Hauptgang: Harmonie von Kalb und "Oscar"-Gebirgsgarnele mit Vanille - Kalbsfilet mit Lauchpüree, Vanillekarotten, schwarzen Nüssen und Gebirgsgarnelen, dazu Jus und Morchelschaum
Nachtisch: Süße Kuppel der Verführung mit Himbeeren - Schokomousse-Kuppel / Himbeeren / Sauerrahmeis
Lady Maria
Eigentlich kann man gar nicht anders, als von der 60jährigen Maria fasziniert zu sein und sowohl ihren Auftritt in dieser Sendung als auch ihr persönliches Umfeld mit einem positiven Gefühl wahrzunehmen.
Nein, da kommt jetzt kein Aber.
Sehr ruhig, in sich ruhend, wie es aussieht, und eher eine Frau der leisen Töne ist Maria - und ich sehe sie, obwohl das heute nicht passiert, in einem schmeichelnden Gewand die
"Showtreppe" in ihrem Haus hinuntergleiten.
Stattdessen erzählt sie ein wenig von ihren Hobbys, nicht viel über sich selbst, führt die Crew und somit auch die Zuschauer durch einen Teil ihres Hauses
und macht sich dann sehr konzentriert und akribisch an die Küchenarbeit, bei der sie von ihrer 14jährigen Enkelin Julia unterstützt wird.
Armin spekuliert im Vorab-Interview: "Die Suppe klingt nach Oma ...". Dem kann Armina, die mir bereits durch kräftiges Spachteln von Speisen - und anstößigen Bemerkungen über Deutsche - aufgefallen ist, nur zustimmen.
"Sie ist eine feine Oma", spuckt Armina später aus. Und zu Recht untertitelt Vox hier: "Armina redet sich um Kopf und Kragen."
Warum soll eine Suppe nach "Oma" klingen? Essen jüngere Leute keine Suppen?
Überhaupt sollte man den Begriff "Oma" ausschließlich für die eigene Oma verwenden - und nicht fremde Leute oder Mitstreiter mit dieser Bezeichnung absegnen!
Das Menü
zeigt Marias enormen Ehrgeiz am Herd. Bereits vorbereitet sind so einige Bestandteile des Menüs, wie zum Beispiel die
Reispapierblüten, die die Suppentassen abdecken und bei deren Durchstechen die Gäste auf eine Champignonsuppe stoßen.
Als Einlage gibt es Zuckerschoten, die Julia vorab in exakt 4 cm-Streifen schneiden musste. Da die Schoten in der
Suppe liegen, hat diese Akribie schon etwas Sonderliches: es hätte gereicht, sie ohne Lineal nach Augenmaß kleinzuschneiden.
Der Hauptgang ist ein Beispiel für Surf & Turf: auf die Gebirgsgarnelen aus der Steiermark ist Maria gekommen, weil der Koch der Oscar-Verleihung, Wolfgang Puck, in diesem Jahr diese Garnelen hollywoodtauglich gemacht hat. Ich sehe Maria,
wie sie fein gewandet vorm Fernseher die Oscar-Verleihungen ansieht ... in einer Jogginghose auf der Couch lümmelnd kann ich sie mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Der Nachtisch ist zum größten Teil vorbereitet - und sieht am Ende einfach nur entzückend und zum Reinbeißen aus.
Ich bezweifle keinen Moment, dass Maria alles Vorbereitete selber zubereitet hat ... aber: fair ist das anderen gegenüber nicht, die live an ihren Dinner-Tagen alles erledigen, was zu erledigen ist. Allerdings ist Maria nicht die einzige und vor allem nicht die Erste in dieser Sendereihe, die recht großzügig die schwierigsten Dinge vorbereitet hat, um es am Ende einfacher zu haben - und eventuelle "Unfälle" vor laufenden Kameras zu vermeiden.
Fazit
Auch Marias Ehemann Harry hat einen sehr kurzen Auftritt in der Sendung, der natürlich mit einer Aufgabe - dem Fleischparieren - verbunden ist. Auf die Frage, ob Maria wohl gewinnen könnte, antwortet er diplomatisch u. a. "Der Bessere soll gewinnen."
In messbaren Disziplinen - wie einem Marathonlauf - wäre dies auch so, aber in dieser Sendung ist es leider nicht konsequenterweise genau so, denn es spielen bei der Punktevergabe viele Faktoren eine Rolle, die nur die Bewerter erklären könnten.
Die Punkte: 10 gibt Birgit, je 9 Christian und Armin, 8 zückt Armina.
Mit 36 Zählern ist Maria am 2. Tag auf dem bislang 1. Platz.
Leise - wie Maria - verabschiede ich mich zu "München Mord".
Guten Morgen, Gruß Silvia
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