Samstag, 24. Mai 2025

24. Mai 2025 - Und plötzlich quakt der Prinz ...



Und plötzlich quakt der Prinz ...

Sie war schon immer sehr sicher gewesen, dass sie nie in ihrem Leben einen glitschigen Frosch küssen müsste, damit der sich als Prinz outen kann. Durch die Märchenland-Tümpel zu waten, überließ sie gerne den anderen, die sich etwas davon versprachen, im dreckigen Wasser den einen Frosch anzulocken, der ihnen versprach, ein Prinz zu sein.

Die Frösche ihrerseits begrüßten es, dass sie darauf verzichtete, in ihren Gewässern zu wildern, denn niemand, auch kein Prinz im Froschgewand, würde am Ende seine wahre Identität für diese Frau preisgeben. Lieber blieben sie lebenslang Frösche und ernährten sich von Fliegen und Mücken, während ihnen die prunkvollen Tafeln ebenso verborgen blieben wie ein Leben in aller Öffentlichkeit.

Sie aber liebte das Leben in und mit der Öffentlichkeit, denn sie verstand es, sich in den Mittelpunkt zu befördern, um  von allen Seiten bewundert werden zu können. Dachte sie. In Wahrheit lachten

viele eher über sie als mit ihr. Kurzum, ihr schlug ziemlich viel

Feindseligkeit entgegen.

Das ignorierte sie einerseits, und es führte andererseits auch nicht dazu, dass sie Ihren Plan A, einen Prinzen für sich zu begeistern, aufgab. Und um schneller fündig zu werden,

sandte sie einige ihrer wenigen, aber treuen "Knechte" aus, um nach einem leicht verführbaren Prinzen Ausschau zu halten, und ihn, wenn nötig, so lange festzuhalten, bis sie in ihrer

ganzen Schönheit um die Ecke kommen und ihn bezirzen konnte. Nicht nur bezirzen würde sie ihn, sondern total

verhexen.

Nach einer Weile war ein Prinz ausfindig gemacht worden, der ein bisschen einfältig, aber gutgläubig, ein bisschen verrückt und zu allen Schandtaten bereit, und der sich immer schon gerne

untergeordnet hatte, weil es das war, was er vom Leben gelernt hatte.

Lieber hätte sie seinen Bruder, den anderen Prinzen genommen, der sich nicht unterordnen musste, sondern vom Geburts-Privileg her sowieso an 1. Stelle stand - aber ihr

Unglück wollte es, dass er bereits vergeben war.

Doch der Ersatzmann war schließlich ebenso ein wahrer Prinz wie sein Bruder, und er wurde schnell zu Wachs in ihren Händen - und Wachs lässt sich formen, und dieser Prinz schmolz unter ihren Händen wie die sprichwörtliche Butter in der Sonne.


Ein paar Jahre später

Der Prinz wurde zu ihrem etwas vertrottelten Beiwerk, und unfreiwillig hob er damit ihre eigene Bedeutung enorm hervor. Jeder, der die beiden zusammen sah, legte sein Augenmerk zuerst auf sie, denn sie hatte die Hosen an.

Unterdessen hatte der Prinz sich rundum und total lächerlich gemacht und benahm sich wie das kleine Hündchen, das seiner Herrin überall hin folgte, ohne irgendetwas von ihr zu fordern - außer, in ihrer Nähe sein zu dürfen.

Doch mit der Zeit wurde selbst der gutmütige Prinz mürbe, befand sich jedoch fest in ihren Klauen, die sich in seine Haut hineingebohrt hatten wie es Scheren in Rosen üblicherweise machten, um sie danach in eine Vase stellen zu können.


Rache

Er musste in den sauren Apfel beißen und den Weg eines jeden Märchenprinzen gehen, wenn in diesem Fall auch umgekehrt,

und er war bereit für den nächsten Tümpel mitsamt vieler anderer schöner Frösche.

Und so wachte sie eines Morgens auf, räkelte sich, setzte an zu ihrem ersten Tagesbefehl an den Prinzen, räkelte sich noch einmal, als sie neben sich hörte:

"Quak. Quak. Quak."
Und er sprang auf und davon.

Denn aus dem Prinzen war ein fröhlicher Frosch geworden, der schnell eine Froschfrau fand und genau die Gesellschaft, in der er endlich

er selbst sein durfte.


Ähnlichkeiten mit wahren Geschichten wären rein zufällig ... quakquakquak ... blablabla ...



Guten Tag, Gruß Silvia


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