrt sein, selbstbewusst ist sie trotzdem.


Das Menü

Peter ist besonders begeistert von der Vorspeisen-Suppe samt Sommerrollen. Gut sieht der Gang aus. Wie immer kann man als Zuschauerin den Geschmack nicht wirklich erleben, nicht einmal den Duft eines Essens - und das ist auch gut so. Wo kämen wir hin, wenn

TV-Geräte plötzlich Gerüche ausstrahlen würden ...

Der Hauptgang-Lachs sieht nicht wie eine Offenbarung aus - und obwohl Peter am Reis herummäkelt, will er genau dieses Gericht für seine liebste Silvia nachkochen. Natürlich fehlerfrei.

Die Überraschung zum - wie oben ausführlich angeführten Menü - ist eine Pina Colada. Somit gibt es zum 3. Mal in dieser Woche etwas mit Ananas.


Fazit

Lillys Beruf als Lehrerin ist ihr nicht genug, sie will auch Hochzeits-Paare ins gemeinsame Leben begleiten - und ist als

Trau-Rednerin unterwegs. Ihr Insta-Profil: - Lilly von Welt.

Waltraud von Welt würde sich schließlich auch zu altbacken anhören.

Die Punkte: je 8 geben Peter, Julian und Carmen, 7 gibt Lena.

Mit 31 Zählern kann sie Lenas Bewertung nicht toppen.

Lenas Gewinn ist - wie so oft - auch ein wenig bis ein bisschen mehr auf reinem Glück aufgebaut, obwohl es sich beim

"perfekten Dinner"

um kein Glücks-Spiel handelt.

Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Wir erwarten heute bei viel Bewölkung und Nieselregen bis zu 8 Grad plus.


Guten Morgen, Gruß Silvia





Freitag, 5. Dezember 2025

5. Dezember 2025 - Gedankensprünge


Gedanken-Sprünge

Was um Himmels willen würden wir alle machen, wenn es Instagram, Facebook und wasweißichnochalles und Mailboxen nicht gäbe: per Post müssten wir bei jedem Schnurz, der uns bekannt wird, ärgert oder erfreut, den Kugelschreiber in die Hand nehmen und
damit diesen und jenen Kommentar für Zeitungszuschriften niederschreiben oder hochloben.
Unser Briefträger ist sowieso bereits überlastet.
Aber vermutlich sind die meisten Briefe, die er ohne jede Empathie, sondern mit einer gehörigen Portion Langeweile, einwirft, ohnehin amtliche ... oder Mahnungen oder Visa-Ausstellungen von Auswanderungs- oder Reise-Willigen oder Knöllchen fürs Falschparken oder

Geschwindigkeitsüberschreiten - und gehören zu dem billigen Rest, der sich nicht per Mail erledigen lässt.
Zwar bekommt man per Post auch Werbungen, aber niemand fällt beim puren Lesen derselben oder per In-die-Hand-nehmen
Verbrechern in die Klauen, wie es per Mail passieren kann.
Wie einfach wäre die Welt ohne die sozialen Medien, die sich niemals mehr rückwärts, sondern selbstverständlich nur noch vorwärts entwickeln?
Die "Künstliche Intelligenz" ist auf dem Vormarsch und erobert Geschöpfe, die sich ihre Vorteile zu sichern wissen, denn was sie im Netz nicht selber richten können, erledigt der moderne "Sklave" für sie, obwohl der wiederum diese Schreiber selber als Sklaven betrachtet.
Vielleicht bestraft die KI sie eines Tages dafür, wer weiß schon, was dieses "Wesen" anzurichten imstande ist ...
Und die Welt entwickelt sich stetig weiter, aber was wäre, wenn es
keine Antibiotika gäbe, die auch nur aus dem menschlichen Drang, etwas Neues, aber Gutes auf den Weg zu bringen, gefunden worden wären?
Wie, wenn es keine Cytostatika gäbe?
Unser Briefträger marschiert hingegen bei Sonne und Regen - und hat an Montagen weniger Post zu verteilen als an anderen Tagen - und ich müsste ihn mal fragen,
wie viele Postkarten aus z. B. Urlauben er überhaupt noch verteilen muss. Wie viele (oder wie wenige)
Weihnachtswünsche vor Weihnachten in seinen Boxen lagern.
Der Fortschritt fing u. a. mit Postkutschen an - wo er endet, weiß der Teufel. Der sieht sich als Kumpel, der gerne alles vermasselt.
Seitdem Erich Kästner das Gedicht "Die Entwicklung der Menschheit"* geschrieben hat - und er ist immerhin erst am erst am 29. Juli 1974 gestorben,
ist die Menschheit ganz schön forsch und womöglich und nur zufällig voreilig vorangeschritten.

4. Dezember 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag im Allgäu bei Peter

In einem Geschäft fotografiert


"Pazifik trifft Allgäuer Bergwald"

Vorspeise: Edelfischsuppe in der Ananashälfte mit Garnelen-Garnitur
Hauptgang: Rehrücken / Limette / Piment / Kartoffel / Sellerie / Waldpilz / Zwiebel / Walnuss
Nachtisch: Viererlei vom Apfel - Turm / Schaum / Mus / Viertel


Ruhestand: Duty-Free-Life
© Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger (*1939), Prof. Dr.

Der 62jährige Peter - Sales Manager und gelernter Werkzeugmacher - feiert seinen baldigen beruflichen Ruhestand: ein Wohnmobil als künftig durchstartender Reisender wird von seiner Frau Silvia kameratauglich vors Haus gefahren. Peters Clou ist natürlich die

Teilnahme an dieser Sendereihe: hier darf er sich in Wort und Bild verewigen und überdies zeigen, was ihm von seinen Besitztümern besonders am Herzen liegt:

da ist die riesige Schallplattensammlung samt eines Plattenspielers, der ihn damals ein "Jahreseinkommen" gekostet haben soll. Und da das Lauschen der Musik durch geistige Getränke noch intensiver durch Herz und Hirn geht, zeigt er seinen Wein"keller", in dem unzählige Flaschen aufgereiht darüber spekulieren, zu welcher Musik sie die Begleiter sein dürfen.

Mit seinem Cabrio-Oldtimer muss er unbedingt eine Runde drehen, ohne irgendein anderes Ziel zu verfolgen, als das der stolzen Vorführung.

Er kommt mir vor wie der kleine Hund, der sein Spielzeug aus allen Ecken zusammensammelt, um es stolz den Hausgästen zu präsentieren.

Und vielleicht ist das, was womöglich als Angeberei rüberkommt, nur der reinen Lebensfreude geschuldet, die nach seiner

überstandenen Krebs-Krankheit

den Weg nach draußen sucht und ihm zugleich zuflüstert: Zeig es ihnen! Es ist doch egal, was andere von dir denken!


Peter und Silvia

machen den deutlichen Eindruck eines gut harmonierenden Paares, aber Peter berichtet auch von einem Beispiel, das herauskristallisiert, wie

unterschiedlich Männer und Frauen dieselben Situationen bewerten können:

Nach einem damaligen gemeinsamen Urlaub war Peter entschlossen, ihr einen Heiratsantrag zu machen. Gleichzeitig

hatte Silvia den Entschluss gefasst, sich von ihm zu trennen ...

Er hat um sie gekämpft und gewonnen. Wie er das auch immer angestellt hat, alles will er nun doch nicht mit der Welt teilen ...


Das Menü

Eine ausgehöhlte, angegrillte Ananas sieht für mich netter aus und ist besser als Ananasscheiben essen zu müssen. Aber ob das die passenden "Suppentassen" für

eine Edelfischsuppe mit Seeteufel und Wildlachs sind, ist fraglich.

Weder Lilly noch Julian sind Fans dieser Suppe. - Was die anderen darüber denken, verschluckt der Film-Schnitt ...

Der Rehrücken beflügelt Peter zu dem Begriff "Königsklasse".

Er lobt eben gerne und nicht nur zur Not besonders sich selber. Aber "Butter bei die Fische" hat er an den vergangenen Tagen  bei den Konkurrenz-Events auch nicht mit Lob gespart.

Carmen ist das Fleisch zu kalt ... ein ewiges Dilemma, das wohl nicht für alle Zeiten auszumerzen ist. Beim Anrichten in der Küche ist neben viel Trubel durch das Film-Team eben auch die Kunst gefragt, alle Bestandteile gleichzeitig auf die Teller zu hieven. Bei vielen unterschiedlichen Komponenten ist das schwierig ...

Apfel-Mania gibt es zum Nachtisch: in gleich vierfacher Form bereitet Peter eine Apfel-Hymne zu.

Für manche Gäste ist das der beste Gang.


Fazit

Peter hat eine weitere Passion: Bogenschießen. - Die darin ungeübten Gäste bekommen von seinem Freund und Vereinskollegen Benny eine Einführung in diese Sportart aufgezwungen.

Wie sehr ich mich als Gast darüber freuen würde? Auf einer Skala von 1 bis 10 = Null.

Die Punkte für diese unterhaltsame Sendung und für Peter: 9 gibt Carmen, je 8 Julian, Lena und Lilly.

Mit 33 Umdrehungen wird er wohl nicht ganz zufrieden sein, denn er selber hätte sich 9 Punkte von jedem Gast gewünscht.


Guten Morgen, Gruß Silvia


 

Donnerstag, 4. Dezember 2025

3. Dezember 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch im Allgäu bei Lena



„Freiheit“

Vorspeise: Gebeizter Saibling und gebratenes Saiblingsfilet auf Erbsen-Avocado-Püree mit gepufftem Amarant und gerösteten Pinienkernen
Hauptgang: Rinderfilet an Jus auf Süßkartoffel-Kartoffelstampf, dazu Pak Choi, Karotten-Würfel, Zuckerschoten und Süßkartoffelchip
Nachtisch: Warmes Schokoladenküchle auf gegrillter Ananas mit Vanilleeis aus Allgäuer Heumilch


Der Bruch mit der Tradition ist der Verzicht auf eine Rückendeckung.
© Stefan Fleischer (*1938)

Im Vorfeld hat mich der Titel von Lenas Menü irritiert, aber dieser Schlagzeilen-Begriff findet seine Begründung in der Geschichte ihres

Wohnortes Memmingen im Allgäu, aber weit darüber hinaus hat er Bedeutung: ich musste googlen ... und mich ein wenig wundern, dass es mir nicht vorher bekannt war (oder ich es schlicht und einfach vergessen hatte),

denn das Freiheitsfest in Memmingen ist ein bedeutendes historisches Ereignis, das 1525 stattfand und als erste Formulierung von Grund- und Menschenrechten in Europa gilt.

In diesem Jahr wird die "Freiheit" traditionell zum 500. Mal in übers Jahr verteilten Gedenkveranstaltungen gefeiert.

Die 36jährige Krankenschwester Lena nimmt also die Gelegenheit ihrer Teilnahme an dieser Sendung auch als

Geschichtsauffrischung für die Zuschauer wahr - schön.

Sie ist Kind 1, 2 oder 3 von Drillingen ... und ein Foto ihrer Geschwister wird nur so kurz eingeblendet, dass ich nicht mitbekomme, ob es mehr Mädchen oder Jungs sind. In Deutschland liegt die Häufigkeit von Drillingsgeburten bei etwa 1 von 852. Natürlich auch ein Google-Ergebnis.

Völlig unaufgeregt, freundlich, verbindlich und erst der TV-Crew, später auch den Gästen zugewandt, geht sie an die Arbeit, ein möglichst perfektes Dinner zu servieren,

und am Ende wird die Schöffin des lokalen Amtsgerichts von ihren Gästen mit positiven Urteilen belohnt.


Das Menü

Schnibbelhilfe ist ihre Kollegin und Freundin Chrissi, die die völlig bekloppte Arbeit, jede einzelne Erbse von ihrer Schale zu befreien, ohne Murren, sondern mit Freude verrichtet. Lena meint selber, sie könnte die Erbsen auch pürieren ... aber Schälen sei besser.

Während manche Dinner-Kandidaten völlig schludrig sind und lieber zu Fertigprodukten greifen als Mühe zu investieren ... nimmt Lena es offenbar sehr, sehr genau. Aber

sie muss die Erbsen schließlich nicht selber schälen.

Die Erbsen werden mit Avocado zusammen zu einem Püree, auf das sie gebeizten und frisch gebratenen Saibling setzt. Der

gebeizte Fisch ist zu salzig, stellt sie selber fest. - Vielleicht hat sie einfaches Speisesalz zum Beizen genommen, wo grobes z. B. Meersalz das Übersalzen verhindert.

Hübsch sieht die Vorspeise jedoch aus, und die Gäste schwärmen ... allen voran Peter, der das Leben, die Sendung und auch alles andere feiert.

Das Rinderfilet sieht nach dem Sous-vide-Garen und dem darauf folgenden Anbraten gut und gelungen aus, und die Jus phantastisch.

Mich irritiert die gegrillte Ananas im Nachtisch, als sei diese Frucht die optimale Wahl für den Abschluss eines Abends ...

und dann merke ich, dass ich hier nur von mir selber ausgehe: ich mag keine Ananas, weder gegrillt noch sonstwie erhitzt, sondern höchstens als abwesenden Bestandteil ...

Die Gäste mögen sowohl die Ananas als auch die Schokoküchlein. Beim Eis sind sie sich uneins.


Fazit

Natürlich sollen die Gäste, die ja auch Kandidaten sind, die Speisen nicht nach ihrem eigenen Geschmack beurteilen, sondern nach einer gelungenen, halbwegs gelungenen oder misslungenen Zubereitungsart.

Heute wird gut bewertet, sehr gut: 10 Punkte gibt Julian, je 9 Peter und Lilly (eigentlich Waltraud?), 8 steuert Carmen hinzu.

Mit 36 Umdrehungen übernimmt Lena am 3. Tag die bisherige Führung. Einverstanden.

Schon längere Zeit habe ich über mein nicht vergessenes Anliegen geschrieben, diese Sendereihe endlich einmal um mindestens 15 Minuten zu kürzen ...


Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 3. Dezember 2025

2. Dezember 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag im Allgäu bei Julian



"Hecht & Hummer - ein Gipfeltreffen"

Vorspeise: Hummerschwanz im Suppenkleid
Hauptgang: Fischerstraum im Kornfeld
Nachtisch: Sonnenkuss-Dessert im Glas - Zitrone / Quark / Joghurt / Mandel


"Die Küche ist eine Welt, deren Sonne der Kochherd ist."
- Victor Hugo (1802 - 1885)

Und dabei hat Victor Hugo noch gar nicht ahnen können, dass für heutige Küchen lauter kleine Neben-Sonnen geboren worden sind, und offenbar hat der

36jährige Dachdeckermeister Julian allesamt in seinem Programm. Die Vorstellung seiner Geräte dauert beinahe länger als ein Dach zu decken oder manch ein lüsterner Blick in fremde Schlafzimmer, wobei ich mich von Letzterem sofort und ohne weiter darauf einzugehen, wieder verabschiede.

Julian und seine Frau Manuela haben aber auch wirklich eine schicke anthrazitfarbene Küche, und es wäre schade, sie nicht aller Welt vorzuführen.

Um diese einst kleinere Küche räumlich zu vergrößern, haben sie einen Anbau an ihr Haus genehmigt bekommen und durchgeführt ... aber allein dieser Anbau kann wohl nicht der Grund sein, warum es vor dem Haus gar keinen Bürgersteig gibt. Vielleicht ist diese Gegend so verkehrsberuhigt, dass man gerne auf der Straße spaziert ...

Mitten ins Geschehen rund um Julians Vorbereitungen betritt Manuela die Bühne, und sie hilft ihm nicht nur heute beim Schnibbeln, sondern teilt sein Leben sowohl im Privaten, als auch im Beruflichen: sie arbeitet in Julians Dachdecker-Firma. Und beide sind begeistert von der Dauer-Präsenz des jeweils anderen ...

Nur bei seinem Hobby, dem Angeln, ist er offenbar eher allein unterwegs. Dort kann er ganz zu sich finden und sicher in stoischer Ruhe aufs Wasser starren, bis unter Wasser etwas anbeißt.


Das Menü

Bei dem Hummer in der Vorspeise denke ich kurz ... Vox wird doch nicht ... sie werden es wohl nicht zulassen ...

Ich erinnere mich an einen Sonntag vor vielen, vielen Jahren, und es war während einer Städtereise nach Oostende, als ich die bekannte Sonntags-Zeitung, die in grellen, lauten Buchstaben

"Skandal"

formuliert hat, plötzlich gesehen habe. Und dieser Skandal drehte sich um die Prominenten-Ausgabe des "perfekten Dinners", weshalb ich die Zeitung gekauft habe.

In dem Artikel war die Rede von der später am selben Tag ausgestrahlten Sendung: ein Teilnehmer warf darin einen

lebenden Hummer ins kochende Wasser. Vox ließ dazu "Time to say Goodbye" einspielen. Mehr Hohn geht nicht! - Barbarisch, fand nicht nur die Bild am Sonntag ... ich weiß nicht, ob "Das perfekte Dinner" im Laufe der Jahre weitere Schlagzeilen bekommen hat, aber diese hatte es auch im Text noch in sich.


Die Sendung selber habe ich nicht gesehen.

Nein, Julian wirf keinen lebendigen Hummer ins kochende Wasser: er hat Karkassen, aus denen er die Suppe kocht - und die Hummerstücke, die er dazu reicht, hat er im Internet bestellt. Ob dort und anderswo eine humanere Tötungsart gilt, wer weiß das schon ...

Die Gäste sind begeistert.

Im Hauptgang gibt es Hechtfilets: er hat alles versucht, einen Hecht selber zu fangen - das ist ihm nicht geglückt, und so hat er diesen in seinem Angelverein gekauft.

Hecht gab es sicher nicht oft in dieser Sendung, und die Gäste haben kaum etwas zu beanstanden.

Nachdem es in den ersten beiden Gängen Fisch gegeben hat, bleibt der im Nachtisch natürlich außen vor:

ein Schichtdessert bildet den Abschluss ... und sorgt für einen kleinen Punkte-Abzug und für leicht kritische Worte ... ganz sanfte, ganz liebe.


Fazit

Unter anderem wurde bemängelt, dass das Essen kalt gewesen ist ... und das, obwohl Julian nicht nur eine, sondern gleich mehrere Wärmeschubladen besitzt ...

Die Punkte wiederum sprechen eine warme Sprache: je 9 geben Carmen, Lena und Peter, 8 gibt Lilly (Waltraud).

Mit 35 Zählern überbietet er das Ergebnis vom Vortag bei Carmen.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 2. Dezember 2025

1. Dezember 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag im Allgäu bei Carmen



"Naturbegegnungen"

Vorspeise: „Garten trifft Weiher“ - Karotten-Cappuccino / Forellenpraline / Grünzeug
Hauptgang: „Wild- und Wurzelharmonie“ - Reh / Kartoffel / Rote Bete / Birne
Nachtisch: „Feurige Mousse, fruchtige Romanze und kalter Rosmarinkuss“ - Schokolade / Passionsfrucht / Banane / Rosmarin


"Wenn man von der Jagd spricht, greift der Jäger nach der Büchse."
- Deutsches Sprichwort

... und die Jägerin steht dem Jäger in nichts nach, und sobald einer von ihnen an dieser Sendereihe teilnimmt, wird stets der

Naturschutz in den Vordergrund gerückt, als stelle dieser alles andere in den Schatten ...

Ich warte auf den Tag der Ehrlichkeit, in dem einer dieser Zunft erklärt: "Als Jäger kümmere ich mich natürlich nicht nur um die Natur ... sondern erschieße vorrangig Wildtiere."

Immerhin spricht Carmen von langen und häufigen Ansitzzeiten, bevor es wirklich zum Schuss kommt. Das bedeutet viel Zeit, die in nichts anderes als das Lauern investiert wird ... es bedeutet aber auch, dass es oft gar keine Überpopulation gibt, die man unter Kontrolle halten will.

Im Gegensatz zu früher, als mir jede Woche ein paar Rehe auf Waldspaziergängen über den Weg gelaufen sind ... sehe ich seit

langer Zeit höchstens noch einmal im Jahr welche. Und ich bin täglich im Wald, denn ich habe eine Hündin.

Auch in Carmens Haushalt gibt es zwei Hunde, natürlich "jagdlich abgeführt" (wie sie erklärt), und der Münsterländer ist ihrer, während ihr Mann Stephan einen Dackel hat. Hoffentlich wissen die Hunde auch so genau, zu wem sie denn gehören ...

Nebenbei ist die 44jährige Carmen Verwaltungs-Angestellte und Sprecherin für Hörbücher. Zwischen allem ist noch Zeit, sich eine Woche lang der Öffentlichkeit in einer TV-Sendung zu präsentieren.


Das Menü

Möglicherweise mangelt es ein wenig an Getränken, denn sie muss ihren Mann telefonisch bitten, eine Flasche Wein aus der Garage zu holen ... offenbar ist er großzügiger und lädt 2 Flaschen dort ab, wo sie von Carmen erst später bemerkt werden.

Und: wie ich sehe, gibt es Kran- anstelle von Mineralwasser.

Die Karotten-Suppe ist mit Brühepulver "gepimpt", und die Forellen-Bällchen entstehen in einem unordentlichen Gewurste mit den Händen.

Natürlich ist das Reh, dessen Rücken sie serviert, selbst geschossen. Aber was soll dort drunter ein von ihr sogenanntes Kartoffel-Sotto, das eher wie eine Kartoffel-Suppe aussieht?

Im Nachtisch fällt mir die Mischung aus Bananen und Passionsfrucht als unappetitlich aussehend auf, aber das liegt vermutlich daran, dass ich Bananen generell nicht als Bestandteil eines perfekten Dinners sehe und das Zusammenspiel beider Früchte aussieht wie ein pickliges pubertäres Gesicht.

Die Mousse und das Eis erhalten Lob von ihren Gästen.


Fazit

Der Förster in unserem Stamm-Wald unterrichtet künftige Jäger im Naturschutz, denn das gehört zur Pflicht eines Jägers - und ist nicht etwa eine freiwillige Leistung. Im übrigen meint er, dass über 90 Prozent aller Jäger einer bestimmten Motivation folgen, die ich hier nicht näher ausführen möchte ...

Während in unserem sogenannten Stadtwald nur einmal im Jahr gejagt wird, würden in privaten Jagdrevieren die Tiere nie zur Ruhe kommen und gestresst sein ... sagt genannter Förster. Und fährt fort:

Viele Jäger erschießen unnötigerweise Füchse, weil sie die als Konkurrenz sehen.

Wie schaffe ich jetzt den Brückenschlag zurück zu Carmen und ihrem Dinner? Gar nicht. Sie selber würde sich für ihr Menü 9 Punkte geben.

Die Punkte ihrer Gäste: je 8 geben Julian, Lena, Peter und Lilly, die eigentlich Waltraud heißen soll ... so steht es zumindest bei Chefkoch.de

Mit 32 Zählern bleibt Carmen unter ihrer Erwartung, ist allerdings recht gut bewertet.


Guten Morgen, Gruß Silvia