„Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren“
Vorspeise: „Ich bin ein Döner“ - Spitzkohl / Zwiebel / Rote Bete / Schnittlauch
Hauptgang: „Ein Jäger aus Kurpfalz“ - Reh / Kartoffel / Steinpilz / Johannisbeere
Nachtisch: „Simply the Best“- Apfel / Haselnuss / Streusel / Eis / Kaviar
Vorspeise: „Ich bin ein Döner“ - Spitzkohl / Zwiebel / Rote Bete / Schnittlauch
Hauptgang: „Ein Jäger aus Kurpfalz“ - Reh / Kartoffel / Steinpilz / Johannisbeere
Nachtisch: „Simply the Best“- Apfel / Haselnuss / Streusel / Eis / Kaviar
Rauch, Dampf, Qualm und jede Menge Feuer ...
Und jeden Moment erwartet man die Feuerwehr, die auf dieser Veranstaltung die Verantwortung übernimmt - oder ihm zumindest eine Einweisung in den Gebrauch von Grill, Herd und Hyperaktivismus verpasst. Stattdessen
gibt es am Ende selbst die Punkte, nicht nur im Überfluss, sondern am absoluten Limit. Voraus schickt Michael den passenden Song zum Limit: "Simply The Best", der direkt in die Köpfe der Mitkandidaten zielt, sich in ihnen breit macht und flüstert: 10 Punkte!
Im Vorfeld sieht sein Dinner mit all seinen Begleitumständen überhaupt nicht nach einem Erfolg aus, und besonders die kritische
Julia möchte weder Sellerieschnitzel noch Gesangseinlagen: "Wenn er länger als 3 Minuten singt, nehme ich mir ein Taxi und fahre nach Hause."
Das ist natürlich verwunderlich, aber nicht im Scherz dahingesagt, dass ausgerechnet Julia liebend gern auf Dinner-Zwischengesänge verzichtet, hat doch am Vortag ihr Freund diesen Part der Unterhaltung erledigt ... und sie damit sehr zufrieden gemacht.
Am Ende jedoch mag sie nicht nur Michaels Gesang, sondern auch seine Interpretation von einem Sellerieschnitzel.
Das kann ja kaum mit rechten Dingen zugehen!
Der 36jährige Michael ist selbstständiger Musiktherapeut und Musiker und hauptsächlich im Seniorenbereich tätig, so dass er
"den ganzen Tag Volkslieder und Schlager" singt. Eines nicht allzu fernen Tages wollen die Senioren jedoch völlig andere Musik hören ...
aber heute heißt es erst einmal "Ich hab' mein Herz in Heidelberg verloren" oder "Ein Jäger aus Kurpfalz", bevor es im finalen "Simply The Best" gipfelt.
Das Menü
Kursiert im Internet ein neuer Hype, nachdem man von der Dubai-Schokolade kaum noch etwas hört? Sogleich greift Michael die schräge Idee auf und serviert als
Gruß aus der Küche die bekannten Milchschnitten für Kinder, die er mit Speck ummantelt frittiert hat.
Die Männer der Runde sind begeistert, während Julia (die veganen Speck um die Schnitte geliefert bekommt) liebend gern drauf verzichten kann.
Wenigstens der Speck entspricht schon mal dem heutigen Motto - er sieht nicht nur kross, sondern verbrannt aus.
Verbrennen lässt Michael gern etwas, und als nächstes ist der Spitzkohl dran, der - ich kann es kaum glauben - eine längere Zeit bei 300 Grad auf dem Grill vor sich hin kohlt.
Nach dem äußeren Verkohlen schält er die besten Stücke heraus, verfeinert sie mit Zwiebeln, Rote Bete und Schnittlauchöl und sicher noch diesem und jenem, das ich vergessen habe,
denn Michael legt ein Tempo vor, dass ich mir ein wenig Unaufmerksamkeit erlaube.
Nach dem Verzehr des fleischlichen Gerichts - und auch, nachdem die
Sellerie-Verweigerin Julia in Zukunft vermutlich ein Fan des Gemüses oder doch nur von Michael sein wird ...
kommt der hübsche Haselnuss-Nachtisch ins Spiel: Haselnuss-Streusel, Bratapfel-Eis, Apfel-Nuss-Cracker, Apfel-Zimt-Kaviar
Letzteres könnte Angelina sauer aufstoßen, denn sie mag nicht nur überhaupt keinen Apfelsaft, sondern scheint sich davor sogar zu ekeln (Grundstoff dieses Kaviars).
Fazit
Doch außer dem Rauchmelder stößt heute niemandem etwas sauer auf, und selbst ungerechtfertigte Ansprüche von Julia bleiben am Ende auf der Strecke. Vielleicht
hat Michael sie allesamt verhext - oder er hat sich die "Drei Haselnüsse von Aschenbrödel" geborgt, sie mitverwendet und auf ihren Zauber gehofft,
der ihm heute glatte
40 Punkte einbringt.
Je 10 von Julia, Paul, Angelina und Marcus.
Vierzig Zähler gab es schon lange nicht mehr - und das heißt, Michael hat eine
Fahrkarte für eine Runde der Besten. Bleibt nur noch die Frage, wann und ob dieser Zug überhaupt abfährt ...
Ich lasse jetzt erst einmal den Rauch aus dem Zimmer, der sich bereits seit der Zubereitung der geräucherten Butter wie von Zauberhand
aus dem Fernseher rausgequält und hier breit gemacht hat.
Guten Morgen, Gruß Silvia
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