Mittwoch, 21. Mai 2025

20. Mai 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Hamburg bei Alex


"Pokiger Poppétit"

Vorspeise: Mais / Kokos / Brot / Tomate / Burrata
Hauptgang: Mais / Fisch / Weiße Bohnen / Möhre
Nachtisch: Mais / Mango / Pistazie / Baiser


Das perfekte Dinner: kollektiver Versuch, die Flinte ins Popcorn zu werfen.
- Original von Karl Heinz Karius - abgewandelt von mir

Vielleicht ist es mit dem Popcorn wie mit Tomatensaft, der vielen nur im Flugzeug schmeckt - während Popcorn eine unerlässliche Zugabe zum neuesten Kino-Film darstellt, auf die ich - unter allen Umständen - absolut verzichten würde. Es wird auch von Zirkussen gesprochen, in denen dieser in eine andere Form gebrachte Mais beliebt ist. - Bei Letzterem kann ich überhaupt nicht mitreden, denn ich war in meinem ganzen Leben noch in keinem Zirkus, und das wird auch so bleiben. In vielen gibt es leider immer noch Tiere, die nach den Pfeifen der Zirkus-Leute tanzen müssen, obwohl ihnen jede wirkliche Fröhlichkeit abhanden gekommen ist.

Aber heute geht es natürlich nicht um Flieger, Kinos oder gar Zirkusse, denn die

48jährige Art Direktorin Alex spricht von manch einem "verrückten" Einfall, den sie in den Nächten hat: und eines Tages kam ihr Popcorn als Beilage zu einem Dinner in den Sinn. Das allein war jedoch nicht ihr Grund für eine

Bewerbung: vor zwei Jahren hat sie eine Krebs-Diagnose bekommen und die erste ärztliche Prognose überlebt. - Nach solch einer Diagnose preschen viele Menschen noch einmal nach vorn, um sich selber zu beweisen oder das Leben zu feiern - und das ist verständlich. - Ich wünsche ihr, dass sie den Krebs besiegen oder zumindest gut mit ihm leben kann.

Bevor es heiter weiter geht, rascheln Alex' Frau Kathrin und ihre 8jährige Tochter Mafalda-Ola ins Geschehen ... und wir erfahren, dass die eigentliche Köchin im Haus Kathrin ist und Alex sich eher zu besonderen Anlässen an den Herd stellt.


Das Menü

Während die Gäste rätseln und scheinbar enträtseln, was der Titel bedeuten könnte, ist dieser irgendwann aus Mafaldas Kindermund gesprudelt - und Pokig steht für das Wort "Popcorn". Popcorniger Appetit also.

Mir fiel im Vorfeld eher "Pokern" dazu ein, aber das ist schließlich weit weg und die einzige Ähnlichkeit zum Glücksspiel liegt in den Punkt-Ergebnissen, die einzelne Teilnehmer erringen.

Ich mag Mais sehr gerne - aber Popcorn überhaupt nicht.

Popcorn zieht sich durch drei Gänge und sieht wie eine fröhliche Zugabe zur Show aus. Popcorn als Topping über

der Maissuppe, als Streuwiese quer über den Hauptgang-Teller und auch im Nachtisch findet sich natürlich: Popcorn.

Den Heilbutt für den Hauptgang gart sie sous-vide. Warum? Der Fisch sieht nicht wirklich gut aus, soll recht ungewürzt sein - und überhaupt bekommt der 2. Gang nicht so viel

Lob

wie der Nachtisch. Über Pistazien-Creme und selbstverständlich Popcorn stülpt sie jeweils Kuppeln aus Baiser. Baiser mag ich persönlich besonders gern,

aber in dieser Form ist er zu mächtig, um den in einem Rutsch aufzuessen. Und zum Essen und nicht nur zum Wegkrümeln ist ein Dessert gedacht ...


Fazit

Alex hat eine herzliche Art, und die kann selbstverständlich gutmeinende Gäste zu einem besseren Endergebnis bringen als wenn ein Miesepeter es zubereitet hätte:

je 9 Punkte geben Heike, Fabian und Matthias, 8 gibt Lena.

Mit 35 Zählern liegt sie am 2. Tag auf dem bislang 1. Platz.

Die Idee mit dem Popcorn macht noch kein perfektes Dinner, obwohl die Bewertungen es so aussehen lassen.

Popcorn auf Speisen ist einfach nur überflüssig - und hier sogar auf dem Nachtisch, die einzig denkbare Möglichkeit, den verwandelten Mais ins Spiel zu bringen. Einen erkennbaren Zugewinn bringt Popcorn überhaupt nicht, ganz im Gegenteil.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 20. Mai 2025

19. Mai 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Hamburg bei Lena



"Würze der Erde trifft Frische"

Vorspeise: Topinambur / Kartoffel / Blauschimmelkäse
Hauptgang: Rind / getrüffelter Stampf / Rosenkohl
Nachtisch: Pistazie / weiße Schokolade / Himbeere


Viel hilft viel

Ich zähle 8 Din-A4-Blätter, die wie in einer Galerie an den Küchenschränken pappen und der heutigen Hobby-Köchin jeden einzelnen Schritt in Richtung Dinner vereinfachen sollen. Eine Heiden-Vorarbeit hat die 31jährige Lena geleistet, aber noch mehr Anstrengung verlangt die Umsetzung der umfangreichen Pläne.

Und gleich irritiert die Angestellte der Stadt Hamburg mich oder täuscht meine Ohren, die ganz sicher "Bahnhof verstehen", als sie erzählt, sie sei als

Verfütterin dort tätig. Immerhin startet sie heute eine groß angelegte Verfütterungs-Orgie - und macht die Konkurrenz vorerst glücklich.

Der Konkurrentin Alex gefällt es im übrigen, ihr eine Packung Popcorn als Gastgeschenk zu überreichen ... dahinter kann natürlich (muss aber nicht) eine werbeträchtige Absicht stecken, von der ich noch keine Ahnung habe - aber ein wenig dürftig ist das Präsent allemal.

Ich greife noch nicht einmal zum Popcorn, wenn es in Internet-Diskussionen richtig spannend und gruselig wird ... und könnte mit dieser Gabe also rein gar nichts anfangen.

Heikes Gastgeschenk ist auf demselben Preis-Level, denn ein Topf mit Rosmarin zeugt nicht eben von Ideen-Reichtum,

den Fabian gleich völlig umschifft: er hat (angeblich) sein Gastgeschenk vergessen oder erst jetzt bemerkt, gelernt, erfahren, dass man Gastgebern eine kleine Aufmerksamkeit mitbringt.

Fabian ist der, der sich Pelzi nennt (worauf ich künftig lieber verzichte).

Pelzi hört sich an wie eine ziemlich überflüssige Beschreibung einer unteren Körper-Region ... und soll bedeuten, dass er sehr bärtig ist.


Das Menü

Lenas Mann Thora hat offenbar einen eigenen Ablauf-Plan für die ausgiebigen Schnibbelarbeiten, die er so korrekt verrichtet, als wäre er der 1. Vorsitzende der Handwerkskammer - und sehr, sehr ehrgeizig, akkurat zu arbeiten. Natürlich ist er seiner Frau eine große Hilfe.

Kartoffel-Blinis und Topinambur samt Blauschimmelkäse und mehr, denn mehr gibt es heute in jedem Gang, geben eine Vorspeise ab, die mehr Lob als Tadel erhält. Damit muss ich mich

zufriedengeben, denn so recht möchte ich mir den Schimmelkäse-Geschmack im 1. Gang nicht vorstellen. Aber noch vertraue ich den Gästen, die die Zusammenstellung stimmig finden.

Rinderfilet mit Kruste, Rosenkohl, getrüffelter und mit Esskastanien gepimpter Stampf: die einen schmecken die Maronen nicht heraus, die anderen loben besonders die Jus.

Mit Himbeer-Sorbet und einem Pistazienküchlein mit flüssigem Kern - man kann auch sagen, dass die Küchlein nicht richtig durchgebacken sind - endet die kulinarische Seite des Abends.

Offenbar sind Pistazien seit dem Hype - der aber wieder abgeflaut ist - um die Dubai-Schokolade bei Dinner-Kandidaten ausgesprochen beliebt. Allein von der Ansicht her

würde ich dieses Küchlein nicht unbedingt mit großer Lust essen wollen.

Ein bisschen Völlegefühl dürfte der eine oder andere Gast vermutlich mit nach Hause nehmen.


Fazit

Ein netter Abend bei einer freundlichen Gastgeberin geht mit der Punktevergabe zu Ende:

je 8 geben Alex und Fabian, je 9 Heike und Matthias.

Lenas Ausgangsposition sind 34 Umdrehungen.


Eine kleine Episode kann ich zu einer von Lenas Lieblings-Gruppen beitragen, dem Buena Vista Social Club:

Vor vielen Jahren habe ich mir gerade in einem Plattenladen eine DVD der Gruppe gekauft, als mich der Verkäufer darauf aufmerksam gemacht hat ... dass drei der Band-Mitglieder vor der Tür standen ... 

obwohl ich überhaupt keine Autogramme sammel, hat es sich angeboten, sie um eine Unterschrift aufs Cover zu bitten. Sehr freundlich haben sie das getan.



Guten Morgen, Gruß Silvia


Samstag, 17. Mai 2025

17. Mai 2025 - Gigi "lernt" Influencerin ... eine kleine Geschichte



Gigi "lernt" Influencerin

Mit Ach und Krach und miesen Zensuren hatte Gigi gerade auf dem untersten Level ihre Mittlere Reife geschafft - und von der Schule, vom Lernen im Allgemeinen so richtig die Schnauze voll. In der Schule lernte man lt. Gigi schließlich nicht fürs Leben, sondern, abartige Mathematik-Aufgaben zu lösen (sie selber gehörte nicht zu denen, die jemals eine Lösung auf höherer Mathematik-Ebene gefunden haben, die übers Einmaleins hinausgegangen war) - oder sollte Gedichte von Goethe und Schiller und Konsorten interpretieren. Was interessierten

Gini diese uralten Schinken, und warum sollte sie sowas interpretieren?

In Zukunft war sie mehr als bereit, jegliche Art von Schule zu vermeiden und wenn nötig auf einem hinkenden Bein und mit Bauchschmerzen und Ausreden zu umschiffen - um sich auf etwas zu konzentrieren, das

in ihrer Schule nicht gelehrt wurde, für das man allerdings

nicht einmal eine Ausbildung benötigt: sie will

Influencerin werden

- und sich nicht für ein paar wenige hundert Euro im Monat in irgendeinem Ausbildungsberuf zu Tode schuften, um dann am Ende jahrelanger Knechterei nur wenig mehr zu verdienen. Influencer

hingegen sind Großverdiener, ohne viel zu arbeiten - so viel weiß Gigi.

Dann kamen in einer TV-Sendung ein paar influencende Menschen zu Wort, die von

harter und täglich stundenlanger Arbeit sprachen, und dass diese Tätigkeit ihnen nicht einmal ein freies Wochenende gönnte.

Das wiederum findet Gigi ziemlich erschreckend - aber mutig stellt sie sich den Aufgaben, immer das große Ganze, nämlich das Geld, im sturen Blick.

Ihre beste Freundin im Geiste macht die ersten Fotos für Gigis Instagram-Account - im Gegenzug fotografiert sie die Freundin, die sich ebenfalls aufmachte,

um alle Welt zu beeinflussen.

Gigi ist jung, verachtet kein Geld und zieht ins Feld, in dem bereits wer weiß wie viele auf der Strecke geblieben sind - aber ihr

Pfund war ihr hübsches Gesicht und ein schöner Körper. Was sollte also schiefgehen.? Mit voller Girl-Power rein ins

Online-Geschäft - so hämmert sie es sich in ihren kleinen Kopf mit den vielen illusorischen Gedanken zurecht, die auf eine harte Wirklichkeit treffen,

denn

nach 4 Wochen und vielen Fotos mit vielen genauso nichtssagenden Geschichten wie die erfolgreicher Influencer

hat sie gerade einmal 18 Follower.

Ein brummendes Geschäft sieht anders aus! So weit waren selbst Gigis Rechenkünste gediehen, dass sie es erkennen muss.


Ein Jahr später

wohnt Gigi noch immer in ihrem Kinderzimmer im Elternhaus, liegt Mutter und Vater schwer auf der Tasche, denn sie erkennen keinen Lichtstrahl am Horizont, der Gigi endlich ins Arbeitsleben katapultieren könnte - und ihre verzweifelte

Mutter dreht völlig am Rad und sucht nach einem Ventil, während ihr Vater sich stoisch verhält und der Einfachheit halber seiner Frau die Schuld an dieser verkorksten Tochter gibt. Eine Familie

droht zu zerbrechen, doch wenigstens Gigis Mutter findet ihr Ventil:

sie eröffnet einen Instagram-Kanal und nennt ihn

"Meine Rabentochter".

Sie will lediglich ihre Sorgen schriftlich niederlegen, nur für sich selber ...

aber die Seite geht rasch und ungeplant viral.

Während Gigi es nach einem Jahr auf 142 Follower gebracht hatte, steht ihre

Mutter nach nur einem Monat 89.000 Followern gegenüber, die vermutlich allesamt

gleichgesinnte leidgeprüfte Mütter sind. Und täglich rotiert das Zählwerk munter weiter ...

Mother-Power statt Girl-Power!


Guten Tag, Gruß Silvia



16. Mai 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Zürich bei Anja



"Liebe geht durch den Magen"
Vorspeise: „F(r)isch verliebt - Laxtimbale steht auf Salat“ - Lachs / Blüten / Kaviar
Hauptgang: „Rendezvous“ - Rind trifft Kartoffel
Nachtisch: „Auf Wolke 7 - Zitrone unter der Haube“ - Tarte / Baiser / Carpaccio


Die größten Rohstoffvorräte der Schweiz
sind die Berge und die Banknoten.

© Otto Baumgartner-Amstad (1924 - 2022), Schweizer Beamter

Man kann selbstverständlich nur ahnen, wem es in einer "Dinner-Runde" um den finanziellen Gewinn geht - und wer es vielleicht eher auf den zwischenmenschlichen abgesehen hat, weil er oder sie es gut mit den Mitmenschen meint.

Das Herz in meinem Foto gilt den beiden einander sehr zugewandten Schwestern Anja und Eva, die Schnibbelhelferin ist - während die

"Wanne "

vor allem dem am Ende badengehenden Pasqualino gewidmet ist.

Zum Glück hat der damals hier noch ansässige Kaufhof kein Klo mit einem Herzen dekoriert, denn dann hätte ich das Foto nie nutzen können.

Die 45jährige Anja ist in Finnland geboren, hat einen schweizerischen Vater und ... ich habe es nicht mitbekommen ... auch österreichische Wurzeln? Nun lebt sie in der Schweiz, denn für

irgendeinen Lebensmittelpunkt muss man sich schließlich entscheiden - oder der Zufall nimmt einem diese ab. Vielleicht war es ihr Mann "Tristan", dem sie gefolgt ist, vielleicht auch das Leben an und für sich.


Das Menü

Wunderbar - der Querulant der Woche - Pasqualino - mag schon mal den Aperitif. Man gebe ihm etliche davon, damit er

seiner Anfangs-Meinung verschwommen treu bleibt.

Der Hauptdarsteller in dieser Woche ist zweifelsfrei Pasqualino, der sich über den Hauptgang freut, denn dessen Geschmack

erinnert ihn an den, den seine Mutter in ein Boeuf Bourgignon hineingebracht hat. Da kann selbst er nicht mehr meckern, denn eine

italienische Mamma ist heiliger als der Papst.

Mir gefällt vor allem der Nachtisch, denn ich liebe Baiser - am besten schmeckt er mir über einem Strachelbeer-Törtchen.


Fazit

Berge und Banknoten zum Trotz - es kommt am

meisten auf die Menschen an. Gemeinsam auf einer

Wolke 7 schweben sie selten - oder sie machen sich vorübergehend etwas vor, damit sie sich nicht selber enttäuschen.

Diese Woche geht vorüber wie viele, und ich habe

schlimme durch Menschen verursachte Tierschicksale auf Facebook gesehen, die selbst Pasqualino als reinen Gut-Menschen dastehen lassen.

Und: vielleicht ist Pasqualino auch gar nicht so verkehrt, sondern nur ziemlich eigenwillig und ein bisschen exzentrisch und insgesamt drüber, denn

heute trägt er maßgeblich dazu bei, dass 

Anja gemeinsam mit Sonia den 1. Platz für sich beansprucht:

je 8 Punkte geben Pasqualino und Dana, 9 Cédric und Sonia.

Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Wir erwarten heute maximal 20 Grad und 7 Sonnenstunden.



Guten Morgen, Gruß Silvia



Freitag, 16. Mai 2025

15. Mai 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Zürich bei Cédric


"Lecker Schmecker Weltentdecker"
Vorspeise: Momos und so - Zweierlei Momos / Gurkensalat
Hauptgang: Crying Tiger trifft Morning Glory - Rind / Nahm Jim Jaew / Wasserspinat / parfümierter Reis
Nachtisch: Matcha mit Passion - Passionsfrucht-Cheesecake / Matcha-Glace


Abenteuer – Mutig die Bodenhaftung verlieren.
© Brigitte Berkenkopf (*1956)

Schokolade, Berge, Seen und pünktliche Züge - stehen weit oben auf der Klischee-Liste über die Schweiz. - Die klischeefreie Abenteuerlust

fügt Cédric hinzu: die war einer seiner Gründe, sich für diese Sendung zu bewerben - und dieser Grund ist allemal nachvollziehbarer als der oft geäußerte, neue Leute kennenlernen zu wollen. Das

Abenteuer "perfektes Dinner" birgt gewisse Risiken, die man gern in Kauf nehmen sollte, allzu verbissen sollte man das Ganze nicht in Angriff nehmen ... und sich gewappnet gegen Zuschauer-Kommentare fühlen.

Cédric ist ein sympathischer 29jähriger Mann, der sich im Gegensatz zu jemand anderem im dieswöchigen Theater keine Sorgen über Negativ-Meinungen der Zuseher machen muss. Am Ende seines Abends würde

er sich selber 9 Punkte fürs Dinner geben, was natürlich ziemlich hoch gegriffen ist, andererseits aber seinen eigenen Bewertungen entspricht.

Pasqualino hat diese Challenge offenbar nicht verstanden: er soll nicht bewerten, ob und wie ihm selber ein Essen schmeckt, sondern sich bemühen, die Zubereitungsart zu benoten.

Stattdessen orakelt er, ob ein anderer Kandidat wohl seinen "Geschmack" trifft ...

Es ist schier unmöglich, den Geschmack von vier an Montagen völlig unbekannten Leuten zu treffen - und auch ab den Dienstagen wird das nicht wesentlich leichter ...

Cédric hat schon mal ein Krimi-Dinner organisiert - nein, nicht heute - und ein bisschen Krimi liegt in beinahe jeder Ausgabe dieser Sendereihe, die von Schwarzen Schafen gern torpediert wird. Pasqualino ist in dieser Woche der Querschläger,

und wenn er nicht weiter im Mittelpunkt stehen kann, dann steht er eben über allen Dingen und gibt den Unzufriedenen. Inzwischen stellt sich die Frage, was er überhaupt gern isst ...


Das Menü

Momos sind tibetische Teigtaschen - und meine Hündin Momo reagiert kurz, aber uninteressiert, da fremde Stimmen ihren Namen erwähnen - und auf Fremde hört sie nicht.

Cédric füllt die Teigtaschen zum einen mit Pilzen, zum anderen mit Hackfleisch. Den Geschmack kann ich natürlich überhaupt nicht bewerten und halte mich daher zurück.

Die Steaks zum Hauptgang sind viel zu dünn, um lange in der Pfanne zu brutzeln. So sind sie am Ende leider übergart, was Cédric auch selber merkt. Der Reis sieht aus wie ein blasser kleiner Berg auf den Tellern ... aber ist als Beilage sicher in Ordnung. Wasserspinat kenne ich gar nicht und hört sich interessant an.

Der Nachtisch ist ein Nachtisch mit Käsekuchen und Eis.


Fazit

Obwohl ich weiter daran festhalten muss, dass ich das Wichtigste des Menüs nicht bewerten kann, nämlich den Geschmack, sind die Punkte, die er sich selber geben würde, ziemlich hoch gegriffen.

Der in Westfalen geborene Italiener Pasqualino hat noch nicht die Neutralität der Schweizer verinnerlicht, und die hieße bei der Dinner-Bewertung eher: 7 Zähler.

Alle Punkte: 6 gibt Pasqualino, 7 Dana, 8 Anja, 9 Sonia.

Dieser Querschnitt durch die "Dinner-Tafeln" ergibt die Summe von 30.

Das nächste kleinere Abenteuer steht Cédric bevor, denn er muss das um sich herum verbreitete Chaos in der Küche beseitigen ... hier und da hätte ich an seiner Stelle den Überblick verloren, aber den hat er meisterlich, wenn auch mit spürbarer Nervosität bewahrt.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 15. Mai 2025

14. Mai 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Zürich bei Sonia

Für "U-Gin"


"Kronjuwelen der Küche"

Vorspeise: Schwarzer Diamant - Parmesan / Tomaten / „Schwarzer Diamant“
Hauptgang: Grüner Smaragd - Kartoffeln / Zucchini / Kalb im „Smaragd-Mantel“
Nachtisch: Rotes Gold - Löffelbiskuits / Mascarpone / „Rotes Gold“


Hundeliebe: Wenn der Mensch tierisch gut drauf ist und es beim Hund menschelt.
© Helmut Glaßl (*1950)

Weder Angst noch territoriales Verhalten zeigt der kleine, entzückende (Shih Tzu?) "U-Gin", sondern pure Lebensfreude, die er mit seinem gesamten Körper ausdrückt. Der Wirbelwind liebt Besuch und er liebt Menschen - und bevor er einigen Zuschauern

das Herz bricht,

bringt er Herzen zum Schmelzen.

Vermutlich hätte er jeden Einbrecher ebenso überschwänglich begrüßt wie das Fernseh-Team und zwei Nachbarinnen. Oder Besuch, den Sonia zwar hin und wieder einladen muss - der ihr aber nicht besonders ans Herz gewachsen ist ...

Für Filme gilt das inzwischen geflügelte Wort:
Alle, alle dürfen sterben - nur der Hund nicht!

Diese Sendung ist jedoch kein Film, in dem ein Tier nur für den Inhalt oder die Dramatik "stirbt", ohne wirklich zu sterben.

Im Abspann wird eingeblendet, dass "U-Gin" kurz vor Ausstrahlung der Sendungen im jungen Alter von 5 Jahren verstorben ist.

Mein Mitgefühl gilt "U-Gins" Familie.

Das ist ein sehr trauriger Abschluss von Sonias Dinner, denn

u. a. hat "U-Gin" einen positiven Ausgleich zum miesepetrigen Pasqualino geschaffen, der eher schlecht gelaunt ist, wenn auch jemand anderer Kochkünste zeigt ..., hält er sich doch den "besten 2 Prozent der Köche" zugehörig. Vielleicht war das ein Scherz mit einem großen selbstgefälligen Wahrheitsgehalt?

Zumindest ist er heute nicht tierisch gut drauf, sondern lästert sich schon mal im Vorab-Interview warm ...


Das Menü

Die Küchen-Juwelen sind für die 48jährige Sonja in der Reihenfolge der Gänge

Trüffel, Pistazien und Safran.

Tomatensugo unter Parmesaneis bilden den Auftakt, und Trüffel werden obendrüber gehobelt. Nach Aussagen von Pasqualino und Anja haben die nicht allzu viel Geschmack.

Kalbs-Involtini und Fondant-Kartoffeln (Rezept u. a. bei Chefkoch.de - das perfekte Dinner) werden gemeinsam mit weiteren Zutaten zu einem gelungenen Hauptgang.

Das Nachtisch-Tiramisu sieht hübsch aus - aber warum benutzt sie neben der Mascarpone-Creme diese gesüßte Kondensmilch?


Fazit

Und wieder wird eines Geburtstages gedacht, denn Sonias verstorbener Onkel Massimo wäre am heutigen Tag 77 Jahre alt geworden, und ihm widmet sie ihr Menü.

Die Tochter einer Spanierin und eines Italieners erwähnt dies mehr beiläufig, aber von Herzen kommend - und nicht polternd aufdringlich, wie Pasqualino seinen Geburtstag dauerposaunt hat.

Irgendwann später würde Sonia gern nach Spanien auswandern und dort ein kleines Café eröffnen. Es könnte allerdings sein, dass sie für die Sendereihe

Goodbye Deutschland

keine passende Besetzung ist, denn sie spricht spanisch - und planlos würde sie sicherlich auch nicht auswandern.

Aber heute wird kein GbD-Teilnehmer vorgeführt, sondern ein Dinner-Kandidat, nämlich Pasqualino, führt sich selber und völlig freiwillig vor:

bereits der Aperitif bekommt von ihm eine Klatsche, und auch an allen drei Gängen hat er jede Menge zu beanstanden, und es ist zu vermuten, dass seine Befindlichkeiten bezüglich des Essens immer in dem gerade Servierten liegen ...

Trotzdem kann Sonia den bislang führenden Pasqualino am 3 Tag überrunden, wenn auch nur um ein winziges Pünktchen, denn sie bekommt 34 Zähler:

7 gibt Pasqualino, 8 Anja, 9 Dana und 10 Cédric.

Und was auch immer die Todesursache des noch jungen "U-Gin" gewesen ist, so hoffe ich, dass er nun im Regenbogenland wieder so

ausgelassen herumtollt wie er es in dieser Sendung getan hat - und seine geliebten Spiele fortsetzen kann, weil ihm von überall die Spielzeuge um die süßen Öhrchen fliegen.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 14. Mai 2025

13. Mai 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Zürich bei Pasqualino


"Mare e monti calabrese"
Vorspeise: Antipasti calabrese - Gemüse / Streichsalami / Salsiccia / Meerestiere
Hauptgang: „Duetto di pasta mare e monti“ - Paccheri al mare / Parpadelle al monte fatti in casa / Oktopus / Salsiccia
Nachtisch: „Duetto Aphrodisiakum“ - Tiramisu classico / Tiramisu al pistacchio


Viele sterben an einer Überdosis von Geburtstagen.
© Walter Ludin (*1945), Schweizer Journalist

Niemand wird heute sterben, aber der Überdosierungen überdrüssig werden könnte der eine oder andere Zuschauer, weil Pasqualino seinen Geburtstag vor sich herträgt wie eine kalabrische Fahne, die anlassgegeben mit seinem Konterfei vervollständigt wird.

Es gab schon in früheren Aufzeichnungen das eine oder andere Geburtstagskind, aber noch nie hat jemand deswegen

solch einen "Film" abgezogen.

So betritt das TV-Team Pasqualinos Bühne mit entsprechenden Luftballons, die zwar keine großartige Idee darstellen, aber ich möchte nicht wissen, wie es wäre, hätten sie seine Vorankündigungen vollkommen ignoriert.

"Schön, dass ihr es nicht vergessen habt", sagt einer, der mit Donnerhall schon im Vorfeld dafür gesorgt hat, dass es niemand vergessen kann, welch wichtiger Tag heute ist.

Pasqualino ist laut, ein Viel-Schwätzer, der sich kein bisschen vor Eigenlob scheut und lt. seiner Frau Bajko gern im Mittelpunkt steht. Merkt man! Zum Glück verfügt er über einen

Unterhaltungswert und verschwendet somit nicht vollkommen die Zeit der Zuschauer.


Das Menü

entspricht konkret der nächsten Überdosierung, die kein Völlegefühl bei den Gästen auslässt. Er befindet sich hier allerdings nicht in einer Sendung, die heißt:

Bei Mamma in Kalabrien,

sondern in dem Wettbewerb um das möglichst perfekte Dinner.

Der Vorspeisenteller allein - mit Oktopus als Mittelpunkt - sprengt alle Gürtel der Anwesenden - und die Gäste werden noch in vielen Jahren darüber sprechen, wie tapfer sie die vielen Kleinigkeiten, die zu einem Großen geworden sind, bewältigt haben.

Zwei Sorten Nudeln zum Hauptgang - eine gekaufte, eine aus der Nudelmaschine plus diversen Tomatensoßen und ichhabedenüberblickverloren - und zwar mit voller Absicht: die Teller sehen nicht nur überladen, sondern auch wenig appetitanregend aus. Aber wer hat nach der Vorspeise überhaupt noch viel Appetit?

Nachtisch geht immer? Auch hier geht Pasqualino in die Vollen und serviert gleich zwei Sorten Tiramisu. Immerhin sehen die Teller sehr ansprechend und die Törtchen schmackhaft aus.

Ich werde bereits vor dem Bildschirm von der reinen Ansicht pappsatt und verzichte auf meinen kleinen Abendsnack, der in etwa zu Pasqualinos Menü aussieht wie ein armer Verwandter, mit dem man Mitleid haben kann.


Fazit

Pasqualino ist verheiratet, und er betont gern sein (italienisches) und Bajkos (polnisches) Temperament und dass beide sich zum Glück nicht an herumliegenden Klamotten oder offenen Klodeckeln abarbeiten müssen, denn sie

leben nicht nur in getrennten Wohnungen, sondern in zwei Ländern: Schweiz und Deutschland.

Allerdings hat er einen Mitbewohner namens Patrick ... ob es hier etwa Probleme mit verschiedenen Ordnungs-Systemen gibt, ist mir nicht bekannt. Patrick hilft ihm sogar beim Schnibbeln und nimmt sich vollkommen zurück, um Pasqualino keinen Deut

der Show zu stehlen.

Die Gäste huldigen ebenfalls mittels ein paar mitgebrachten Kitsch-Objekten dem wichtigsten Geburtstag aller Zeiten ... und selbst das Ständchenbringen erspart er ihnen nicht ...


Anlassgemäß erinnere ich lieber an den Oktopus Paul, der während der Fußball-WM 2010 für alle Spiele mit deutscher Beteiligung als Kraken-Orakel gedient und die Ergebnisse richtig vorher"gekrakelt" hat - und auch Okrakel genannt wurde.

Paul ist am 26. Oktober 2010 im Sea Life Centre in Oberhausen verstorben. Er wurde 2 Jahre und 9 Monate alt.

Die Punkte: je 8 geben Dana, Sonia und Anja, 9 gibt Cédric.

Mit 33 Zählern ist Pasqualino am 2. Tag auf dem bislang 1. Platz.

Der leidenschaftliche Kalabrier - nicht Italiener, wie er betont - hat seinen Geburtstag mit einem Paukenschlag und einem Hoch auf sich selber zelebriert.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 13. Mai 2025

12. Mai 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Zürich bei Dana

Foto: Silke B.

"Kulinarische Reise mit meinen Favoriten"
Vorspeise: Herzhaft gebrannte Crème, flankiert von asiatisch ummantelten Garnelen
Hauptgang: Italiens Favoriten mal anders mit Surf & Turf und einem Hauch von Vanille - Fregola sarda / Jakobsmuscheln / Trüffel / Bisonfilet / Karotten
Nachtisch: Exotisch-fruchtiger Schokoladentraum mit französischer Begleitung


Erste Hilfe: Humor!
© Manfred Hinrich (1926 - 2015), Dr. phil.

Humor ist gut, um die anderen zu beeindrucken, und er empfiehlt sich als Beschreibung der eigenen Person wie eine Empfehlung, noch mehr von ihr kennenlernen zu wollen. Wie beinahe immer, beschreiben sich auch in dieser Woche alle

fünf Kandidaten als humorvoll. Was soll da noch schiefgehen, das nicht durch ein Lachen oder Lächeln wieder geradegebogen werden kann?

In der Nähe von Zürich lebt die 36jährige Dana, der es gefällt, das TV-Team zuerst in ihr Schlafzimmer zu bitten, obwohl das

gar nicht viel hergibt und unter anderen Umständen ein missverständlicher Anfang sein könnte: ist es hier nicht, denn in diesem Raum hängen ihre Fotos von Australien, und es ist ihr wichtig, ihre Liebe zu dem Land und Kontinent zum Ausdruck bringen zu dürfen.

Seit 2,5 Jahren bemüht sie sich um ein Visum für einen längeren Aufenthalt dort ... die Chancen dafür seien 50 : 50. Ich weiß nicht, welchen Beruf sie ausübt, denn der ist mit-entscheidend, ob es klappt oder nicht.

Und die weitere Wartezeit lässt sich prima überbrücken, indem man an dieser Sendung teilnimmt.


Das Menü

In der Küche hilft Marcel, mit dem sie seit einigen Monaten zusammen ist, und der nicht abgeneigt ist, das Projekt Australien mitzutragen. Zunächst jedoch geht es um den Plan, ein möglichst perfektes Dinner auf den Tisch zu bringen.

Neben der Parmesan-Creme-brulée liegen zwei einsame (trockene) Teigtaschen, als wären sie Passagiere, die an einer Haltestelle auf den letzten Bus warten. Die Gäste sind sich einig, dass Bestandteil 1 und Bestandteil 2 des 1. Ganges nicht zusammenpassen. Obwohl ich selten einen

Verbesserungsvorschlag habe, denn der steht mir gar nicht zu, hätte ich hier anstelle der Nudeln einen kleinen Salat gereicht.

"Das Bisonfilet darf nicht durchgebraten werden", entscheidet Dana, "daher frage ich die anderen nicht nach dem gewünschten Gargrad, es wird medium." - Und genau

das misslingt. Alle Fleischstücke, derer ich ansichtig werde, sind weit über Medium gegart.

Auf jedem Teller wackelt eine Muschel, gefüllt mit Beilagen, hin und her und möchte Tangotanzen lernen ... oder einfach nur woanders ihr Dasein fristen.

Und auch die hübschen Macarons - neben dem schokoladigen Schichtdessert - versteckt sie in den Schalen von Passionsfrüchten. - Kann man machen, sieht aber nicht schön aus.


Fazit

Auch in der Schweiz wird nur mit Wasser (und Schokolade) gekocht ... aber eine Steigerung ist immer möglich. Vielleicht

bringt es Pasqualino Glück, dass er an seinem Geburtstag kocht. Immerhin erwähnt er seinen besonderen Tag gleich zu Beginn seines Auftritts und dann zu jeder Gelegenheit, so dass ich ihm

beinahe eine Geburtstagskarte geschickt hätte. - Allerdings käme die reichlich spät, denn die Dreharbeiten zu dieser Dinner-Ausgabe waren bereits vor einer Weile ...

Die Punkte für Dana: je 8 geben Pasqualino, Sonia, Cédric und Anja.

Das ergibt natürlich die Summe von 32 Zählern. In ihrer Neutralität sind die Schweizer sich heute ziemlich einig.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Samstag, 10. Mai 2025

10. Mai 2025 - "Raum der Tränen"

Foto: Silke B.

"Raum der Tränen"

Vielleicht steigen manch einem Touristen, der die Sixtinische Kapelle in Rom besucht, ob der wundervollen Kunstwerke die Tränen in die Augen - aber am

Rande der weltberühmten Kapelle gibt es einen Raum, der vielleicht schon einige Tränen von gerade gewählten Päpsten gesehen hat. Denn nach seiner Wahl zum neuen

Bischof von Rom

zieht sich das frisch gekürte neue Oberhaupt der katholischen Kirche in die angrenzende Sakristei zurück, die im Zusammenhang mit der Konklave

Raum der Tränen

genannt wird.

Als seines Amtes als Kardinal enthoben, betritt er den Raum, als Papst in Weiß mit einem Pileolus (dem Papst-Käppchen) Gekleideter verlässt er ihn und tritt zum ersten Mal vor die Weltöffentlichkeit.

Am 8. Mai 2025 wurde in der Konklave

Robert Francis Prevost

zu Papst

Leo XIV.

Er ist amerikanischer und peruanischer Staatsangehöriger mit Wurzeln in Italien und Spanien.

Die ersten weltöffentlichen Bilder des neuen Papstes zeigten einen Mann, der sowohl Ergriffenheit als auch Ruhe ausstrahlte - und dem die hohe Verantwortung bewusst ist.

Mit welchen Gedanken er seine kurze Zeit im "Raum der Tränen" verbracht hat, weiß natürlich niemand. Es wäre ein schöner Brauch,

wenn jeder neue Papst eine Notiz darüber hinterlassen hätte, was ihm so kurz nach seiner Wahl durch den Kopf gegangen ist. Die könnte in eine sicher verschlossenen Box verschwinden ... um diese viele, viele Jahre später

zu öffnen - und die Gedanken zu veröffentlichen.

Aber so etwas existiert wohl nicht.

Natürlich gehen jedem Menschen in derart lebensveränderten Situationen andere Sachen durch den Kopf, und manche gelten vielleicht nicht einmal dem künftigen Amt,

sondern dem verlorenen.

Der eine wird sich an seine Familie erinnern, der andere eher nicht. Während bei dem einen tausend Gedanken auf einmal in seinem Innern sprudeln,

fühlt sich ein anderer vielleicht völlig leer.

Ich weiß nicht viel über Papst Leo XIV: nur dass er sicherlich in Trumps Augen zwar ein amerikanischer, aber der falsche amerikanische Papst ist. - Im Konklave gab es einen weiteren amerikanischen Kardinal.

Er war seit 2023 ein enger Mitarbeiter von Papst Franziskus. So ist es denkbar, dass er dessen Weg weitergeht, wenn auch mit anderen Methoden.

Gerne wüsste ich ein klein wenig über seine Gedanken, die er im "Raum der Tränen" zurückgelassen hat.


Guten Tag, Gruß Silvia


9. Mai 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Spezial: Influencer - Freitag in Schweinfurth bei Katharina


Vorspeise: „Goldene Erinnerung im grünen Nest mit knusprigen Schätzen und rubinroten Perlen“ - Mozzarella / Rucola / Walnüsse / Preiselbeeren
Hauptgang: „Gestapeltes Glück“ - Soja / Tomate
Nachtisch: „Süße Spuren der Zeit - dunkle Versuchung trifft auf fruchtige Leichtigkeit“ - Schokolade / Sahne / Himbeere


Die Welt, das bin ich, sagt das Baby, und ihr seid meine Trabanten.
© Billy (1932 - 2019)

Für mich war diese Woche sehr ergiebig, denn ich habe meinen "inneren Schweinehund" besiegt und mich ihm nicht unterlegen gefühlt, gemeinsam hatten wir zudem wunderbare Gespräche auf unseren Spaziergängen mit meiner Hündin Momo, die natürlich nur deshalb keine Influencerin geworden ist, weil sie schwarz und sich nicht wirklich gut fotografieren lässt ... aber beinahe immer freundlich ist, außer - sie muss zwischendurch auch mal eine andere Meinung loswerden.

Und dann ging es seit Montag um die neueste

Dinner-Ausgabe, die der Sender mit Influencern geflutet hat, und die mich irgendwie an ein, mein

Durch Dick und Dünn

durch diese Sendereihe

erinnert. Und:

es war sehr, sehr dünn in dieser Woche - mit vielen Posen und Handys und Allgemeinplätzen gepflastert, als gäbe es lediglich eine wichtige Welt: die, die Online stattfindet. Selbstverständlich ist Geld wichtig, aber das

sollte nicht immer die Hauptrolle spielen.

Manche Themen wie Homosexualität und Transidentität sind sogar sehr wichtig, aber sie sollten vielleicht in einer Sendung, die den Titel "Das perfekte Dinner" trägt, nicht so sehr in den Vordergrund gerückt werden.

Diese territoriale Erweiterung des "Dinners" ist unnötig - und andernorts besser aufgehoben. Die Influencer brauche ich allerdings überhaupt nicht,

um durch mein Leben zu kommen: Gebrauchsanweisungen benötige ich nicht, und schon gar nicht welche, auf deren "Erfahrungen" man nicht unbedingt vertrauen kann. Ich habe eigene Erlebnisse, eigene Erinnerungen, eigene Vorstellungen und im Besonderen habe ich auch eigene Kenntnisse über all das, was das Leben ausmacht.

Nur nebenbei besitze ich ebenfalls schöne und auch blöde Bilder aus meinem Leben.


Katharinas

erste Handlung bei der Begrüßung des Teams ist es nicht, eine Kaffeetasse in der Hand zu halten wie es usus ist,

denn sie zückt ihr Handy, um ihrer Community mitzuteilen, dass sie ein Teil der Sendung "Das perfekte Dinner" ist. Sie persönlich ist ein Teil des

Instagram-"Highlights" "zwei Mütter, eine Reise".

Ihr Kind nennen sie und ihre Frau Sabrina "Lilliput", obwohl der wirkliche Name ein anderer ist: frei nach dem Motto: ich mache mein Leben öffentlich, folgt mir bitte, aber meinen Namen - hier natürlich nur der Name des Kindes - enthalte ich euch vor!

Halleluja, alles öffentlich zelebriert, aber aus einem Namen ein Geheimnis machen: als würde dieser Rückschlüsse auf reaktionäre Tätigkeiten außerhalb des Gesetzes zulassen.

Es ist nur albern. - Dass man das Gesicht des Kindes nicht zeigt, ist in Ordnung, aber seinen Namen nicht zu nennen,

... ist kindisch.

Mich interessiert weder der Name noch Katharina oder ihre Frau Sabrina.


Das Essen

Ich bin schnell raus, als sie zu irgendeiner Zutat ihres Dinners abzuwiegen beginnt:

3 g Pfeffer, 47,5 g Salz.

Solche Kocherei kann ich absolut nicht ernst nehmen.

Ich als Nicht-Super-Köchin - mache das Würzen aus der Lameng. Und:

es klappt. Es schmeckt. Manchmal sogar hervorragend. Sagt zumindest mein Mann.

Kleinkinder essen aus Gläschen, sobald sie von der Muttermilch entwöhnt sind - und bis es soweit ist, kann

Katharina anfangen, für Kinder kochen zu lernen, was wesentlich einfacher ist als ein perfektes Dinner zuzubereiten.

Viel Glück!


Fazit

Ana erwähnt die Scheinwelt von Social Media. Hier stimme ich ihr zu, denn kaum etwas, das sich als influencende Reichweite tummelt, ist wirklich echt.

Das ist eine Erkenntnis dieser Woche, die zu meiner Freude vom

weißen Rauch in Rom

übertroffen worden ist - und die ich bereits zuvor hatte.

Die Punkte für Katharina sind so unehrlich wie all die anderen, vergebenen:

je 8 geben Ana, Robin und Tina, 7 gibt Ramin,

der natürlich die 31 Zähler von Katharina um 8 Umdrehungen übertrumpft und

die Chose gewinnt:

Seine Spende geht nicht mehr - wie ursprünglich geplant - an afghanische Kinder, sondern an krebskranke in Frankfurt.

Zur Erklärung: Jeder Gewinner hätte spenden müssen:


Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Wir starten mit 7 Grad und steigern uns auf bis zu 23 Grad.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Freitag, 9. Mai 2025

8. Mai 2025 - Das perfekte Dinner - Spezial: Influencer - Donnerstag in Köln bei Ana



„Omas moderner Kochtopf“

Vorspeise: Gurkensalat-Tatar auf geröstetem Brot, getoppt mit Granatapfelkernen und frischem Dill.
Hauptgang: Traditionelle Käsespätzle mit vegetarischen Speckwürfelchen, Röstzwiebeln und frischem Schnittlauch aus der gusseisernen Pfanne, dazu feiner Feldsalat.
Nachtisch: Omas Mutzenmandeln mit leichter Vanillecreme und fruchtigem Himbeerspiegel


Oma, das Ideal jugendlicher Geldschlucker.
© Manfred Hinrich (1926 - 2015), Dr. phil.

Es tut mir leid für Ana, dass ihre beiden Omas inzwischen verstorben sind, aber immerhin bieten sie ihrer Enkelin posthum eine gute Grundlage, sie durch diese Sendung zu leiten. Omas werden beinahe immer heiß und innig geliebt - und beim "Dinner" gern als Orientierungspunkt genommen.

Leider verliert Ana in der Küche jegliche Orientierung und denkt, diese Sendereihe wäre eine Slapstick-Veranstaltung, in etwa im Bereich "Wollen und nicht Können" angesiedelt. Zumindest ist Ana

von ihrer vermeintlichen, aber planmäßig verlaufenden Krankheit genesen, und da ihr Mann durch diese "Umstände" viel Zeit vor der Kamera bekommen hatte,

darf nun der beste Freund Moritz als Schnibbel-, Koch- und Entertainment-Hilfe ins Bild.

So profitieren gleich drei Personen, die allesamt Influencer sind, von dieser Sendung und von Anas

Omas.

Dem Sender kann es nur recht sein, denn die drei Personen haben gemeinsam so viele Follower, dass die erwünschte Einschaltquote

gesichert ist/scheint.

Zieht man allerdings die genervten Stamm-Zuschauer von dieser Summe Menschen ab ... hier hätte ich gern gewusst, wie die Quoten wirklich sind.

Am Ende pfuscht der 31jährigen Ana auch noch weißer Rauch ins Gehege, denn die Wahl in Rom war erfolgreich, und die Welt wartet auf den ersten Auftritt des neuen Papstes. - Auch ich schalte hin und her, und wäre lieber beim Welt- als beim Stümper-Ereignis geblieben: einzig mein Blog bestimmt am Ende,

dass ich Anas Dinner-Abend mehr Aufmerksamkeit widme als dem, was ich lieber gesehen hätte.

Ana führt die Crew durch ihr teures Haus, in dem es an keinem Drum und Dran fehlt: Sauna, Heimkino und hastenichtgesehen.

Ihre Omas wären hier sicherlich als Geldspender völlig überfordert gewesen, aber dafür gibt es Social Media mit seinen seltsamen Blüten ..., die Geld regnen lassen.


Das Essen

Die Gäste bekommen etwas zu essen. Es gibt

Gurkensalat und ein Nudelgericht mit Käse überbacken.

Jede blamiert sich, so gut sie kann ...


Fazit

Ganz im Stil der influencenden und ihr folgenden Welt heißt ihr kleiner Sohn Maui. Ob er auch beim Standesamt als solcher eingetragen ist, glaube ich eher weniger - denn die Ämter sollen pingelig sein und wollen sicherlich nicht, dass

irgendwer sein Kind aufgrund der Vorgabe des (Insel)-Namens Maui nun Gelsenkirchen nennt. Vielleicht heißt der Kleine Maurice oder Moritz oder auch völlig anders ... es ist mir so was von egal, denn ich werde schon bald nie wieder etwas von Ana oder Tim oder Moritz sehen oder hören.

Trotz aller Bemühungen von Ana, die gesamte Sendezeit ins Lächerliche und vermeintlich Lustige zu ziehen ... langweile ich mich. Dabei bin ich eine der

Zuschauerinnen, die das Gesamtpaket des "pDs" mögen - und nicht nur auf gute Kochergebnisse hoffen. Aber: wenn alles unstimmig ist? Na, dann gefällt es mir eben nicht.

Die Punkte sind bitte nicht ernstzunehmen, aber sie werden tatsächlich genau so vergeben: je 8 geben Ramin, Tina und Katharina, 9 gibt Robin.

Summe = 33 Zähler: dies zeigt deutlich die Unehrlichkeit der anderen Influencer, denen es natürlich mehr um ihr eigenes Ansehen geht - als der bitteren Wahrheit auch nur die geringste Chance zu geben, denn niemand kann dieses Dinner derart hoch bepunkten, der nur ein bisschen den Sinn der Veranstaltung verstanden hat - oder auch nur ein wenig Ahnung von gutem Essen hat.

Nur Anas Omas, wenn sie noch leben würden, hätten das Recht, stolz auf sie zu sein ... denn sie dürfen, ihre Enkel betreffend, realitätsblind sein ...


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 8. Mai 2025

7. Mai 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Spezial: - Influencer - Mittwoch in Frankfurt bei Ramin



Vorspeise
: Ashak - Chakka / Qorma / Sirr-e-daagh / Nana

Hauptgang: Qabuli Palao and friends - Borani Banjan / Sabzi / Salata
Nachtisch: Pista Paradies - Cheesecake / Kardamom / Granatapfel


Dem Fernsehen verdanken wir, dass aus dem Kulturgut Speisenzubereitung eine kulinarische Peep-Show geworden ist.
© Fritz-J. Schaarschuh (*1935)

Und der "größte" Show-Star in dieser Woche heißt Tim: lacht laut, spricht ununterbrochen, wenn man ihn nicht hin und wieder doch unterbrechen würde, verheddert sich in Floskeln, ist sozusagen in permanent guter Laune mit sich selber verstrickt ...

und dabei ist Tim überhaupt kein Kandidat in dieser Influencer-Woche. Zwar ist auch er Influencer, und ich kann nicht sagen, für welches Einflussnehm-Programm er sich ins Zeug legt - aber er ist keiner derjenigen, die auch kochen werden. Als kochende Kandidaten ist seine Frau Ana gelistet, die sich "krankgemeldet" hat und ihren Mann an die Tische zweier Mit-Kandidaten geschickt hat.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Kandidat ausfällt - aber es gab stets einen Ersatz-Kandidaten, der dann auch gekocht hat.

Offenbar war bereits im Vorfeld klar, dass Anas "Genesung" im Zeitraum der Aufnahmekapazitäten voranschreiten würde ... wie bereits gestern geschrieben, glaube ich an keine Krankheit Anas, sondern eher, dass Tim in die Sendung eingeschleust worden ist: ob der Plan von Ana und Tim oder der Sender darin involviert ist ... egal.

Heute spielt - natürlich neben Tim - Ramin die Hauptrolle, und er darf zeigen, was er kochtechnisch drauf hat. "Der Junge aus Kabul", wie Daniel Werner kommentiert,

hat einen Food-Blog auf Instagram, auf dem er hauptsächlich afghanische und orientalische Küche präsentiert.

Der 33jährige Ramin ist der einzige unter seinen influencenden Kollegen, der einen Hauptberuf hat: er ist als Abteilungsleiter in der Logistik-Branche tätig.

Ob die anderen Influencer je einen Beruf erlernt haben oder einen Job hatten, ist mir nicht bekannt. Man munkelt jedoch, dass in schulischen Abschlussklassen über zukünftige Berufswünsche der des Influencers, der Influencerin - ganz oben angesiedelt ist.


Das Menü

Ich denke, dass Ramin kochen kann, aber ich sehe nur viele

Auberginen, Tomatensoße, Joghurt ... und natürlich Rinderhackfleisch ...

Der vegane Käsekuchen mit Pistaziencreme sieht gut aus. Wie so oft, betont er, dass die Idee von ihm selber stammt ... selbstverständlich kann und will ich das keinesfalls widerlegen.

Ob der Kuchen allerdings so gut schmeckt wie er aussieht, kann ich ebenfalls nicht beurteilen.


Fazit

Insgesamt stufe ich den Unterhaltungswert höher ein, als es der kochtechnische Wert ist. Das gilt nicht nur für Ramins, sondern für bislang drei gelaufene Dinner.

Ramin erzählt nicht viel über sich selber, außer, dass ihm seine Mutter das Kochen nahegelegt hat - und sie vor 10 Jahren verstorben sei. Ansonsten

gibt er keinerlei Einblick in sein Leben. Mir persönlich ist das recht, obwohl diese "Dinner-Show" im allgemeinen auch von der Auskunftsfreude seiner Mitspieler lebt.

Die Punkte sind so großzügig und anderen zugewandt, wie sich Influencer gern zeigen, denn das gehört zu ihrem

"Geschäft":

je 10 geben Robin, Tina, Tim, 9 gibt Katharina.

Mit 39 Zählern kann Ramin die 3.000 Euro bereits am Horizont sehen: falls er dann wirklich gewinnt, möchte er das Geld für

die Kindernothilfe Afghanistan spenden.

Ach, ich habe etwas vergessen: der Gewinn in einer Influencer-Woche wird regelmäßig gespendet, und das ist wohl eine Vorgabe vom Sender - und der Gewinner oder die Gewinnerin darf lediglich den Verwendungszweck bestimmen. - Womöglich erhalten die Kandidaten eine Gage.


Guten Morgen, Gruß Silvia