Vorspeise: „Fisch trifft Salat“
Hauptgang: Rind / Risotto / Spargel
Nachtisch: Mandel / Pistazie / Himbeere
Aphorismen schreiben ist wie Angeln – lange nichts, und plötzlich beißt einer an.
© Heimito Nollé (*1970)
© Heimito Nollé (*1970)
Zu diesem Abend fällt mir leider kein besonderer Spruch ein und gefunden habe ich nur obigen, sondern nur das Statement: heute kocht ein sehr angenehmer Mensch, der sich weder zu wichtig nimmt noch die Zuschauer langweilt. Der Ur-Berliner Heiko
ist 60 Jahre alt und Versicherungs-Kaufmann. Als gelernter Restaurantfachmann hat er u. a. auch bei der Deutschen Bahn als Kellner im Speisewagen gearbeitet ... und ich frage mich, ob seine Frau Gabriela oft vergeblich auf ihn warten musste, weil die üblichen Probleme der Bahn mal wieder "Verspätung" geheißen haben. Oder war die Bahn früher pünktlicher? - Ich erinnere mich an meinen Großcousin Horst, der während
seiner Studien-Semesterferien auch in einem Bordrestaurant gearbeitet hat - und nur tolle Geschichten darüber erzählen konnte (er ist die interessanten Langstrecken gefahren).
Ein paar lustige Begebenheiten aus seiner Zeit in Zügen hätte Heiko gern erzählen dürfen - aber lieber spricht er übers Angeln, seinem größten Hobby, dem er nicht nur die Idee für seine
Vorspeise zu verdanken hat, sondern auch den Fisch.
Das Menü
Den Kabeljau fürs Ceviche hat er in Norwegen gefangen - und gut und tief gekühlt nach Hause transportiert. Ist vielleicht nicht ganz so einfach ...
Dazu reicht er einen asiatischen Salat, der nur Freddy nicht salzig genug ist. Die anderen Gäste sind begeistert.
Der Wasabi-Schaum könnte etwas sehr scharf geraten sein, denn auf eine vollkommen ausgedrückte Tube Wasabi folgt nur ein Becher Sahne zum Abmildern. Aber wirkliche Kritikpunkte der Gäste, die alles probieren dürfen, höre ich nicht.
Der Hauptgang ist die nächste Haltestelle auf der Begeisterungs-Fahrt dreier Gäste. In der Perspektive von vorm Bildschirm ist das Rinderfilet ein wenig zu sehr durchgegart, und dass das Fleisch aus Südamerika kommt, ist nicht zeitgemäß ... so viele Flugmeilen, obwohl sich jeder regional umsehen kann.
Für Freddy ist an diesem Gang zu viel Salz.
Dass dieser Mandelkuchen nicht nach meinem eigenen Geschmack ist, spielt natürlich überhaupt keine Rolle. Insgesamt sieht auch der
Nachtisch ansprechend aus.
Fazit
Heiko ist mit seiner Küchenleistung zufrieden - und die Zuschauer, die oftmals die Berliner- oder auch die Ruhrgebiet-Runden fürchten, können sich bereits
über die zweite gute Speisendarbietung am 2. Tag dieser Woche freuen.
Die Punkte: je 10 geben Benni und Mato, 9 gibt Theresa und 7 Freddy.
Damit liegt Heiko am 2. Tag auf dem bislang 1. Platz.
Freddy, der Salz- und Nicht-Salz-König, fokussiert sich vermutlich hauptsächlich auf den Salzgehalt: nach seinem Geschmack zu hoch in Vorspeise, zu gering im Hauptgang, aber im
Nachtisch fehlt ihm ein Quäntchen des Gewürzes, das die Süße mehr herausgekitzelt hätte ...
Ich kann nur das Optische beurteilen - aber man stelle sich vor, man könnte jeden Abend vor dem Bildschirm
alle Speisen probieren ... wäre wohl auch nicht jedem recht, das dann in Punkte umsetzen zu müssen.
Guten Morgen, Gruß Silvia