Mittwoch, 2. April 2025

1. April 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Oldenburg bei Valesca


"Ein fast nordisches Menü"
Vorspeise: Norddeutscher Gemüsegarten - Oldenburger Salat / Bunte Rübe / Pumpernickel
Hauptgang: Ein Klassiker mal anders - Zweierlei vom Rind / Pasta e basta!
Nachtisch: Klöntied bi Koffee un Tee - London Fog / Kaffee / Ammerländer Hippe


Manches geschieht nicht, weil keine Kamera zur Stelle ist.
© Manfred Hinrich (1926 - 2015), Dr. phil.

Wer hätte früher gedacht, ein Früher, an das sich Jüngere gar nicht mehr erinnern, dass man mit einem Telefon fotografieren kann - neben vielen anderen Funktionen, die fernab des "Einzeltalentes Telefon" liegen. Ich habe seit fast 29 Jahren ein Handy, und in den Anfangszeiten war es natürlich noch kein Allround-Talent, aber ist erst einmal

eine Tür geöffnet, können viele eintreten - Ideen, Verwirklichungen, Weiterentwicklungen, Gefahren.

Fernseh-Kameras gibt es bereits viel länger, und ihre größten Verführungsfühler haben sie ausgebreitet, als das Reality-TV seine Anfänge nahm - inzwischen gibt es auch jede Menge Trash-TV und das Gefühl, die halbe Welt möchte dort mitwirken, Gesichter und mehr in Kameras halten und berühmt werden, ohne auf eine besondere Leistung oder eine Begabung angewiesen zu sein.

Die Sendung "Das perfekte Dinner" ist Reality-TV und kommt überwiegend, weitgehend und von der Idee her ohne Trash aus (ein paar Ausnahmen bestätigen nur die Regel). Und am

heutigen 1. April kocht die 48jährige MTA Valeska ohne Scheu vor den TV-Kameras, nur mit der üblichen Aufregung im Gepäck, als es heißt: die Gäste kommen! Gäste, die sie seit einem Tag kennt, und die zudem noch Konkurrenten in einem Wettstreit sind.

Von ihrer Familie erzählt sie: während der Sohn im Ausland zu einem Schüleraustausch weilt, ist ihr Mann arbeiten - und ihre 18jährige Tochter irgendwo im Haus, aber unsichtbar für uns Zuschauer. Ihre Familie sei

kamerascheu.

Das zeigt, dass die Kandidaten selber entscheiden können, wen sie vor den Kameras präsentieren wollen und vor allem, ob diese das auch möchten ... was ja hier und da schon mal von Wettbewerbern etwas anders dargestellt worden ist. Aber schließlich kann man niemanden zwingen, vor die Kameras zu treten ...,

während andere das gern und selbstverständlich nicht nur freiwillig machen, sondern sich auch genau für solch ein Format beworben haben.

Kamera an!


Das Menü

Valeska kann kochen und muss den öffentlichen Blick in ihre Küche nicht scheuen. Zur Unterstützung kommt ihre langjährige Freundin Eva, die seelischen Beistand leistet und alles kurz und klein schnibbelt, was nach einem Messer ruft.

Die Vorspeise besteht aus Salat-Tellern mit Grünkohl, Schlangengurken-Türmchen, gelbe Bete-Würfel und Rote-Bete-Sorbet und einer Pumpernickelstraße. Die Anrichteweise ist wohl kaum besser zu machen und besticht durch ihr Aussehen. Mit dem Bestandteil "Grünkohl als Salat" ist es sogar etwas Innovatives ... zumindest in meinen Breiten.

Für den Hauptgang benötigt sie Rindfleisch, und hier höre ich ihr Nachplappern, von so vielen Vorrednern überall schon mal so oder ähnlich gehört: (Originalzitat)

"Es ist mir wichtig, dass die Kuh glücklich gestorben ist."

Eher hatte die Kuh Todesangst und Stress - da hilft auch keine völlig von der Wirklichkeit abweichende süßliche Verniedlichung.

Auf die Teller kommt eine "offene" Lasagne mit selbstgemachten Nudelplatten samt Rindfleisch-Inhalten. Die Gäste sind

begeistert.

Der Nachtisch sieht sehr hübsch aus: Waffeln mit Kaffee-Sahne, Earl-Grey-Eis und ein paar Deko-Obststücke runden den Dinner-Tag ab.


Fazit

Die Begeisterung der Gäste zeigt sich nicht nur in Worten, sondern auch in Taten, die sich in den Bewertungstafeln zeigen:

je 9 geben Nicole, Kathrin und Thomas, 10 gibt Tobias.

Mit 37 Umdrehungen am 2. Tag liegt Valesca auf dem bislang 1. Platz, der gar nicht mal so leicht zu übertrumpfen sein wird.

Das war auch für mich als Zuschauerin eine gelungene Ausgabe vom "Dinner".

So kann ich - nicht bereits müde geworden - in meine zu Ende gehende Kurz-Serie starten (Entstehungsjahre 2010 bis 2017), denn

leider wird "Sherlock" heute "das letzte Problem" lösen (auf One).
Die Hörzu meint zu diesem Fall: "Zieht die Genialitätsschraube noch mal an" - und vergibt die bestmögliche Bewertung.

Der kann ich mich nur anschließen, obwohl ich sicher bin, dass einige mit dieser Neuverfilmung nicht viel anfangen können (alles hat immer 2 Seiten und viele Meinungen). Vor allem aber sollte man, falls jemand sie sehen möchte, diese von Teil 1 an verfolgen, um an vorherige Ereignisse andocken zu können ... Mediathek!


Guten Morgen, Gruß Silvia




Dienstag, 1. April 2025

31. März 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Oldenburg bei Tobias


"Oldenburg unter Palmen"
Vorspeise: Hochzeitssuppe mit Einlage
Hauptgang: Oldenburger Grünkohl /​ Pinkel und Co. /​ Salzkartoffeln
Nachtisch: Vanille küsst Kirsche


Eine Oldenburger Kohlfahrt

Nachdem wir Betonburgen, Wüste und ein grell blinkendes Kreuzfahrtschiff in Dubai und Abu Dhabi hinter uns gelassen haben, geht es heute

mit einer sogenannten "Kohlfahrt" in Oldenburg bodenständig weiter. Der erste

Hobbykoch der Woche ist der 33jährige Erzieher Tobias, der mit seiner hochschwangeren Frau den 3. Sohn erwartet. Es ist eine gute Entscheidung, die zwei Söhne nicht öffentlich zu zeigen, aber den Namen des 3. nicht preiszugeben, als wäre Tobias ein Promi, der die Welt mit geheimnisumwitterten zurückgehaltenen Daten später erfreuen will ... ist nicht wirklich notwendig. Andererseits interessiert mich persönlich der Name überhaupt nicht.

Zudem kann entweder Vox oder Tobias nicht rechnen: er erzählt, dass er die damals 16jährige Paulina mit 18 Jahren kennengelernt hat: Vox untertitelt, dass sie 28 Jahre alt ist, er 33. Es gibt selbst im Vorschulalter Kinder, die hier eine Differenz von 5 Jahren errechnen ... Immerhin addiert Vox die Bewertungs-Punkte treffsicher.


Das Menü

entspricht einer Oldenburger Kohlfahrt, die hier im Westen nicht verbreitet ist, aber in nördlichen Gefilden sehr beliebt zu sein scheint. Es ist offenbar ähnlich einem "Vatertag" und startet mit einem alkoholisch gut gefüllten Bollerwagen - ist aber kein Ereignis "nur für Männer". Am Ende des Umzuges mit jeder Menge Umtrunk

geht es in eine Gastwirtschaft, um das passende traditionelle Menü zum Trallala zu sich zu nehmen.

Es beginnt mit einer Hochzeitssuppe, die sehr gehaltvoll aussieht.

Neben Grünkohl und Kartoffeln gibt es Kasseler und Pinkel (das sind Würstchen - ich kenne auch den "feinen Pinkel", aber das ist etwas ganz anderes ...)

Den Abschluss bildet Eis mit heißgemachten angedickten Kirschen. Ohne irgendeine Verfeinerung durch z. B. einem Schuss Alkohol.


Fazit

Insgesamt ist das Menü ebenso unspektakulär wie sicherlich größtenteils schmackhaft, und es muss sich nicht vor denen, die letzte Woche auf einem Kreuzfahrtschiff gekocht wurden, verstecken. Zwar war dort die Hausmannskost eher karibisch, türkisch oder von anderswo aus dem orientalischen Bereich, aber eben auch "nur" Hausmannskost.

Tobias ist mit Eifer bei der Sache und bekommt sogar "Gefühle" für sein Gekochtes oder nennt es "Weltklasse". Unterdessen ist es

Nicole schon vorm Aperitif klar, dass er "ein ganz lieber Kerl ist, mit dem man gerne feiern geht ...". Sie hat noch mehr Lob für ihn, obwohl sie ihn kaum 10 Minuten kennt.

Ich darf wieder einmal die "Menschenkenntnis" mancher Leute bewundern, denn ich kann mir erst ein Bild machen, wenn ich jemanden eine Weile kenne ... und selbst dann kann ich mich vollkommen irren.

Die Punkte für Tobias: 8 gibt Nicole, je 7 Valesca und Thomas, 6 Kathrin (sie isst kein Schweinefleisch und hat eine Alternative bekommen - Vegetarierin oder Veganerin ist sie nicht).

Das ergibt die Summe von 28 Zählern.

Und ich schalte zu "Barnaby" um, bei dem es heute heißt:

"Trau, schau, wem." - Ein Titel wie er auch oft zum "perfekten Dinner" passt - ob es in dieser Woche so ist, steht noch in den Sternen.

Ich wünsche euch einen guten Start in den April, der sowieso "macht, was er will" - dem neuesten Gerücht nach muss ein Autor des Formats demnächst vor Ort sein - und alle Menü-Gänge probieren, damit er endlich genau weiß, worüber er später schreibt ..."


Guten Morgen, Gruß Silvia



Samstag, 29. März 2025

29. März 2025 - "Koch allein und bleib dabei, viele Köche verderben den Brei." - Deutsches Sprichwort


Koch allein und bleib dabei,
viele Köche verderben den Brei.

- Deutsches Sprichwort

Man könnte denken, dass das Schlafzimmer im Leben eines Paares der explosivste Ort ist, denn dort brodelt es vor Lust und Leidenschaft, und es fliegen Herzchen und Sternchen durch die Luft. Dann, nach ein paar Jahren vielleicht,

hat dieser Ort noch immer etwas Explosives, das aus vollkommen anderer Richtung kommen kann: Lust und Leidenschaft sind irgendwo zwischen dem Betreten des Raums und dem Versuch gestorben, einschlafen zu können, weil jeder den anderen im Schnarchen derart übertrumpfen will, dass an erholsame Ruhe nicht mehr zu denken ist. Den beiderseitigen Unmut trägt man am Morgen hinaus aus dem Schlafzimmer und mitten hinein ins gemeinsame Leben ... das geht nicht immer gut aus und kann böse enden.

Zwei Schlafzimmer wären die Lösung - aber nicht jeder hat das Privileg der räumlichen Unendlichkeit. Das

gilt auch für das Badezimmer, in das am frühen Morgen zwei verknittert und schlechtgelaunte Menschen gleichzeitig hineinstürmen: hier wird nicht gewürfelt oder eine zeitliche Absprache geführt, hier wird gekämpft. Ein 2. Badezimmer

würde hier ebenfalls Abhilfe schaffen können.

Der schlimmste und am nachhaltigsten jede Beziehung gefährdende Ort ist jedoch die Küche: und da spielt es überhaupt keine Rolle,

ob sie klein ist oder so groß wie ein Tanzsaal im Buckingham Palast. Hier!!!

ist niemals Platz für zwei Personen, niemals!

Unstimmigkeiten beginnen jedoch bereits beim gemeinsamen Einkauf, und ebenfalls anwesende Supermarkt-Kunden haben den Eindruck, das Geschäft liege auf einem in fünf Minuten ausbrechenden Vulkan: so fliegen die Fetzen des Paares in hohen Wellen über die Gemüseregale, während sich andere über ihr

harmonisches Leben mit ihren Partnern hämisch freuen dürfen. Aber vielleicht haben diese anderen auch noch nie miteinander gekocht.

So wie es unser Paar macht, obwohl vor den Nebenwirkungen gewarnt wird: sie sind besonders tapfer und glauben keinen Unkenrufen, und gewappnet in

unsichtbarer Montur, die einem Ritter große Freude machen würde, begeben sie sich in ihre Küche, unwissend, dass sie sich auf einen Kampf einlassen werden, den keiner gewinnen kann.

Beide haben Kochpläne im Kopf gespeichert, die ungefähr so weit voneinander entfernt sind wie ein Ozean zwischen zwei Kontinenten, wollen sich aber von ihrem Programm kein Stück weit abbringen lassen. Der eine

schnibbelt die Möhrchen in Streifen, während die andere lieber Scheibchen hätte. Der eine möchte dem Kartoffelpüree am liebsten

Leberwurst zusetzen, weil er es vor kurzem im TV bei einem hauseigenen prominenten Sender-Koch gesehen hatte. Die andere ist die strikte Anti-Freundin von diesem Koch - und seinen Gerichten.

Einigung ist auch bei anderen Zutaten nicht in Sicht, und es ist wahrscheinlicher, dass sie sich scheiden lassen, noch bevor sie die Küche verlassen.

In den Töpfen brodelt das Wasser, in der Pfanne zischt das Öl, der Mixer gibt seinen Geist auf, während die Küchenmaschine im Takt der

Streitigkeiten vollkommen durchdreht, was lauter als jedes nächtliche Schnarchen ist und schnell zum Hass führt, der wie ein loderndes Feuer geschürt wird. Sie

werden sich entscheiden müssen: gemeinsam weiter kochen und dabei jede Kleinigkeit, die der andere je verbockt hat, hochkochen zu lassen -

oder

von ihrer Ehe zu retten, was noch zu retten ist ...

Manche schaffen es, zu erkennen, dass Einsamkeit in der Küche doch besser ist als zweisame Geselligkeit, die genau dort zerbricht, wo es ums gemeinsame leibliche Wohl gehen soll.

Und wer möchte schon den Kampfmittelräumdienst anrücken sehen, um alle Zünder und Zündstoffe zu entfernen?


Mein Beitrag dient nur der Unterhaltung und ist nicht durch Statistiken bewiesen ... aber man hört hier und da dieses und jenes ...


Guten Tag, Gruß Silvia



28. März 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Spezial: "Auf hoher See" - Freitag bei Hüseyin


"Osmanische Einflüsse durch die Levante"
Vorspeise: Manti Pilz / Labneh
Hauptgang: Imam bayildi - Aubergine / Jerusalem-Artischocke frittiert / gefüllt / cremig
Nachtisch: Asüre | Früchte | Kaymak


Meinungen gibt es wie Sand am Meer.
Und das Meer geht darüber hinweg.

© Erhard Blanck (1942 - 2024)

... weil das Meer, geduldig und gleichgültig geworden, viel Kummer gewohnt ist: es schippern die riesigen Kähne auf ihm herum mit den nicht zu vermeidenden Hinterlassenschaften, sie verstopfen sämtliche Häfen, die sich wegen ihrer Lagen nicht wehren können, die Kreuzfahrer aufzunehmen, die dann wie

lästige, aber in ihrem Unheil freundlich Gesinnte in die Orte eindringen, die das Pech haben, direkt am Meer zu liegen.

Ich wähle nicht "Grün", aber der grüne Gedanke im besten Sinn liegt mir nahe. wenn jeder etwas fürs Klima opfert, ist schon viel gewonnen ... allerdings neigt der Mensch zum Egoismus, und das muss ich akzeptieren ... bin ja auch nicht frei davon.

In dieser Kreuzfahrer-Dinner-Woche habe ich keinerlei Mehrgewinn mitnehmen können, der mich erfreut hätte - Die Kandidaten: ähnliche wie meistens. Die Orte: andere, unnötig andere.

Nun bin ich ein wenig seekrank oder auch seemüde: das Dinner ist doch am besten im eigenen Land oder in den direkten Nachbarländern aufgehoben ... und die Kulissen dort sind

authentischer als wenn man beim Kochen in der ewig selben Küche auf dem buntgrellen Schiff den Leuten zusieht, wie sie sich bemühen, ein gutes Essen auf den Tisch zu bringen.

In ihren eigenen Küchen, in ihren eigenen vier Wänden ... wäre die Sendung das, was man von ihr erwartet: nämlich keine

wirkliche Kochsendung, sondern ein Rundum-Paket.

Dort gibt es immer Einflüsse, die entstehende Bilder ein wenig vervollständigen.

Aber: ich überlebe diesen Ausflug nicht nur - er macht mir auch abseits des Umweltgedankens keine Probleme:

Es ist wie es ist, und Vox profitiert von dieser Dauerwerbesendung für eine Reederei.


"Für die Liebe einer Rose macht sich der Gärtner zum Sklaven von tausend Dornen."
- Sprichwort aus der Levante

Als letzter kreuzfahrender Kandidat kocht Hüseyin, der nicht immer die beste Laune hatte, wenn es um die Kritik an seinen Mitfahrern gegangen ist - obwohl Sonne,

Wind und Meer doch allein schon gnädig und rundum zufrieden stimmen sollten.

Beruflich ist der türkischstämmige 28jährige Archäologe.

In Ägypten haben ich einen einheimischen Archäologen kennengelernt, der nebenher als "Fremdenführer" tätig war. Wir beide haben uns sehr gemocht - und während unserer Nil-Kreuzfahrt fühlten wir uns einander über Kulturen hinweg ziemlich verbunden ...

ich gestehe zudem diese Kreuzfahrt auf einem Schiff. Aber die ist lange her, sie war nur auf einem Fluss - und ich habe nicht den Durst, sie auf einem Riesendampfer fortzusetzen.

Nach der Reise hatten wir eine Weile noch Briefkontakt. Ja, Briefe gab es noch vor über 25 Jahren ...

Wie viele Archäologen benötigt diese Welt? Ich habe keine Ahnung.


Felicitas Then

Früher, recht viel früher, gab es den Spruch für Hausfrauen, dass es ihnen nur um

Kinder, Kirche und Küche

gegangen ist. Die Köchin oder Influencerin oder was auch immer sie ist - ich höre erstmals in dieser Woche von ihr, sagt voller Inbrunst:

"Mein ganzes Leben dreht sich nur ums Kochen und Essen."

Meins nicht!


Das Menü

Zur Vorspeise reicht Hüseyin Teigtaschen mit Pilzfüllung. Labneh ist lediglich ein "fester" Joghurt.
Gerne gibt Frau Then auch wertvolle Tipps für den

Hobby-Koch, den ich lieber in seiner eigenen Küche in Berlin-Mitte gesehen hätte.

Der Hauptgang gipfelt in einer Auberginen-Komposition. - Ich bin überhaupt nicht mäkelig beim Essen, aber Auberginen ... sind ... sterbenslangweilig.

Die Jerusalem-Artischocke ist Topinambur.

Der Nachtisch enthält Bohnen - das bedeutet: zumindest gibt es kein superzuckersüßes Baklava.

Ich hätte lieber, wenn ich schon dort an Bord gewesen wäre, in einem der Restaurants gegessen ...


Fazit

Ich nehme einen letzten Blick auf Dubai, dieser in die Höhe geschossenen Wüstenregion, in der viele Menschen auf kleinem Raum leben - und: sie finden es erstrebenswert, dort zu leben,

wo kaum etwas anderes gedeihen kann als der Reichtum - und kaum andere Platz finden als ziemlich vermögende Leute.

Hochgezogene Plattenbauten eben. Nur völlig anders "verkauft".

Zurück zum Wettkampf, denn es gilt, Punkte zu verteilen:

10 geben Katharina und Bisrat, 8 Mario, 6 Stephen.

Somit gewinnt Hüseyin mit 34 Punkten diese Ausgabe einer Sendung, die nicht schlechter war als andere aus der Reihe, aber

bedenklicher für die Umwelt.

Mir ist der Gärtner aus dem Zwischentitel lieber, der mit aller Liebe die

Rosen zum Blühen bringt.

Und: mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Wir erwarten heute 8 Sonnenstunden und maximal 12 Grad. - Wer etwas auf sich hält und genug Geld hat, zieht vielleicht nach Dubai -

aber den wahren Wetter-Reichtum haben wir in unseren Breiten, die gemäßigt und maßvoll und abwechslungsreich sind.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Freitag, 28. März 2025

27. März 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Spezial: "Auf hoher See" - Donnerstag mit Katharina



Vorspeise
: Veggierolls meet Pinky Heaven, Auberginenrolle gefüllt mit Frischkäse und Datteln auf Rote-Bete-Mousse

Hauptgang: Die goldene Mezzelune, Kichererbsentaschen gefüllt mit karamellisiertem Feigen-Hummus Safransauce / gegrillte Garnelen
Nachtisch: Sholeh zard und das Pistazieneis, Safran-Reispudding mit Mandeln und Rosenwasser, Pistazieneis


"Geh langsam. Du kommst doch immer wieder nur zu dir selbst."
- Aus dem Orient

Die früher entstandenen Märchen aus 1.001 Nacht sind vielschichtig und umfassen Komödien, Tragödien und zum Beispiel auch Burlesken. Oft hatten diese Märchen einen erotischen, einige sogar einen pornografischen Charakter.

Auch Dubai wirkt märchenhaft, besonders wenn es dunkel wird: das Beton-Gesicht, das die Stadt tagsüber von sich zeigt, wird dann in 1.001 Lichtermeer verwandelt: grell, kitschig oder auch schaurig schön, auf jeden Fall aufdringlich.

Eher ursprünglich schön ist es auf einem riesigen, wirklich traumhaften Gewürzmarkt, den die Kandidaten, die heute nicht kochen müssen, gemeinsam mit Kamerabegleitung besuchen. Stephen ist hin und weg und fühlt sich wie damals als Kind, wenn er einen Spielzeugmarkt besuchen durfte. Dieser Markt lässt ohne Frage keine Wünsche offen und ist verführerischer

als der gesamte Rest dieses "Dinner"-Ausfluges per Kreuzfahrtschiff - und jeder kann sich seinen Traum eines orientalischen Dinners nach Gusto selber zusammenstellen, wenn er nur mutig in die Schatzkisten dieser Gewürze greift.

Unterdessen bereitet die 39jährige Katharina, Inhaberin eines Modegeschäftes, in der Schulungs-Küche des Schiffes ihr Dinner vor - und gerät ganz schön in Hektik.


Das Menü

ist gut in der obigen Speisekarte abzulesen - und mit einem wenig Hilfe von einer Bord-Köchin, die Katharina mal annimmt, mal ablehnt,

ist sie am Abend bereit, ihre Gäste zu überraschen. Natürlich fällt diese Überraschung unterschiedlich aus, und sicherlich hat ihr auch ein Gang über den Markt gefehlt, auf dem ihr die Gewürze zugerufen hätten:

sei mutig!
"... ist nicht für jeden das Wahre und genau so wollte ich es", sagt Katharina am Ende ihres angeblich orientalischen Dinner. - Kaum zu glauben, dass sie wirklich wollte, dass es dem einen oder anderen am Geschmack gefehlt hat, aber sicherlich muss man in einer Küche, die an die original orientalische andocken möchte, mehr Erfahrung haben ...

Die Vorspeisenteller mit je drei Auberginenrollen quillen vor Überfüllung über und sehen kein bisschen zauberhaft aus (gibt es keine größeren Teller in dieser Küche?) - vor allem übertreffen sie mengenmäßig

den Hauptgang, der ein wenig ansprechender auf den Tellern platziert ist.

Pistazieneis und Safran-Reis-Pudding bilden den Abschluss: Pistazien befinden sich auch in der Dubai-Schokolade, die zur Drehzeit

noch gehypt wurde wie die neueste Offenbarung, um die Welt auf ein einheitliches Geschmacks-Level zu hieven.

Auf Facebook habe ich im letzten Jahr eine "Rezension" über die Original-Dubai-Schokolade (s. mein Foto) geschrieben, die in etwa den Preis eines der Gewänder von Bisrat hatte, die sie täglich ausführt - nein, ganz so teuer war die Schoko dann doch nicht, aber fast ... Fazit daraus: Dubai-Schoko ist den Preis nicht wert, auch, weil die Schokolade selber sehr, sehr billig und nicht rund schmeckt ... und alles andere unordentlich überdosiert ist.


Fazit

Dass man langsam gehen sollte, weil man doch immer wieder zu sich selbst findet, ist ein schöner und wahrer Spruch aus dem Orient:

bei Mario zum Beispiel bemerke ich, dass er sein Berliner Herz mühelos in den Orient transportiert hat und es dort offenlegt, als wäre er in seinem Kiez unterwegs. Beim sympathischen Stephen meine ich zu spüren, dass er seine karibische Heimat hier und da vermisst.

Weiteres lasse ich außen vor, denn ich muss die Punkte bekanntgeben: 9 gibt Hüseyin, 8 Mario, je 7 geben Stephen und Bisrat.

Mit 31 Wellengängen liegt Katharina auf dem bislang 2. Platz.

Und Hüseyin hat auf dem Gewürzmarkt ausgiebig eingekauft - mal sehen, ob sich das am letzten Abend in seinem Menü bemerkbar macht ... für die Gäste,

denn ich kann natürlich kein einziges Gericht probieren.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 27. März 2025

26. März 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Spezial: "Auf hoher See" - Mittwoch bei Stephen


"Pikanter karibischer Abend"
Vorspeise: Bake und Fisch / Mango-Chow
Hauptgang: Dhalpuri / Dhal / Hähnchen-Curry / Spicy Blumenkohl-Curry
Nachtisch: Kokosnuss-Eis / Caribbean Black Cake


Zentralmagnet – Gewohnheit.
© Manfred Hinrich (1926 - 2015)

Gewohnheit kann schließlich etwas Beruhigendes haben: stets dieselbe Küche, dieselbe ratgebende Unterstützerin (Felicitas Then), derselbe "Pausen-Veranstalter" (Franz Schned) - und immer das gefühlte Schaukeln auf dem Schiff - anstatt täglich neue Umgebungen und unterschiedliche Küchenbereiche mit immer anderen Helfern. Und wenn es in den üblichen "Dinner"-Ausgaben schon einmal Besuch von diesem oder jenem Familienmitglied oder gar Nachbarn gibt - kommt hier

der Kapitän des Schiffes kurz persönlich vorbei - vermutlich von der Reederei dazu aufgefordert, weil es Teil des Vertrages mit Vox ist, ob es ihm gefällt oder nicht ... sieht eher nach Nichtgefallen seinerseits aus - solche Aktionen stehen bestimmt nicht in der Berufsbeschreibung "Kapitän".

Die Familie des heutigen Kandidaten Stephen lernen wir Zuschauer jedoch ebenfalls kurz kennen: während er sich auf dem Weg nach Dubai befindet, drücken seine Frau Susanne und zwei Kinder ihm daheim die Daumen.

Der 57jährige klinisch forschende Biologe Stephen und seine 55jährige Frau Susanne haben sich vor über 20 Jahren in einem Flugzeug kennengelernt: er hat als Flugbegleiter gearbeitet, sie war Passagierin. Geheiratet haben sie

in seiner Heimat Trinidad/Tobago.

Ach ja, und da in der Karibik Tanzen großgeschrieben wird, darf Stephen den Mitkandidaten einen kleinen Tanzkurs geben, denn auf Klischees mag der Sender auch auf hoher See nicht verzichten, sonst würde man die Sendung schließlich kaum wiedererkennen

und die Macht der Gewohnheit verlorengehen ... man könnte beinahe glauben, Stephen hätte den Zuschlag als tanzender karibischer Kandidat bekommen, weil man diese riesige Küche locker mit einer Tanz-Bude verwechseln kann ... und weil man die Fläche bis zum Anschlag nutzen will, darf er auch ein paar Karate-Übungen vorführen.


Das Menü

Stephen packt erst einmal seine aus Deutschland mitgebrachten "kulinarischen Schätze" aus, bei denen es sich vielfach um irgendwelche Fertigprodukte handelt, und

gleich in der Vorspeise verwendet er Sriracha, die Chili-Soße, mit

der er den Red Snapper "verfeinert", der in einem selbst herstellten Linsen-Brot samt einem Salatblatt dem Verzehr entgegensieht. Ein paar Mangoscheiben vervollständigen den 1. Gang, während

Bisrat wissen möchte, wie er die "Mangos gemacht hat". Es gibt sehr viele seltsame Fragen ... Mario und Hüseyin vermuten, dass die "Soße" nicht selber gemacht worden ist, obwohl sie

"manchmal so schmeckt".

Weiter im Pflichtprogramm geht es mit dem Hauptgang, der sich aus der obigen Speisekarte wie von selber ergibt: er benutzt viele Gewürze in jeweils großen Mengen, dass mir eher ein

Verwürzen in den Sinn kommt, aber zum Glück muss ich nicht selber testen, ob es stimmt - oder ob es einfach nur würzig schmeckt.


Fazit

Die 4 Gäste sind heute wie zwei einander feindlich gesinnte Fraktionen im Bundestag: während die beiden Frauen Bisrat und Katharina

alles gut, schmackhaft und kulinarisch auf hohem Level empfinden,

erheben die beiden Männer Mario und Hüseyin ihre Stimmen, die deutlich dagegen votieren.

Zum Beispiel schmecken die Männer aus dem Dessert-Eis keine Kokosnuss heraus - während die Frauen sehr wohl die Kokosnuss auf dem Gaumen bemerken ...

Besonders die zwei Männer wirken wenig neutral und eher wie persönliche "Feinde" des Gastgebers Stephen.

Wer hier den wahren Kern des Essengeschmacks trifft - keine Ahnung?

Die Punkte: je 9 geben Katharina und Bisrat, je 7 Mario und Hüseyin.

Mit 32 Zählern liegt Stephen gleichauf mit Mario auf dem bislang 1. Platz.

Und was die Gewohnheit betrifft: ich begrüße es, wenn diese Sendung in der nächsten Woche wieder in alte

Fahrwasser zurückfindet.

Dieser Ausflug mit einem Kreuzfahrtschiff ist ziemlich uninteressant und ökologisch bedenklich - wird aber sicherlich

bald durch eine "Nachhaltigkeitswoche" beim "Dinner" versucht, wieder gutzumachen. Besser als ein Wiedergutmachen wäre,

es überhaupt nicht erst zu einer Wiedergutmachung kommen lassen zu müssen.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 26. März 2025

25. März 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Spezial "Auf hoher See" Dienstag mit Mario (Majo genannt)


"Aller guten Dinge sind „Thai“"
Vorspeise: Pad Thai / Tom Kha Gai
Hauptgang: Massaman-Curry
Nachtisch: Sticky Rice mit Mango


Humor? Wär‘ doch gelacht, wenn es nicht ohne ihn ginge!
© Wolfgang Mocker (1954 - 2009)

Und es wäre gelacht, wenn es nicht weitere Mankos gäbe, die in dieser Woche zum Tragen kommen: ich sehe Kandidaten, die in ihren Vorab-Spekulationen über das nächste Dinner an einem langweiligen Strand stehen und die Kameras uns Zuschauer keinen Blick auf einen interessanten Hintergrund geben, der wohl genau in der Gegend um den persischen Golf sowieso häufig fehlt. Nichts erinnert hier an 1.001 Nacht, denn nur das

Kreuzfahrtschiff wird von allen Seiten beworben, mal am Tag, mal in der Dunkelheit, wenn es bunt blinkend wie ein Protz-Wagen auf einem

Kölner Rosenmontagszug daherkommt.

Es gibt folglich keinen Mehrwert für die Leute, für die diese Sendungen gemacht werden: Zuschauer!

Die sollen nur träumend vor den Bildschirmen sitzen und natürlich wunschgemäß reagieren, indem sie der Verführung erliegen und schnell eine Kreuzfahrt buchen. Für Vox und die Reederei ist das eine

Win/Win-Situation.

Die drei Kandidaten und zwei Kandidatinnen in dieser Woche sollen vermutlich den Zuschauern verklickern, dass

auf diesem Schiff jeder willkommen ist: die exzentrische Frau ebenso wie der bodenständige Mann und der Mini-Paradiesvogel ebenso wie jeder, jeder andere, der sich mal etwas gönnen möchte.

Heute kocht der bodenständige, etwas derbe 53jährige Berliner Mario (Majo genannt, und ich denke sogleich an Kartoffelsalat ...). Den gibt es

allerdings nicht.


Das Menü

Der Reisende aus Köpenick - zumindest arbeitet Mario beim Sportamt der Stadt Köpenick - bittet seine Mitstreiter zum

Aperitif an den Strand, aber bei aller Freude über die kleine Bar, die dort aufgebaut ist, verliert die Kamera niemals

das Schiff aus den Augen. Die Augenmanipulation ist ungeschickt, aber unübersehbar.

Mir gefällt der Aperitif, weil Gin-Tonic in heißen Gegenden am besten schmeckt - ich habe den auf Reisen immer gern getrunken, zu Hause verzichte ich drauf, denn da fehlt mir der Reiz ...

Der essbare Rest ist thailändisch, oben aufgeführt, aber von mir aus nicht zu bewerten, da es vor allem darum geht, die richtige Würze hinzubekommen ... die ich natürlich nicht schmecken kann ...

Die voxsche Würze mittels der Kreuzfahrt-Kulissen ist ganz nett, aber täglich dieselbe Küche zu sehen, langweilt. Natürlich ist diese Küche perfekt ausgestattet, aber auch so

unpersönlich, wie es diese Sendung ansonsten eigentlich überhaupt nicht ist.


Fazit

Die Sendung plätschert vor sich hin, während ich auf ein wenig Seegang hoffe, innen oder außen, egal, nur etwas mehr Bewegung, ohne die immer ähnlichen Blicke auf Schiff und Küche.

Mein Warten vor dem Bildschirm wird am Ende belohnt, aber ganz anders, als es vermutlich gedacht ist: denn endlich ist es

20.15 und ich schalte schnell auf ONE, um keinen Moment von

"Sherlock"

zu verpassen, dem Benedict Cumberbatch ein interessantes, zeitgemäßes, aber auch selbstzerstörerisches Gesicht gibt. Ein hervorragender Schauspieler darf hier alle Facetten seiner Kunst zeigen - und obwohl Sherlock ein höchst unsympathischer Exzentriker ist, dem Menschen im allgemeinen weniger bedeuten als ihre Verbrechen, zieht

diese geniale Reihe und ihr "Sherlock" mich für den empathiefreien, egozentrischen Typen in ihren Bann - und die Vorfreude darauf lässt mich

auch die Sendung "Das perfekte Dinner" überstehen. Nur - "Sherlock" wird leider nicht an jedem Tag in dieser Woche gesendet ... Somit

wird es wieder schwieriger für mich.

Stets bin ich überrascht und enttäuscht, wie rasch 90 Minuten bei "Sherlock" zu Ende gehen, während die 75 Minuten des "perfekten Dinners" sich sehr oft wie Kaugummi ziehen - und die Sendung verkürzt werden sollte.

Ach ja: hier noch die Punkte für Mario: je 7 geben Bisrat und Stephen, je 9 Katharina und Hüseyin.

Mit 32 Wellen während einer Flaute geht Mario in die bisherige Führung.

An dem Kreuzfahrtschiff habe ich mich bereits sattgesehen, auch an der Küche ...


Guten Morgen, Gruß Silvia